Was wäre wenn....!? - Teil 28

Autor: Roxy..21
veröffentlicht am: 06.12.2013


So hier ein weiterer Teil, diesmal etwas länger. Ich hoffe er gefällt euch und ich hoffe auf viele Kommentare.




Da waren wir also. Wir standen vor einer großen Holztüre, im dritten Stock, in einem dieser typischen Stadthäuser, wo eines an das andere angebaut ist. Seine Wohnung befand sich nicht all zu weit weg von Katies, eine nicht unbedingt beruhigende Tatsache. Das einzige was mich noch davor trennte, in seine Wohnung und mich damit auf ein sehr sehr gefährliches Gebiet zu begeben, war diese stabile Holztüre. Jede Treppenstufe die mich nähre an seien Wohnung gebracht hatte, hatte empört geknarrt, so als wollten sie protestieren und mich zum Umkehren bewegen, doch ich ließ mich nicht einschüchtern.
Simon kramte in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel und ich starrte weiter die Türe an. Es war nur eine Türe, eine ganz normale Türe, versuchte ich mir einzureden, es war auch nicht meine letzte Chance abzuhauen. Die Realität allerdings war anders. Es war nämlich meine letzte Chance umzukehren, einfach die Treppe nach unten zu laufen und zu verschwinden. Ich hatte mir vorgenommen, Simon aus dem Kopf zu schlagen und nicht alles daran zu setzen, ihn nie wieder vergessen zu können. Sobald ich durch diese Türe hindurchgehe, überschreite ich eine Grenze und es gibt kein Zurück mehr. Simon sollte tabu sein, er war mit Saskia zusammen und obwohl ich sie nicht ausstehen konnte, wollte ich mich nicht in ihre Beziehung drängen. Also wenn ich ehrlich bin eigentlich schon, aber einen Funken Anstand besaß ich dann doch noch.
Währendem in meinem Kopf ein Sturm aus Gedanken wütete, kramte Simon in aller Ruhe weiter nach dem Schlüssel. Als er dann den Schlüssel triumphierend aus seiner Tasche zog und ihn ins Schloss steckte, versteifte ich mich. Jetzt oder nie! Rief eine Stimme in meinem Kopf. Dreh dich um und renn' Mia! Lauf die Treppen hinunter und dann weg, einfach nur weg! Ich wusste das es vermutlich die beste Lösung gewesen wäre, doch ich blieb einfach stehen.
Simon drehte den Schlüssel um und es klickte, als die Türe einen kleinen Spalt weit aufsprang. Wider meiner Erwartungen, ging er nicht gleich in die Wohnung, sondern zögerte einen Moment und drehte sich noch einmal zu mir um. Dachte er etwa das Selbe wie ich? Hatte er, im Gegensatz zu mir, den Mut zu sagen, dass es keine gute Idee wäre hier weiter zu machen? Mir wurde heiß und kalt zu gleich. Was würde ich sagen, wenn er mich jetzt weg schickte? Ihm zustimmen oder ihn wie ein verletztes Reh anstarren? Ich hoffte auf ersteres. Zum Zerreißen angespannt schaute ich ihn an.
„Also es ist ja nicht wirklich meine Wohnung, sondern eher eine WG, ich wohne hier mit Marius und Daniel zusammen.“ fast entschuldigend schaute er mich an. „Und es ist, naja nicht wirklich aufgeräumt.“ Ein nervöses Lachen entfuhr mir, dann atmete ich erleichtert aus. Ich hatte die ganze Zeit die Luft angehalten und es nicht bemerkt. Er dachte nicht das Selbe wie ich, er machte sich nur Sorgen, dass ich ihn für unordentlich halten könnte. Ich war spürbar erleichtert.
„Okay das macht mir nichts aus.“ sagte ich schnell als Simon mich unsicher und auch etwas verwirrt ansah. Ich war immer noch damit beschäftigt meinen Puls wieder in den Griff zu bekommen, dass ich gar nicht bemerkte, dass in Simons Blick noch etwas anders lag. Es war nicht nur Unsicherheit und Verwirrung über meine Reaktion, da war auch Zweifel.
