Autor: Jenny&Mary
veröffentlicht am: 15.06.2012
Kapitel 12 - I‘m not perfekt but I keep trying
Jenny:
Endlich hatte ich mich aufgerafft das Haus zu putzen. Musste ja auch mal gemacht werden. Leider war ich jedoch immer noch etwas fertig von der Grippe, die mich erwischt hatte. Und ich musste zugeben, dass mir das mit Dominik unendlich Leid tat. Ich mochte ihn ja doch irgendwie. Laut drehte ich das Radio auf und versuchte Casper mitzusingen. Was mir durchaus nicht gelang. Aber am allermeisten vermisste ich Jensen. Ich hatte jetzt auch eine Weile nichts von ihm gehört. Keine Sms und keine Telefonate. Aber ich hatte Verständnis. Immer hin musste er ja auch seinem Beruf nachgehen und hatte nicht immer Zeit für mich. Plötzlich klingelte es an der Tür. Bestimmt war es Mary, doch das was mich dann erwartete raubte mir den Atem.
Schnell öffnete ich die Tür.
“Jensen!”, ich fiel ihm um den Hals und drückte ihm einen ausgiebigen Kuss auf die Lippen. Erst dann fielen mir die beiden an seiner Seite auf. Eine Frau, ungefähr Mitte fünfzig. Aber sie fühlte sich wohl jünger. Sie trug einen braunen Bob mit durchgängigem Pony. Aber an ihren Augen erkannte ich sofort, dass es Verwandte von Jensen waren. Unter dem schönen Augen mit den langen schwarzen Wimpern, die mich auch bei Jensen immer weiche Knie bekommen ließen, malten sich Falten ab. Das waren aber auch die einzigen in dem Gesicht, denn sonst war es makellos. Wobei man sofort sah, dass sie ihre Lippen aufgespritzt hatte und ihr Gesicht größtenteils auch. Sie trug einen kurzärmligen Rollkragen in weiß und eine braune enge Lederhose. Dies fand ich leicht verstörend. Außerdem war sie total dünn. Dazu noch schwarze Pumps.
Mein Blick wanderte zu dem Mann, er war ein Blickfang. Jedoch etwas zu alt. Wahrscheinlich ihr Mann. Er hatte dunkelblonde kurze Haare, mehr Falten als seine Frau. Sein Körper bestand zur Hälfte aus Muskeln. Er sah mich gelassen an. In dem Gesicht der Frau hatten sich mittlerweile ziemlich große Ärgerfalten auf der Stirn gebildet. Sie sah mich von oben bis unten an. Erst dann fiel mir auf, dass ich vollkommen zerstört aussehen musste. Ich hatte meine Haare zur einem Zopf hochgebunden, trug ein viel zu großes Schlabber-Shirt und eine pinke Hotpan, die wahrscheinlich meinen halben Arsch raushängen ließ.
“Das sind meine Eltern.”, sagte Jensen nachher grinsend. Er hätte ja mal anrufen können. Aber nein, man musste mich natürlich überraschen.
“Hallo. Tut mir total Leid wie ich aussehe, ich bin momentan am putzen. Aber kommt doch rein.”, brabbelte ich drauf los.
“Du musst schon Englisch mit ihnen reden, Babe.”, sagte Jensen und sah mich grinsend an.
“Oh. Hello. Nice to meet you. I’m cleaning the house at the Moment. Sorry.”, brachte ich mit meinen Englisch Kenntnissen hervor.
“Hello..”, entgegnete Jensens Dad, aber Mrs Ackles bevorzugte es mich schweigend und böse an zuschauen.
Schnell hielt ich die Tür auf und bat beiden herein. Nebenbei beseitigte ich noch schnell die Putzmittel. Zum Glück war ich schon fast fertig gewesen.
“I put our things from the car into the House, okay?”, fragte Jensen seine Eltern, welche sich auf meinem Sofa breit machten.
“Ich helfe dir.”, sagte ich und ging mit ihm zum Auto.
“Du hättest anrufen können, Jensen!”, sagte ich sauer und holte den ersten Koffer aus dem Auto.
“Aber dann wäre es keine Überraschung gewesen.”, murmelte er und kam auf mich zu, zog mich an sich und küsste mich.
