Was wäre wenn....!?

Autor: Roxy..21
veröffentlicht am: 10.06.2011


Es ist spät abends. Ich sitze in meinem neuen Zimmer und starre in die dunkle Nacht hinaus. Nichts aber auch gar nichts ist mehr wie es mal war. Alles ist neu. Ich lebe nicht mehr in Berlin sondern in Freiburg, ich wohne bei der Ex-Freundin meines Bruders anstatt bei meinen Eltern, die sind nämlich in Kanada. Jetzt sitze ich hier und schau hinaus und weiß nicht mehr was mich zu dieser dummen Entscheidung getrieben hat zu Katie zu ziehen.
Frustriert und von mir selber genervt stand ich auf um mich fünf Schritte weiter wie ein Mehlsack auf mein großes Bett plumpsen zu lassen. Am liebsten würde ich die Zeit zurück drehen doch diese Fähigkeit besitze ich leider nicht. Das habe ich schon oft bedauert. Man kann eben nicht alles haben.
Ich ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen, Katie hat sich echt Mühe gegeben, den großen
Schrank, der gegenüber von meinem Bett steht, hat sie mit Karten voll geklebt, auf der Kommode, die direkt hinter der Tür steht, hat sie Kerzen aufgestellt, den Spiegel der neben meinem Bett ist, hat sie mit einer Lichterkette umrandet. Das Zimmer war einfach ein Traum und doch konnte ich mich nicht wirklich freuen. Das wird schon, diese drei Worte predige ich mir seit den letzten paar Tagen sicher zwanzig mal am Tag. Morgen ist das alles vorbei denn da ist der erste Schultag und da wird sich schnell zeigen ob ich das nächste halbe Jahr überstehen werde oder nicht. Um ehrlich zu sein habe ich riesen Bammel vor Morgen, neue Schule, neue Leute, neue Lehrer einfach alles neu. Ich habe immer die Neuen in meiner alten Schule bemitleidet denn sie waren immer diejenigen die von allen fertig gemacht wurden. Morgen werde ich also diese Erfahrung persönlich machen dürfen, ich kann es kaum erwarten!


„Guten Morgen Süße!“ , diese Worte und der Geruch nach Kakao weckte mich am nächsten Morgen. Widerwillig drehte ich mich zu Katie um.
„Ich bezweifle ob dieser Morgen so gut ist.“ brummte ich.
„Ach komm schon“ meinte Katie aufmunternd „so schlimm kann es nicht werden.“ endlich gelang es mir meine Augen ganz zu öffnen.
„Stimmt“ erwiderte ich „du hast recht, es wird eindeutig schlimmer werden.“ grimmig schaute ich sie an. Sie schmunzelte nur und stellte die Tasse mit Kakao auf mein Nachttischchen.
„Ich mach uns was zum Frühstück.“ mit diesen Worten war Katie aus dem Zimmer verschwunden und ließ mich mit meinem Elend alleine.
„Wuuuaaaaaaah!“ grunzte ich und hievte mich aus dem Bett. Es war jeden Morgen eine Qual mein Bett so ganz alleine zurück zu lassen, ich brachte es fast nicht übers Herz. Im Zombiemodus ging ich zu meinem Kleiderschrank und suchte mir passende Klamotten raus: graue Jeans, Top und ein dünnen Marinepullover. Ich war gerade fertig mit Anziehen als Katie aus der Küche rief: „ Frühstück ist fertig!“ Ich verdrehte die Augen wie konnte man in dieser Herrgotts Frühe nur etwas essen!?
„Ich komme!“ rief ich zurück. Die Küche lag am anderen Ende des Gangs von meinem Zimmer aus. In der Küche setzte ich mich im Schneidersitz auf meinen Stuhl und schaute mit verzerrtem Gesicht auf das Brötchen das auf meinem Teller lag.
„Was machst du denn für ein Gesicht!?“ fragte Katie entrüstet.
„Ich kann doch nicht so früh schon was essen!“ erwiderte ich „ich trinke höchstens meinen Kakao.“ Katie sah mich streng an. „Nix da! Ich habe deinen Eltern versprochen mich gut um dich zu kümmern und da dazu gehört auch das du morgens etwas isst. Wenigstens ein halbes Brötchen.“ Ich sah sie mit hängenden Schultern an.
„Muss das sein?“
„Ja das muss“ sagte sie streng doch dann grinste sie „Du musst ja schließlich gestärkt sein für deinen ersten Schultag!“ ich warf ihr einen bösen Blick zu und begann schweigend mein Brötchen zu schmieren.

