Was wäre wenn....!? - Teil 23

Autor: Roxy..21
veröffentlicht am: 04.04.2013


Habs doch noch geschafft einen weiteren Teil zu schreiben. Hoffe der ist gefällt euch auch :) Ich freue mich immer über Kommis, auch Kritik!



Kaum waren wir aus der Schule draußen gewesen, hatte Fee sich verabschiedet, sie musste zu irgendeinem dringenden Termin. Beni hatte mich nach Hause begleitet und jetzt saß er auf meinem Bett während dem ich duschte. Ich hatte das dringende Bedürfnis mich zu duschen und meine blutigen Kleider loszuwerden. Es befand sich nicht viel Blut an ihnen und auch meine Hände waren eigentlich sauber, aber die Hoffnung mit dem Blut auch die Erinnerung fort waschen zu können, war verlockend. Das heiße Wasser entspannte meinen verkrampften Körper. Es wärmte mich auf. Eine Weile stand ich einfach nur unter der Dusche und ließ mich vom Wasser berieseln. Für immer hier stehen bleiben, das wär's!
Als ich fertig war, stieg ich schnell aus der Dusche und wickelte mich in ein Handtuch. Mein Körper war aufgewärmt durch das Wasser, ich fror nicht. Ich genoss es, einfach so da zustehen, in ein Handtuch gewickelt und es wohlig warm zu haben. Das Handtuch hatte ich eng um mich geschlungen, es vermittelte mir ein Gefühl der Geborgenheit. Ich hatte nicht viele solcher Momente, seit ich nach Freiburg gezogen war und es war absurd das ich mich ausgerechnet jetzt so fühlte. Ich schüttelte den Kopf über mich selbst. Ich beschloss, das Gefühl tief in mir drinnen einzuschließen und es für Notfälle aufzubewahren. In schlimmen Momenten, sind solche Dinge, manchmal der einzige Lichtblick. Ich schloss meine Augen und verharrte einen Moment ganz still, ich versuchte mir zu merken wie es sich anfühlt, damit ich es nie vergessen würde.
Als ich meine Augen wieder aufschlug war das Gefühl verschwunden. Meine Füße wurden kalt und das Handtuch war wieder ein nasses Stück Stoff geworden. Dem neuen Gefühl das sich in mir ausbreitete, wollte ich gar nicht näher auf den Grund gehen. Ich schlüpfte in meine Kleider, eine Jogginghose, ein Top und einen XXL-Pullover. Heute Morgen noch war es mir peinlich dass Beni mich mit verweinten Augen sah und ein paar Stunden später präsentierte ich mich ihm im Schlabberlook. Die Gedanken an heute Morgen brachten mit einem mal alles wieder zurück! Das Telefonat mit meinem Vater, sein seltsames Verhalten, den Unfall meiner Mutter, die seltsame Begegnung mit Simon, Alisa in der Toilette..... Alles brach, auf einen Schlag über mir zusammen. 'Tapfer sein Mia! Nicht weinen, am Besten nicht darüber nachdenken, geh jetzt da raus und unterhalte dich mit Beni oder schau ein Film mit ihm an. Tu was! Nur denk ja nicht zu viel über heute nach!' - Leichter gesagt als getan!
Ich öffnete die Türe, lief über den Gang in mein Zimmer und erblickte Beni genau da, wo ich ihn vor 20 Minuten verlassen hatte. Er schaute mich an und lächelte. Er sah gut aus, wie er so da saß und mich anlächelte. Er hatte seinen Pullover ausgezogen und trug jetzt ein enganliegendes schwarzes T-Shirt. Seine Oberarmmuskeln zeichneten sich deutlich darunter ab. Er besaß eindeutig einen äußerst gut durch trainierten Körper. Was für Sport er wohl trieb? Oder geht er womöglich ins Fitnessstudio?
