This Love was meant to be - Teil 13

Autor: Spatzl
veröffentlicht am: 11.11.2012


Das Warten hat ein Ende...=> Teil 13!

„Sam würdest du jetzt bitte endlich einmal mit mir reden?!?“, kam es wütend von dem Sitz nebenan. Sam war so in Gedanken vertieft, dass sie nicht bemerkt hatte, dass Brian sie vom Nebensitz die ganze Zeit angesprochen hatte.
„Tut mir leid, ich war in Gedanken“ Sam wandte ihm ihr Gesicht nicht zu, sonst hätte er die Tränen bemerkt, die ihr leise die Wange hinunter liefen. Vor ihm wollte sie keine Schwäche zeigen. „Außerdem, warum sollte ich mit dir reden, ich meine, wir haben in den letzten neun Jahren auch kein einziges Mal miteinander gesprochen, geschweige denn uns gesehen. Also verstehe ich nicht, warum ich das ausgerechnet jetzt tun sollte, nur weil wir rein zufälligerweise in ein und demselben Flugzeug und auch noch auf Plätzen nebeneinander sitzen.“
Brian starrte sie ungläubig an: „Was ist denn mit dir auf einmal los, Sam? So kenne ich dich ja gar nicht…“
„Brian, ich bin erwachsen geworden! Und ja, du kennst mich GAR NICHT!“ Vor Wut schnaubend wandte sie sich wieder ihrem heiß geliebten Buch zu.
„Was heißt hier, ich kenne dich nicht, Sam??? Ich mein, wir waren zwei Jahre…“ empörte sich Brian, doch Sam unterbrach ihn: „…zwei Jahre zusammen, ja Brian ich weiß, ich war dabei! Aber weißt du was, das war als wir noch Kinder waren. Ich meine, was denkst du denn?!? Ich habe mich verändert, ich bin nicht mehr das kleine, naive Mädchen von damals…“
„Du warst nie naiv Sam!“, meinte Brian leise, „und das weißt du…“
„Doch Brian, ich war naiv genug, um mich auf dich einzulassen…“ Bei diesen Worten war ihre Stimme kalt, eiskalt, doch ihr Herz blutete innerlich. Es wollte gar nicht mehr aufhören zu bluten und das schmerzte ungemein. Eigentlich dachte Sam, sie hätte Brian lange genug nachgetrauert, doch anscheinend war dem nicht so!
Brian schien es die Sprache verschlagen zu haben, denn er blickte sie nur ungläubig an: „Einlassen nennst du das also, aha“ Er schien fast richtig beleidigt zu sein.
„Ja ich habe mich auf dich eingelassen und du hast mich verlassen…wieso sollte das also mehr gewesen sein?“ Ihre Worte straften ihrem Herz Lügen, doch das durfte er nie erfahren. Er sollte nicht wissen, wie sehr er sie verletzt und geprägt hatte. Das würde sie für ihn nur verwundbar machen…
„Du kanntest die Gründe nicht!“ Brian hatte den Kopf gesenkt und konnte ihr nicht in die Augen blicken.
„Du hast sie mir ja auch nie offenbart!“ Sam warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Ich kann und konnte nicht! Das wäre nicht gut für dich…“
„Du weißt schon lange nicht mehr, was gut für mich ist und was nicht, aber wenn du es so willst…Dann ist das Thema für mich erledigt.“ Sam wandte sich nun endgültig ab und versuchte erneut eine heraufsteigende Träne zu bezwingen. Für sie war das Thema Brian nun endgültig erledigt, nachdem er ihr in diesem Gespräch gezeigt hatte, dass er kein bisschen Reue für seine Handlungen für damals verspürte. Eigentlich hatte Sam vorgehabt, ihm irgendwann von der Existenz seiner Tochter zu erzählen, aber so wie sie ihn eben wieder erlebt hatte, würde sie das nicht so schnell tun. Sie gönnte ihm ein so wundervolles Geschöpf wie Natty einfach nicht.
Sam fieberte sehnsüchtig dem Ende des Flugs entgegen, denn hier neben Brian zu sitzen entpuppte sich für sie als der reinste Horror. Sie hatte nie geglaubt, dass seine Anwesenheit nach fast einem Jahrzehnt noch so eine Auswirkung auf sie haben könnte, dass all ihre Innereien noch immer Tango tanzten bei seinem Anblick, dass ein einziger Blick von ihm ihr verkommenes Herz wieder aufblühen ließ, dass sie einfach keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen konnte und beinahe vergaß, wie wütend und sauer sie eigentlich auf ihn war. Warum war sie gefangen in der ewigen Liebe zu Brian O’Connor?


