Autor: Aven
veröffentlicht am: 14.08.2012
Hallo liebe Leser,
ich kann mich nur immer wieder bei allen bedanken, die lesen und kommentieren :D Ihr seid klasse!!! In diesem Teil gehts wieder mehr um die Geschichte. Anbei wollte ich fragen, ob die Hinweise zu verwirrend sind, oder ob man noch folgen kann? Wär nett, wenn ihr mir antwortet ;D
Danke euch und bis bald,
LG, Aven
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Im Salon des Landsitzes am Meer saßen acht finster dreinblickende Elevender um einen langen ovalen Tisch aus Kirschholz mit dunklen Intarsien und eingebrannten Ornamenten. Er befand sich seit Jahrhunderten im Besitz der Familie des Hausherren und hatte schon viele Versammlungen wie diese gesehen. Versammlungen, in denen dunkle und bedrohliche Geheimnisse enthüllt und Angriffsstrategien entworfen wurden. Doch die heutige Sitzung, obwohl sie den früheren so ähnlich war, stand unter einem anderen Stern. Die Voraussetzungen hatten sich geändert. Dessen waren sich alle Teammitglieder, sowie Ezekiel, seine Frau Velvet und ihr ältester Sohn Evrill mehr als bewusst.
„Nun, Viktor, ich muss ehrlich sein, ich habe nicht damit gerechnet, welche Art von Gepäck du dabei hast, als ich dich in mein Haus gebeten habe.“ sagte Ezekiel mit seinem ruhigen, tiefen Bariton, nachdem sie ihm ein kurz umrissenes Update gegeben hatten. Er ließ keine Spur von Verärgerung erkennen, lediglich die Augenbrauen zog er ernst und besorgt zusammen, während er über dem Tisch nach der Hand seiner schmalen, zierlichen Frau griff. Dies war eine der kleinen Gesten, der winzigen Details, die diesen Ort zu einem so magischen Obdach für Aurelia machten. Es war erfüllt mit Liebe und Vertrauen und nun hatten sie die Spur der Zerstörung mit sich herein getragen. Sie kam sich vor wie der hässliche Ölfleck auf einer blütenweißen Bluse.
Viktors betrübter Blick sprach Bände. Er hatte einfach nicht gewusst, wo er im Moment sonst hinkonnte, aber er war untröstlich, seinen alten Freund und Kollegen in die Sache mit hineinzuziehen. „Es tut mir Leid, Ezekiel. Ich hätte es nicht getan, wenn ich eine andere Lösung gewusst hätte. In letzter Zeit sind unsere Verbündeten rar geworden, zumindest die, denen ich vertraue.“ Viktor schloss mit diesem indirekten Kompliment, das mit Entgegenkommen seitens Velvets aufgenommen wurde. „Du bist hier immer willkommen, Viktor, ihr alle! Deine Probleme sind unsere Probleme. Du musst dich nicht entschuldigen!“ Ihre Stimme war leise und sanft und passte hervorragend zu dem elfenbeinfarbenen Teint sowie den weichen kastanienbraunen Wellen, die ihr bis knapp über die Schultern reichten. Sie, ihr Mann und der hochgewachsene Sohn, ein Ebenbild seines Vaters und schon fast so alt wie Aurelia, sahen natürlich keinen Tag älter als 25 aus.
Viktor nickte zum Dank. Er sprach es nicht aus, er würde es noch oft genug sagen müssen. „Aurelia!“ rief Row sie, nachdem keiner etwas sagte. „Danke! Ich hab‘s noch gar nicht gesagt, ist mir gerade aufgefallen. Es ist unglaublich, was du da getan hast und du hast noch nicht ein Mal einen Kratzer abbekommen!“ Aurelia errötete und senkte den Blick. Lobhudelei war nicht ihr Ding, schließlich hatte sie ihre ganz eigenen, egoistischeren Gründe gehabt, in den Hochsicherheitsbereich der Justizvollzugsanstalt einzudringen. Trotzdem waren jetzt aller Augen auf sie gerichtet und pflichteten Row mit einem überzeugten Nicken bei.