“Ich liebe dich. Und du siehst so scharf in der Hose aus, dass ich dich am liebsten direkt hier..”
“Jensen!”, ermahnte ich ihn und nahm den Koffer um ihn reinzubringen.
“Als Strafe für die “Überraschung” kannst du jetzt überraschender Weise erstmal auf Sex verzichten.”, sagte ich biestig und grinste ihn fies an.
Schnell brachte ich alle SECHS Koffer in das zum Glück große Gästezimmer, während Jensen seinen Eltern erklärte wo sie demnächst schlafen würden. Von der Anzahl der Koffer ausgehend, konnte man sagen, dass seine Eltern wohl bis zur Hochzeit hier bleiben würden. Und ein Gefühl sagte mir, dass Mrs Ackles nicht grade begeistert von mir war. Aber das konnte man ja noch ändern.
Schnell begab ich mich in mein Zimmer und zog mir eine Jeans und ein Top an. Als ich zurück kam, saß die ganze Familie Ackles auf dem Sofa und sah mich abwartend an.
“Ähm.. I’m Jenny..”, SCHLECHTER ANFANG.
“Yes, we know that.”, sagte Jensens Dad.
“Are you hungry?”, fragte ich vorsichtig und sah hilflos Jensen an, der aber keine Anstalten machte mir zu helfen.
“Yes.”, jetzt gab auch mal seine Mutter etwas von sich. Ihr Blick war weiterhin böse.
“Okay.. I’ll cook something. You can go around.”, schlug ich vor.
“Is that okay, Mrs and Mr Ackles?”, harkte ich nach als ich keine Antwort bekam. Ich kam mir so dumm vor mit meinem schlechten Englisch.
“You can say David.”, sagte Jensens Vater.
“Okay, thanks.”
“And it is okay.”, murmelte er und erhob sich. Dann hielt er seiner Frau den Arm hin und ging mit ihr zur Tür. Endlich hörte ich die Tür ins Schloss fallen und gab einen erleichterten Seufzter von mir.
“Wie kannst du mir das antun! Wie soll ich auf die schnelle eine Menü vorbereiten? Deine Mutter hasst mich!”, entsetzt schlug ich mir die Hand auf die Stirn.
“FUCK MAN!”, sagte ich und stampfte auf den Boden. Eine schlechte Angewohnheit wenn ich sauer war.
“Ach, sie hasst dich gar nicht. Außerdem mein Vater liebt dich. Er findet dich bezaubernd. Und ich auch. Meine Mutter wird sich dran gewöhnen.”, er grinste.
“Toll. Sie will, dass ich sie weiterhin sieze und sie redet nicht mit mir.” Ich ging in die Küche und Jensen folgte mir.
“Ich hab übrigens frei bekommen bis zur Hochzeit und danach auch noch etwas. Ist das nicht wundervoll?”, sagte er und umarmte mich von hinten. Seine Muskeln drückten sich an meine Oberarme und an meinen Rücken. Ich hatte schon ganz vergessen wie heiß er war.
“Doch ist es. Ich hätte dich auch getötet, wenn du mich alleine mit deinen Eltern gelassen hättest!”
“Wo sind eigentlich deine?”
“Ich weiß es nicht. Ich hoffe sie haben überhaupt die Einladung erhalten.”
“Ähm..”
“Was soll ich kochen, Jensen?”, ich drehte mich verzweifelt in seinen Armen um und sah ihn hilflos an. Und hilflos beschrieb genau das, was ich grad empfand.
“Ganz ruhig.”, sagte er und küsste mich. Er hatte ja auch gut reden.
Ich ging zum Kühlschrank und holte Salat raus. Damit hatte ich eine Vorspeise, Pudding-Pulver war auch vorhanden. Fehlte nur noch der Hauptgang. Lasagne. Das konnte ich immerhin! Schnell drückte ich Jensen den Pudding in die Hand.
“Hier das machst du!”
“Wie?”, er sah mich entsetzt an.
“Fauler Sack!”, erwiderte ich.
Daraufhin lachte Jensen. Und ich liebte sein Lachen.
“Ich hab deine Beleidigungen vermisst.”
Zum Glück blieben seine Eltern lang genug weg, sodass ich kochen konnte, Tisch decken und Jensen davon abhalten meine Rührmaschine zu zerstören.
