This Love was meant to be - Teil 12

Autor: Spatzl
veröffentlicht am: 26.10.2012


Weiter gehts...Ich freu mich über eure Kommentare und Verbesserungsvorschläge...:D

7) Und auf einmal war alles anders

Sie erinnerte sich noch genau zurück was an jenem folgenschweren Tag vor nahezu zehn Jahren in ihrem Leben passierte.
Sie war mit Nath in einem Restaurant Essen gewesen, danach hatte sie geplant mit Brian ihr Zweijähriges zu feiern.
„Wieso bestellst du dir nur einen Salat?“, fragte Nath ganz verwundert, „Du bist doch sonst eine sehr herzhafte Esserin?!?“
„Ja aber ich habe in den letzten Monaten ein wenig zugenommen, sodass ich ab jetzt doch ein bisschen darauf achte, was ich esse!“, antwortete sie zwischen zwei Gabeln Feldsalat, wobei sie auf einmal so ein Übelkeitsgefühl überkam, dass sie aufspringen musste und leichenblass aufs Klo stürzte. Übelkeitsanfälle waren in den letzten Wochen auch keine Seltenheit gewesen.
„Alles gut bei dir, meine Süße?“, fragte Nath, die ihrer Freundin sofort auf die Toilette nachgeeilt war.
„Naja es geht so“, würgte Sam, während sie keuchend und würgend über der Kloschüssel des Restaurants hing, „ich muss einfach nur nach Hause und dringend mit Brian reden!“
„Ok, ich gehe zahlen und dann schauen wir, dass wir dich irgendwie heil nach Hause bekommen, ohne dass du dich noch weiter übergeben musst. Was ist denn los mit dir? Hast du etwa die Magen-Darm-Grippe?“, erkundigte Nath sich besorgt, während sie sich zurück ins Restaurant wandte, um die Rechnung der beiden kaum angerührten Gerichte zu bezahlen. Als sie zurück kam, ging es Sam schon wieder etwas besser, denn sie hatte es immerhin geschafft, sich aufzurichten und war nun gerade dabei, ihr Gesicht so gut es ging zu säubern und ihr Make-up zu richten.
„Ist schon ok, meine Süße, dafür dass du dich gerade mehrmals übergeben hast, siehst du blendend aus“, versuchte Nath mich aufzumuntern und führte mich am Arm aus dem Restaurant. Sam war ihr mehr als andere für ihre Fürsorge dankbar: Nath war echt die beste Freundin, die man sich nur wünschen konnte.
Aber jetzt wollte Sam nur noch nach Hause, in ihr trautes Heim, das sie mit ihrer großen Liebe Brian bewohnte. Ihr stünde nun ein mehr oder weniger unangenehmes Gespräch bevor, das ihr beider Leben wohl für immer verändern würde. Eigentlich hatte Sam genug Vertrauen in ihre Liebe, um mit Brian diese unerwartet auftretende Wende in ihrem Leben zu meistern. Doch wie hatte es dazu kommen können? Sie waren doch immer so vorsichtig gewesen und hatten dabei stets alles beachtet und genau jetzt wo sie zu Beginn ihrer Karriere stand, machte ihr das Schicksal einen Strich durch die Rechnung.
Sam wurde schon wieder übel und sie war froh, dass sie nun das Haus erreicht hatten, in dem sie mit Brian eine große geräumige Wohnung in München bewohnte.
„Danke Nath, ich schaff es alleine hoch…vielen Dank nochmal, ich ruf dich morgen an, wenn es mir wieder etwas besser geht!“ Nath hupte zum Abschied noch einmal kurz und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Sam schleppte sich völlig ausgelaugt die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf und sperrte schließlich auf. Sie rechnete damit, dass Brian zuhause sein würde, doch in der Wohnung war es dunkel. So schaltete sie das Licht an und ging in die Küche. Was sie dort vorfand brach ihr das Herz und brachte sie völlig um den Verstand. Auf der Anrichte lag ein Zettel, auf dem geschrieben stand:


Sam, es tut mir leid, ab heute müssen sich unsere Wege trennen. Versprich, nicht nach mir zu suchen, es ist besser für uns beide…
Brian