„Viel wichtiger ist jetzt, herauszufinden, was hier eigentlich läuft! Ich meine, es schien, als ob die jeden unserer Schritte erahnt hätten! Und die haben auf dieser Müllverwertungsanlage ihre eigenen Leute in die Luft gejagt!“ gab sie stoisch und konzentriert zu bedenken. Es war jetzt nicht der Moment, sich gegenseitig Honig ums Maul zu schmieren, sie mussten voran kommen!
„Aiden, wie sieht‘s aus? Was war drin in den Dateien?“ richtete Viktor die Frage an das Passwortgenie, welcher die letzten beiden Stunden vor einem der hochmodernen Rechnern von Evrill verbracht und mit diesem zusammen den Inhalt des Datensticks durchforstet hatte. Aiden seufzte tief und lehnte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch. Er sah noch müder aus, als in dem dunklen Computerraum, er hatte ja auch weniger Schlaf bekommen als die anderen. Wahrscheinlich hatte er sich auch um Row gekümmert, die jetzt zwar immer noch mitgenommen aussah, aber ansonsten ruhig und gefasst neben ihm saß. Von ihren physischen Wunden war bereits nichts mehr zu sehen, ganz anders als bei Pareios. Die Striemen waren verblasst, aber sie zeichneten sich hell auf seiner ansonsten eher dunklen Haut ab. Somit war er der erste Elevender, den Aurelia kannte, der Narben zur Schau tragen würde.
„Die ganzen Ordner sind ziemlich undurchsichtig und der chemische Kram ist für mich wie Hieroglyphen lesen. Eigentlich müsste sich Syrus das Mal ansehen.“ Seinen Worten folgte betretenes Schweigen, man hätte eine Stecknadel auf dem Boden aufkommen hören können. Jeder von ihnen wusste, wie riskant die Weitergabe der Informationen an den Rat war und Syrus zu erreichen, ohne Markus aufzuschrecken, schien ihnen ein schwer durchführbares Unterfangen. Und wenn auffliegen würde, dass sie hier auf eigene Faust vorgingen, weil sie dem Rat misstrauten, dann drohte ihr lange erkämpftes Weltbild zusammenzustürzen, was möglicherweise sowieso geschehen würde.
Sie wussten ja noch nicht ein Mal, woran sie hier genau waren. Der Rat war vielleicht aus irgendeinem Grund evakuiert worden, bis auf Markus, der ihre Mission delegierte und den Kontakt zu ihnen hielt. Die Steine befanden sich im Bunker, aber Aurelias Vision hatte gezeigt, dass das nicht lange so bleiben würde und keiner hatte auch nur die entfernteste Vorstellung, wie es dazu kommen würde. Wie waren außerdem die Schmerzen zu erklären, die sie gegen Ende des Szenarios gespürt hatte? Dann die Mission, auf die gerade Markus sie geschickt hatte, und die sie beinahe alle den Kopf gekostet hätte, weil sie blindlings in einen Hinterhalt gerannt waren. Was war es genau, das sie verraten hatte? War es eine Unachtsamkeit ihrerseits gewesen, oder waren sie verraten worden?
Der genaue Ablauf der Mission ging jedoch auf Viktors Konto. Aurelia hatte sich vorgenommen, ihn nun verstärkt im Auge zu behalten. Sie verstand einfach nicht, was hier lief und wusste nicht, wem sie noch vertrauen konnte. Immerhin waren Viktor und Markus die besten Freunde gewesen…. Aber so etwas würde Viktor niemals tun, sagte sie sich selbst und schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu verscheuchen. Er stand hier schließlich genauso im Kreuzfeuer, wie sie alle.
Dazu kam die Gefangennahme von Row und Pareios, und dass man nach beider Aussagen nicht versucht hatte, Informationen aus ihnen heraus zu quetschen, jeden Falls nicht bis zum Zeitpunkt ihrer Rettung. Vielleicht hätte man sie noch befragt, warum sonst hätte man sie am Leben lassen sollen? Und wieder die bemerkenswerte Position, die Markus bei dem Ganzen eingenommen hatte, indem er ihnen jede Hilfe verwehrte. Zu viele Fragen, zu viele Vielleichts und zu oft der Name Markus.
