Die Kunst zu lieben - Teil 14

Autor: I.AMsterdam
veröffentlicht am: 13.03.2013


Ja, ich lebe noch!
Tut mir wirklich leid, dass es diesmal sooo lange gedauert hat, das war nicht geplant. :x Aber die üblichen Zeitprobleme haben mich festgehalten und dazu hat dann auch noch die Festplatte meines Laptops versagt. Ich hoffe ihr verzeiht mir!
Ich versuche nun wirklich wieder regelmäßiger zu schreiben, aber versprechen kann ich in dieser Hinsicht nichts! Nur: Die Geschichte werde ich auf jeden Fall zu Ende schreiben und nicht einfach offen lassen.
Dieser Teil ist leider nicht wirklich spannend, zu kurz und nur ein Brückenkapitel. Trotzdem viel Spaß beim Lesen! :-)
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- Tag 15 –

„Guten Morgen!“
Das strahlende Lächeln von Frau Jacobi ist beneidenswert. Sie ist ein wahrhaftiges Energiebündel und scheint sich an uns schlecht gelaunte oder müde Schüler nicht zu stören. Im Gegenteil: Vielmehr versucht sie uns mit ihrer freundschaftlichen, aber auch ernsten Art zu motivieren.
Ich fühle mich ein wenig in die Vergangenheit zurückversetzt, als alles angefangen hat. Vor zwei Wochen. Damals, als ich für Milan nur Abscheu empfand, Nia noch nicht kannte und Frau Jacobi für ihre Entscheidung, den Schwarzkopf und mich als Kunstpartner zu erwählen, am liebsten das fröhliche Lächeln ausgekratzt hätte.
Doch nun bin ich ihr irgendwie dankbar dafür.
Ich frage mich, wo ich heute stünde, wenn ich Milan nie von der anderen Seite des Blattes kennengelernt hätte. Und wenn Nia nicht zu einer Freundin für mich geworden wäre.
Dann wäre ich wohl nicht diejenige, die ich heute bin.
Frau Jacobi räuspert sich und lehnt sich in alter Manier an das Pult. Heute trägt sie einen dunkelgrünen Rollkragenpullover und dazu eine moderne Blue Jeans. Kurzum: Sie sieht mal wieder fantastisch aus.
„Ich habe mir die Fotos von Ihnen Zuhause in Ruhe angeschaut und ich muss sagen, dass Sie alle großartige Arbeit geleistet haben!“, lobt unsere Kunstlehrerin und sorgt damit für allgemeines Aufatmen. „Deswegen habe ich beschlossen, Ihnen mehr Zeit für die Kohlezeichnung zu geben. Sie können also in Ihrem Tempo arbeiten und darüber hinaus Ihre Zeichnungen über die Ferien mit nach Hause nehmen. Aber dafür erwarte ich ein detailreicheres Ergebnis von Ihnen“
Das klingt fair, wie ich finde.
Mein Blick wandert kurz durch den Raum, wo er bei Milan hängen bleibt. Er starrt mit einem nachdenklichen Blick aus dem Fenster und beobachtet mit einer kleinen Falte zwischen den Augenbrauen, wie der Hausmeister das bunte Laub mit einer Maschine einsaugt. Als hätte der Schwarzkopf meinen Blick gespürt, dreht er abrupt seinen Kopf in meine Richtung.
Sein eisgrauer Augenausdruck jagt mir viele kleine Schauer den Rücken hinunter. Wohlige Schauer, nebenbei bemerkt. Er sieht mich nicht mit der gewohnten Härte und Kälte in seinem Blick an. Nein, seine grauen Irden strahlen nichts anderes als Wärme und Respekt aus.
Mit einem verunsicherten Lächeln schaue ich ihn an - und siehe da: Sein rechter Mundwinkel hebt sich minimal nach oben. Mein Bauch kribbelt angenehm.
„Ich glaube mir wird schlecht“, ertönt auf einmal die Stimme meiner Sitznachbarin und reißt mich somit aus diesem schönen Moment.
Ich verdrehe genervt die Augen und schaue Rosa abwartend an.
