Thank you for loving me - Teil 18

Autor: Jenny&Mary
veröffentlicht am: 19.02.2012


Soo, hier kommt schon der nächste Teil.
Der nächste Teil kommt leider erst wieder nach Karneval. Am Dienstag. Viel Spaß beim lesen. :)
Und danke für die ganzen Feedbacks.
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Mary

Gerade als ich an der Tür stand und klingeln wollte, verharrte ich für einen Moment und fragte mich, ob ich das wirklich tun sollte.
Nachdem Ian mich bei der Arbeit praktisch überfallen hatte, war die Situation wieder eine ganz andere. Er hatte mich gebeten, ihm noch eine Chance zu geben und mich noch mal mit ihm zu treffen. - Dieses Mal bei ihm zu Hause, wo es keinen einzigen Paparazzi gab, der uns stören konnte. Und nachdem ich die ganze Woche lang erfolglos nach Argumenten gesucht hatte, die gegen ein zweites Date sprechen würden, stand ich jetzt hier und versuchte mir irgendeinen logischen Grund zu suchen, um wieder gehen zu können. Aber ich fand natürlich keinen.
Und nur wenige Sekunden, nachdem ich geklingelt hatte, öffnete Ian mir auch schon die Tür und warf mir sein unwiderstehlichstes Lächeln zu. Vielleicht hätte ich einfach Bauchschmerzen vortäuschen sollen. So weit war das noch nicht mal hergeholt, mein Bauch rumorte seit zwei Stunden und ich wusste nicht, ob ich Hunger hatte oder mich übergeben wollte.
Zur Begrüßung bekam ich eine ziemlich innige Umarmung von Ian, der mal wieder perfekt aussah und genauso gut roch. Langsam fragte ich mich wirklich, wie viele Varvatos Shirts er besaß. Dazu die obligatirische Röhrenjeans, die wuscheligen Haare und das unwiderstehliche Lächeln.
Ja, vielleicht war es doch gut, dass ich gekommen war.
„Hast du Hunger?“, fragte Ian mich mit seiner tiefen rauen Stimme, als er mir gerade aus der Jacke half. Ein Gentleman durch und durch eben.
Ich hoffte nur, dass das keine Fassade war.
„Allerdings!“, antwortete ich also und versuchte mir meine Neugierde nicht anmerken zu lassen. Wehe, es würde nur Pommes geben. Dann würde der Kerl mich aber so schnell nicht wieder sehen.
Ich folgte Ian in die Küche und was ich da sah, raubte mir einfach den Atem.
Ian hatte den Tisch gedeckt, wie es bei einem richtigen Candlelight- Dinner sein sollte, inklusive Kerzen und Weingläsern. Ein kurzes, gerührtes „oh…“ konnte ich also nicht unterdrücken. Sogar für Musik hatte der gute Ian gesorgt- im Moment lief leise im Hintergrund ein Song von Paolo Nutini. Und schon war ich hin und weg.
Ian verschwand noch mal kurz ins Wohnzimmer, aber natürlich nur um den besten Rotwein mitzubringen, den er wohl finden konnte. Französischen. Allein schon die Flasche sah mehr als teuer aus, ich überließ das Öffnen also Ian und versuchte mich kurz zu sammeln. Aus welchem Grund auch immer, aber mich überkam bald ein warmes Gefühl- und das konnte nicht nur am Wein liegen, der übrigens grandios schmeckte. Ich hatte das Gefühl, noch nie so viel Aufmerksamkeit bekommen zu haben und als ich einen kurzen Blick auf Ian warf, war ich plötzlich so glücklich, mit ihm den Abend zu verbringen. Es gab wirklich keinen Ort, an dem ich im Moment lieber gewesen wäre.
„Schön, dass du gekommen bist“, unterbrach Ian meine Gedanken und schaute mich dabei so ehrlich mit seinen blauen Augen an, dass ich hätte heulen können.
