Autor: Jenny&Mary
veröffentlicht am: 05.07.2012
Mary:
„Was sind wir?“- „Besoffen!“
„WAS SIND WIR?!“- „BESOFFEEEEN!“
Grölend, kichernd und schwankend stolperten wir Richtung Villa. Keine Ahnung, wo wir herkamen oder wie spät es war. MIR EGAL! PARTY!
„Gute Nacht Gabi!“, schrie Jenny das Schwiegermonster an, obwohl sie direkt vor ihr stand. Zum Abschied umarmten sie sich sogar und dann fiel Gabrielle halbtot in Jennys Haus.
„Aber wir feiern doch noch, oder?“, fragte Lara und schaute mich dabei echt besorgt an.
„Schlafen können wir, wenn wir tot sind“, kicherte ich und merkte, wie alles begann, sich zu drehen. Alkohol, Alkohol- dass du mein Feind bist, weiß ich wohl. Aber in der Bibel steht geschrieben, man soll auch seine Feinde lieben!
Höhöhöhö.
Unglaublich aber wahr, wir schafften es wirklich alle bis zur Villa. Lara fiel zwar unterwegs in einen Busch und Jenny wurde von Laura umgerannt, aber irgendwann waren wir unverletzt da. Und dann ging die Party erst richtig los!
„Dreht die Musik auf!“, schrie Laura und machte es dann auch direkt. Jenny und ich plünderten derweilen den Alkoholvorrat von Jensen und Ian.
„MÄDELS!“ Irenes Stimme war so grell, dass es mir in den Ohren wehtat. Wie eine Furie stand Jennys Mutter auf dem Couch- Tisch und breitete ihre Arme aus, als wäre sie Jesus. „So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr! Kommt her meine Süßen!“
Gerührt rannten alle zu ihr und tanzten wie Wilde um den Couch- Tisch, jeder mit einer anderen Flasche in der Hand. Es war einfach herrlich.
„AUF JENNY!“, rief ich und stieß mit allen an. „Und aufs Feiern!“
Und ich erntete von allen ein lautes „Wuuuuuuuuuuh!“
Glücklich tanzten wir noch stundenlang, ließen uns auf die riesen Couch fallen oder plünderten den riesigen Kühlschrank. Kein Tropfen Alkohol war vor uns sicher!
Und dann wurde es noch besser.
„Jenny, wir haben noch eine kleine Überraschung für dich!“, trällerte Laura und grinste dabei breit. Sie war knallrot im Gesicht.
„Oh, ich lieeebe Überraschungen!“ Jenny sah uns alle gerührt an und hätte fast vor Glück angefangen, zu weinen. Alkohol machte sie immer so theatralisch.
„Okay…“, begann ich grinsend und ließ sie noch einen Moment zappeln. In dem Moment klingelte es plötzlich an der Tür. Wer zum Teufel war um die Zeit unterwegs… ACHJA! Die Überraschung!
Aufgeregt rannte ich zur Tür und holte die Überraschung, die anderen versuchten irgendwie, Jenny im Wohnzimmer fest zu halten.
„Hallöööööchen“, begrüßte ich den Kerl und fiel dabei fast auf ihn drauf. Dann versuchte ich ihm irgendwie zu erklären, dass er kurz im Flur warten sollte, damit ich ne kleine Ankündigung machen konnte. Er lachte nur und nickte, wahrscheinlich hatte er nur Bahnhof verstanden. War mir aber egal, ich rannte wieder zu den anderen und begann, irgendeinen Mist zu reden.
„Jeeeeenny! Das war schon eine meeeega Nacht! ABER! Jetzt kommt das High… das Highlight kommt jetzt! Ladieeeees! Los geht’s!“
Dann platzte die Bombe.
Vor Aufregung schrien und quietschten alle wie wild durcheinander, sogar Irene war völlig aus dem Häuschen und für einen Moment nicht mehr im Einklang mit der Natur. Hysterisch schrie sie auf, warf die Arme in die Luft und fiel hinten über vom Couch- Tisch.
Wir hatten einen Stripper engagiert.
„Guten Abend. Mein Name ist Javier“, begrüßte er Jenny mit erotischer Stimme, nahm ihre Hand und küsste sie. Hätte Jenny nicht auf der Couch gesessen, wäre sie spätestens jetzt in Ohnmacht gefallen.
„Mädels, das… das ist das allerschönste Geschenk, was ich in meinem gaaaaaaaanzen Leben bekommen habe!“ Jetzt heulte sie wirklich vor Rührung. Wir umarmten und noch einmal alle, sagten jeder, dass wir sie soooooo sehr liebten und machten es und dann mit Sekt auf der Couch bequem, damit Javier das tun konnte, wofür er bezahlt wurde. Strippen!
Unter Pfiffen und Kreischen begann er mit seinem Balztanz und zog sich sofort sein Top aus. Ich könnte schwören, wir haben in dem Moment alle gesabbert.
