Autor: Jenny&Mary
veröffentlicht am: 30.05.2012
Kapitel 7- Asshole
Jenny:
Langsam trottete ich durch die Stadt und blieb vor ein paar Schaufenstern stehen. Aber meine Gedanken waren weit weg. Und zwar in New York. Ich vermisste Jensen, er war jetzt schon 1 Monat weg und ich vermisste ihn so sehr, dass ich am liebsten in einen Flieger steigen und zu ihm fliegen würde. Ich hatte andauernd Albträume und ich hasste es aufzuwachen ohne ihn. Vollkommen verträumt lief ich die Straße entlang bis ich plötzlich gegen jemanden stieß.
“Oh . Tut mir leid!”, sagte ich schnell und sah ihn an.
“Macht doch nichts.”, ich erkannte ihn sofort. Dominik sah mich mit breitem Grinsen an.
“Wo bist du bloß mit deinen Gedanken, Jenny?”, fragte er mich grinsend.
“Weiß ich selber nicht genau. Was machst du hier?”, fragte ich.
Heute trug er eine schwarze Röhrenjeans, ein weißes Shirt mit V-Ausschnitt und schwarze Chucks. Er sah natürlich mal wieder unglaublich gut aus. Seine blonden Skaterhaare wehten mit dem leichten Wind. Es war generell ein sehr schöner Tag. Die Sonne schien und es waren geschätzte 25 Grad.
Ich selber trug ein enges weißes Kleid mit Blumenmuster und schwarze High Heels. Meine blonden Haare hingen einfach herunter.
“Ich wollte mir ein paar neue Kleidungsstücke zulegen. Ein Mann muss auch mal shoppen gehen! Und du?”, sagte er lachend.
“Ich auch. Bin aber noch nicht fündig geworden.”
“Gut siehst du übrigens aus.”, murmelte er. Wahrscheinlich wusste er, dass Jensen weg war. Die Zeitungen hatten ja ausführlich berichtet.
“Danke. Du aber auch.”, erwiderte ich lächelnd.
“Was hältst du davon, wenn ich dich zum Kaffe einlade und wir was über alte Zeiten quatschen?”, fragte er mich, dabei lächelte er mich so charmant an, dass ich gar nicht anders konnte als Ja zu sagen.
“Klar. Aber vorher muss ich noch in das Schuhgeschäft dahinten. Ich hoffe du hast heute nichts mehr vor!”, ich lachte und ging weiter. Dominik trottete mir hinterher.
“Wo ist denn dein Jensen?”, fragte er plötzlich.
“Der ist in New York. Dreht eine neue Serie.”
“Hä? Spielt so was nicht immer in Los Angeles?”, er war mittlerweile wieder neben mir.
“Ja eigentlich schon. Aber die drehen in New York.”, erklärte ich ihm.
Ich fand es klasse mal wieder mit einem zu reden. Mary war momentan so beschäftigt mit ihrem Roman. Und wenn wir uns trafen waren wir viel zu sehr in Hochzeitsvorbereitungen vertieft. Da war nicht viel zeit zum reden.
Ich ging in den Schuhladen. Und ich sah auf den ersten Blick schon vier Paar die mir gefielen. Dominik ließ sich seufzend in den Sitz sinken und sah mir dabei zu, wie ich erst schwarze Ballerinas, dann weiße Ballerinas, daraufhin schwarze Sneakers und zum Ende schwarze Schuhe mit Keilabsatz, anzog.
“Also ich fand die weißen Ballerinas am schönsten.”, sagte er und hoffte wohl, dass wir dann endlich das Geschäft verlassen konnten.
“Nö. Ich fand die Schwarzen schöner. Obwohl du hast Recht. Die Weißen sind auch nicht schlecht.”, murmelte ich und hielt ein paar in der jeweiligen rechten oder linken Hand.