Fast während des gesamten restlichen Fluges hatte er die junge Frau beobachtet, die regungslos und offenbar in Gedanken versunken auf dem Fensterplatz neben ihm saß und sich ganz offensichtlich weigerte mit ihm zu kommunizieren. Das Schlimme daran war, er konnte es ihr nicht einmal verübeln. Er legte seine Finger an den Kopf und massierte seine Schläfe, um den aufkeimenden Kopfschmerzen vorzubeugen. Der Flug war definitiv anders gelaufen, als er es gedacht hatte. Nie im Leben hätte er erwartete, hier auf Sam zu stoßen, geschweige denn, neben ihr zu sitzen. Was musste das für ein Zufall sein, dass sie nach fast zehn Jahren, in denen sie sich nicht gesehen hatten jetzt hier nebeneinander in einem Flugzeug saßen. Er wusste, dass Sam Nachforschungen angestellt hatte und die erste Zeit nach ihm gesucht hatte, doch das hatte er damals befürchtet, als er von einem Tag auf den anderen ihr Leben verlassen hatte. Er hatte befürchtet, dass sie nicht aufgeben und für ihre Liebe kämpfen würde und deswegen hatte er dafür gesorgt, dass er die ersten Jahre ganz von der Bildfläche verschwand. Den Grund für sein Verschwinden kannten nur zwei Personen in seinem Leben. Er hatte Sam nie davon erzählt, hatte ihr nie gesagt, warum er damals als Jugendlicher schon versucht hatte, sie von sich fernzuhalten. Er hatte ihr sein größtes Geheimnis nie anvertraut. Nicht aus Angst, sie würde sich von ihm abwenden, nein, aus Angst, sie würde daran zu Grunde gehen. Er hatte versucht sie zu beschützen, doch wenn er sie jetzt so sah, ihr ausgemergeltes Gesicht, ihren dünnen Körper, den sie unter weiter Kleidung zu verstecken versuchte, ihre eingefallenen Augen, wurde ihm klar, dass sein Versuch, sie zu schützen kläglich gescheitert war. Er hatte ihr wahrscheinlich mehr Leid zugefügt als irgendein anderer Mensch auf diesem Planeten.

8) Berlin City-Life

Wenige Zeit später setzte das Flugzeug zum Landeanflug an den Berliner Flughafen an und Sam atmete merklich durch. Es war vorbei, sie hatte es überstanden.
„Auf Nimmerwiedersehen Brian“ Mit diesen Worten drängte Sam sich einfach an Brian vorbei und stürmte so schnell es ging aus dem Flugzeug, als dieses endlich zum Stillstand gekommen war. Nachdem sie ihr Gepäck geholt hatte, konnte Sam den Berliner Flughafen gar nicht schnell genug verlassen. Laut einer Nachricht ihrer Assistentin Lucy, würde ihr Chauffeur Ben sie vom Flughafen abholen und direkt in das für die Dauer der Berlinale gebuchte Hotel bringen. Wieder durch Kappy und Sonnenbrille getarnt, trat Sam durch den Hauptausgang des riesigen Gebäudes und hielt nach einem unauffälligen schwarzen Audi Ausschau. Sobald sie das Auto entdeckte, stürmte sie darauf zu und verstaute mit Bens Hilfe ihr Gepäck im Kofferraum. Sie ließ sich auf dem Rücksitz nieder und Ben startete das Auto.
„Ich muss jedes Mal wieder sagen, wie froh ich bin, dass Sie sich damit zufrieden geben, mich in einem ganz gewöhnlichen Auto spazieren zu fahren und nicht auf eine große Limousine à la Hollywood brennen“, wandte Sam sich an ihren Fahrer, während sie sich die Sonnenbrille von der Nase nahm und erschöpft durch ihre Haare strich.
„Wieso sollte ich eine große Limousine fahren wollen, wenn ich doch genau weiß, wie wenig Sie es mögen in einer zu fahren. Außerdem hat so ein kleiner Audi wesentlich mehr Fahrkomfort!“, entgegnete Ben mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
„Ach, ich bin Ihnen ja so dankbar“ Sam ließ sich mit einem lauten Seufzer tiefer in den Sitz sinken und blickte aus dem Fenster. Sie mochte Berlin. In der Hauptstadt herrschte immer eine gewisse Lebhaftigkeit, die sie sehr mochte. Jedes Mal wenn sie hier her kam, genoss sie den Aufenthalt in allen Zügen.
Aber würde es dieses Mal auch so werden, wenn sie wusste, dass Brian O’Connor sich in der gleichen Stadt wie sie befinden würde?






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