Sie fährt mit angewiderter Grimasse fort: „Ihr schaut euch ja an wie ein schmachtendes Pärchen am Valentinstag“
„Als ob!“, schnaube ich entrüstet.
„Jetzt kann ich mir wenigstens sicher sein, dass wirklich etwas zwischen dir und dem Ripper am Laufen ist“, meint sie und lächelt süffisant, während sie ihre - dieses Mal blau - lackierten Nägel betrachtet.
Ich schnaube verächtlich. „Da läuft nichts!“
Rosa sieht mich herablassend an und schenkt mir ein überhebliches Lächeln. „Ich habe da andere Dinge gehört. Ihr sollt ja sogar zusammen in einem Klassenraum verschwunden sein. Ich will nicht wissen, was ihr dort für unanständige Sachen getrieben habt“
Empört schnappe ich nach Luft und setze zu einer bissigen Erwiderung an, doch Rosa redet einfach ungeniert weiter.
„Und wie ihr euch immer anschaut“, fährt sie schwafelnd fort. „Ich meine, dein dummes, verliebtes Lächeln ist nicht zu übersehen. Uääh!“
Sie schüttelt sich vor lauter Abneigung.
„Wie kannst du nur auf diesen Typen stehen? Der ist ein Übeltäter, der andere Leute schlägt! Magst du so etwas? Bist du Masofischt, oder so?“
„Das heißt Masochist und nein, das bin ich nicht“, korrigiere ich sie. „Außerdem sind die Gerüchte über ihn falsch. Jedes einzelne. Ich weiß nicht, welcher Idiot sich die ausgedacht hat, aber er sollte dafür–“
„Leona“, die Stimme von Frau Jacobi lässt mich zusammenfahren. Mit hochgehobenen Augenbrauen schaut sie zwischen mir und Rosa, welche mit einem unterdrückten Grinsen ihre Nägel wieder anschaut, hin und her.
Ich schlucke hart und murmele eine leise Entschuldigung.
Frau Jacobi nickt und fährt wieder fort, uns Informationen über das Zeichnen mit der Kohle zugeben. Doch aus den Augenwinkeln beobachtet sie mich immer noch.
Hart beiße ich mir auf die Unterlippe und vergrabe meine Fingernägel in die Handinnenfläche, um meinen Zorn zu zügeln. Es ist nicht schön zu wissen, dass andere sich die Mäuler über Milan und mich zerreißen. Sie behaupten Dinge, die nicht stimmen und stellen Milan in ein dunkles Licht. Dabei kennen sie ihn doch gar nicht!
Ein ungewohntes, neues Gefühl steigt in mir hoch wie heiße Lava. Noch nie habe ich es verspürt und doch weiß ich genau, was es ist.
Beschützerinstinkt, nennt man das wohl.
Mir ist klar, dass Milan für mich schon weitaus wichtiger geworden ist, als ich jemals gedacht hätte. Es erschreckt mich ein wenig, habe ich doch noch nie jemandem so… gemocht.
Fahrig belecke ich meine Lippen.
Dabei spüre ich, wie ein Augenpaar auf mir ruht. Mein Kopf ruckt zur Seite, unverwandt schaue ich Nia in die braunen Augen. Sie zuckt kurz zusammen, doch gleich darauf setzt sie wieder ihre Maske auf und erwidert meinen Blick.
Nichts anderes habe ich von ihr erwartet.
Seit dem vorgestrigen Tag scheint es, als würde sie mich mit ihren Blicken abschätzen wollen. Sie wirkt distanziert und unantastbar, schirmt jegliche Emotion ab und scheint nachzudenken. So auch jetzt.
„Was ist?“, zische ich ein wenig zu harsch.
Die Emotionen kochen in mir hoch, ich kann sie nicht mehr kontrollieren. Meine Miene verfinstert sich. Es geht mir allmählich auf die Nerven, dass Nia mich seit dem Vorfall am Montag ständig mustert und irgendwelche Pläne in ihrem Kopf zu schmieden scheint. Und dazu redet sie noch nicht einmal mit mir. Das versetzt mir einen großen Stich im Herzen, brauche ich doch gerade jetzt ihre Unterstützung.