Plötzlich wurde mir wieder bewusst das ich klatschnasse Kleider am Leib trug und ich mittlerweile ziemlich fror. Ich wollte ins Warme und die Entscheidung rein zu gehen, hatte mein Herz schon längst getroffen, mein Verstand musste es sich nur noch eingestehen. Eigentlich wollte ich nichts lieber, als durch diese Türe zu gehen.
„Ich würde sagen wir gehen jetzt trotzdem rein, mir ist nämlich kalt.“ Entschieden machte ich einen Schritt auf ihn zu. Das war ganz schön nahe.... Aber es hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Simon drehte sich um und stieß die Türe auf. Er ging hinein und ich folgte ihm.
Er hatte tatsächlich nicht übertrieben und sein Zögern war durchaus verständlich. In der Wohnung war nicht nur nicht aufgeräumt worden, nein, es sah aus als wäre eine Bombe explodiert und hätte alle möglichen Gegenstände willkürlich irgendwohin geschleudert.
Ein leises „Oh“ entfuhr mir, als ich den Flur, der sich vor uns erstreckte, etwas genauer in Augenschein nahm.
„Ja ich weiß es sieht echt schlimm aus...“ schulterzuckend sah er mich an. Ich denke mein Gesicht sprach Bände. Ich war zwar nicht ein Ordnungsfanatiker, aber das! Es war das reinste Chaos.
„Sieht dein Zimmer auch so aus?“ Platzte es aus mir heraus. Eigentlich wollte ich das nicht fragen, aber ich konnte es nicht verhindern. Mein Mund war wieder einmal schneller als mein Gehirn. Dennoch passte dieses Bild irgendwie nicht zu dem Traumtypen-Bild in meinem Kopf.
„Ähm, nein nicht ganz so schlimm...“ Es sollte sich wohl ermutigend anhören, doch das misslang.
„Okay“, antwortete ich unbestimmt und stieg über einen achtlos hingeworfenen Rucksack, damit ich die Türe hinter mir schließen konnte.Mit einem „Klick“ war die Türe zu. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Die Unordnung hatte mich kurz, von der Tatsache bei Simon in der WG zu sein abgelenkt. Um mich vor einem neuen Gedankensturm zu retten fragte ich: „Wo soll ich meine Schuhe hinstellen?“, ich war mir irgendwie nicht sicher wo sie hingehörten. Auf dem Gang, von dem alle Zimmer aus abgingen, lagen überall irgendwelche Schuhe, ein Fußball, Kleider, ja sogar Geschirr stand herum. Es war ein riesiges Chaos in dem ich die Garderobe, falls es eine gab, nicht erkannte.
„Haha, guter Scherz Mia!“ Simon sah mich mit einer Mischung aus Humor und genervt sein an. Ich grinste ihn breit an. „Naja“ begann ich unschuldig „ich wollte ja nur das Chaos nicht noch größer machen.“, jetzt musste auch er grinsen, als er antwortete „du bist heute echt wieder sehr witzig Mia!“ Mit einem schnippischen „Ich weiß!“ ging ich an ihm vorbei und schob mir, an einer nicht ganz so chaotischen Stelle unter der - wie ich annahm – Garderobe, ein Plätzchen für meine hellbraunen Lederstiefel frei. Meine nasse Jacke zog ich auch aus und hängte sie über irgendwelche Kleider. Meinen Schirm öffnete ich und stellte ihn kurzerhand zum Trocknen auch in den Flur.
