Autor: Jenny&Mary
veröffentlicht am: 27.06.2012
Soo, hier kommt mal ein etwas längerer Teil, wünschen euch viel spaß beim lesen! ;)
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Kapitel 14 - Freak out
Jenny:
Ich sah in den Spiegel und meine Kinnlade klappte runter. Im Hintergrund spiegelte sich eine etwas dickere Blondine, die mich mit weitaufgerissenen Augen anstarrte.
“WAS HABEN SIE MIT MEINEN HAARE GEMACHT!”, schrie ich aufgebracht. Ich wollte mich wirklich beherrschen, aber keine Chance.
“So was.. Das.. Ist mir noch nie passiert..”, stotterte sie. Schnell drehte ich mich um und warf ihr einen tötenden Blick zu.
“In fünf Stunden ist meine Probehochzeit und ich habe GRÜNE HAARE! Sind sie eigentlich nur dämlich?”, ich weiß nicht ob ich einfach nur wütend oder verzweifelt war. Langsam ließ ich mich wieder in den Stuhl sinken und blickte mein Spiegelbild an. Meine schöne blonde Mähne, die ich doch nur ein bisschen nachfärben wollte war jetzt grün. Schnell sog ich stark Luft ein und versuchte mich zu beruhigen.
“Können sie das wegmachen?”
“Schon. Aber das würde dauern.”
“Ich habe aber keine Zeit dafür!”, murmelte ich und sah sie verzweifelt an. In einer halben Stunde musste ich mein Brautkleid anprobieren gehen. Oh je. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Und in einer Woche war meine richtige Hochzeit. Und da wollte ich noch weniger mit grünen Haaren aufkreuzen als heute.
“Okay. Geben sie mir einen Termin und machen sie mir eine Brautfrisur.”, murmelte ich und versuchte dabei nicht auszurasten. Obwohl mein Puls mindestens auf 180 war. Schnell stocherte sie mit ihren hohen Hacken zu den Tresen und brachte mir einen Zettel mit einem neuen Termin, dann fing sie an , an meinen Haaren rumzufuchteln. Ich würde hier nie wieder hingehen. So was hatte ich in meinem ganzen Leben ja noch nie erlebt.
Als ich den Laden verließ starrte mich die Leute alle an als wäre ich ein verdammter Alien. Und die Farbe hatten meine Haare wohl auch. Schnell setzte ich mich in meinen Cooper und fuhr zu mir. Jensen war mit seinen Eltern schon auf dem Weg und machte sich fertig.
Drin angekommen erwartete mich auch schon Mary und eine Frau. In ihrer Hand mein wunderschönes Kleid. Obwohl Jensen es heute ´noch nicht zu Gesicht bekommen würde, da ich einen großen weißen Mandel drüber tragen würde. Es war mein Wunsch gewesen. Es gab doch nichts schöneres als seine Augen zu sehen, wenn er mich in dem Kleid sah. Und das sollte nun mal an meiner Hochzeit sein. Den Schleier wollte ich auch noch nicht. Am liebsten hätte ich auch auf das Kleid verzichtet, aber es war so lang , dass ich das laufen damit üben musste.
“ACH DU SCHEISSE!?”, schrie Mary entsetzt als sie mich erblickte.
“Was ist mit deinen Haaren passiert?”, fragte sie entsetzt.
“SO ne blöde Pute.. Ich schaff es nicht mehr sie heute zurückzufärben, dass mache ich übermorgen. Hab schon einen Termin.”, erklärte ich und begann dann mich umzuziehen. Beide halfen mir in mein Kleid.
“Ähm..”, murmelte die junge Frau.
“Was denn?”, murrte ich. Meine Laune war immer noch nicht super.
“Ihr Kleid geht nicht zu.”, erwiderte sie.
“Nein. Nein.. Mary.. Sag bitte das das nicht war ist. BITTE!”, flehte ich und drehte mich dann zum Spiegel. Und es ging wirklich nicht zu.
“Ach scheiße!”
“Also eigentlich werden Bräute vor ihrer Hochzeit eher schmaler und nicht breiter.”, sagte die Frau.
“Wie bitte?”, ich funkelte sie böse an.
“Beruhig dich Jenny. Wir kriegen das schon hin.”
“WAS? ICH HAB GRÜNE HAARE UND ICH BIN SO VERDAMMT FETT GEWORDEN, dass ich nicht in mein Kleid passe!”, erst war mein Ton zornig, dann leiser und irgendwann ging es in ein Schluchzen über.
Heute war eindeutig einer der schlimmsten Tage meines Lebens.
“Wir müssen es umnähen.”, sagte die Frau.
Tränen liefen mir über die Wangen und ich schlüpfte aus dem Kleid.
“Das darf nicht wahr sein. Wie lange brauchen sie denn dafür?”
“Das kann dauern. Ich denke nicht, dass sie heute im Brautkleid zur Probehochzeit können.”, erwiderte sie.
Na klasse. Schluchzend ließ ich mich in den Stuhl sinken. Hoffentlich würde meine Hochzeit nicht auch so furchtbar verlaufen. Außerdem war meine Mutter nicht hier. Sie hatte immer noch nicht auf meine Anrufe und Briefe reagiert.
“Okay. Wann kann ich das Kleid abholen?”, murmelte ich.
“In drei Tagen und ich würde ihnen empfehlen etwas abzunehmen.”, sagte sie.
“RAUS!”, schnauzte ich sie an. Meine Hormone spielten verrückt und Mary entschuldigte sich für mein Benehmen, brachte die Frau zur Tür und kam dann zurück.
“Wir kriegen das schon alles hin. Keine Sorge. Außerdem ist es heute ja nur Probe.”, murmelte Mary aufmunternd und nahm mich in den Arm.
“Okay.”, schluchzte ich und vergrub meinen Kopf in ihrer Schulter.
“Jetzt gehen wir erstmal zum Kleiderschrank und suchen dir ein schickes Kleid raus.”, sagte sie und wanderte zu meinem Kleiderschrank.
“Was ist wenn ich an der Hochzeit mit dem Kleid hinfalle? Jetzt kann ich das nicht mal üben.”, murmelte ich verzweifelt.
“So ein Quatsch!”, erwiderte Mary.
Wir suchten eine Weile, bis wir ein weißes Kleid fanden. Es hatte keine Ähnlichkeit mit meinem Hochzeitskleid, aber es musste einfach funktionieren.
Danach schminkten wir mich noch etwas. Wobei das nichts dagegen war, wie ich an meiner Hochzeit aussehen würde. Ich hatte Jensen überredet extra eine Visagistin kommen zu lassen. Als ich mich im Spiegel erblickte war mir wieder zum heulen zumute.
“Findest du auch , dass ich zugenommen habe, Mary?”, fragte ich sie und betrachtete meinen Bauch im Spiegel.
“Naja.. Ein kleines bisschen vielleicht. Aber du siehst immer noch toll aus. Versprochen.”
“Danke, das ist lieb.”
“Wir müssen jetzt auch los. Bist du bereit? Hast du deine Rede geschrieben?”, fragte Mary mich.
Ich nickte und wir begaben uns zum Auto. Schlimmer konnte der Tag doch gar nicht mehr werden. Doch da hatte ich mich wohl getäuscht.
Als wir das Boot betraten war alles schon festlich hergerichtet, nur die Blumen waren noch nicht da. Die würden ja auch verwelken. Und es stand natürlich das Essen auch noch nicht bereit. Ich sah mich um und ging zum Deck auf dem einige Stühle standen, rechts und links angereiht. In der Mitte der Gang. Mein Gang.
“Babe..Was zur Hölle ist mit deinen Haaren. Mit der Frisur muss ich mir aber noch mal überlegen ob ich dich heiraten will.”, hörte ich Jensen sag , welcher mich kurz darauf von hinten umarmte.
“Die dumme Friseurin.”
“Und wo ist dein Kleid?”, fragte er und ich drehte mich zu ihm. Er trug Jeans und Hemd.
“Wo ist dein Anzug?”, erwiderte ich.
“Ich hab noch keinen.”
“WAS?! WIR HEIRATEN IN SIEBEN TAGEN!”, sagte ich sauer und sah ihn entsetzt an.
“Uäh!”, hörte ich aus Gabrieles Mund dringen als sie mich ansah und dabei verschluckte sie sich glatt an dem hundert Euro Sekt.
“It’s not forever. It’s only for today.”, erklärte ich, doch sie sah mich einfach nur weiter bösartig an und nahm noch einen kräftigen Schluck nach. Auch Mary hatte schon ein Glas in der Hand. Die Geschichte mit Ian machte ihr kräftig zuschaffen und sie schaute momentan oft etwas zu tief ins Glas.
“Sollen wir vielleicht einmal die Trauung durchgehen und dann die Reden?”, fragte der Pastor. Er war etwas kleiner als Jensen und dick. Außerdem hatte er einen Bart.
“Gute Idee.”, antwortete ich. Gabriele begab sich zu ihrem Platz und David gesellte sich zu ihr. Er war wenigstes nett zu mir.
“Also, wo ist dein Kleid, Babe?”, fragte Jensen erneut.
“Du siehst mich schon früh genug darin. Aber du wirst morgen deinen zuckersüßen Popo in die Stadt bewegen und dir einen Anzug besorgen, VERSTANDEN?”, sagte ich und sah ihn ernst an. Dann grinste er und nickte.
“Wo sind eigentlich meine Brautjungfern, Mary?”, fragte ich sie verzweifelt. Ich konnte Laura und Lara nirgends entdecken.
“Die konnten leider heute nicht:”
“Wie bitte?”, ich seufzte enttäuscht. Ging den heute alles schief.
Ich stellte mich an das Ende des Ganges und stellte mir vor wie alle Leute mich anstarren würden. Das war mein Tag. Und dann würde ich in die Augen dieses wunderschönen Mannes da drüben schauen und meine Knie würden weich werden. Aber meine Mutter war nicht hier. Dabei sollte sie mich eigentlich zum Altar führen. Die Rolle übernahm jetzt nun Mary. Sie führte mich durch die Stühle hindurch und ich spürte Gabrielles bitterbösen Blick auf meinem Rücken, obwohl ich sie nicht mal sehen konnte. Jensen stand vorne und starrte mich an. Endlich waren wir vorne angekommen, denn irgendwie kam ich mir dämlich vor. Niemand war da. Mary stellte sich an die Seite und nahm sich noch ein Glas Sekt. Der Pastor begann seine übliche Rede zu halten bis zu dem Part
“Hat irgendeiner der Personen hier noch Einwände gegen diese Trauung?”
“Yes!”, murrte Gabriele und erhob sich von ihrem Stuhl. Genervt drehte ich mich um und warf ihr einen bösen Blick zu.
“I don’t like her. My son needs a woman who is prettier.”, sagte sie.
“You’re a Babbitt!”, sagte ich und stemmte die Hände in die Hüften. Jensen schwieg einfach und beobachtete unseren Wortwechsel. Das Wort Babbitt hatte ich extra nachgeschaut. Sie war auch eine verdammte Spießerin.
“What did you say?”, sie riss die Augen weiter auf und stampfte auf mich zu.
“Oh no..”, seufzte Jensen.
“You are so stupid and you look like a bitch. You will never be my daughter in law!”
“I’m not stupid. Jensen sag doch auch mal was!”, sagte ich und sah ihn flehend an.
“Nein. Ich halte mich daraus.”
“Go away and don’t anno me!”, fügte ich hinzu und sah Gabrielle sauer an.
“Pff..”, machte sie nur und setzte sich wieder auf ihren Platz. Hey es hat geklappt!
“Können wir jetzt fortfahren?”, fragte der Pastor entnervt.
“Ja. Tut mir Leid.”, entschuldigte ich mich.
“Gut. Wollen sie Jensen Ackles die hier anwesende Jennifer Müller zu ihrer Ehefrau nehmen. Sie lieben und ehren in guten und in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet?”
“Klar!”, sagte er entschlossen und sah mir tief in die Augen, dass auch jetzt schon meine Knie wackelten. Das gleiche wiederholte er bei mir.
“Ich erkläre sie hiermit nicht zu Mann und Frau. Weil das ja nur eine Probe ist.”, sagte er und lächelte uns an. Eigentlich hätte Ian jetzt die Ringe gebracht, aber der Gute war leider nicht da.
“Thanks god!”, sagte Gabrielle und seufzte.
Ich schwieg einfach.
“JENNY!”, hörte ich jemand Bekanntes schreien und hörte wie hohe Schuhe die Treppe hoch gerannt kamen. Oh Gott was kam jetzt.
Eine Frau kam in den Raum gerannt. Sie trug ein bodenlanges Kleid mit Blumenmuster, ihre schwarzen Haare waren hüftlang und sie hatte noch ein paar Falten dazu bekommen. Hinter ihr folgte ein Mann. Auch er hatte schwarze hüftlange Haare und trug nur eine weite Hose.
“MAMA!”, schrie ich erfreut und rannte auf sie zu.
Kurz bevor ich ihr um den Hals fallen konnte schmiss sie Blumenblätter auf mich.
“Herzlichen Glückwunsch..”, sagte sie und lächelte.
Jetzt fiel ich ihr um den Hals.
“Woher weißt du das ich hier bin?”, fragte ich.
“Mary hat es mir verraten. Wir wollten dich überraschen. Tut mir leid, dass wir uns verspätet hatten. Aber Rainer und ich haben auf dem Weg noch einen verletzten Vogel am Straßenrand gerettet und da wir im Einklang mit den Tieren leben, waren wir verpflichtet ihn zu retten.”, erklärte sie.
Ihr müsst wissen, meine Mutter war früher wirklich normal gewesen, aber nachdem mein Vater gestorben war und sie Rainer kennengelernt hatte , hielten sie sich für Hippies.
“Ist doch kein Problem.”, sagte ich und drehte mich erst jetzt zu den Anderen um und blickte in sechs weitaufgerissene Augen.
“Who is that?”, fragte Gabrielle abfällig.
Meine Mutter rannte direkt auf sie zu und umarmte sie lange.
“Das ist also deine zukünftige Schwiegermutter, dann sind wir ja auch fast verwandt.”, murmelte sie. Gabrielle war wie erstarrt und brachte es nicht mal heraus eine fiese Bemerkung abzulassen. David rettete sich vor der Umarmung und hielt meiner Mutter die Hand hin.
“Hello. I’m David. And This is my wife Gabrielle and my son Jensen.”, erklärte er.
“Irene!”, sagte sie und schlug ein, ohne ihm richtig die Hand zu geben.
Dann ging sie zu Jensen um ihn zu begutachten.
“Och so ein hübscher junger Mann. Der’s ja noch richtig knackig. Findest du nicht auch Rainer?”, sagte sie.
Jensen versuchte Worte zu fassen, brachte aber nichts hervor. Jetzt umarmte meine Mutter ihn auch noch.
Okay, ich musste einschreiten, Jensen fehlten die Worte und das sollte schon was heißen.
“Also Jensen, das ich meine Mutter Irene und mein Stiefvater Rainer.”, erklärte ich ihm und lächelte.
“H-hallo..”, stotterte er.
“Spricht er nicht gut Deutsch? Dann ist das aber bestimmt nicht so leicht mit der Verständigung. Wie wollt ihr denn eure zehn Kinder erziehen?”, fragte sie. Jensen wollte grad ein riesigen Schluck von dem Sekt nehmen, obwohl er normalerweise gar keinen trank und verschluckte sich vor Schreck auch noch dran.
“Zehn?”, fragte er und erstickte fast zwischen seinem Husten.
“Ten, Versteeeehst du mi-ch?”, fragte sie extra langsam. Man hätte denken können, sie redete mit einem Behinderten.
“Mama, er redet sehr gut Deutsch.”
“Ach so. Dann ist das ja kein Problem.”, sagte Rainer und schlug Jensen einmal fest auf den Rücken. Dieser stolperte vor Schreck nach vorne.
“Können wir jetzt vielleicht mit den Reden fortfahren? Ich möchte heute auch noch mal Feierabend machen.”, sagte der Pastor mittlerweile genervt. Und einen Pastor zu nerven sollte schon eine Kunst sein.
“Sorry. WHY doesen’t the woman wear shoes?”, fragte Gabriele abwertend und sah meine Mutter angewidert an.
“Mom..please.”, sagte Jensen um schlimmeres zu vermeiden.
Ich nickte dem Pastor zu und wir betraten die andere Seite des riesigen Bootes. Es war überdacht und hier standen ganz viele Tische und die hohe Theke.
“Also ich fange an, dann kommt Jensen und dann kommen Mary und Ian, zum Schluss hält Gabriele noch eine Rede und dann noch meine Mutter.”, erklärte ich und nahm mir das Mikrofon.
“Also.. Jensen. Wie fange ich am besten an.
Du bist perfekt. Und damit mein ich nicht das du perfekt bist, sondern , dass du perfekt für mich bist. Ich kann wirklich sagen, dass ich immer wenn ich mit dir zusammen bin , dieses Kribbeln im Bauch habe, was jeder von seiner ersten großen Liebe kennt. Und ich spüre immer, dass mein Herz in die Luft springt, wenn ich dich lachen höre. Weil sobald du glücklich bist, bin ich es auch. Und ich weiß noch genau den Moment an dem ich mich in dich verliebt habe. Du bist betrunken in mein Haus gekommen und dachtest es wäre deins. Natürlich warst du auch vorher schon mein Traummann. Ehrlich gesagt bin ich immer noch total sprachlos das ich so etwas wundervolles wie dich zum Mann haben darf. So was ist der Traum jedes Mädchens. Das alles hier. Du bist mein Prinz und zwar der schönste den es gibt. Und ich liebe es so sehr an dir, dass du mich immer zum lachen bringst und das du mich liebst wie ich bin. Ob mit Gurkenmaske und Schlabberhose oder mit High Heels und Kleid.
Und es gibt nichts was ich mir sehnlicher wünsche als den Rest meines Lebens mit dir zu teilen. In guten und schlechten Zeiten. Wie wir es uns versprochen haben. Und ich werde erst aufhören dich zu lieben, wenn mein Herz aufhört zu schlagen. Aber bis dahin ist zum Glück noch viel Zeit.
Jensen, ich liebe dich.”
“”Das hast du aber süß gesagt.”, Jensen hatte endlich wieder Worte gefasst.
“Ja und jetzt bist du dran.”, sagte ich und grinste.
“Ich werde heute nichts vortragen. Das meine kleine Überraschung und ich will erst das du sie an der richtigen Hochzeit hörst.”, murmelte er und lächelte mich an. So das ich ihm gar nicht böse sein konnte.
“SO VIEL LIEBE!”, schrie meine Mutter und tanzte rum.
Gabrielle sah sie wieder nur schockiert mit weitaufgerissenen Augen an. Sie hatte sich die ganze Flasche Sekt genommen und trank einfach aus der Flasche. Das war wohl alles etwas zu viel aufeinander.
“Äh..okay. Mama du bist dran mit deiner Rede, aber du kannst ja noch nichts vortragen. Ihr seit ja grade erst angekommen”, sagte ich.
“Doch. Ich mach das so. Ich schreib mir dazu nichts auf. Papier wird aus Bäumen gemacht und so was benutzen wir nicht.”, erklärte sie und stellte sich nach vorne. Ich machte mich schon mal auf das Schlimmste gefasst.
“Mein kleines Mädchen wird heiraten. Ich bin so stolz auf dich. Ich weiß noch damals als ich dich aus mir rausgequetscht habe und da überall Blut war wusste ich schon, dass aus dir mal was Besonderes wird..”, Jensen verzog angewidert das Gesicht und Gabrielle nahm noch einen großen Schluck..
