This Love was meant to be - Teil 11

Autor: Spatzl
veröffentlicht am: 10.10.2012


Es tut mir total leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich hab jetzt mein Praxissemester im Studium begonnen und hatte überhaupt keine Zeit zu schreiben. ICh hoffe, dieser Teil gefällt euch trotzdem!

6) Hello again

„Lass das Brian“, stieß sie keuchend aus und schob seinen athletischen Körper von sich.
„WAS??? Wer sind Sie? Woher kennen Sie mich?, fragte er verwirrt und fuhr sich mit der Zunge über die vollen Lippen, wie zum Beweis dessen, was eben fast geschehen war. Die Augen immer noch verhangen und voller Verlangen, blickte er auf sie hinunter, wie sie da an der Wand der Flugzeugtoilette lehnte und schwer atmete.
Plötzlich riss er ihr die Kappy vom Kopf und stutze, als wäre er sich nicht ganz sicher. „Sam… um Himmels Willen bist du das?“, schrie er plötzlich in Erkenntnis der Frau, die ihm gegenüberstand und die er Sekunden vorher beinahe noch mit seinen Lippen verschlungen hätte.
Wie von der Tarantel gestochen ließ er von ihr ab.
„Sag mal was soll denn das? Was hast du dir nur dabei gedacht?“, schnauzte er und funkelte sie mit wütendem Blick an.
Das war mal wieder so typisch Brian: anstelle einer angemessenen Begrüßung bzw. Entschuldigung über sein Verhalten, oder einem „Wie geht’s dir, lange nicht gesehen“, musste sie sich von ihm erst einmal anfahren lassen.
Das war sogar für Sam zu viel und brachte sie total in Rage.
„Moment mal, wer hat sich was wobei gedacht???“, schrie sie zurück, „Du bist mir hierher aufs Klo gefolgt, du hast keine Ruhe gegeben, als ich gar nicht mit dir reden wollte, du hast mit dem ganzen Mist hier angefangen, du hast mich einfach fast geküsst und bist hier beinahe wie ein geiler Hengst über mich hergefallen…Also ist alles nur DEINE Schuld!!! Und noch was: Kannst du dir in Zukunft angewöhnen, Leute, die du ungefähr ein Jahrzehnt nicht gesehen hast, vielleicht normal zu Begrüßen und sich nach ihrem Befinden zu erkundigen, anstatt ihnen gleich zu Beginn über den Mund zu fahren!“ Mit diesem Wortschwall wandte sie sich ab und wollte fluchtartig die Toilette verlassen, doch er versperrte ihr erneut den Weg.
„Warum hast du dich nicht gewehrt, obwohl du wusstest, dass ich es bin???“, fragte er und durchbohrte sie mit seinen blauen Augen.
„Ich hab mehrmals versucht, dir Einhalt zu gebieten, aber was hätte ich denn machen sollen? Ich hatte ja keine Chance gegen dich!“, widersprach sie ihm heftig.
„Du hättest schreien können!“
„Du weißt ganz genau, dass ich nie schreie…“, erwiderte sie tonlos „So gut solltest du mich eigentlich kennen!“
Ihre wütende Miene wich allmählich blanker Enttäuschung.
Enttäuschung über den Menschen, der ihr gegenüber stand und in dem sie sich so getäuscht hatte.
Enttäuschung über sich selbst, dass sie so dumm gewesen ist und diesem Mann ihr einziges Herz schenkte, ohne an die Folgen zu denken.
Enttäuschung darüber, dass er sich nicht geändert zu haben schien.
Enttäuschung darüber, dass er sie ein weiteres Mal enttäuscht hatte!
„Mein Gott Sam, woher sollte ich ahnen, dass du es bist? Dich erkennt man ja kaum wieder. Du schaust aus wie eine wandelnde Leiche und viel älter als du doch eigentlich bist. Und abgenommen hast du auch, esse doch mal mehr, oder willst du dich auch dem Magerwahn in Hollywood anschließen?“, entgegnete Brian ganz lässig, lehnte sich an die Toilettentür und hielt sie damit in der kleinen Kabine gefangen. Sam starrte ihn nur an, erbost über das, was er gerade eben so unüberlegt von sich gegeben hatte und über seine Dreistigkeit.
Sie tat einen Schritt auf ihn zu, sodass ihr Gesicht nur noch wenige Millimeter von dem seinen entfernt war und er ihren Atem auf seinem Gesicht spüren konnte. Ihre Augen sprühten wahrlich Funken, als sie ihm entgegen schleuderte: „Hast du eigentlich eine Ahnung, von was du da sprichst? Wie kannst du dich anmaßen, mir vorzuwerfen, ich würde mich dem Magerwahn anschließen? Ich möchte ganz ehrlich nicht wissen, wie du aussiehst, wenn du durch die Hölle gegangen wärst, die ich hinter mir habe. Irgendwann, wenn es um das im Leben geht, was zählt, dann nützen dir dein gutes Aussehen, dein scheiß Charme und deine ganzen reichen Pseudo-Freunde auch nichts mehr. Dann wirst du nämlich ganz alleine dastehen! Und dann kann ich nur für dich hoffen, dass nicht irgend so ein Trottel wie du daherkommt und dir auch noch dein schlechtes Aussehen und dein Alter unter die Nase reibt.“ Sie holte einmal kurz Luft, um sich von ihrem Redeschwall zu erholen und setzte dann aufs Neue an: „Brian O’Conner lass mich gefälligst aus diesem Klo raus! Ach ja und übrigens: Du bist echt das Allerletzte und ich bin sowas von fertig mit dir! Lass mich ja in Ruhe“