„Finde ich auch.“
Wir aßen mindestens eine Stunde lang, denn Ian hatte nicht nur Nudeln mit Lachs gemacht- und die schmeckten so unglaublich gut, dass ich kaum glauben konnte, dass er sie selber gemacht hatte. Danach gab es noch Nachtisch, echtes italienisches Tiramisu, das hatte er allerdings „nur“ aus dem Feinkostladen.
Danach redeten wir noch eine Ewigkeit, über wirklich alles, über das man reden kann.
Und es kam mir nicht vor wie eine Ewigkeit, eher wie ein paar Minuten- wenn überhaupt.
Mittlerweile liebte ich die Unterhaltungen mit ihm, den Klang seiner Stimme und die Art, wie sich auf seinen Wangen kleine Grübchen bildeten. Besonders jetzt, im gedämmten Licht, sah er einfach unglaublich perfekt aus und für einen Moment konnte ich mich nur glücklich zurück lehnen und den Augenblick genießen.
Nach dem Essen machten wir es uns auf dem Sofa gemütlich und redeten dort weiter.
Zuerst zögerte ich einen Moment, lehnte mich dann aber bei Ian an und er legte seinen Arm um mich. Die Nähe zu ihm kam mir so bekannt vor, die Wärme von seinem Körper und sein Geruch.
Unweigerlich musste ich an den Morgen nach der Party denken, wurde aber von Ian aus meinen Gedanken gerissen, als er begann mit der Hand über meinen Arm zu streichen und unsere Köpfe sich kurz berührten. Seinen warmen, gleichmäßigen Atem konnte ich sanft im Nacken spüren und für einen Moment verharrten wir so und keiner sagte ein Wort. Als er mich dann auch noch an sich zog und leidenschaftlich küsste, war für mich alles vorbei.
Wie hatte der Kerl es nur geschafft, mich so schnell wieder umzustimmen?
Ich mochte ihn, ich mochte ihn wirklich. Und die Angst verletzt zu werden, die ich sonst immer gehabt hatte, die hatte ich bei ihm einfach nicht.
Er stoppte für einen Moment, berührte meine Wange mit seiner Hand und schaute mir tief in die Augen, sodass ich am liebsten dahin schmelzen wollte.
„Und, habe ich eine zweite Chance verdient…?“, fragte er schließlich langsam und mit leicht brüchiger Stimme. Ich grinste kurz, lehnte mich dann weiter zu ihm und küsste ihn erneut, bis ein warmer Schauer meinen Körper einnahm.
„Baaaaaaaah, Leute! Ekelhaft!“
Jensen kam natürlich mal wieder genau zur richtigen Zeit und obendrein auch noch nur mit einem Handtuch bedeckt ins Wohnzimmer und verdarb uns die Stimmung. Der Gute.
Selbstgefällig grinsend trottete er an uns vorbei in die Küche, ich konnte hören wie er den Kühlschrank öffnete. Zwei Minuten später kam er mit Whiskey, Pizza und Eis wieder zu uns, machte aber keine Anstalten, wieder zu verschwinden. Stattdessen setzte er sich auf die Couch gegenüber von uns und begann grinsend seine Pizza zu essen, während Ian und ich uns einen verwirrten Blick zuwarfen.
„Don’t you wanna go upstairs, man?“ Es war so seltsam, Ian plötzlich auf Englisch reden zu hören.
Umso besser war Jensens Antwort.
„Er… NO! There’s a football game today, douchbag! I already told you yesterday!”
Und nur um das noch mal zu verstärken, begann er lauthals, die Vereinshymne des New Yorker Teams zu singen. Dabei kam mir eine ordentliche Alkoholfahne entgegen.
Wir entschlossen uns also, das Feld zu räumen und in Ians Zimmer zu gehen, was von einem „GO TEAM! GO TEAM!“ seitens Jensen kommentiert wurde. Irgendwie war ich nicht besonders neidisch auf Jenny.
Ich ging vor Ian die Treppe hoch und genoss den Gedanken, seine Blicke auf mich zu ziehen.
Es mochte nicht nur am Rotwein liegen, aber als wir in Ians Zimmer kamen, fühlte ich, wie meine Wangen rot wurden und mein Herzschlag noch schneller wurde, als er ohnehin schon war. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich zum ersten Mal in seinem Zimmer sein würde. Und das sagte so Einiges über einen Mann aus.