Mit dem Zettelchen in der Hand ließ sie sich schweratmend auf einen Barhocker fallen. Zunächst realisierte Sam überhaupt nicht, was sie da eben in der Hand hielt und was diese wenigen gefühllosen Worte zu bedeuten hatten. Erst nach mehrmaligem Durchlesen traf sie die Wahrheit mit voller Wucht: Brian war von heute auf morgen aus ihrem Leben verschwunden und hatte ihr nichts als diese paar leeren Worte hinterlassen. Kein Ausdruck der Liebe oder der Sehnsucht oder etwa eine Begründung für sein Handeln.
Nichts!
Nur einen fast weißen Zettel!
Sam begann hemmungslos zu schluchzen, einen solchen Schmerz wie heute hatte sie noch nie gespürt! Sie hatte noch nie im Leben eine Person so geliebt wie Brian und auch keine Person hatte sie so verletzt wie dieser. Da saß sie nun mit ihren 19 Jahren, verlassen mit einem zerbrochenen Herzen und zudem im vierten Monat schwanger. Schwanger mit einem Kind, dessen Vater sie soeben verlassen hatte…
Und jetzt, mit beinahe 28 Jahren hatte sie zum ersten Mal wieder ein Wort mit diesem Mann gewechselt, allerdings unter anderen Umständen, als sie es sich gewünscht hätte. Seitdem damaligen Tag hatte sich viel verändert. Sam hatte sich während ihrer Schwangerschaft von allen abgeschottet, nur Nath war in ihr Geheimnis mit eingeweiht und wusste, dass sie heute eine fast achtjährige Tochter hatte. Ihre Freundin hatte ihr in dieser Zeit mehr als alle anderen geholfen und zur Seite gestanden. Sam wüsste nicht, wie sie das alles ohne Naths Unterstützung gemeistert hätte. Als Dank für alles hatte Sam ihre beste Freundin zur Patentante ihrer kleinen Tochter ernannt und damit war Nath neben Sam die wichtigste Person im Leben der kleinen Natalia geworden. Nath half Sam, ihre Tochter vor dem Medienrummel Hollywoods zu verstecken. Bis jetzt war es den beiden jungen Frauen gelungen, dem Mädchen ein ruhiges, normales Leben in Deutschland fernab von dem Leben ihrer Mum als Superstar zu verschaffen. Sam wünschte ihrer kleinen Tochter nichts mehr als eine unbeschwerte, normale Kindheit, sowie ihre eigene es gewesen war. Doch allmählich wurde Natty, wie Natalia liebevoll genannt wurde, älter und Fragen kamen auf.
Wo war ihr Daddy?
Warum musste ihre Mommy so oft weg?
Warum sah sie ihre eigene Mommy im Fernsehen?
Warum durfte sie in der Schule nichts über das Leben ihrer Mommy erzählen und warum übernahm die offiziellen Rollen ihrer Mommy immer Tante Nath?
Und warum konnte sie, Natty, schon Englisch, während alle anderen Kinder in der Grundschule nur Deutsch sprachen?
Für Sam und Nath war es nicht einfach dem kleinen, aufgeweckten und hochintelligenten Mädchen Antworten zu geben, mit denen sich dieses zufrieden gab.
Sam tat es in der Seele weh, ihre Tochter so oft alleine zu lassen, doch sie versuchte so häufig wie möglich unbemerkt von den Paparazzi nach Deutschlang zu reisen und Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen. Leicht war dieses Leben sicher nicht, doch Sam wollte eine gute Mutter sein.
Auf die immer häufigen Fragen Naths, wann sie Brian über seine Tochter informieren würde, gab sie immer noch die gleiche Antwort: „Hätte er mich nicht an dem Tag, an dem ich es ihm erzählen wollte verlassen, so hätte er jetzt eine Tochter! Er hat mich verlassen, also hat er kein Recht drauf, es zu erfahren!“
„Aber Sam, du wirst Natty nicht ein Leben lang geheim halten können!“, erwiderte Nath jedes Mal.
„Ich weiß Nath, vor allem wenn sie älter wird und ihrem Vater noch ähnlicher sieht“, seufzte Sam dann jedes Mal und strich ihrer Tochter liebevoll durch das Haar, das von einem genauso herrlichen Blond war, wie das ihres Vaters. Doch nicht nur die Haare hatte Natty von ihm geerbt, auch die strahlend blauen Augen, die einen so bettelnd anschauen konnten, dass man der Kleinen keinen Wunsch abschlagen konnte. Sam war bewusst, dass Natty später einmal das weibliche Ebenbild ihres berühmten, gutaussehenden Vaters werden würden und dann wäre jegliches Leugnen vergeben. Dann würde die Wahrheit ans Licht kommen, doch Sam hoffte, dass Natty dann alt genug sein würde, um es zu verkraften und ihre eigenen Entscheidungen treffen konnte. Bis es so weit war, würde Sam alles Erdenkliche tun, um ihre Tochter zu schützen.






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