Ehe er reagieren konnte, hatte sie ihn mit aller Gewalt beiseite gedrängt und die Tür aufgerissen. Sie lief ohne sich umzudrehen und zu schauen, ob er ihr folgte, geradewegs auf ihren Fensterplatz zu. Es dauerte einige Minuten, bis er sich ebenfalls wieder auf seinem Platz niederließ. Sam vermied es entschieden, ihn anzusehen und auch sie konnte seinen Blick nicht auf sich spüren.
Das war die wirkliche Krönung, sozusagen das Non-plus-ultra der letzten Zeit und all den Dingen, die vorgefallen waren oder die sie erfahren musste. Hinzu kam also nun noch der Abschluss des Kapitels „Brian“ in ihrem Leben. Wenn sie diese Variante des Schlusses allerdings mit der vorherigen verglich, war ihr erstere um einiges lieber. Der erste Schluss hatte einfach damit geendet, dass Brian spurlos aus ihrem Leben verschwunden war und sie ihn trotz all ihrer Bemühen nicht hatte auffinden können. Selbst ihrer beider Leben als bekannte Hollywood- Schauspieler hatte ihr dabei nicht helfen können! So hatte sie einfach eine ganze Zeit lang Enttäuschung verspürt wie noch nie in ihrem Leben und hatte irgendwie mit ihrem gebrochenen Herzen zurechtkommen müssen. Doch Sam wäre nicht Sam, wenn sie das dank ihrer Kämpfernatur nicht geschafft hätte. Schließlich hatte sie es geschafft, sich ihr Leben wieder komplett neu aufzubauen, natürlich immer den Gedanken im Hinterkopf: „Warum, wieso, weshalb?“ Aber sie hatte es geschafft, ohne dabei an sich selbst zu zerbrechen. Darauf war Sam bis zum heutigen Tage sehr stolz gewesen, doch mit diesem Flug nach Berlin wurde ihr ganzer Stolz quasi mit den Füßen getreten.
Wie konnte sie es wagen nach dieser langen Zeit noch solche Gefühle für ihn zu empfinden und das vor allem auch noch, nachdem er sie nicht einmal erkannt hatte und sie fast wie ein Flittchen behandelt hatte?
Warum konnte man in diesem Fall Mutter Natur nicht einfach entgegenwirken und Sam von diesem fürchterlich gutaussehenden Mann befreien?
Sie fragte sich erneut, was sie eigentlich verbrochen haben mochte. So sehr sie auch in sich ging, sie war sich eigentlich keiner Schuld bewusst. Sam konnte sich an keine Tat erinnern, die schwerwiegend genug sein würde, um all das zu rechtfertigen, was ihr gerade eben widerfahren war.
Sie ärgerte sich jedoch noch mehr darüber, dass er nun einfach still und schweigsam in seinem Flugzeugsitz saß und dabei keine Miene verzog, geschweige denn sie irgendetwas fragte oder vielleicht sogar etwas Entschuldigendes sagte.
Sam konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, als sie neben sich ein kurzes Räuspern gefolgt von einem leisen „Sam?“ vernahm. Sie drehte sich nicht um, gab nur ein „Mh“ als Antwort von sich.
„Sam?!?!?“, erklang seine Stimme nochmals- „Mmmmhhh“
„Kannst du eigentlich auch mal irgendwas anderes außer ‚Mmhh‘ von dir geben?“, ranzte er sie an.
„Brian, was willst du von mir? Ich habe gerade eben alles gesagt, was ich dir zu sagen hatte. Ich will dich nicht mehr sehen, geschweige denn mit dir reden!“
„Warum bist du hier in München Sam?“ Er ließ nicht locker, wollte sie um alles in der Welt nicht in Ruhe lassen.
Warum war sie nur so verflucht?
In der Hoffnung, er würde sie dann in Ruhe lassen, antwortete sie leise: „Ich war bei Nath, sie hatte Geburtstag, falls du dies vergessen haben solltest!“ Von der Seite her warf sie ihm einen kurzen, prüfenden Blick zu. „Du hast es einfach vergessen!“, entrüstete sie sich daraufhin, „Genauso wie du deinen besten Freund einfach vergessen und abgeschrieben hast, nur weil dir ein paar Normalsterbliche als Freunde nicht mehr genug sind, nachdem du jetzt all diese tollen, reichen Bunnies als Freunde hast!“ Sam war schon wieder total außer sich. Er schaffte es einfach innerhalb von Sekunden, sie so in Rage zu bringen, dass sie dachte ihr Herz würde ihr in tausend Scherben zerspringen. Nicht dass es das nicht schon war…







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz