Was wäre wenn....!? - Teil 22

Autor: Roxy..21
veröffentlicht am: 30.03.2013


Nach einer halben Ewigkeit ist hier der nächste Teil :) Hoffe er gefällt euch! Frohe Ostern!!

Ich hatte das Gefühl als würden wir ewig warten. Die Zeit verging, doch es wollte einfach niemand diese verdammte Tür aufmachen. Das Schluchzen und die Krämpfe des Mädchens wurden immer weniger, mir wäre es aber lieber gewesen sie hätte aus voller Kehle geschrien, dann hätte ich mir wenigstens sicher sein können, dass sie noch am Leben ist. So fürchtete ich zwischen jedem Geräusch, das sie von sich gab, um ihr Leben. Dann flog endlich die Türe auf und Sanitäter kamen hereingestürmt, ab da ging alles ganz schnell. Man packte mich und stellte mich irgendwohin, wo ich nicht im Weg stand und kümmerte sich sofort um das Mädchen. Ich stand mit dem Rücken an die kalte Wand gelehnt, die kalten Fliesen erinnerten mich daran das alles real war. Meine Hände hielt ich verkrampft um meinen Bauch geschlungen.
Als ich so da stand und auf das Mädchen starrte, das mit ihren schönen schwarzen Haaren, die ihr Gesicht umrahmten und es noch bleicher erscheinen ließen, auf den Boden lag, fiel mir wieder ein wie sie hieß und woher ich sie kannte. Wir sind in dem selben Geschichtskurs, sie hatte letzte Woche neben mir gesessen. Schon da hatte ich ihre wunderschönen Haare bewundert. Sie hieß Alisa. Ich stand da und schaute zu wie Alisa abtransportiert wurde.

Ich musste in einer Art Trance gewesen sein, denn als einer der Sanitäter etwas von mir wissen wollte, fühlte es sich an, als würde ich aus einem Traum erwachen. „Was ist mit ihr passiert? Woher kommt das Blut?“ Er schüttelte mich sanft an der Schulter. Ich schaute dem Mann ins Gesicht, er hatte freundliche Augen, doch sein Gesichtsausdruck war besorgt. Seine Stirn lag in Falten und sein Blick war durchdringend.
„Sie hat das Blut erbrochen.“ Der Blick des Mannes verfinsterte sich. „Ich weiß nicht was sie hat oder ob sie sich etwas angetan hat, als ich sie bemerkte konnte sie nicht mehr viel mit mir sprechen. Wirklich ich kann Ihnen nicht sagen was mit ihr geschehen ist!“ Sein Blick wurde weicher, beinahe liebevoll, die Falten glätteten sich, wie er mich so ansah erinnerte er mich an meinen Vater. „Du hast ihr vermutlich das Leben gerettet. Mach dir keine Vorwürfe.“ Erst jetzt bemerkt ich das mir Tränen über die Wangen liefen. Der Sanitäter drückte aufmunternd meine Schulter „Sie wird schon wieder.“ Ich war mir nicht sicher wie wahrheitsgemäß seine Aussage war oder ob sie ganz einfach nur zu meiner Aufmunterung dienen sollte. Ich nickte schwach. Er lächelte mir kurz zu dann verschwand auch er und ich stand alleine in der Toilette.
Ich stand da und starrte auf meine blutverschmierten Hände, sie bildeten einen starken Kontrast zu den weißen Fliesen des Bodens. Meine Gedanken begannen sich wieder im Kreis zu drehen. Erst langsam dann immer schneller. Dann flog die Tür ein weiteres Mal auf und Beni stürmte herein, dicht gefolgt vom Direktor und anderen Schülern. Tausende von Fragen stürmten auf mich ein, ich verstand keine davon. Es war ein Sturm aus Stimmen, zu viel und zu undeutlich, um etwas zu verstehen. Ich fühlte mich immer noch nicht ganz Herr über mich selbst, aber ich setzte mich in Bewegung. Ich musste das Blut an meinen Händen loswerden! Leute gingen mir aus dem Weg, so als ob ich ansteckend wäre. Es kümmerte mich in diesem Moment nicht, es war zu meinem Vorteil, so kam ich schneller an mein Ziel.
Das Wasser rann klar und kalt über meine Hände und färbte sich rot. Es war nicht viel Blut, aber ich hatte es überall hin geschmiert in meiner Aufregung. Die Kälte des Wassers holte mich ein wenig mehr in die Realität zurück, plötzlich verstand ich wieder was um mich herum gesprochen wurde. Das Stimmengewirr wurde klarer und deutlich vernahm ich die wütende Stimme des Direktors: „Jetzt sagen Sie mir endlich was passiert ist, Mia!“ Ob er mich wohl schon lange so anschrie? Meine Zunge fühlte sich seltsam an, so taub und schwer. Jetzt reiß dich mal zusammen! Alisa ist nicht gestorben und ihr wird’s bald wieder gut gehen!, schalt ich mich selbst.
„Alisa ist zusammen geklappt und hat Blut erbrochen, da habe ich den Notarzt gerufen.“, erwiderte ich mit klarer ruhiger Stimme. Mit einem mal war alles Still in der Toilette. Verwundert schaute ich in die Gesichter der anderen, alle starrten mich an. Ich ließ meinen Blick von einem zum anderen gleiten bis ich an zwei hasserfüllten Augen hängen blieb. Es waren Saskias. Sie schaute mich an, als würde sie mir gleich an die Gurgel springen wollen. Was auch immer ich diesmal getan hatte, um ihren Zorn auf mich zu ziehen, es war mir egal, sollten ihr doch die Augen aus dem Kopf fallen! Ich ließ meinen Blick weiter gleiten. Die nächsten Augen die mich verharren ließen waren Simons, von Wut weit aufgerissen. Plötzlich drehte er sich um und stürmte aus dem Raum. Verwirrt starrt ich ihm nach. Was war in ihn gefahren?
Ohne es zu merken war Fee durch die Menge auf mich zugekommen und schloss mich in ihre Arme. „Süße geht es dir gut? Ist alles klar mit dir?“ mit einem Blick zum Direktor „Herr Direktor sie sehen doch dass es ihr nicht gut geht, lassen sie sie in Ruhe und schicken sie die anderen zurück in ihre Klassen.“ Völlig perplex, dass eine Schülerin so mit ihm sprach, kam er ihren Forderungen, ohne einen weiteren Kommentar, nach. Nach einem Machtwort von ihm verließen alle bis auf Beni und Fee die Toilette. Zwei besorgte Augenpaare schauten mich an.
„Es ist alles okay mit mir, ich bin nur etwas neben der Spur.“ Etwas neben der Spur war untertrieben, aber das brauchten sie ja nicht zu wissen. Ich hatte jedoch auch nicht die große Hoffnung, dass sie es mir glaubten, aber ein Versuch war es wert.
„Etwas neben der Spur?“ fragte Fee ungläubig „Das soll wohl ein Scherz sein! Du siehst aus als hättest du eine Leiche gesehen!“ Bei dem Wort Leiche wurde mir wieder ganz flau im Magen. Die Angst das Alisa in meinen Armen sterben würde war plötzlich wieder da. So lebendig wie noch vor einer halben Stunde. Mein Kreislauf sackte in den Keller und mir wurde kotzübel.
„Leute ich glaube ich brauch mal etwas frische Luft...“ Mit wackeligen Beinen stolperte ich auf die Türe zu. Fast bei ihr angelangt fasste mich plötzlich eine starke Hand um die Hüfte. Erstaunt schaute ich zur Seite und blickte direkt in Benis Gesicht. Die Sorge um mich stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Dabei ging es mir eigentlich ganz gut, ich bräuchte nur mein Bett, n paar Packungen Tempos und Musik, um das alles zu verarbeiten und nach ca. 2-3 Tagen wäre ich wieder fit. Zumindest so das ich es in der Welt glaubwürdig vertreten konnte.
„Du siehst aus als würdest du gleich zusammen klappen, da hab ich gedacht ich greif dir ein bisschen unter die Arme.“ Unweigerlich musste ich lächeln. Selbst in so einem Moment schaffte es Beni mich aufzuheitern.






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26 Teil 27 Teil 28 Teil 29 Teil 30 Teil 31 Teil 32 Teil 33


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz