Was wäre wenn....!? - Teil 25

Autor: Roxy..21
veröffentlicht am: 19.09.2013


Sorry hat es wiedermal so lange gedauert :/


Kaum war Katie in die Küche gekommen stand Beni auch schon auf und verabschiedete sich von uns. Katie war etwas überrascht Beni in ihrer Küche zu sehen und dann auch noch mit einem Teller voller zerquetschten Kartoffeln mit Ei und grünem Spinat. Ich zuckte entschuldigend mit den Schultern und lief Beni noch hinter her, um ihn zur Tür zu bringen, doch er war schon im Treppenhaus.
"Ich ehm..." wusste anscheinend immer noch nicht was ich sagen sollte. Er lächelte mich an, aber sein Lächeln war nicht echt, es war nur aus Freundlichkeit die Mundwinkel nach oben gezogen. Ich lächelte unsicher zurück.
„Lass gut sein Mia, wir sehen uns.“ mit den Worten drehte er sich um und ging die Treppen hinunter. Ich starrte ihm nach, ich wollte ihm noch irgendetwas sagen mich bedanken das er mir alles erzählt hat, aber es erschien mir alles so falsch. Alles was er hören wollte war das ich mich von Simon fern halten würde und das konnte ich ihm nicht versprechen. Ich schloss die Türe und wollte in mein Zimmer gehen.
„Das war dann wohl nicht so eine erfreuliche Begegnung“ das war Katie die im Rahmen der Küchentüre stand. Sie hatte die Hände vor der Brust verschränkt und sah mich erwartungsvoll an. Es war eindeutig, sie erwartete eine Erklärung von mir.
„Katie, ich kann dir das alles erklären und die Küche mach ich auch sauber, versprochen.“ Sie schaute mich streng an und drehte sich dann um und ging zum Kühlschrank. In der Kühlschranktüre klimperte es, als sie sie öffnete. Es waren die Glasflaschen die im Inneren standen. Ich folge Katie in die Küche und begann die Teller wegzuräumen – wir hatten wohl beide keinen Hunger mehr gehabt, denn sie waren beide noch halb voll. Irgendwie war der Tag ganz und gar nicht so verlaufen wie ich dachte.
„Also ich warte, was hatte der gutaussehende Kerl in meiner Küche zu suchen?“ Katie hatte sich Orangensaft aus dem Kühlschrank geholt und goss sich gerade ein Glas davon ein als sie betont beiläufig nach Beni fragte.
„Der gutaussehende Kerl heißt Beni und ist ein Freund von mir.“ Als ich die Teller vom Gröbsten gereinigt hatte, steckte ich sie in die Spülmaschine.
„Ein Freund?“ hakte Katie nach.
„Ja ein Freund, nicht der Freund oder so was, nur ein Freund.“ sagte ich bestimmt. Ohne es beabsichtigt zu haben, kam mir der Moment in meinem Zimmer in den Sinn, als Beni und ich uns so nahe gewesen waren. Zu nahe!
„Aha ein Freund also....“
„Bitte Katie lass gut sein, er ist wirklich nur ein Freund von mir.“ Ich schaute sie an damit sie in meinem Gesicht sehen konnte das es stimmte. Nach ihrem Gesicht zu urteilen überzeugte es sie nicht.
„Ich räume den Rest morgen auf wenn es okay ist?“
„Ja klar.“ Jetzt hatte sich auf ihrer Stirn eine Falte gebildet die man als Sorgenfalte interpretieren konnte. „Ist sonst alles in Ordnung bei dir? Wie war dein Tag?“ Sie machte sich tatsächlich Sorgen.
„Ja alles gut.“, log ich. Was hätte es auch gebracht noch mal alles zu erzählen, das machte Alisa nicht gesund und meine Freundschaft zu Beni und Fee auch nicht wieder heil, also lächelte ich sie etwas schief an und verschwand dann in mein Zimmer. Ich setze mich auf meine Fensterbank und schaute hinaus. Heute war viel geschehen, mehr als ich es verkraften konnte. Erschöpft ließ ich meinen Kopf gegen das kalte Glas fallen. Ich versank in meinen Gedanken um Alisa, wie es ihr wohl ging und um Beni, Simon und Fee. In mir herrschte ein Gefühlschaos ich war so wütend, enttäuscht, aufgewühlt und unglaublich müde. In der Ferne hörte ich das Telefon klingeln aber ich reagierte nicht. Katie soll hin gehen, sie würde mir schon Bescheid sagen wenn es für mich wäre. Das Klingeln hörte auf aber Katie kam nicht, also war es wohl auch nicht für mich. Ich schloss meine Augen um für einen kurzen Augenblick zu entspannen, doch kaum ließ ich meinen Gedanken freien Lauf war ich wieder in der Toilette in der Schule mit Alisa in meinem Arm wie sie sich wand. Erschrocken über die Intensität meiner Erinnerung riss ich meine Augen sofort wieder auf. An Entspannung war nicht zu denken. Ich schaute mich in meinem Zimmer um und überlegte was ich tun könnte um mich abzulenken. In der Ecke, neben der Kommode lag immer noch mein Sportzeugs, ich könnte ein bisschen Krafttraining machen. Nötig hätte ich es zwar, aber ich war viel zu müde. Ich ließ meinen Blick weiter schweifen. An meinem Schreibtisch blieb ich hängen, da lagen die Mathe Hausaufgaben die auf morgen auf waren. Aber auch dafür konnte ich mich nicht motivieren. Gerade als ich mein Bett anschaute und mich fast schon überzeugt hatte mich einfach hineinzulegen ging die Tür auf und Katie kam mit todernstem Gesicht herein. Meine Müdigkeit verschwand augenblicklich. Hatte vielleicht mein Vater angerufen? War was mit meiner Mutter?
