Autor: blue-haze
veröffentlicht am: 30.05.2014
An alle, die es bis hier hin geschafft haben :)
1. Hoffe es hat euch gefallen, dies ist der letzte Teil
2. Sorry für die ganzen Fehler, ich weiß es kann echt nerven und vom Inhalt ablenken, weil es so frustrierend ist.
;) Bitte um Verzeihung, vielleicht achte ich bei der nächsten Story mehr drauf.
3. Hinterlasst Kommentare <3
4. Viel Spaß mit dem letzten Teil von "Weirdly"
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20. Freaky normal
Vielleicht habe ich mir zu viel nach diesem emotionalen Abschied erhofft. Vielleicht habe ich auch zu viel hineininterpretiert. Möglicherweise war er nur für mich so emotional. Jedenfalls bin ich ziemlich enttäuscht, nachdem ich die nächsten Jahre kaum etwas von ihm höre. Keine Briefe, keine Anrufe... nur ein paar Postkarten mit Gruß an uns alle und hin und wieder eine SMS oder E-Mail. Nicht einmal in den Ferien kommt er uns besuchen.
„Was erwartest du,“ belehrt mich Dad. „Er wohnt am anderen Ende des Landes.“
Okay, ich gebe es zu: Ich bin auch selbst schuld. Schließlich habe ich dafür gesorgt, dass er alles vergisst. Ich habe mich dafür entschieden mit den Konsequenzen zu leben, egal wie diese aussehen. Das schlimmste ist für mich der Gedanke, dass er vielleicht am College eine neue Freundin gefunden hat und die auch noch hier anschleppen könnte um sie uns glücklich vorzustellen.
An dieser Stelle würde ich ihn gerne sein Versprechen glücklich zu werden wieder zurücknehmen lassen. Aber auch hier: SELBST SCHULD, du Vollpfosten.
Mittlerweile sind vier Jahre vergangen. Ich studiere an einem College hier in der Nähe und auch wenn ich seither keinen Freund mehr hatte – was Dad vermutlich sehr freut – bin ich doch recht glücklich. Ich habe festgestellt, dass ich doch ein recht gutes Leben habe und es vieles gibt, worüber ich mich freuen kann. Ich kann Kenan vermissen ohne gänzlich unglücklich zu sein.
Ich hoffe ihm geht es zumindest ähnlich.
Ich gehe mit Fluffy spazieren und werfe ihm einige Bälle zu, wie ich es gewohnt bin. Als ich auf der Schaukel ein Teenager Pärchen sehe, erinnere ich mich an den Tag, als ich ihn gebeten habe glücklich zu werden. Ich sehe auf das Armband und frage mich, ob es so ist. Oder ob er seine Erinnerungen vielleicht zumindest teilweise wieder hat.
Als ich wieder nach Hause komme, nehme ich einen Duft wahr, der meinen Herzschlag beschleunigt und Bilder in mir aufleben lässt.
Ich gehe den Flur entlang und sehe im Wohnzimmer jemanden sitzen. Ein Mann in schwarzem T-Shirt, schwarzer Jeans und einer Sonnenbrille, die ich in der Spiegelung erkenne, sieht aus dem Fenster.
„Dad, da sitzt schon wieder ein Man-in-black-Verschnitt in unserem Wohnzimmer“, rufe ich durch den Flur. Der Mann sieht auf und der Hauch des Lächelns in seinem Mundwinkel, lässt die Sonne viel strahlender erscheinen. Fluffy springt ihn wie selbstverständlich an und wedelt mit dem Schwanz. „Lange nicht mehr gesehen, mein Großer.“
Unschlüssig stehe ich in der Tür und merke, dass Dad nicht antwortet.
„Willst du deinem sozialen Todesengel nicht „Hallo“ sagen?“
Ich schlucke. Woher...?
„Du erinnerst dich?“
„Seit ein paar Jahren schon.“
Ich atme tief ein.
„Möchtest du mir etwas sagen, Akira?“
Tränen steigen mir in die Augen. „Verzeih mir...“ Presse ich durch meine ungehorsamen Stimmbänder.
