Autor: blaine_chick
veröffentlicht am: 15.03.2012
Wenig später hatte sich Kathy von ihrem kurzen Intermezzo mit ihrem ungewollten Gast erholt, geduscht und ihre wilden Locken mit Hilfe eines Bandanas gebändigt und machte sich auf den Weg nach unten wo, dem Geräuschpegel nach, die anderen auch schon aufgestanden waren. Marc, Lisa und Paul saßen um den Frühstückstisch, Vanessa kochte Kaffee und Jake stand an den Türrahmen gelehnt mit Monique an seiner Seite. „Warum bist du denn nicht gleich zu mir gekommen als du gestern Nacht hier warst? Du hättest doch auch bei mir schlafen können!“ schnurrte diese gerade in sein Ohr. Kathy gesellte sich zu Vanessa und nahm eine Tasse für Kaffee aus dem Schrank. „Diese Frage hätte ich aber auch gern beantwortet“ dachte sie bei sich und genehmigte sich einen großen Schluck Kaffee. „Ach weißt du ich wollte keine Umstände machen, nach der Zugfahrt und dem trampen um hier hin zu kommen war ich total K.O.“ Er löste sich aus Moniques Umklammerung und ging zum Kühlschrank: „Außerdem habe ich das schon mit Kathy besprochen, ihr macht es nichts aus sich ein Zimmer mit mir zu teilen, wir haben zwar nicht denselben Buchgeschmack, aber na ja was soll’s, man kann nicht alles haben.“ Kathy dachte sie hört nicht richtig und verschluckte sich prompt an ihrem Kaffee, so das sie husten musste. „Ach wirklich? Wie überaus freundlich von ihr...“ kam es jetzt kühl von Monique die ihr erneut Feindseelige Blicke zuwarf. „Und du bleibst jetzt die ganze Zeit hier, ich dachte deine Mutter war so dagegen das du fährst?“ fragte Lisa nun interessiert. „The beauty of divorce“ kam es lachend von Jake. „Meine Mum denkt ich bin bei meinem Vater zwecks Disziplinierung und so - und umgekehrt das gleiche. Ich konnte mir den Stress zuhause nicht mehr geben und da die beiden eh nur das aller notwendigste miteinander sprechen, wird es auch keiner erfahren das ich hier bin.“ Mit einem leichten Lachen um die Lippen lies er sich am Frühstückstisch nieder. „Wie geht es eigentlich deinen Rippen? Snowboard fahren ist wohl erst mal nicht oder?“ kam es nun von Marc. Kathy spitzte die Ohren, sie hatte oben schon gemerkt das er sich etwas hölzern bewegte als ob er Schmerzen hätte, es aber nicht genau zuordnen können. Und dann war da ja auch noch das blaue Auge. „Der Arzt sagt ich soll es noch etwas schonen. Aber dafür, dass der Typ Stahlkappen in den Schuhen hatte geht es mir eigentlich ganz gut.“ Stahlkappen!? – Das war nun doch zuviel für Kathy am frühen Morgen und sie verlies die Küche mit ihrem Kaffee in Richtung Wohnzimmer. Sie hatte sich gerade auf das Sofa gesetzt als Monique ins Zimmer gerauscht kam. „Du!“ schnellen Schrittes kam sie auf Kathy zu und zischte dann in einer Lautstärke, so das die anderen es nicht hören konnten: „Damit wir hier eines mal direkt klar stellen. Lass deine Finger von Jake er gehört mir! Auch wenn er jetzt für ein paar Tage in deinem Zimmer wohnen wird, bilde dir bloß nichts darauf ein.“ Kathy war so perplex das sie zunächst nicht wusste was sie sagen sollte. „Monique, jetzt reg dich ab, ich habe nicht vor...“ „Das ist mir völlig egal was du vor hast. Komm mir nicht in die Quere, oder ich mache dir das Leben hier zur Hölle! Nicht dass er eh an jemanden wie dir interessiert wäre.“ Mit einem letzten abschätzigem Blick drehte sie sich um und verschwand wieder Richtung Küche. Kathy stöhnte auf „Na toll!“ Alles was sie gewollt hatte war ein friedlicher Urlaub mit möglichst wenig bzw. keinen Stress - alleine lesend in ihrem Zimmer. Nun hatte sie diesen Jake am Hals und Monique war auf einem vollkommen unbegründeten Eifersuchtstrip und würde sich wohl noch schrecklicher aufführen, als sie es eh schon tat. Und alles nur wegen diesem Kerl! Sie musste Ihn davon überzeugen in ein anderes Zimmer zu ziehen. Am besten direkt zu Monique!