“Oh Jenny. Was hab ich mir da nur angetan.”, murmelte er. Und in dem Moment erinnerte er mich so sehr an Jensen. Und das ich ihn sehen wollte. Wir schafften ja nicht mal mehr als zweimal die Woche zu telefonieren, weil er so beschäftigt war. Und ich hatte so Angst, dass ihn mir irgend eine Tusse wegnehmen würde. Ich sah auf meinen Verlobungsring und beruhigte mich wieder einigermaßen.
“Was ist los? Du wirkst bedrückt.”; sagte Dominik plötzlich.
“Ich vermisse Jensen.”, murmelte ich und ließ mich neben ihn sinken.
“Ouh.”
“Ich weiß, das ist kindisch. Aber ich hab Angst, dass er mich betrügt. Irgendwie hab ich immer Angst, dass die Männer mich verarschen oder betrügen. Achja wem hab ich das noch mal zu verdanken?”, fragte ich ironisch und drehte mich zu ihm , um ihm einen bösen Blick zuzuwerfen. Ganz hatte ich die Sache von damals sicher nicht vergessen.
“Tut mir wirklich Leid. Jensen wird dich nicht betrügen. Dafür mag er dich viel zu sehr.”, sagte er und seine Worte wirkten wirklich etwas beruhigend.
“Okay. Dafür kauf ich mir jetzt beide paar Schuhe!”, fest entschlossen packte ich beide paar Schuhe und ging zur Kasse.
“Jetzt bist du also um zwei paar Schuhe reicher?!”, sagte Dominik und verließ mit mir wieder den Laden. Erleichtert seufzte er auf.
“Ouhh. Das Kleid da drüben ist ja schön!”, jetzt war ich voll im Frustshoppen und Dominik konnte nichts daran ändern.
Schnell ging ich in den Laden und suchte mir das Kleid in 36. Dominik trottete mir immer noch wie ein begossener Pudel nach. Es war roséfarbend und hatte kleine weiße und rosa Blumen drauf. Ja, ich war verrückt nach Blumenmustern.
Schnell zog ich mich um.
“Und?”, fragte ich und zog den Vorhang weg.
“Sieht gut aus.”, murmelte Dominik und sah sich um.
“Du guckst ja gar nicht!”, motzte ich und verschränkte die Arme.
Schnell sah er zu mir und grinste.
“Sieht aus wie der Vorhang meiner Oma um ehrlich zu sein.”, fügte er hinzu.
“WAS?!”, ich sah ihn entsetzt mit weit aufgerissenen Augen an. Das war nicht das was ich hören wollte. Und auch das erinnerte mich an die charmante Art von Jensen. In gewisser weise waren sie sich sehr ähnlich.
“Du wolltest doch die Wahrheit hören!”, sagte er lachend.
“Okay. Ich kauf es aber trotzdem!”, murrte ich und zog mich wieder um.
“Wieso fragst du mich dann nach meiner Meinung?”
“Man Dominik! Hast du so wenig Frauenkenntnis? Ich wollte einfach nur von jemanden hören, dass das scharf aussieht!”, sagte ich lachend.
“Du siehst sogar in einem Kartoffelsack scharf aus. Ich bin fast aus den Socken gekippt, als ich dich das erste Mal wiedergesehen habe. Deine Haare sind der Börner und deine Figur..”, er pfeifte und musterte mich einmal von oben bis unten.
“Und deine Brüste kommen viel besser zu Geltung als früher, weil dein Bauch jetzt auch schön flach ist.”, fügte er hinzu.
“Ähm.. Okay..”, murmelte ich und bezahlte nebenbei das Kleid. Der Verkäufer musterte mich und Dominik und zog etwas verwundert die Augenbraue hoch.
“Willst du damit sagen, dass ich früher scheiße aussah?”, fragte ich und ging aus dem Geschäft.
“Nicht scheiße. Nur eben nicht so gut wie heute. Ich glaub es gibt keinen Mann der nicht gerne mit dir ins Bett würde.”
“Du bist wieder mal zu charmant.”
Endlich setzten wir uns in ein kleines Cafe und bestellten uns etwas zu trinken.