„Ich dachte mir schon, dass ich mein Gedächtnis nicht zufällig verloren habe, nachdem ich mich wieder erinnert habe.“
„Das weiß man nicht“, werfe ich zu meiner Verteidigung ein. „Der Schlag auf den Kopf war nicht mein Werk, und eigentlich, wäre es das erste Mal, das etwas von Nanas Voodookram funktioniert.“
„Dass du das überhaupt an mir ausprobiert hast“, murmelt Kenan.
„Es tut mir leid... aber ich kann es nicht bereuen.“ Mit festem Blick entscheide ich mich aufzusehen. „Du warst glücklich. Das habe ich gefühlt. Ich musste dich frei lassen... mir dein Leben zu widmen... das war kein Leben.“
„Zu erst war ich verdammt wütend...“ Er betrachtet die Engelskette in seiner Hand und sieht auf. Ich senke den Kopf. „Aber dann... dann war ich plötzlich dankbar.“
Mein Kopf schießt in die Höhe. Dankbar?
„Vielleicht war es ziemlich krank eine möglicherweise giftige Mischung aus irgendwelchen Dingen an mir auszuprobieren, deren genauen Zutaten ich lieber gar nicht wissen will...genau betrachtet ist es sogar verdammt egoistisch und ja, so etwas kann wohl nur einer Blade einfallen...“
Ich senke meinen Kopf wieder. Danke, ich habe verstanden.
„Aber...“ er steht auf und nähert sich mir „Vielleicht war es auch selbstlos jemanden, den man so sehr liebt, gehen zu lassen, damit er seine Träume verwirklicht und glücklich sein kann, auch wenn es bedeutet, dass man ihn vielleicht nie wieder sieht, er einen vielleicht sogar vergisst und sich neu verliebt...“
Ich sehe nicht auf. Sich neu verliebt... ich wage es gar nicht zu fragen.
„Und... bist du glücklich geworden?“
„Ja,...zumindest fast... Ich habe hier etwas vergessen, darum bin ich hier.“ Mit diesen Worten geht er an mir vorbei und verlässt den Raum.
Schlagartig fühle ich mich ziemlich dumm. Offenbar hat es sich nicht um mich gehandelt.
Ich könnte seine Gefühle ertasten, aber dazu bin ich zu feige.
„Also dann...“ mit einem Koffer steht er wieder vor mir. „Ich hätte dann alles. War echt toll dich wieder zu sehen.“
Arschloch.
„Hat mich auch gefreut“, das Knurren lässt sich nicht vermeiden.
„Oh, jetzt hätte ich es doch glatt wieder vergessen.“ Mit zwei Schritten ist er bei mir, nimmt mich plötzlich hoch und geht los.
„Kenan, was wird das?“
„Ich nehme mit, was mir zu meinem Glück noch fehlt.“
Sprachlos starre ich ihn an.
Lachend küsst er mich und haucht mir ins Ohr:
„Du dachtest doch nicht ernsthaft, dass du deinen Schutzengel so einfach los wirst.“
Epilog
„Kenan?“
„Hm?“
Verlegen sehe ich zur Seite.
„Hast du schon einmal über eine Zukunft mit mir nachgedacht?“
Noch bevor er Antworten kann, dringt von draußen lautes Gepolter zu uns.
Da fällt mir ein „... wo ist eigentlich Dad?“
„Keine Ahnung, vorhin meinte er noch, er müsse deine Nana noch besuchen.“
In diesem Moment, springt die Haustür wie auf Stichwort auf und Nana rennt von meinem Dad gefolgt durch den Flur. „Ein Vergessenstrank? Du alte Hexe, ist das dein Ernst? Bleib gefälligst stehen und steh dazu wenn du Mist baust!“
Opa läuft mit beschwichtigenden Worten hinter Kiyoshi her und plädiert darauf, dass Nana doch nur eine „gebrechliche alte Frau sei“, während Oma das Schlusslicht bildet und brüllt: „Kiyoshi, nicht in diesem Ton!“
„Ähm...Kenan?“
„Jaaa?“
„Kam das in deiner Version unserer Zukunft auch vor?“
„Nein“, gibt er gedehnt zurück. Dann grinst er. „In meiner Version springen Fluffy und unsere Kinder noch hinterher.“
Okay, Normalität sieht eindeutig anders aus. Aber das ist mein Leben. Es ist alles andere als normal, ziemlich seltsam und Freaky sogar...
aber es ist mein Leben und verdammt, ich liebe es.
Weirdly
Ende
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