„We are back!“, hörte ich David rufen.
„Fine. I‘m ready. Sit down, please.“, erwiderte ich und zog beiden den Stuhl zurecht.
„Meine Mutter heißt übrigens Gabrielle.“, flüsterte mir Jensen.
Dann servierte ich ihnen das Essen.
„What‘s that?!“, sagte Gabrielle entsetzt als ich ihr die Lasagne vorsetzte.
„Ähm.. Lasagne.“
„I‘m not going to eat that shit!“, sagte sie entsetzt.
„Aber.. Oh man..“, murmelte ich und ließ mich auf den Stuhl sinken.
„Sorry. Sag deiner Mutter, dass ich ihr auch was bestellen kann, Jensen.“, sagte ich seufzend zu ihm.
Er sah seine Mutter an und fing an mit ihr zu diskutieren. Wobei ich nicht viel verstand. David war schon dabei die Lasagne in sich zu stopfen, es schien ihm zu schmecken.
Mit einem genervten Gesichtsausdruck begann auch Gabrielle den ersten Bissen zu machen.
„Nein brauchst du nicht.“, sagte Jensen.
„Du bist ein Schatz.“, murmelte ich und drückte ihm einen Kuss auf. Kurz darauf hörte ich schon die Gabel auf den Teller fallen und sah Gabrielles entsetzten Blick.
„You can‘t do this at the table. It‘s disgustful!“, schrie sie entsetzt. Ich machte wirklich alles noch schlimmer. Egal was ich tat.
„Sorry.“, murmelte ich entschuldigend. Ich würde mich erhängen. Einen Monat mit dieser Hexe würde ich definitiv nicht überstehen.
„I don‘t want that you marry this girl!“
“Mom! I love her! It’s okay.”
“She looks like a bitch.”, sagte sie eiskalt und verzog keine Miene, was bei dem mit Botox vollgespritzten Gesicht auch keine Kunst war. Jetzt stiegen mir die Tränen ins Gesicht. Hatte sie mich grade ernsthaft als Bitch bezeichnet? Laut schluchzte ich auf. Jensen war sauer und redete auf sie ein.
Ich konnte nicht mehr, schnell stand ich auf, rannte ins Zimmer und schmiss die Tür zu. Mein Kopf ließ ich ins Kissen fallen und schluchzte los. Jensen und Gabrielle waren immer noch am diskutieren. Irgendwann hörte ich wie sich die Tür vom Gästezimmer schloss und dann trat vollkommene Ruhe ein. Ein Klopfen ließ mich hochfahren. Jensen kam durch die Tür und schloss sie wieder.
“Jenny, es tut mir Leid. Sie meint es nicht so.”
“Sie hat gesagt, dass ich eine Schlampe bin.”
“Nein nur das du wie eine aussiehst.”
“Na toll!”
Er kam auf mich zu und setzte sich neben mich. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter.
“Im Herzen ist sie nett und mag dich bestimmt.”
“Nein. Sie hasst mein Essen, sie hasst mein Haus, sie hasst mein Aussehen und sie hasst mich.”
“Morgen ist bestimmt schon alles besser.”, er strich mir die Strähne aus dem Gesicht und sah mich an. Das durchdringende grün funkelte mich an.
“Bitte weine nicht..”, murmelte er.
“Ich bin so froh, dass du wieder da bist.”, sagte ich.
“Ich bin auch froh, dass ich bei dir bin.”, erwiderte er.
“Wir haben jetzt erstmal Ruhe. Die Beiden haben das totale Jetlag und wollen schlafen. Ich hab mich schon dran gewöhnt.”, er lächelte.
“Wie laufen eigentlich die Hochzeitsvorbereitungen?”, fragte er.
“Ganz gut. Wir werden auf einem Schiff auf dem Rhein im dunklen zwischen tausend Lichtern heiraten. Ist das nicht romantisch?”
“Ja. Aber wer achtet schon auf die Umgebung, wenn du da bist. Nichts kann so schön sein wie du.”
“Och bist du süß. Seit wann so romantisch?”
“Seit dem du mir Sexverbot erteilt hast.”, er sah mich schmollend an.
“Du bist so ein Depp.”
“Ich weiß.”
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