Aber Nia schweigt.
Für einen winzigen Moment kann ich plötzlich etwas in ihren Augen aufflackern sehen - Mitleid? Fürsorge? Angst? -, doch der Augenblick vergeht und Nia wendet schwerschluckend den Blick von mir ab.
Am liebsten würde ich schreien.

••

Die Kunststunde zieht sich unendlich in die Länge.
Als Frau Jacobi uns schließlich das Signal gibt, die Tische aufzuräumen, stoße ich erleichtert die Luft aus. Hastig packe ich alles zusammen und pünktlich mit dem Klingeln verlasse ich den Klassenraum.
Ich bin innerlich mehr als aufgewühlt. Die Worte von Rosa beschäftigen mich, auch wenn ich es eigentlich nicht zulassen sollte. Und bei Nia ist es genau andersrum. Ihr Schweigen macht mich wahnsinnig und streut noch mehr Salz in die offene Wunde.
Mein Herz wird immer schwerer.
Eiligen Schrittes marschiere ich Richtung Ausgang, stoße die Türen auf und sauge die kühle Herbstluft ein. Der Wind durchwirbelt meine roten Haare, dringt durch meine Jacke durch, tief in mein Innerstes. Ich zittere.
Es scheint, als wäre während der Kunststunde ein kleiner Sturm aufgezogen. Dunkle Wolken sind am Himmel zu erkennen und tauchen die Stadt in einen einzigen Schatten. Eine starke Böe peitscht mir ins Gesicht und treibt mir die Tränen in die Augen. Heute ist ein besonders windiger Tag, ich kann mehrere Schüler fluchen hören. Andere lachen aufgrund der starken Brise.
Da berührt mich auf einmal eine Hand an der Schulter. Erschrocken wirbele ich herum und stoße prompt mit Milan zusammen.
„Hey, alles okay bei dir?“, fragt er und hält mich an den Schultern eine Armlänge von sich, um mich skeptisch zu mustern. „Du siehst aufgebracht aus“
Ich entziehe mich seiner Berührung, die bei mir ein seltsames Kribbeln verursacht, und senke den Blick. Meine spröden Lippen bilden eine schmale Linie und ich studiere eingehend den Steinboden. „Ich… es ist ein wenig kompliziert“
Ich reibe mir über die Augen und spüre Milans skeptischen Blick auf mir ruhen. Unruhig trete ich von einem Bein auf das andere und winde mich unter seinen forschen Augen.
Schließlich platzt es aus mir heraus: „Nia spricht nicht mehr mit mir - stattdessen wirft sie mir die ganze Zeit so komische Blicke zu. Ich weiß einfach nicht was das soll! Sie soll endlich wieder mit mir reden! Und dann sind da auch noch diese Gerüchte über uns, die irgendjemand in die Welt gesetzt hat. Warum haben sie alle so ein falsches Bild? Wieso denkt jeder, er würde unser Leben besser kennen als wir selbst?“
Verzweifelt fahre ich mir durch das Haar und schaue schließlich auf.
Milans Blick ist ernst. Im nächsten Moment wird mir bewusst, dass ich ihm gerade wie ein jammerndes, kleines Mädchen mein Herz ausgeschüttet habe. Zumindest einen Teil davon.
Doch die Scham darüber vergeht schnell. Es tut gut, einfach mal Dampf abzulassen und zu wissen, dass die Sorgen nicht auf taube Ohren stoßen.
„Ich kann dir nicht erklären, warum jemand so etwas macht, Leona und wieso die Menschen so sind, wie sie eben sind“, sagt Milan schließlich. Er vergräbt die Hände in den Hosentaschen. „Aber du solltest das alles nicht zu nah an dich ran lassen. Ich weiß, dass es schwierig ist. Aber du solltest es wenigstens versuchen.“
Mit gerunzelter Stirn schaue ich ihn an.
Warum habe ich das komische Gefühl, dass mehr hinter diesen Worten steckt? Dass er den letzten Satz nicht nur in Bezug auf die seltsame Existenz und das kuriose Verhalten des einzelnen Menschen gesagt hat?
