Skiurlaub und andere Katastrophen - Teil 23

Autor: blaine_chick
veröffentlicht am: 29.08.2012


„Ich hab Kathy gesehen.“ Jake starrte Paul über den Tresen des Cafe\'s von Pauls Eltern an, indem Paul ab und zu aushalf. Paul hörte auf die Gläser abzuspülen und guckte Jake nun interessiert an. „Und?“ Zögernd fuhr Jake fort „Sie hat gesehen wie Monique mich geküsst hat und nun will sie das ich sie in Ruhe lasse“, Jake Stimme klang dabei ziemlich gequält. Paul stieß ein kurzes Lachen aus. „Wundert\'s dich? Ich mein deine »heiß und kalt Taktik« die du mit ihr gefahren hast, da kann ich es schon verstehen, wenn sie dich nicht mehr sehen will.“ „Was meinst du denn jetzt damit?“ Jake sah Paul argwöhnisch an. Dieser grinste und schüttelte den Kopf. „Oh man, du bist echt Hoffnungslos. Also pass auf, zuerst fängst was mit ihr im Urlaub an, willst aber nicht das es einer mitbekommt – nicht das dir das auch nur ansatzweise geglückt wäre. Dann beendest du das ganze total abrupt und steigst mit Monique in einen Zug – ohne jegliche Erklärung warum und wieso. Ach ja, das beste kommt ja noch! Du gibst Kathy einen Abschiedskuss, erzählst ihr sie bedeute dir die Welt, meldest dich dann aber nicht bei ihr und das nächste mal wenn sie dich sieht, machst du gerade mit Monique rum.“ Paul sah Jake leicht belustigt an an. „Ich glaube da wäre jede Frau sauer.“ „Ich hab nicht mit Monique rumgemacht!“, antwortete Jake zerknirscht: „Es ist halt einfach so passiert. Wir sind aus der Anwaltskanzlei gekommen und sie hat sich geküsst – einfach so. Nicht ich sie! Da ist nix und da wird auch nie was sein.“ „Weiß Monique das?“ bohrte Paul nach. Jake seufzte, diese Frage wollte er lieber nicht beantworten. Paul hatte sich vor Jake aufgebaut und schaute ihn nun prüfend an. „Jake hör mir jetzt mal gut zu. Seit dem wir aus dem Urlaub zurück sind sitzt du jeden Tag hier bei mir im Café rum und bläst Trübsal. Versteh mich nicht falsch – ich freu mich ja über Gesellschaft, aber du siehst echt nicht so aus als hättest du hier so mega viel Spaß hier. Und deine Laune lässt auch echt zu wünschen übrig. Weißt du was ich glaube? Ich glaube du vermisst Kathy.“ Jake wollte abwehrend etwas sagen, doch Paul fuhr unbeirrt fort. „Ich glaube sogar du bist ziemlich in Sie verschossen, kannst es nur nicht zugeben. Und wenn du nicht bald was unternimmst wird sich die liebe Kathy genügend Gründe überlegt haben, warum sie dich dann wirklich nicht mehr sehen will.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab, um einen Kunden am Ende der Bar zu bedienen. Jake dachte über seine Worte nach. Hatte Paul womöglich Recht und er war wirklich in Kathy verliebt? In ihren Augen hatte er Schmerz gesehen, so dass er sich sicher war, dass er sie wirklich verletzt haben musste. Diese Erkenntnis war ihm durch Mark und Bein gegangen – noch mehr hatte ihn jedoch seine Reaktion darauf erschüttert: Er fühlte sich elend! Seit ihrer kurzen Begegnung in der Stadt fühlte er sich elend und bei dem Gedanken dass sie ihn nicht mehr sehen wollte wurde ihm schlecht. Er vermisste Sie! Während ihrer gemeinsamen Zeit im Urlaub hatte er endlich einmal entspannen können, was ihm seit der Schlägerei nicht mehr wirklich gelungen war. Und auch die ganzen dunklen Gedanken um Pablo und ob er nun Schuld an dessen Zustand trug, hatte er wenn er mit Kathy zusammen gewesen war, beiseite schieben können. Ihr Lachen, ihren Humor und auch wie sie immer nach diesem »Vanille irgendwas« Shampoo gerochen hatte, all diese Dinge schienen ihm nun schmerzlich abwesend... „Und was soll ich jetzt machen?“, fragte er mehr in seine eigene Richtung als zu Paul, der wieder zu ihm getreten war. „Tja mein Lieber, das kann ich dir auch nicht sagen. Überleg dir genau ob du in Zukunft auf Kathy verzichten kannst und möchtest und wenn das nicht der Fall sein sollte, dann musst du sie davon überzeugen das es dir diesmal ernst ist und du es dir nicht morgen schon wieder anders überlegt hast.“

Zwei Tage nach dem unglücklichen Zusammentreffen mit Jake in der Stadt war Kathy wieder in der Schule. Monique saß zwei Reihen vor ihr und hatte ihre verbalen Attacken gegen Kathy – wenig überraschend – seit vorgestern noch einmal deutlich verschärft. Allerdings war Kathy das relativ egal. Jake wiederzusehen hatte ihrem eh schon angeschlagenen Herz nicht besonders gut getan. Sie war immer noch über beide Ohren in ihn verliebt, obwohl dies jedem noch so rationalen Gedanken in ihrem Kopf wieder sprach. Sie hatte versucht sauer auf ihn zu sein, aber das war nur mäßig erfolgreich gewesen. Das was sie am meisten wurmte waren die vielen offenen Fragen die sie hatte. Was war jetzt aus seiner Gerichtsverhandlung geworden und was zum Teufel hatte er gemeint damit als er zu ihr gesagt hatte, du bedeutest mir die Welt?

Auf einmal ertönte eine Stimme über den Lautsprecher der Schule und unterbrach Kathy in ihren Grübeleien: „Liebe Schülerinnen und Schüler, bitte entschuldigen sie die Störung. Die Schülerin Katherine Baumann wird gebeten sich unverzüglich an der Hausmeisterloge einzufinden. Katherine Baumann bitte zur Hausmeisterloge kommen“. In der Klasse drehten sich alle Schüler fragend zu Kathy um, doch auch Kathy wusste nicht warum man ausgerechnet sie aus dem Unterricht holte und dann auch noch zur Hausmeisterloge beorderte. „Frau Baumann, haben sie nicht gehört?“ ertönte nun die Stimme ihrer Englischlehrerin „ich würde gerne mit meinem Unterricht weitermachen, wenn sie bitte leise ihre Sachen nehmen würden“. Kathy tat wie ihr geheißen und verlies verdattert den Klassenraum. „Was sollte das denn nun wieder?“

Die Hausmeisterloge lag direkt am unteren Ende der großen Treppe im Eingangsbereich der Schule, an der alle Schüler dran vorbei mussten wenn sie das Schulgebäude betreten oder verlassen wollten. Langsam schritt Kathy die Treppe runter, immer noch unsicher darüber was sie eigentlich erwartete. Wenige Meter bevor sie das Büro des Hausmeisters erreichte, trat jemand ihr sehr bekanntes aus der Tür des Büros. Bei seinem Anblick blieb Kathy der Mund offen stehen. „Jake....? Was machst du hier? Was soll das ganze?“






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