„Was ist los Katie?“ erwartungsvoll und gefasst auf eine schlechte Nachricht schaute ich sie an. Da passierte plötzlich etwas mit ihrem Gesicht. Die Ernsthaftigkeit verschwand und Wut breitete sich aus.
„Was los ist? Das fragst ausgerechnet du mich?“ Fassungslosigkeit mischte sich in die Wut.
„Ja...du sahst so ernst aus. Ist was schlimmes passiert?“ gespannt sah ich sie an.
„Ja so könnte man das auch sagen Mia, es ist etwas passiert!“ Was war den los?
„Katie ist was mit meinen Eltern? Geht es meiner Mutter gut?“ Katie schaute mich verwirrt an.
„Weiß ich nicht, wie kommst du da drauf?“ Jetzt war ich verwirrt.
„Ich dachte du hättest gerade eben mit ihnen telefoniert.“ Die Verwirrung verschwand und die Wut kehrte in ihr Gesicht zurück.
„Nein ich habe nicht mit deinen Eltern telefoniert, sondern mit deinem Rektor, der mit mitgeteilt hat das es völlig in Ordnung wäre wenn du morgen nicht zur Schule kämst, nach diesem traumatischen Erlebnis.“ Ich biss mir auf die Unterlippe. Katie war natürlich zurecht sauer auf mich.
„Ach so..“ sagte ich kleinlaut.
„Ach so!? Das ist alles was du dazu zu sagen hast? Ich kam mir vor wie ein Vollidiot am Telefon. Ich hatte keine Ahnung von was der Rektor sprach und musste mir irgendetwas zusammenreimen!“ In ihren Augen war nicht nur Wut sondern auch Enttäuschung geschrieben, es tat mir wirklich leid ihr nichts erzählt zu haben.
„Tut mir leid Katie, ich hätte es dir bestimmt noch erzählt“, setzte ich an „nur nicht heute...“ Es war ein lahmer Versuch mich zu entschuldigen.
„Oh wie großzügig von dir!“ Hielt sie mir entgegen. „Deine Eltern haben dich mit anvertraut, ich soll auf dich aufpassen, für dich da sein, aber wie soll ich das wenn du mir nichts erzählst? Ich bin verdammt noch mal verantwortlich für dich! Da fällt es dir nicht ein mir zu erzählen das fast ein Mädchen in deinen Armen gestorben wäre?“ Sie hatte ihre Stimme erhoben und schaute mich zornig an. Bei ihren letzten Worten war ich zusammengezuckt. Alisa wäre fast in meinen Armen gestorben....
„Warum hast du mir nichts davon erzählt?“
„Ich weiß nicht.“ sagte ich leise. Meine Gefühle drohten mich zu überwältigen, ich sehnte mich danach mich irgendwo anzulehnen und mich auszuheulen. Meine Augen füllten sich schon wieder mit Tränen. Irgendwann musste doch Schluss damit sein, soviel kann man nicht weinen! Wütend wischte ich sie mit meinem Handrücken weg. Katie's Gesichtszüge wurden wieder weicher.
„Mia du kannst doch mit mir reden.“ Langsam kam sie auf mich zu und setzte sich zu mir auf die Fensterbank. Hier herrschte heute ein ganz besonders großer Andrang, schoss es mir sarkastisch durch den Kopf.
„Ich wollte es dir ja erzählen, aber da....“ meine Stimmt versagte und ich wusste sowieso nicht was ich hätte sagen sollen. Entschuldigend blickte ich sie an. Sie legte einen Arm um mich und meinte: „Ist schon okay.“ Ich machte mich von ihr los. „Nein es ist nicht okay! Ich hätte dir davon erzählen sollen! Das wäre das mindeste gewesen. Ich darf bei dir wohnen du hast mir ein wunderschönes Zimmer eingerichtet für das ich mich noch nicht mal richtig bedankt habe!“ Ich redete mich in Rage, Wut über mich selber überkam mich. Die Tränen strömten unterdessen von mir unbemerkt über meine Wangen. Katie zog mich an sich und flüsterte in mein Ohr das alles wieder gut würde.
„Nein nichts wird gut! Das weiß ich!“ stieß ich hervor.Sie machte sich von mit los und schaute mir in die Augen. „Hey jetzt hör mir mal zu. Du hast einen schrecklichen Tag hinter dir und bist völlig fertig, da bringt es nichts auch noch ans Ende der Welt zu glauben! Ich geh jetzt in die Küche und koch uns eine heiße Schokolade und wenn ich zurück komme hast du dich beruhigt und dann erzählst du mir alles.“ Ohne ein weiteres Wort stand sie auf und ging in die Küche. Immer noch wütend wischte ich mir mit meinem Ärmel übers Gesicht. Ich glaubte nicht ans Ende der Welt, aber auch nicht daran das alles wieder gut werden würde.





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