„Die gute Nachricht ist,“ fuhr Aiden fort. „Ich habe auch einen Namen gefunden. Aber ich kann dir nicht sagen, zu wem er gehört. Danach kamen ein paar Verlaufsberichte einer Versuchsreihe. Lauter medizinische Fachbegriffe. Soweit ich verstanden habe, Befunde über den körperlichen Zustand von Versuchspersonen. Und dann noch mehr Chemiegeblubber.“
Alle lauschten versteinert seinen Ausführungen. Sie fühlten sich gefangen in einem Wald aus undurchdringlichen, düsteren Rätseln, die sich strikt weigerten, sich von ihnen entwirren zu lassen. Versuchsreihe mit menschlichen Testpersonen? Was in aller Welt hatte das mit den sechs winzigen obsidianfarbenen Steinen zu tun? Sie waren doch Energieverstärker und interagierten nicht mit menschlicher Haut, also wieso sollte man in diesem Zusammenhang eine medizinische Studie durchführen? Selbst wenn es Elevender geben sollte, deren Energie durch die Steine verstärkt werden konnten, wozu dann Testreihen in einem Labor? Sie alle brüteten über diesen Fragen, aber es waren immer noch zu viele ungeklärte Details und verwirrende Begebenheiten.
„Hat der Name was ergeben?“ fragte Ezekiel an seinen Sohn gewandt. Evrill hatte gute Kontakte und ein paar Informanten bei den Hegedunen. Er hatte sich auf den Wunsch seiner Mutter aus den Angelegenheiten der Legion herausgehalten, aber er ließ es sich nicht nehmen, über den Stand der Dinge Bescheid zu wissen. Von beiden Seiten. Was seinem Vater ebenfalls zu Gute kam, der die Gelegenheit jedes Mal zu nutzen schien, um auf dem Laufenden zu bleiben Der Junior war etwas muskulöser, aber ansonsten genauso gebaut, wie sein Erzeuger. Die weißen Haare reichten ihm bis zum Kinn, die apfelgrünen Augen hatte er von der Mutter geerbt. Er war klug und eloquent, hatte aber anscheinend keine reale Kampferfahrung.
„Ich habe vorhin mit Julien telefoniert, aber er hat den Namen noch nie gehört. Aber pass auf, als ich den Namen der Versuchsreihe nannte, meinte er, da klingle was bei ihm. Er wollte das überprüfen und mich wieder anrufen.“ erklärte Evrill, wobei er sich in seinem breiten Ledersessel zurücklehnte und die Arme auf die Stuhllehnen stützte. „Julien ist zuverlässig, wenn er was findet, meldet er sich!“ Er schien absolut überzeugt. Wie zur Bestätigung klingelte in dem Moment das Telefon und Evrill hob entschuldigend die Hand, als er es aus den Taschen fischte. Schon hatte er abgenommen und begrüßte den Anrufer freundlich aber ernst. Er nickte ein paar Mal, während er zuhörte und bedankte sich dann knapp. Mit dem Satz „Hast was gut bei mir, Alter!“ legte er auf. „Wir haben einen Kontakt.“ Alle Augen der Runde richteten sich nun erstaunt auf ihn.
„Ein alter Kumpel von Julien arbeitet als Fahrer bei den Hegedunen. Er hat anscheinend eines Abends erwähnt, dass er im Moment alle Hände voll zu tun hätte mit dieser Versuchsreihe. Julien hat ein Treffen arrangiert, der Kerl will nur persönlich mit uns sprechen. Er arbeitet mit seiner Einsatztruppe in Paris. Übermorgen um 23.00 Uhr wird er dort in einer Bar auf uns warten.“ erklärte er mit einem zufriedenen, gelassenen Lächeln auf den Lippen, das eine Reihe makelloser, perlweißer Zähne entblößte.
Endlich eine Rettungsleine in diesem heillosen Chaos, dachte Aurelia bei Evrills Worten. Genau genommen befanden sie sich in einer Lage, in der sie nahezu handlungsunfähig waren, außer sie würden aufs Ganze gehen. Ihr dämmerte, dass sie jetzt alles auf eine Karte setzen mussten. Und ob sie wollten oder nicht, sie würden nicht drum rum kommen, ein doppeltes Spiel zu spielen. Der einzige Weg, an die Informationen des Rates zu kommen, war, zurück in die Höhle des Löwen zu gehen!
Viktor erhob die Stimme. „Alles klar! Das ist die einzige weitere Spur, die wir haben, solange wir ohne die Hilfe der Legion dastehen! Ich schlage vor, wir fahren nach Paris und treffen uns dort mit dem Kerl, dann werden wir schon sehen, was…“
„Und was erzählen wir dem Rat in der Zwischenzeit?“ wollte Row wissen. „Wir müssen uns bei denen melden und Viktor, verdammt, denk an deine Frau, was soll mit ihr werden, wenn du dich zum Geächteten erhebst?“ Viktors tiefe Sorge spiegelte sich in seinem Gesicht wieder, als er antwortete. „Ich dachte eigentlich, da wir sowieso nicht viel wissen, könnten wir sie bis hier auf dem Laufenden halten und dann gemeinsam den Kontaktmann…“
Aurelia unterbrach ihn. Sie hatte langsam genug. „Ja du denkst! Aber sieh, wohin uns deine Organisation in den letzten Tagen geführt hat!“ Sie hatte nicht so aufdrehen wollen, aber schon war sie auf den Beinen und hatte die Hände auf den riesigen Holztisch gestemmt. Einer musste ihm ja Mal die Meinung geigen. Und wer wäre besser dazu geeignet als sie? Sie hatte es sich ja sowieso schon mit ihm verscherzt.
Sein Gesicht verzog sich zu einer scharfen Grimasse und Schuldbewusstsein zeichnete sich darin ab. „Du bist nicht mehr du selbst, Viktor!“ sagte sie eindringlich, wartete jedoch nicht mehr auf eine Reaktion seinerseits. Sie hatte bereits einige eigene Ideen im Kopf, wie die Situation bewältigt werden konnte.
„Wir müssen wesentlich drastischer handeln! Die Hegedunen wissen jetzt, dass wir alle noch am Leben sind, was sie nicht wissen, ist, dass wir im Labor waren. Wir brauchen dringend mehr Informationen über die Steine und die stecken in diesen Dateien, mit denen nur Syrus was anfangen kann. Ich halte es für sinnvoll, wenn Row und Aiden in den Bunker zurückkehren, samt dem Stick, samt dem Namen, alles! Row, du lässt deinen Charme bei Syrus spielen. Der alte Kauz dürfte wie Wachs in deinen Händen sein!“ Sie pausierte kurz und schmunzelte bei dem Gedanken, wie der eingestaubte Wissenschaftler sich unter Rows Flirtkünsten winden würde. „Aiden, du siehst dich in unseren Daten um, ob es nicht auf unserer Seite irgendwelche Leichen im Keller gibt!“ Sie hoffte zwar inständig, dass sie sich irrte, aber die Legion war im Moment keine Institution mehr, der sie blind vertraute.
Alle schwiegen betreten über Aurelias Aufbegehren gegenüber Viktor und noch mehr über die Waghalsigkeit ihres Planes. Sie hatte noch nie so mit Viktor gesprochen, noch dazu vor einem ehemaligen Ratsmitglied und Freund.
„Außerdem brauchen wir jemanden, der ein Auge auf die Steine hat! Wenn sie gestohlen werden sollten, und keiner von uns da sein sollte….!“ rief sie ihnen in die Köpfe.
Alle sahen die Gründe für ihre Idee ein, aber sie hatten viele Vorbehalte. „Wie soll denn das bitte funktionieren? Sollen wir alle Markus belügen? Wie denn?“ fragte Row nun ganz bei der Sache und stieg so auf Aurelias Plan ein.
