Love is Destiny - Teil 36

Autor: talia
veröffentlicht am: 26.03.2012


Als Damian den letzten Pancake verdrückte, stand er gesättigt auf und verabschiedete sich von seiner Schwester, um sich dann fürs Shoppen mit Safira vorzubereiten. Seine Pulsfrequenz nahm mit jeder Minute zu und sein Blutdruck stieg auch in ungeahnte Höhen. Immerhin hatte er vor dem Gehen drei Blutbeutel verputzt und nun hatte er genug Kraft zur Verfügung, um sich nicht an unschuldige Menschen zu vergreifen. Damit hatte er schon genug Erfahrung gemacht, als er noch ein frischer Jungendlicher gewesen war. Das waren Zeiten gewesen. Mit schnellen Schritten begab er sich zu Safiras Wohnug, die etwa sieben Straßen weiter als er wohnte. Also zum Glück gar nicht mal so weit, denn sonst würde Zac an einer Fernbeziehung leiden müssen.
Damian lachte in Gedanken über seinen Sarkasmus und führte seinen Weg fort, bis er an das riesige Gebäude ankam und dann mit dem Aufzug die 20 Stcokwerke hochfuhr. Beim Öffnen der Türen entdeckte er die Alte von nebenan und begrüßte sie höflich, wie jedes Mal, wenn sie ihm über den Weg lief. Eine nette alte Frau, aber eindeutig nicht sein Typ. Mit einem Schmunzeln im Gesicht klingelte er dreimal an der Tür von Safira, die dann von der kleinen süßen Helia geöffnet wurde. Damian beugte sich zu ihr runter und hob sie hoch auf seine Schultern, worauf sie fröhlich zu lachen begann und leicht an seinen Haaren zog, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Toll, das wars also
mit seiner perfekt gestylten Frisur. Er nahm Helia kopfschüttelnd wieder runter und setzte sie dann behutsam auf das Sofa, um sich dann neben ihr hinzusetzen und auf Safira zu warten, die ihm von ihrem Zimmer aus ein 'Warte' zurief. Luna kam mit dem Telefon in der Hand aus der Küche und nickte ihm zur Begrüßung zu, die er ebenfalls mit einem Nicken erwiderte. Dieses Paar konnte echt nicht die Finger voneinander lassen, vor allem wenn es um die monatliche Telefonabrechnung ging. Die beiden brachen echt alle Rekorde. Damian telefonierte weniger als ein Zehntel, als sie es taten, aber das Amüsante daran war, dass Luna den Hörer so fest ans Ohr hielt, dass man glauben könnte, sie versuche es in ihr Ohr zu stopfen. Damian kicherte frech und Helia klapste ihm leicht auf den Oberschenkel. Anscheinend hatte sie seine sarkastischen Gedanken mitbekommen und rächte sich dafür, dass er ihre Mutter als lächerlich dargestellt hatte. Er stupste ihr spielerisch die Nase, sodass diese die Nase kraus zog und ihn versuchte böse anzuschauen, was ihr auf eine unglaublich süße Art nicht gelang. Luna bemerkte seine nervenden Spielchen und warf ihm einen ermahnenden Blick zu. Wow, das mit den Muttergefühlen ging aber schnell. Als nächstes holte Luna noch einen Kinderwagen und fuhr sie glücklich durch die Gegend.
Seine Gedanken wurden jedoch unterbrochen als Safira mit einem schlichten himbeerroten Kleid das Zimmer betrat. Damians Herz setzte aus, sein Pulsschlag ging in den Keller, sein Gehirn schaltete sich ab und somit auch sein Atemkreislauf. Erst als Helia lachend auf Safira zurannte und sie fest umarmte, wagte er es Luft zu holen und sie noch einmal anzuschauen. Sie sah einfach göttlich in diesem Kleid aus, auch wenn es gar nicht so auffällig oder modern war. Es saß an ihr wie angegossen und ihre wunderschönen Beine wurden durch die stückweit hohen Absätze perfekt in Szene gesetzt. Sie wusste einfach, wie man aus wenig mehr machen konnte. Genau so, wie sie es schaffte seinen Blutdruck zu erhöhen. Safira bemerkte seine intensiven Blicke und er sah schnell weg, um bloß nicht was Dummes zu sagen. Dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter und als er dann in die wunderschönen champagnerfarbenen Augen von Safira sah, regte er sich nicht ein bisschen. Zu schön war dieser Moment, um ihn zu zerstören. Dieses Verlangen sie zu küssen wurde in seinen Augen wiedergespiegelt und er musste sich richtig zusammenreißen, um sie nicht anzufallen und sie zu nehmen. Er räusperte sich kurz und stand dann mit gesenktem Kopf auf, wobei er darauf achtete, dass Helia nicht zwischen die Fronten geriet. Diese schien vollkommen in ihrer eigenen Welt zu leben, da sie wild umherrannte und so tat, als wäre sie ein Flugzeug. Sie war wirklich ein goldiges Mädchen.