Seine grauen Irden halten meinen fragenden, forschenden Blick stand. Ich öffne den Mund zu einer Erwiderung, doch kein Ton kommt hinaus.
Schweigen.
Da hebt Milan auf einmal seine Hand und streicht mir wie beiläufig eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht. Sein Gesichtsausdruck wird weicher und die Berührung verursacht kleine Stromstöße.
Ich halte den Atem an.
„Was Nia betrifft…“, beginnt er und mein Herz nimmt an Fahrt auf, galoppiert wild und panisch gegen meine Brust. „… sie hat mich heute Morgen angesprochen. Es ging um dich“
Ich schnappe nach Luft.
Eine mehr als beängstigende Vorstellung macht sich in mir breit. Hat sie ihm etwa davon erzählt? Von meinem Notizbuch?
Aber andererseits – würde er dann so gelassen reagieren? Hätte er nicht mit einem viel ernsteren Blick das Thema angesprochen?
„W-was hat sie gesagt?“, frage ich leise.
„Dass sie mit dir reden will“
Ich blinzele verwirrt. Das macht keinen Sinn. Wenn sie unbedingt mit mir reden will, dann hätte sie mich doch schon längst angesprochen, oder nicht? Ich teile meine Frage Milan mit.
Er antwortet: „Sie war sich nicht sicher, ob du gut auf sie zu sprechen bist. Aber scheinbar wünschst du es dir sogar, mit ihr zu reden. Sie steht da vorne“
Der Schwarzkopf deutet mit seiner Hand zu den Bushaltestellen. Ich sehe Nia sofort. Sie sitzt ein wenig abseits von den Schülern auf einer alten Bank und schreibt etwas in ihren Block. Mein Herz pumpt aufgeregt.
„Sie wartet auf dich. Geh zu ihr“, meint Milan und nickt zuversichtlich.
Ich zögere. „Warum hat sie ausgerechnet dich angesprochen? Woher weiß sie, dass−“
„Sie ist nicht dumm“, erklärt er lapidar. Dann lächelt er versöhnlich und schon allein diese Tatsache, dass Milan mir dieses entwaffnende Lächeln schenkt, haut mich beinahe vom Hocker. Er wendet sich zum Gehen und sagt noch schnell „Bis nachher!“, ehe er schnellen Schrittes davongeht.
Meine Stirn kräuselt sich. Bis nachher? Ich kann mich nicht erinnern, dass wir vereinbart hätten, uns zu treffen. Kopfschüttelnd schaue ich ihm noch kurz hinterher, bevor ich schließlich die Schultern straffe und zu Nia marschiere.
Als ich vor ihr stehe, schaut die Brünette von ihrem Block auf und wirft mir einen langen Blick zu.
„Du willst also wieder mit mir reden?“, frage ich sie kühl, während ich gleichzeitig vor Nervosität auf meiner Unterlippe kaue.
Sie ahmt meine Gestik nach und klappt den Block zu. Kurz kann ich noch einen Blick darauf erhaschen und bemerke, dass sie gar nichts geschrieben, sondern sinnlose, verschnörkelte Malereien gezeichnet hat.
„Hast du Zeit?“, fragt sie mich abgehackt. Ihre Lippen sind zu einer verkniffenen Linie gepresst, sie wirkt ein wenig unruhig.
„Also eigentlich…“
„Dann sag es ab“, unterbricht sie mich und etwas in ihrer leicht zitternden Stimme verrät mir, dass es ihr wichtig ist. Sehr wichtig. „Ich möchte dir etwas zeigen“
Überrascht hebe ich die Augenbrauen. „Was hast du vor?“
Sie steht auf, schultert ihre Schultasche und wirft mir einen solch intensiven Blick zu, dass ich hart schlucken muss. Die grimmige und unzerstörbare Entschlossenheit in ihrem Gesicht verblüfft mich. Ihr nächster Satz lässt mein Herz vor Schock stillstehen: „Ich will dir zeigen, warum es sich lohnt zu leben“
Meine Gesichtszüge entgleisen mir.
Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet, überhaupt nicht! Aber Nia beweist mir prompt, dass sie es ernst meint.