20 Minuten später

„Tschüüüüüüs Kaaatiie!“ rief ich als ich schon in der Türe stand. „bis heute Abend.“ Katie kam aus dem Bad gehüpft. Sie hatte gerade geduscht und hatte nur schnell ein Handtuch um sich geschlungen. „Bis dann Mia“ sie drückte mir einen Kuss auf die Backe „Viel Glück.“ Glück konnte ich wirklich gebrauchen dachte ich als ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen ließ. Ohne Glück würde ich den Tag nicht überstehen.
Ich lief die Straße hinunter zur Bushaltestelle, schon von weitem konnte ich die Gruppe von Jungs sehen die dort standen und sich lauthals unterhielten. Ich drehte die Musik von meinem iPod lauter, ich hatte keine Lust mir die “sinnvollen“ Gespräche von denen anzuhören. Es waren keine anderen Leute da die warteten also stellte ich mich lieber etwas abseits hin, die Typen sahen etwas eigenartig aus. Ich war gerade zu tiefst in die Vorstellung versunken was für Katastrophen heute alles passieren könnten als mich eine Stimme aus meinen Gedanken riss.
„Hey Süße!“ die Stimme kam von einem der Typen. Er kam auf mich zu, ich war definitiv nicht in der Verfassung ihm eine Abfuhr zu erteilen also tat ich so als hätte ich ihn nicht gehört.
„Ich weiss das du mich hörst Süße! Wie wärs wenn wir mal zusammen einen Kaffee trinken gehen?“erwartungsvoll sah er mich an „Na? Wie wärs?“ Entgeistert starrte ich zurück. Hatte der sie noch alle? Ich hatte keine Lust auf ein langes Gespräch also setzte ich meinen gleichgültigsten Blick auf und sagte einfach nur „Nein.“ zum Glück sah ich auch schon den Bus um die Ecke biegen. Lautes Gelächter veranlasste mich zu den anderen Jungs zu schauen. Sie hielten sich die Bäuche vor Lachen als einer rief. „ Mister super sexy hat ne Abfuhr gekriegt!“ schallendes Gelächter folgte. Genervt verdrehte ich die Augen, hatten die denn wirklich keine anderen Probleme? „Hey Süße komm schon nur ein Kaffee, du und ich. Das kannst du mir nicht abschlagen!“ Okey wenn der Typ mich nicht einfach in Ruhe lassen kann dann muss ich ihm wohl deutlicher sagen das ich kein Interesse habe. Ich nahm meine Stöpsel aus den Ohren. Der Typ vor mir machte eine selbstsichere Geste in Richtung seiner Kumpels. Na warte dachte ich.
„Jetzt hör mir mal zu“ begann ich „ Ich hab keine Lust mich mir dir zu unterhalten geschweige denn einen Kaffee mit dir zu trinken“ sein Gesichtsausdruck ging von selbstsicher zu entgeistert und schlussendlich zu wütend als ich fertig war. „Und jetzt würde ich gerne weiter meine Musik hören und zwar ALLEINE.“ Zum Glück hielt in dem Moment der Bus und ich ließ den Typen einfach stehen und stieg in den Bus ein. Ich hörte noch ein „Hey warte mal!“ als die Türen zu gingen. Meine Laune befand sich im Sturzflug Richtung Keller. Eigentlich konnte der Tag nur noch schlimmer werden. Und das wurde er auch.....





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