“Der Drei-Tage-Bart sieht übrigens super aus.”, sagte ich.
“Echt?”
“Jaa.”
“Cool. Ich wollte ihn eigentlich wieder weg machen. Aber jetzt..”
“Ich bin verlobt, vergiss das nicht!”, sagte ich lachend. Wieder fiel mein Blick auf den Ring.
“Der muss doch Schweineteuer gewesen sein!”, stellte Dominik fest.
“ACH..Jensen macht sich nichts aus Geld. Und ich bin ihm halt einiges wert. Wie viel hast du eigentlich damals für mich abkassiert?”, fragte ich und nahm einen Schluck Kaffe.
“Ähm..naja.. 50 Euro..”
“FÜNFZIG EURO?! SO WENIG?”, ich verschluckte mich fast an meinem Kaffe. Ich war also nicht mehr als 50 Euro wert.
“Naja, so heiß warst du jetzt auch nicht..”
“DOMINIK!”, ermahnte ich ihn. Mir stieg vor Wut das Blut in den Kopf.
“Bald ist übrigens Klassentreffen.”, sagte Dominik, um vom Thema abzulenken.
“Haha. Weiß ich. Und ich werde nicht hingehen.”
“Wieso nicht?”
“Weißt du nicht mehr, wie die mich früher fertig gemacht haben?”
“Ja aber dann müsst es dir doch Spaß machen mit Jensen Ackles als dein zukünftiger Ehemann dort aufzutauchen.”
Ich musste lautstark anfangen zu lachen, als ich an das Gesicht von den Mädels dachte.
“Da hast du aber Recht. Das wäre ein Genuss.”, murmelte ich.
“Ich gehe auch hin.”
“Alleine?”
“Denke schon.”
“Das ist aber bitter.”
“Nö, ich war früher schon geil. Und ich hatte genug Weiber.”
“Dominik!”
“Okay, tut mir Leid.”
Hallo, das ist mein Verlobter Jensen Ackles.
OH MEIN Gott, dass ist wirklich Jensen Ackles. So würde das Gespräch ablaufen. Und dann würden sie sich wahrscheinlich alle schamlos an ihn ranschmeißen. Früher hatten sie doch auch alles genutzt um mich fertig zu machen.
Aber Jensen stand nicht so auf Adern-Quetscherinnen, Spitzkinn-Pickelfaces, Schielaugen und Flachland.
“Weißt du eigentlich was so aus denen geworden ist?”, fragte ich Dominik.
“Nö. Ich weiß nur was aus Kevin und Jan geworden ist.”
“Rattenface und Kotzgesicht?”, kurz zu erklären. So hatten wir die beiden während der Schulzeit immer genannt.
“Nette Spitznamen. Hattest du für mich auch einen?”
“Ja.”, ich lächelte ihn süß an.
“Wie denn?”
“Verrate ich dir später.”, ich musste grinsen.
“Och man! Ich musste grade mit dir shoppen gehen!”
“Tja, niemand hat dich gezwungen. Was machst du eigentlich beruflich?”, fragte ich.
“Ich studiere Architektur. Und du? Jetzt wo die Ausbildung zu Ende ist?”
“Interessant. Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht genau. Ich würde gerne ein eigenes Fotostudio eröffnen. Du weißt wie vernarrt ich in das Fotografieren bin.”
“Wie wahr.”
Ich nahm den letzten Schluck meines Kaffes.
“Ich muss langsam mal nach Hause. Auf mich warten noch einige Vorbereitungen.”
“Achso? Wir sehen uns dann beim Klassentreffen.”
“Ja.”, ich lachte und wollte grad das Geld hinlegen.
“Ich hab gesagt ich lade dich ein!”, sagte er und bezahlte für uns zwei.
“Und wie ist jetzt mein Spitzname?”
“Danke.”, murmelte ich und stand auf.
“Also?”, harkte er nach.
“Arschloch.”
Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26 Teil 27 Teil 28 Teil 29 Teil 30