„Ich habe gestern den ganzen Tag nachgedacht. Über dich“, gesteht sie. „Und ich habe beschlossen, dass ich dir helfen werde. Ich lasse nicht zu, dass du… du dich… - Du weißt, was ich meine. Ich habe mir auch schon einen Plan zurecht gelegt, den ich die restliche Woche mit dir durchgehen werde“
„Bitte was?“, frage ich perplex. Meine Stimmenlage ist eine Oktave höher gerutscht. Ich schlucke leer.
„Du hast mich schon richtig verstanden“, sagt Nia. „Jeden Tag werde ich dir beweisen, warum es sich lohnt zu leben. Und heute habe ich Milan eingeladen mitzukommen. Wir treffen ihn gleich“
Deswegen also seine seltsamen Abschiedsworte.
„Ich hoffe, dass ist für dich okay? Ihr scheint euch doch gut zu verstehen“
Nia betont die Worte ganz nüchtern, sie wirkt weder schockiert, noch verletzt, dass ich ihr die Sache mit Milan verschwiegen habe - was bei mir den Irritationsspiegel steigen lässt.
„Am Montag habe ich gesehen, wie er dir nach unserem… Gespräch gefolgt ist. Du brauchst es mir nicht zu verheimlichen. Ich weiß, dass da zwischen euch etwas ist - aber an die Gerüchte glaube ich nicht - und es stört mich nicht. Weiß er von deinem dummen Vorhaben?“, fragt die Brünette.
Ich bin völlig durcheinander und kann dem roten Faden nicht mehr folgen.
„Also nicht“, stellt Nia trocken fest und strafft die Schultern. „Keine Angst, ich werde ihm nichts verraten“
„A-aber ich…“, stottere ich fassungslos und reibe mir die Stirn. „Ich verstehe nicht. Ich dachte, du hasst mich“
„Ach Quatsch!“, entgegnet Nia. „Du bist meine beste Freundin und du brauchst dringend Hilfe. Es hat nur ein wenig gedauert, bis ich mir das eingestanden habe“
Ich kann sehen, wie das Thema sie fahrig werden lässt.
„Ich habe nicht gewusst, dass du so… verzweifelt bist, dass du einfach keinen Sinn mehr im Leben siehst“, fährt sie fort. „Versetz dich doch einmal in meine Lage: Ich war geschockt - das war einfach zu surreal. Ich brauchte Bedenkzeit und Abstand, musste das erst einmal verdauen. Aber ich habe mich gefasst und entschieden, dass ich dir helfen werde“
Ihr Blick ist bestimmt.
Die Fürsorge von Nia treibt mir die Tränen in die Augen. Ich senke den Blick. „Aber ich will mich doch gar nicht mehr… ich…“
„Das klingt für mich, als wärst du dir noch nicht hundertprozentig sicher“, bemerkt Nia und mustert mich scharf. „Lass mich dir helfen, Leona. Bitte!“
Ich atme tief durch.
In meinem Kopf fahren meine Gedanken Karussell, ich bin völlig hin und hergerissen. Ich versuche, die Situation zusammenzufassen: Nia will mir helfen und hat sich deswegen vorgenommen, jeden Tag etwas mit mir zu unternehmen, was beweist, dass das Leben lebenswert ist. Und heute ist Milan dabei.
Hat sie ihn etwa in den Plan eingeweiht? Wie konnte sie ihn überzeugen?
„Was hast du Milan erzählt?“, frage ich sie.
„Dass ich ihn gerne dabeihätte. Er hat nicht weiter nachgefragt und einfach zugestimmt. Ihm scheint bewusst zu sein, dass es ernst ist. Und es um dich geht. Ich glaube, er mag dich sehr“
Ich schüttele den Kopf.
„Außerdem ist es sowieso besser, wenn wir einen männlichen Begleiter dabei haben“, fügt sie hinzu.
Ich runzele die Stirn. „Wieso?“
Nia lächelt geheimnisvoll - Gott, habe ich ihr Lächeln vermisst! - und nimmt mich am Handgelenk. „Finde es selbst heraus!“






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