Jake lag auf dem Bett als sie zurück in das Zimmer kam und las wieder in ihrem Buch. „W-wir müssen reden.“ Er ließ das Buch sinken und schaute sie interessiert an. „Jake du musst in ein anderes Zimmer ziehen!“ brach es aus ihr heraus. „Warum sollte ich?“ Er schaute sie halb fragend, halb belustigt an. „Weil, weil ich zuerst hier war und außerdem habe ich keine Lust auf noch mehr Stress mit Monique...“ presste sie hervor und knetete nervös ihre Hände. Er stützte sich auf seine Ellenbogen, fluchte jedoch bei der Bewegung seines Oberkörpers leise, als ob er Schmerzen hätte, veränderte erneut seine Position und musterte sie nun intensiv. „Hhm das könnte durchaus ein Problem geben, schließlich habe ich nicht vor zu Monique zu ziehen – das wäre wohl die einzige Option die bleiben würde. Alles andere ist belegt. Ich glaube allerdings das wäre beim Stand unserer Beziehung gerade nicht so günstig.“ Was sollte das denn nun wieder heißen? Was für ne Beziehung? Kathy guckte ihn irritiert an, doch Jake schien an der Beantwortung der Frage nicht sonderlich interessiert. „Und deshalb bleib ich hier. Wenn Du also nicht zu Monique ziehen möchtest, dann musst du mich wohl oder übel ertragen. Aber vor Monique hast du ja anscheinend sowieso Schiss, ich frage mich allerdings wieso?“ Abschätzend blickte er sie an. „Ich habe keine Angst vor Ihr“ erwiderte Kathy bissig. „Ach nein? Und wieso zuckst du dann jedes Mal zusammen wenn ihr Name genannt wird?“ Unsicher wie sie antworten sollte, fuhr Kathy sich durch die Haare. „Es ist nur...“ Sie stockte. „Was?“ Er betrachtete sie grinsend. „Sag mir nicht das sich da unter deiner Löwenmähne ein Hasenfuss versteckt.“ Kathy Augen weiteten sich. Der Kerl hatte sich nicht nur einfach hier bei ihr eingenistet, er war auch noch absolut unverschämt! „Ich bin kein Hasenfuß!“ sagte sie mit zittriger Stimme „Du hast ja keine Ahnung. Du kennst mich ja noch nicht mal richtig! Und...und außerdem, das ist mein Buch was du da ließt, dass ist doch angeblich eh nicht dein Geschmack!“ Damit stand sie auf und rauschte hoch erhobenen Hauptes in Richtung Tür. Doch noch bevor sie die Tür hinter sich zuknallen konnte vernahm sie sein leises glucksen. „Stimmt, ist auch nicht mein Geschmack. Ganz im Gegenteil zu der netten Unterwäsche von heut morgen, die gefällt mir: Winnie-Pooh - ein bisschen kindisch, aber nett.“ Und damit hatte er ihr erneut allen Wind aus den Segeln genommen. Knallrot drehte Kathy sich zu ihm um, aber er schien schon wieder in seine Lektüre vertieft.
Als sie anschließend dann doch mit Türknallen das Zimmer verlassen hatte musste Jake grinsen. Ok das war vielleicht ein bisschen gemein gewesen, aber allein der schockierte Ausdruck in ihren braunen Augen war es Wert gewesen. Eben in der Küche hatte er sie ein bisschen auflaufen lassen, aber für Monique hatte er im Moment echt keinen Nerv. Seid er vor ein paar Monaten, auf Pauls Willkommens-Party, betrunken fast mit ihr im Bett gelandet war gab es kein Entkommen mehr. Ständig lauerte sie ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf um ihm ihre sexuellen Reize unter die Nase zu reiben, aber daran hatte er einfach kein Interesse. Vor allem nicht nach allem was vorgefallen war. Wogegen seine Zimmergenossin... Er hatte sie heut morgen beim schlafen beobachtet, als er mal wieder kein Auge zu bekommen hatte - wie so oft in der letzten Zeit. Ihre wilden Locken hatten sich um ihr Gesicht gelegt und sie schien zu träumen, denn manchmal seufzte sie leise und kaute auf ihrer Unterlippe. Ihr Mund war ihm sofort aufgefallen. Die Lippen voll und irgendwie sündig - wie gemacht um mal daran zu knabbern. Irritierenderweise passte dies eigentlich gar nicht zum sonstigen Erscheinen von Miss-Unschuldig, aber wer hätte von diesem Erscheinungsbild auch gedacht das die Dame «solche» Bücher lesen würde. Wenn er gewusst hätte, dass es in solchen Frauenromane so schamlos und wild zuging, dann hätte er sich schon längst ein paar von seiner Schwester geborgt.
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