„Ich glaub, ich heirate auch!“, lallte Lara und lachte dreckig. „Ich will auch einen Stripper haben!“ Sie saß schon nicht mehr, sie lag auf der Couch und drückte mir ihre Sektflasche in die Hand. Javier stand mittlerweile direkt vor Jenny und ihrer Mutter und ließ sich von beiden an der Brust betouchen. Vor Freude schrien beide auf und lachten so laut wie schon lange nicht mehr.
„Ich will auuuuch!“, rief Laura, sodass der gute Javier zu ihr ging und sie das Gleiche tun ließ. Dann kam er rüber zu Lara und mir.
„Da hat aber jemand fleißig trainiert!“, sagte ich und bildete mir selbst ein, dass er mit mir flirtete. Ohne Scheu berührte ich sein Sixpack und kicherte dabei wie ein kleines Mädchen. Mein Gott, waren wir fertig.
Laras Sektflasche hatte ich zu allem Überfluss auch noch in den Händen, also machte ich mich gleich daran, sie in einem Zug zu leeren. Ich spürte richtig, wie der Alkohol sich den Weg durch meinen Körper bahnte und wie mir langsam richtig schwindelig wurde. Alles um mich herum verschwamm auf einmal zu einem Brei an Bildern. Javiers Sixpack, das schrille Lachen der anderen und die vielen Bewegungen waren auf einmal viel zu viel. Meine Augen schmerzten und mein Kopf strafte mich für jeden Tropfen Alkohol, den ich getrunken hatte.
Und auf einmal war ich weg.
Als ich die Augen wieder öffnete, stand ich auf einmal in Jennys Haustür. Mein Blick war augenblicklich glasklar, auch wenn alles um mich herum sich immer noch ein bisschen bewegte. Irgendwas Schweres hing an meinem rechten Arm. Ich schaute runter und musste zweimal blinzeln, bis ich erkannte, dass es Lara war, die halb auf dem Boden lag und irgendwie versuchte, sich wieder hochzuziehen. Ich stützte sie unterm Arm und wäre dabei fast selber umgefallen.
„Hihihihi“, lachte Laura, die ich auch erst jetzt entdeckte. Sie saß auf der Treppe neben der Tür, den Kopf zwischen den Knien und kicherte vor sich hin. Wie zum Teufel waren wir in Jennys Haus gekommen?!
Ich versuchte irgendwie, Lara neben Laura zu setzen und dabei nicht selber umzufallen. Dabei begannen wir alle drei zu kichern, es war wirklich übel.
Ich warf einen Blick nach draußen und versuchte zu erkennen, ob es noch dunkel war. Wenn mich meine Sinne nicht täuschten, dämmerte es schon. Aber auf meine Sinne war in dem Moment nicht unbedingt Verlass.
Ich versuchte, an der Wand entlang zu gehen und machte mich in Richtung Wohnzimmer auf. Von Irene und Jenny war keine Spur und das machte mir jetzt doch ein bisschen Angst. Ich ging um die Ecke und warf einen Blick ins Wohnzimmer. Mein Verdacht bestätigte sich sofort. Ich hatte mir zu Recht Sorgen gemacht.
Irene lag auf dem Teppich, mitten im Wohnzimmer und streckte Arme und Beine von sich. Ihr Kopf war sogar noch roter als der von Laura und sie hatte schon wieder dieses breite Grinsen im Gesicht. Als hätte sie die ganze Nacht geraucht.
„Maaaary“, rief sie mir fröhlich entgegen und wackelte mit ihren Armen und Beinen, als würde sie einen Schneeengel auf dem Teppich machen. Die Frau war einfach unglaublich.
„Woo’s Jeeeeeenny?“, entgegnete ich und wäre fast vor Scham im Boden versunken. Ich konnte mich nicht erinnern, je im Leben so gelallt zu haben.
Aber Irene zuckte nur mit den Schultern und rollte sich über den Teppich.
In dem Moment berührte mich plötzlich eine Hand von hinten an der Schulter. Es war Jensen, der mich mit einer Mischung aus Schadenfreude und Sorge ansah.
„Genug gefeiert“, sagte er und ohne, dass ich mich auch nur zu wehren versuchte brachte er mich in Jennys Zimmer. Da lag sie, die Braut. Nur in Unterwäsche, aber mit einem unglaublich zufriedenen Gesichtsausdruck lag Jenny in ihrem Bett und schlief tief und fest.
„Oooooh…“, sagte ich gerührt, bei diesem Anblick ließ es mich sogar meine Kopfschmerzen vergessen. Jenny war glücklich, also hatte sich der Abend auf jeden Fall gelohnt.
„Du bist ja richtig hacke!“, lachte Jensen dreckig und drückte mir ein Kissen in die Hand. Dann half er mir, mich ins Bett zu legen, ohne vorher noch einmal hinzufallen. Mein Kleid ließ ich an, das war mir jetzt egal. Ich wollte einfach nur so tief und fest schlafen wie Jenny.
Und tatsächlich, es dauerte nicht mal eine Minute, da schlief ich auch schon ein.
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