„Na Lebensretterin, alles klar?“
„Mhm, alles gut.“ Ich überging seinen Kommentar zu meiner Bezeichnung einfach. „Machst du eigentlich Sport?“ ich schaute ihn unschuldig an, als ich mich bei meiner Frage neben ihn setzte. Hoffentlich hatte er nicht gemerkt, dass ich mir Gedanken zu seinen Muskeln gemacht hatte.
„Ist sicher alles gut?“
„Ja alles bestens. Was ist jetzt, machst du Sport?“ Sein Blick verriet mir, dass er mir einerseits nicht glaubte und andererseits auch total verwirrt war was meine Frage zu seinen Freizeitaktivitäten anging.
„Ja ich spiele Basketball, aber wieso..“
„Nur so. Hat mich halt interessiert.“ Ich grinste ihn wieder unschuldig an und ließ mich nach hinten gleiten. Ich starrte an die Decke. Wie es wohl meiner Mam ging, schoss es mir plötzlich durch den Kopf. Schnell richtete ich mich wieder auf.
„Hey dir geht es doch nicht gut, willst du wirklich nicht reden?“ War ich wirklich so ein offenes Buch für alle? Ich dachte immer ich hätte mich gut unter Kontrolle. Ich war gut darin mir nichts anmerken zu lassen, meine Gefühle waren immer unter einer dicken Schicht begraben sobald ich die Türe meines Zimmers hinter mir schloss und ich mich der Welt stellen musste. Was war also geschehen?
„Ich will nicht reden...schauen wir einen Film?“ Um ihn nicht ansehen zu müssen starrte ich die Karten an meinem Schrank an. Es waren schöne Karten mit sehr schönen Sprüchen. Katie hatte sich unglaubliche Mühe gemacht. Alle waren wild durcheinander geklebt und doch waren sie auf eine gewisse Art passend angeordnet. Hatte ich mich jemals bei ihr bedankt dafür? - Ich glaube nicht. Ich war von Anfang an so sehr mit mir beschäftigt gewesen, dass ich gar nicht darauf geachtet hatte, was Katie eigentlich alles für mich getan hatte. Ich nahm mir vor mich bei der nächsten Gelegenheit zu bedanken.
„Wenn du meinst. Was für ein Film?“ kam da die Antwort von Beni, gefolgt von einem etwas missbilligenden Blick. Er würde sich schon daran gewöhnen, so wie es alle meine Freunde getan hatten, ich löste meine Probleme nun mal alleine.
Wir entschieden uns schlussendlich für einen Film mit Adam Sandler und Jennifer Aniston „Meine erfundene Ehefrau“. Der Film war total lustig und er lenkte mich von meinen Gedanken ab. Beni war nicht so ein großer Fan von Adam Sandler, aber es gab ja immerhin auch noch Jennifer. Er konnte es aber nicht unterlassen, sich ständig über die Stimme von Sandler lustig zu machen. Dabei ist es gerade die, die ihn zu dem macht was er ist. Ich persönlich mochte den Schauspieler sehr, er war ein totaler Kindskopf und doch liebenswert. Es sei Beni noch mal verziehen ihn zu verschmähen.
„Hast du nicht auch langsam Hunger?“ fragte mich Beni. Hatte ich Hunger? Wie als Antwort knurrte in dem Moment mein Magen.
„Ich glaube schon.“, erwiderte ich lächelnd.
„Super! Habt ihr was zu essen da?“
„Katie war gestern einkaufen, also müsste was da sein.“
„Cool! Lass uns was kochen.“ Wir gingen in die Küche und durchsuchten die Schränke, um zu sehen was alles da war. Da wir beide keine Lust hatten ewig in der Küche zu stehen, entschlossen wir uns für Spiegelei mit Salzkartoffeln und Spinat. Gerade als Beni die Eier in die Pfanne schlug, begann sein Handy zu klingeln. Es lag auf dem Küchentisch und vibrierte vor sich hin. Ich schaute auf das Display.
„Es ist Fee, soll ich ran gehen?“ fragte ich Beni. Er drehte sich mit Eierschalen in der Hand um.
„Ja geh ran und frag was sie will.“ Ich nahm das Handy in meine Hand, berührte den grünen Punkt und hoffte so den Anruf anzunehmen. Ich besaß immer noch ein gutes altmodisches Handy mit Tasten, war mir also nicht sicher ob ich erfolgreich war. Ich hätte mir schon längst ein Smartphone besorgen können, aber die waren so sensibel und es passierten immer unvorhergesehene Dinge, weil man zufällig wo drauf gekommen war. Das war nichts für mich. Als ich es mir dann ans Ohr hielt bestätigte mich Fees Stimme das Richtige getan zu haben.
„Hi Beni. Ich hab's doch gewusst!“ begann sie sofort „Sie hatte die Drogen von ihm! Wie konnte er das nur tun? Sie ist im Krankenhaus, verdammt!“ Verblüfft und völlig überrumpelt hörte ich ihr zu. „Bist du überhaupt da? Beni?“ Jetzt war es an der Zeit das Missverständnis aufzuklären. Aber nicht nur ich hatte was aufzuklären, Fee schien auch etwas interessantes zu wissen.
„Äh, hier ist Mia nicht Beni.“ da war es plötzlich mucksmäuschen still auf der anderen Seite der Leitung. Nach einiger Zeit ertönte ein „Ooh.“ Beni sah mich fragend vom Herd aus an. Ich zuckte nur mit den Schultern. Was sollte ich ihm auch sagen, ich verstand nur Bahnhof von dem was Fee da erzählte. „Fee wen genau meinst du mit ihr?Meinst du etwa..“ da viel es mir wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Sie meinte Alisa! „Du meinst Alisa stimmt's? Und wer ist der Typ von dem sie die Drogen hatte? Haben die Drogen sie so kaputt gemacht? Fee? Hallo? Sag was!“ Als Beni meine Worte hörte, wusch er sich schnell die Hände und machte Anstalten mir das Handy wegzunehmen, ich wich ihm gekonnt aus und vermittelte ihm, er solle das lassen. Ich musste wissen was Fee wusste.
„Mia das ist eine lange Geschichte und nicht so wichtig. Gibst du mir mal Simon?“ In mir fing es an zu brodeln. Nicht so wichtig? Ich saß heute mit Alisa in der Toilette und fürchtete um ihr Leben und Fee wusste womöglich was mit ihr geschehen war und sagte mir, es sei nicht so wichtig!?
„Nicht so wichtig? Ich dachte sie stirbt in meinen Armen! Sag mir was du weißt!“
„Ich weiß nichts...nichts genaues...wirklich und Alisa war schon immer etwas theatralisch.“ Das Brodeln wurde zu einem Kochen. Ich wurde immer wütender. Natürlich wusste sie was!
„Fee sag mir sofort was du weißt!“ Meine Stimme war um einige Stufen lauter geworden.
„Mia bitte! Gib mir einfach Simon okay?“ Auch Fee wurde wütend.
„Sag mir was du weißt! Fee bitte, ich bin deine Freundin, sag es mir! Hat es was mit Simon zu tun?“ Die Frage war mir einfach so raus gerutscht. Ich wollte sie gar nicht stellen. Ich wollte doch nur wissen was vorgefallen war. Von wem hatte Alisa die Drogen und was für Drogen waren das, die solch einen Schaden verursachten?
„Immer nur Simon wie?“ kam da schon Fees Stimme durchs Handy „Dich interessiert der Rest doch gar nicht!“ Die Worte trafen mich total unvorbereitet. „Es dreht sich nicht immer nur alles um dich und deine Welt Mia! Und jetzt gib mir Simon!“ Wortlos reichte ich das Telefon weiter. In mir drinnen tobte ein Sturm. Ich war so sauer, dass ich drohte zu explodieren. Ich kochte. Am liebsten hätte ich Fee angeschrien, aber ihre Worte lähmten mich. Sie versteinerten meine Wut. Ich lief aus der Küche in mein Zimmer, ich schlug die Tür nicht hinter mir zu, wie ich es normalerweise tat, sondern lief einfach zu meiner Fensterbank und setzte mich. Ich starrte aus dem Fenster.





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