„Wir werden ihn nicht belügen! Wir erzählen ihm nur nicht alles!“ ließ Aurelia sie wissen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hat doch schon ein Mal geklappt, also warum nicht ein zweites Mal!? Außerdem, wird er euch sicher nicht fragen, ob ihr gegen ihn arbeitet, was ihr ja noch nicht ein Mal wirklich tut. Ihr sollt euch nur umhören und die Lage sondieren. Wir müssen ihm einfach eine überzeugende Geschichte bieten, bei der keine Fragen offen bleiben! Wir müssen uns eine absolut logische Version der Wahrheit ausdenken.“ fuhr sie fort, aber ihre Teammitglieder tauschten ratlose Blicke. „Und was genau schwebt dir da vor?“ fragte Viktor ungehalten, wobei er einen spöttischen Unterton beimischte. Sie überging die Spitze, er hatte nicht mehr die Macht, sie zu treffen.
„Wir erzählen Markus von dem Namen, und dass Pareios und ich nach Paris fahren werden, um den Typen zu treffen. Du, Row und Aiden, ihr fahrt nach Hause und versucht so viel rauszubekommen, wie möglich!“ Viktor hob entgeistert die Augenbrauen, dann war er auch schon im Nu aus seinem Sessel aufgesprungen. Er stemmte die Fäuste genauso auf das alte Holz, wie Aurelia und baute sich ihr gegenüber auf. „Ich soll auch zurück? Warum, damit du freie Bahn bei meinem Bruder hast?“ schoss er wütend zurück, wobei alle im Raum von seinem emotionalen Ausbruch tief erschüttert waren. „Ich rede nicht von persönlichen Geschichten, Viktor!“ gab Aurelia ruhig, beinahe kalt zurück. „Du musst deine Familie da rauß schaffen, sie brauchen dich. Und meinst du nicht, es wäre etwas merkwürdig, wenn du nicht da bist, und deine Frau und dein Sohn in diesem ganzen Chaos auch noch verschwinden? Das erregt Aufmerksamkeit! Außerdem kennst du als einziger Markus nah genug, um ihn einschätzen zu können! Du musst mit ihm reden, versuchen, ihn zu durchschauen!“ Viktor war völlig perplex über den Charakter ihrer Gedanken. Er zeigte es in einem Aufblitzen des wabernden Graus seiner Augen. „Nein Viktor, hier geht es nicht um dich oder um mich!“ setzte sie bitter an und auch die anderen spürten die unangenehme Stimmung, die sich durch die Spannung zwischen ihnen beiden verbreitete. „Du fährst hin, schickst die beiden auf einen Erholungsurlaub hier her und bleibst noch ein paar Tage, um Markus zu beobachten, dann stößt du wieder zu uns!“ diktierte sie ihm, der ein Mal ihr Bruder, ihr Anführer gewesen war.
„Und unter welchem Vorwand sollten wir uns trennen?“ mischte sich Pareios ein, der sich wohl als einziger noch traute, etwas zu sagen. „Viktor kann behaupten, dass ihm seine Familie fehlt, das ist sicher keine Lüge!“ erklärte Aurelia und prüfte mit einem Blick Viktors Gebaren, doch er schien sich nicht gegen ihre Aussage zu wehren. „Aiden und Row verstärken die Leute einfach bei den Nachforschungen im Labor und der IT-Zentrale, der Effizienz halber, was ebenfalls ein Teil der Wahrheit ist, vor allem aus unserer Sicht. Es geht mir auch darum, mit Row und Viktor eine starke Angriffswaffe in der Nähe der Steine zu haben! Ich meine, was könnte schwieriger werden? Diesen Typen zu treffen, oder Markus und Syrus auszuhorchen und die Steine zu schützen?“
Sie ließ den Blick über die anderen sieben Elevendergesichter gleiten, während ihr ins Bewusstsein sickerte, was hier gerade geschehen war. Sie hatte Viktor vor aller Mann das Heft aus der Hand genommen und sich ihm gegenüber durchgesetzt. Ohne dass es ausgesprochen werden musste, war nun allen klar, wer in dieser Sache die Führung übernommen hatte, wobei aber keiner einen echten Protest signalisierte, der Posten war ja quasi lehr gewesen.
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