Autor: blue-haze
veröffentlicht am: 27.05.2014
11. Neu Anfang
Mein Leben normalisiert sich langsam wieder. Ich gehe wieder zur Schule und kann im Grunde alles versäumte problemlos aufholen.
Mit Sean verbringe ich immer mehr Zeit. Er hat auch kein Problem damit, dass meine Familie so seltsam ist. Gut, das mit meiner verrückten Mutter, habe ich ihm nicht erzählt... Eigentlich weiß er nur, dass mein Dad nur dreizehn Jahre älter ist als ich und dass ich keine Mutter habe. Nana hat er auch schon kennengelernt und ist ein absoluter Gentleman ihr gegenüber.
Dad scheint ihn auch zu mögen, auch wenn ich merke, dass er mir etwas verschweigt, indem er immer wieder vom Thema „Boyfriend“ ablenkt.
Ich habe übrigens einen neuen Lifeguard. Genaugenommen zwei. Tyler und Ashley. Tyler ist ungefähr so alt wie mein Dad und Ashley ist nur vier Jahre älter als ich. Ich mag die beiden. Besonders wenn sie zusammen Dienst haben, sind sie ziemlich unterhaltsam. Ashley ist als Frau wirklich tough. Mit ihr habe ich eine gute Freundin gefunden. Sie schafft es sogar meinem Dad ein bisschen Feingefühl einzutrichtern. Fairerweise wissen die beiden, dass er ihre Gedanken lesen kann.
Ich schätze manchmal macht es die beiden noch nervös. Aber Ashley nimmt sich dafür die ein oder andere Freiheit heraus um ihm ihre Meinung zu geigen.
Dad nimmt sich jetzt öfter Zeit für mich und ist nicht mehr so oft weg. Unser Verhältnis normalisiert sich langsam wieder.
„Dad, willst du nicht eigentlich irgendwann wieder heiraten?“
„Wo kommt jetzt die Frage auf einmal her?“
Wir haben es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht und sehen Rücken an Rücken gelehnt einen Actionfilm an.
„Und? Willst du?“
Er seufzt. „Wen denn?“
„Eine Frau zum Beispiel?“
„Wär\' ich nicht drauf gekommen. Und wenn ich dir einen Mann anschleppen würde?“
Ich zucke mit den Schultern. „Dachte nur Frauen wären eher dein Typ.“
Er lacht. Dann wird er nachdenklich. „Es ist nicht sehr leicht jemanden zu finden.“
„Wegen mir?“
Er überlegt lange – wohl in der Hoffnung eine feinfühlige Antwort zu finden. „Auch.“
„Tut mir leid.“
„Nein, das braucht dir doch nicht leid zu tun! So ist es eben. Und wenn jemand ein Problem mit meiner Tochter hat, hat die Person eben auch ein Problem mit mir.“
„Dad,“ sage ich nach einer Weile.
„Hm?“
„Ich will, dass du auch glücklich wirst.“
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