„Na du scheinst dich ja ganz schön gut anpassen zu können.“ scherzte Simon. Meine Anspannung war verschwunden, es konnte so einfach sein sich mit Simon zu unterhalten, warum hatten wir das bisher noch nie geschafft? Ich drehte mich, von plötzlicher Fröhlichkeit ergriffen, um und strahlte ihn an. „Klar, kann ich das!“ In seinen Augen blitzte es. Er musterte mich von Kopf bis Fuß. Auch ich nahm sein Anblick in mir auf. Er hatte seine Lederjacke ebenfalls ausgezogen und trug ein weites weißes Shirt darunter. Obwohl es eher weit geschnitten war, zeichnete sich sein wohlproportionierter Oberkörper darunter ab. Sein Oberkörper sah nicht aus wie der von Beni, gut durch trainiert und muskulös, er war einfach nur schön. Überrascht und zugleich verärgert über meine allzu schmachtenden Gedanken, wandte ich den Blick von ihm ab. Die Spannung zwischen uns war spürbar und - falsch. Es kribbelte ganz schön verräterisch in meiner Magengegend, aber was hier passierte war falsch, es durfte eigentlich nicht sein. Meine gute Laune verflog so schnell wie sie gekommen war. Unwirsch fragte ich „und was machen wir jetzt?“ Simons Augenbrauen verengten sich einen kurzen Moment und das Funkeln in seinen Augen erlosch.
„Hast du vielleicht Hunger?“ in seiner Stimme lag weder Humor noch Enttäuschung, sie war irgendwie ausdruckslos. Etwas freundlicher gestimmt bejahte ich seine Frage und folgte Simon in die Küche.
Die Küche war gleich neben der Eingangstüre. Sie war sehr klein aber trotzdem gemütlich. Links, an der Wand, war ein kleiner Tisch mit drei Stühlen, rechts der Herd, Backofen und der Kühlschrank. Dazu gab es ein paar Wandschränke und ein kleines Regal über dem Tisch. Neugierig ging ich auf die Bücher, die auf dem Regal standen, zu. Es handelte sich um Kochbücher aller Art.
„Wer kocht den hier?“ mit einem Kochbuch für asiatische Speisen drehte ich mich zu Simon um, der sich bereits am Herd zu schaffen machte. „Ich.“ Antworte er schlicht.
„Echt?“ fragte ich total überrascht und überflüssiger Weise. Ich biss mir auf die Unterlippe, die Spannung zwischen uns hatte sich verändert. Als ich unfreundlich gefragt hatte, was wir jetzt machen wollten hatte ich die nervös kribbelnde Spannung in eine angespannte beinahe schon dem Zerreißen nahe, Spannung verwandelt. Nervös knetete meine rechte Hand die linke.
„Ja echt. Ich koche gerne, was dagegen?“ Seine Stimme war nicht mehr ausdruckslos, aber so richtig freundlich hörte sie sich auch nicht an, eher herausfordernd.
„Sorry, dumme Frage. Ich mag Kochen, bin nur leider nicht sonderlich begabt darin.“, entschuldigend zuckte ich mit den Schultern, dann drehte ich mich um und stellte das Kochbuch wieder an seinen Platz.
„Kochen ist gar nicht so schwer, man muss sich nur etwas Zeit dafür nehmen und man sollte natürlich auch mal etwas anderes kochen als Spaghetti mit Tomatensauce.“ Der leise Ärger den ich vorhin noch in seiner Stimme gehört zu haben glaubte, war verschwunden. Überrascht drehte ich mich um. Simon stand am Herd und rührte mit einem Kochlöffel in einem Topf. Er hatte seinen Kopf so gesenkt dass ihm seine blonden Haare in die Stirn fielen und schaute mich schelmisch an. Als ich endlich begriff was er mir eigentlich gerade gesagt hatte fragte ich empört: „Hast du mir soeben unterstellt, dass ich nur Spaghetti mit Tomatensauce kochen kann!?“ Ich fixierte ihn gespielt böse mit meinen Augen. Es schien ihm nichts auszumachen, er schaute mich unverwandt an.
„Hast du das vorhin denn nicht gemeint mit *sonderlich begabt* !?“
„Nein!“ stieß ich hervor „schließlich habe ich ja nicht *völlig unbegabt*gesagt!“ Seine Mundwinkel zuckten und auch ich konnte nicht mehr empört drein schauen, sondern musste grinsen. Etwas verlegen entzog ich mich seinem Blick und murmelte „Idiot.“ Es war ein Friedensangebot von seiner Seite aus gewesen und ich nahm es dankend an. Ich konnte das Knistern das plötzlich wieder in der Luft lag förmlich spüren. Es kribbelte in meinem ganzen Körper und meine Mundwinkel zuckten unkontrolliert in die Höhe. Er sollte nicht sehen wie ich wie ein kleines glückliches Mädchen vor mich hin grinste. Ich setze mich auf einen der Stühle, an den Küchentisch. Meinen verräterischen Mund versteckte ich hinter meiner Hand, auf die ich meinen Kopf stützte. Simon hatte sich wieder dem Kochtopf zugewandt, so konnte ich ihn in Ruhe anschauen. Bei genauerem Hinschauen stellte ich überrascht fest, dass seine Arme dünner waren als ich zuerst angenommen hatte. Sie waren gar nicht wohlproportioniert, genau so wenig wie seine Hüfte, die unter seinem Shirt hervor lugte, als er sich bückte und einen zweiten Topf auf den Herd stellte. Es war mir gar nicht aufgefallen...
„Na fertig mit anstarren?“ überrascht und peinlich berührt schaute ich schnell zu Simons Gesicht auf. „Ähm..ja.“ brachte ich mehr oder weniger selbstbewusst rüber. Ich spürte wie meine Wangen glühten. Wie peinlich....
„Na wenn das so ist, dann kannst du mir ja mal mit Kochen helfen.“ sagte Simon unbeirrt. Es schien ihn nicht weiter zu stören, dass ich ihn von Kopf bis Fuß gemustert hatte. Auf meiner Lippe kauend stellte ich mich neben ihn. „Was soll ich machen?“ fragte ich ohne ihn anzusehen.
„Du könntest die Tomatensauce umrühren.“ Überrascht schaute ich in den Topf, da befand sich tatsächlich Tomatensauce darin.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst oder!?“ ernsthaft entrüstet drehte ich mich zu ihm um. Ich zog eine meiner Augenbrauen hoch und sah ich auffordernd an.
„Ich dachte mir, ich reiß dich nicht aus deiner Gewohnheit.“ Mir klappte der Unterkiefer runter.
„Oh na warte!“ suchend schaute ich mich nach etwas um, das ich nach ihm werfen konnte. Seine Augen funkelten und er lachte. Als ich das Geschirrtuch in die Finger bekam verließ er fluchtartig die Küche. Ohne nachzudenken stürmte ich ihm hinter her. Als ich auf den Flur bog, sah ich ihn gerade noch im hintersten Zimmer verschwinden. In einem wilden Slalom, bahnte ich mir einen Weg zu diesem Zimmer. Simon stand in der Ecke, eines erstaunlich aufgeräumten Zimmers. In der Hand schwenkte er einen Pullover. In seinem Blick lag die Frage 'Na? Taust du dich?'
„Du sitzt ganz schön in der Klemme.“ sagte ich, bevor ich, wild mit dem Geschirrtuch wedelnd, auf ihn zu stürmte. Ich hörte ihn schallend lachen. Das Tuch traf ihn auf der Brust und an den Armen bevor er mir den großen Pullover um meinen Kopf schlug. Für einen Kurzen Moment war ich gefechtsunfähig und musste mich erst wieder neu orientieren. Diesen Moment nutzte er und entzog mir meine einzige Waffe – das Geschirrtuch.
„Und wer sitzt jetzt in der Klemme?“ fragte er amüsiert. Grimmig schaute ich ihn an, ich war noch nicht bereit die Schlacht als verloren zu akzeptieren. Entschlossen versuchte ich meine Waffe wieder zu bekommen. Obwohl er doch relativ dünn war, war er kräftiger als ich. Mein Versuch das Geschirrtuch zurück zu erobern endete in einem wilden Handgemenge. Plötzlich stolperte Simon und riss mich mit ihm zusammen zu Boden. Überrascht schrie ich auf.
Ich hatte mit einer harten Landung gerechnet, doch da ich halb auf Simon lag, fiel sie recht weich aus. Wir lachten beide und konnten uns erst nach einer Weile bewegen. Immer noch lachend rollte ich mich von Simon herunter. Jetzt lagen wir nebeneinander und lachten. Meine Nervosität war verflogen, es war einfach nur albern. Nach einer Weile stützte sich Simon auf seinen Ellenbogen und schaute mich belustigt an. „Du bist ja doch n' richtiges Mädchen, du kannst sogar schreien.“ neckte er mich sofort weiter. „Hey!“ grunzte ich zwischen meinem Lachen hervor. Ich wollte eigentlich protestieren, doch Simon hob seine andere Hand und wischte mir, mit seinem Daumen behutsam eine Freudenträne von der Wange. Mein Lachen verstummte glucksend.
„Hast du dir wehgetan?“ fragte er mit einem zarten Lächeln auf den Lippen. Und sofort war ich wieder nervös. Wir lachten nicht mehr, sondern schauten uns nur noch an.
„Nein.“ sagte ich leise. Seine Hand war von meinem Gesicht über mein Arm zu meinem Bauch gewandert und verharrte da. Sofort explodierte in mir ein Feuerwerk der Gefühle. Mein Blut rauschte durch meine Adern das mir ganz schwindlig wurde. Wir schauten uns in die Augen und die Welt schien still zu stehen. Mein Kopf war wie leergefegt ich konnte an nichts anderes mehr denken als an Simons türkisfarbenen Augen und was passieren würde wenn er mich jetzt versuchte küssen. Seine Lippen waren leicht geöffnet, ich konnte seinen stoßweisen Atem hören. Sein Blick wanderte über mein Gesicht, er schien alles in sich aufzunehmen, jedes Detail. In seinen Augen lag so ein unglaublich weicher Ausdruck, den ich noch nie gesehen hatte.
Ich fürchtete, nur das kleinste Geräusch, könnte diesen magischen Moment zerstören. Sein Daumen begann meinen Bauch zu streicheln, sofort kribbelte die Stelle die er durch meine Kleider hindurch berührte. Es war wie in einem Traum, eigentlich zu schön um wahr zu sein. Ich konnte mich nicht bewegen, ich war wie gebannt.
Auf einmal verstärkte Simon seine Berührung und nicht mehr nur sein Daumen strich über meinen Bauch sondern seine ganze Hand. Mein Herz begann wie wild zu schlagen, es klopfte hart und laut gegen meine Brust. In meinem Kopf drehte sich alles. Was war das nur für ein Tag heute! Doch dann hielt seine Hand inne und ich hielt überrascht den Atem an. Was würde jetzt passieren? Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er tastete mit seiner Hand meine beiden Arme ab und sagte dann erstaunt: „Du bist ja ganz nass!“
Ich brauchte eine Weile, bis ich verstanden hatte, was er mir gerade eben gesagt hatte. Nass? Und dann spürte ich es plötzlich selber, ich hatte am ganzen Körper Gänsehaut, mein Pullover und das Top darunter waren immer noch völlig durchnässt. Die Gänsehaut rührte allerdings nicht nur von der Nässe her. Nur langsam kehrte ich in die Realität zurück. Mit noch etwas verklärtem Blick richtete ich mich auf. „Ja, ich ehm... der Regen.“ stotterte ich. Ich rückte etwas von Simon ab, ich brauchte Abstand zwischen uns, wenn ich wieder vollständige Sätze bilden wollte.
„Ach so.“ murmelte er. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, aber auch er setzte sich nun vollständig auf. Dann streckte er mir plötzlich den Pullover entgegen den er mir noch vor ein paar Minuten um die Ohren gehauen hatte. „Hier, du kannst den hier anziehen und deine Kleider zum Trocknen über die Heizung hängen.“ Als ich nicht sofort reagierte sprang er auf die Füße. „Ich leg ihn dir hier aufs Bett. Ich schau jetzt besser mal nach der Tomatensauce.“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer und schloss die Türe hinter sich. Ich blieb sitzen und starrte zum zweiten mal, an diesem Tag eine Türe an.





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