Ian öffnete die Tür und ich trat vorsichtig ein, drehte mich einmal um meine eigene Achse und schaute mir alles an. Genau wie im Wohnzimmer war die rechte Wand komplett verglast und man hatte die perfekte Sicht auf den Wald und die umliegende Landschaft, die jetzt bei Nacht wunderschön friedlich aussah. Das Zimmer sah dadurch noch größer aus- und das musste was heißen, denn es war sowieso schon riesig. Mindestens doppelt so groß wie mein Wohnzimmer.
Passend dazu stand ein riesiges Bett direkt vor mir unter einer Dachschräge, die in dunklem Holz vertafelt war und dem ganzen Raum einen gemütlichen Touch gab. Und wie das bei den Amis sein muss, war auch Ians Bett mit unzähligen kleinen und großen Kissen übersäht.
Ein kurzes „wow“ war alles, was ich zu diesem Anblick sagen konnte und in diesem Moment war ich Jensen so dankbar, dass ich am liebsten wieder herunter gegangen und mich bei ihm bedankt hätte.
Ich setzte mich selig aufs Bett, Ian tat das natürlich auch ohne zu zögern und legte den Arm um meine Schulter. Ich konnte nicht anders, als ihn ehrlich und glücklich anzulächeln.
„You know…“, begann er langsam und musste dann selber grinsen, bevor er auf Deutsch weiter sprach. „… ich bin weg, nächste Woche.“
Und schon war das ehrliche und glückliche Lächeln wieder beendet und ich schaute ihn mit einer Mischung aus purer Enttäuschung und dem war-ja-klar-Blick an. Bevor ich aber auch nur die Wahl hatte, ironisch zu antworten oder zu seufzen, wie ich es normalerweise tat, sprach er schon weiter und schaute mich dabei wieder so direkt an, dass in meinem Kopf jegliche Gedanken stillstanden.
„Ich möchte, dass du mit mir kommst.“
Und wieder drehten sich meine Gefühle um 180 Grad. Wenn der Typ so weitermachte, würde ich bald noch an Herzversagen sterben.
Ich wusste gar nicht, was ich dazu sagen sollte. Und anstatt zu fragen, wohin er überhaupt wollte, wie lange und wann und wie, schaffte ich es lediglich, ihm einen perplexen Blick zuzuwerfen.
„Was?.. aber…ich weiß nicht.“, brachte mein Körper quasi im Alleingang heraus und ich biss mir selber auf die Lippe, bevor ich auch noch anfangen würde zu stottern. Sein Gesicht blieb ernst, trotzdem warf er mir ein ehrliches, aufmunterndes Lächeln zu, stand plötzlich auf und ließ mich völlig verwirrt zurück.
Er ging zur Kommode, wobei ich einen wirklich netten Blick auf seinen Rücken erhaschen konnte. Im grauen T-Shirt malten sich seine Muskeln und der schöne Rücken ab und ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren, während er nach etwas zu suchen schien. Und nachdem er wahrscheinlich jede Schublade durchsucht hatte, fand er endlich wonach er gesucht hatte und kam zurück, mit einem geheimnisvollen Umschlag in der Hand. Er reichte mir den Umschlag und schaute mir erwartungsvoll dabei zu, wie ich ihn öffnete.
Als ich den Inhalt endlich in den Händen hielt, konnte ich selber nicht glauben was ich da las. Auch nicht beim zweiten Mal lesen. Überwältigt schaute ich Ian an, der nur grinsend dasitzen und sich über mein Gesicht freuen konnte.
„Komm mit mir, bitte“, sagte er noch einmal und zog mich wieder an sich.
Und selbst wenn ich ihm hätte widersprechen wollen, ich hätte es nicht gekonnt.
Vorsichtig lehnte ich mich an ihn, las noch einmal alles durch und spürte wie ein unglaubliches Glücksgefühl in mir wuchs.
Es waren zwei Flugtickets. Nach New York City.






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