“Und ich muss sagen das du dir da wirklich ein knackigen Mann rausgesucht hast. Natürlich nichts gegen meinen Rainer. Aber Hauptsache du bist glücklich. “, sie kam zu mir und gab mir einen dicken Schmatzer auf die Wange.
“Danke Mama. Das war süß.”, sagte ich lächelnd.
“Mom, it’s your turn.”, sagte Jensen. Gabriele drückte ihm die Flasche in die Hand und machte sich torkelnd auf den Weg nach vorne.
“You are so strange and your mom is crazy. Very crazy. She doesn’t wear shoes. Jensen, all the people here are crazy. Let’s go home!”, murmelte sie und lallte dabei so heftig das es mir schwer fiel irgendwas zu verstehen. Meine Mutter hatte wohl nichts verstanden, da sie sowieso schlecht Englisch sprach. Sie rannte auf Gabriele zu und umarmte sie noch mal lange.
“Ich gehe nach Hause. Das wird mir alles zu viel.”, murmelte der Pastor, doch niemand schien ihn zu beachten. Alle warteten auf Gabrieles Reaktion doch nichts passierte. David und Rainer schienen sich gut zu verstehen.
“Ich bin auch noch dran mit meiner Rede!”, sagte Mary und stellte sich neben Irene und Gabi auf die Bühne.
„Hey Leute… also ähm. Ja, jetzt bin ich wohl dran mit meiner Rede. Die Sache ist nur die… Ian und ich sollten eigentlich jetzt zusammen hier oben stehen, aber… er ist leider noch in Berlin auf einer Pressekonferenz. Wie sollte es auch anders sein. Ist ja nicht so, dass eure Hochzeit wichtig wäre oder so. Haha.
Oh Gott, tut mir Leid. Ich schweife ja total vom Thema ab! Also äh… bei der Hochzeit werde ich an dieser Stelle was Lustiges sagen. Ihr müsst dann alle lachen, okay? Haha.“ Stille.
„Und dann äh, dann mach ich so ne Überleitung von lustig zu romantisch. Ich hoffe, ihr heult dann alle. Aber das kann ich alles jetzt noch nicht sagen, weil es ja dann gar keine Überraschung mehr ist. Und weil Ian und ich die Rede noch nicht geschrieben haben… ähm, wie auch immer. Ich hoffe, dass wir alle noch ne affengeile Probehochzeit haben, dass Jenny nicht gelich umkippt und dass Jensen endlich aufhört, ihr in den Ausschnitt zu gucken. Ja Jensen, ich kann das von hier aus sehen! Und ich hoffe, dass Irene und Rainer gleich aufhören, über Kamasutra zu reden. Och, guck mich nicht so an, Irene. Ich liebe euch doch auch! Und ich hoffe, dass Gabrielle es irgendwie schafft, die Teufelshörner unter ihrer Frisur zu verstecken. Nein, ich sag das jetzt nicht noch mal auf Englisch, sonst tobt hier gleich der dritte Weltkrieg. Und ich hoffe, dass Ian auf dem Weg hierhin erschossen, überfahren oder einfach nur entführt und gefoltert wird. Ähm ja, das war‘s auch schon wieder. Ich hoffe, die richtige Hochzeitsrede kann das noch toppen!“, murmelte sie und war auch schon ,leicht angeschwippst.
„Ähm danke Mary..“, murmelte ich und legte meinen Arm um Jensen. Noch schlimmer konnte alles doch gar nicht mehr werden.
„Mama, wo wollt ihr eigentlich schlafen?“, fragte ich.
„Ja natürlich im Haus.“
„Was?“
„Ja bei euch.“
„Ouh.“, hörte ich Gabrielle entsetzt sagen und sah nur noch wie sie zu Boden sank. Sie war wohl in Ohnmacht gekippt. Wahrscheinlich hatte sie verstanden was ich gesagt hatte.
„Mom.“, sagte Jensen und ging zu ihr.
Na das konnten ja lustige sieben Tage werden. Jensen, seine Eltern, meine Eltern und ich auf engsten Raum.
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