Safira sah Helia lächelnd an und dann hackte sie sich bei Damian ein und grinste ihn freundlich an, sodass sich kleine Lachfältchen um ihre Augen bildeten. Sie war wirklich das schönste Mädchen, das er je in seinem Leben gesehen hatte und sie würde das schönste Mädchen der Welt bleiben. Zusammen verabschiedeten sie sich von Helia und der telefonierenden Luna und steuerten Richtung Mall, die an diesem Tag verdammt gefüllt von Menschen war. Das lag daran, dass heute schönes Wetter herrschte und die Leute in ziemlich hoher Stimmung waren, was sich wiederum auch auf andere übertrug. Also auch auf Damian und Safira. Es fühlte sich unbeschreiblich gut an mit dieser Frau durch die Stadt spazieren zu gehen und die Läden durchzuschauen, immer auf der Suche nach dem perfekten Outfit, wobei Safira alles tragen konnte, weil alles an ihr perfekt aussah. Damian schwebte in einer rosaroten flauschigen Wolke und er verfluchte sich für seine innere Schwäche, aber er konnte seine Gefühle nicht länger unterdrücken, sondern einfach nur in die sonnige Umgebung mit einem strahlenden Lächeln abgeben. Safira schien genauso wie er in einer angenehmen Stimmung zu sein, da sie alles neugierig mit ihren Augen erforschte und ihn mit ihrem warmen Lächeln zum
Schmelzen brachte. Und da war er sich sicher, dass er diese Tour nicht überleben würde, seelisch und körperlich. Körperlich, weil die Sonne ihm echt zusetzte und seelisch, weil seine Gefühle zu viel
Adrenalin ausschütteten. Trotzdem führten sie ihren Weg fort und Damian geleitete sie in einen exquisiten Laden mit sehr teuren Klamotten und Accessoires. Safira bestaunte diesen eleganten grazil gehaltenen Laden und betastete vorsichtig die feinen Stoffe der Kleider, die perfekt an den Körpern der Schaufensterpuppen hingen. Sie ließ jedes einzelne Kleid in ihren Händen gleiten und seufzte jedesmal, wenn sie das Preisschild entdeckte. Damian wusste, dass es nicht ihre Preisklasse war, aber für sie würde er das ganze Universum kaufen und ihr den Mond vor die Füße legen. Die Kundenbetreuer und betreuerinnen kamen auf die beiden zu und fragten sie nach ihren Wünschen, doch Damian ließ die höflichen Angestellten wissen, dass er alleine zurechtkam und ihre Hilfe nicht brauchte. Sie nickten dann respektvoll und ließen sie dann weiterhin in Ruhe, was Safira etwas verunsicherte. Sie fühlte sich
zwischen diesem Reichtum und den gutaussehenden Männern und Frauen ziemlich fehl am Platz, da sie wiederholt zu Damian rübersah und ständig versuchte sich professionell zu verhalten, indem sie den inspizierenden Blick aufsetzte und jedes einzelne Kleid begutachtete. Damian war dem Lachanfall nahe, doch er beherrschte sich und sah sie verliebt an. Ja, er liebte diese Frau mehr denn je, denn alles an ihr war so einzigartig und wunderbar, dass es ihm im Herzen wehtat. Der Grund, wieso er keine
Beziehung mit ihr wollte, verschwand von Tag zu Tag, aber er war present genug, um ihm bei Vernunft zu halten. Wie schon oft kursierte dieses kleine Biest in seinem Kopf und bezeugte ihm immer wieder, wie fehl eine Beziehung in seinem Leben sein würde. Aber Safira schaffte es jedoch ihn wirklich zum Nachdenken zu bewegen und vor die Wahl zu stellen... Willst du das oder nicht? Bis jetzt blieb seine Antwort eindeutig bei Nein, aber heute schien das auf Messers Schneide zu sein, da er wirklich hin- und hergerissen war zwischen Gestehen der Gefühle und Verstecken der Gefühle. Beides
schlagartige Argumente, die ihm manchmal den Schlaf raubten.
>Hey, darf ich dieses Kleid bitte anprobieren?<
Damian drehte sich zu Safira um, die ein goldenes Ballkleid in der Hand hielt und ihn glubschend ansah. Er nickte lächelnd und konnte sich bereits vorstellen, wie atemberaubend Safira in dem Kleid aussehen würde. Damian hingegen würde einen schwarzen Anzug mit Weste und Hemd anziehen und dazu seine exklusiven schwarzen Lederschuhe. Also nichts Neues für ihn, aber er brauchte eine neue Anfertigung, da sein letzter Anzug schon zu alt war.
Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis die Gardine der Umkleidekabine zur Seite geschoben wurde und eine wunderschöne Frau namens Safira Noelle sich vor ihm hinstellte und ihn nervös anschaute. Doch das einzige, was er sehen konnte, war seine Zukunft mit dieser unendlich hübschen Frau. Das Kleid war einfach unbeschreiblich und die Farbe des Kleides passte perfekt zu ihren golden strahlenden Augen. Safira sah ihn mit geröteten Wangen an und fragte nach seinem Urteil, doch er war zu gefesselt von ihrer Schönheit, um überhaupt etwas erwidern zu können. Trotzdem sah sie ihn weiterhin erwartungsvoll an, bis er ein 'Wow' ausstieß und die Hände in die Hosentasche steckte, um sie ja nicht zu küssen. Safira flüserte ein leises Danke und dann verschwand sie wieder in der Umkleidekabine und zurück blieb ein sabbernder Damian. Er hatte sich schon zum tausendsten Mal in sie verliebt, doch dieses Mal war es der schönste Moment, den er je mit ihr gehabt hatte. Obwohl der heimliche Kuss auch etwas Besonderes gewesen war. Selbst die Verkäuferinnen hatten sie neidisch betrachtet und die männlichen Kunden hatten zum Missfallen von Damian sie angestiert, wie die Queen persönlich. Dieses Kleid musste Safira kaufen und er würde alles Geld dafür geben, es ihr zu besorgen und das tat
er dann auch, nachdem Safira schüchtern aus der Umkleide gekommen war und ihm das Kleid
gegeben hatte. Natürlich vergaß er seinen eigenen Anzug nicht und zusammen zahlte er ungefähr das Doppelte, was er in einem Monat verdiente. Aber das war es wert.
Nach diesem erfolgnisreichen Einkauf beschlossen sie jedoch weitere Läden zu besuchen und eventuell noch was zu kaufen, was Safira aber etwas störte, weil sie sich wegen dem teuren Kleid schuldig fühlte.
>Och Mensch, wie kann ich dir das jemals zurückzahlen? Das ist ja meine Rente, was du da grad so locker ausgegeben hast! Trotzdem Danke, aber trotzdem...<
>Jetzt mach kein Drama raus, ich mach mit meinem Geld, was ich will und punkt. Dieses Kleid war für dich vorherbestimmt, ich musste es für dich kaufen, sonst hätte ich schlechtes Karma bekommen.<
>Das ist nicht witzig... Ich zahle es dir irgendwann zurück, versprochen!<
>Wenn du das Kleid beim Ball anziehst, dann ist das genug Bezahlung!<
Bei diesen Worten sah er sie durchdringend an, worauf sie peinlich errötet das Gesicht von ihm abwandte. Er hatte es endlich wieder geschafft, sie aus der Reserve zu locken und das war wie immer total süß. Zusammen gingen sie an diverse Läden vorbei und betrachteten die ganzen Ausstellungsstücke, die in den Schaufenstern präsentiert wurden. Währenddessen warf Damian Safira verstohlene Blicke zu, denn er schaffte es einfach nicht den Blick von ihr abzuwenden. Zum Glück merkte sie das aber nicht, denn sie war zu beschäftigt Schuhe anzuschauen und über ihre Schönheit zu urteilen. Diese Shopping-Tour hatte ihm gereicht, um herauszufinden, dass Safira die perfekte Frau
in seinen Augen war. Sie war stark, hilfsbereit, freundlich, lustig, klug, wunderschön, liebevoll und vieles mehr, was er in Gedanken nicht aufzählen konnte, da seine Gehirnkapazität dafür nicht reichen würde.
Plötzlich kneifte ihn jemand in den Hintern und er drehte sich erschrocken um, als er Safira mit einem frechen Grinsen im Gesicht entdeckte. Sie gab zu, dass sie diese Tat schon immer begehen wollte, aber nie die Zeit dazu gehabt hatte. Daraufhin begannen beide zu lachen und Damian packte sanft ihre Hand, um dann mit ihr händchenhaltend nach Hause zu gehen. Seitdem sich ihre Hände ineinander verschränkt hatten, hatten beide kein einziges Wort miteinander gesprochen, aber das war auch nicht nötig, denn ihre Herzen sprachen tausend Bände.

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Nachdem Safira und Damian gegangen waren, hatte Luna sich sofort Helia geschnappt und sie auf das Sofa gesetzt, um mit dem Kind endlich alleine zu sein. Wenn das wirklich wahr sein sollte, dass sie die Mutter dieses Kindes war, dann würde sie alles tun, um Helia zu beschützen. Aber zuerst musste sie lernen mit ihr zu kommunizieren, wobei sie nicht wusste wie Safira das tat. Sie hatte nur gemeint, dass man sich auf die Kleine konzentrieren musste, um mit ihr zu reden. Aber das war leichter gesagt, als getan. Helia wartete gespannt darauf, dass etwas Besonderes passierte, doch es geschah rein gar nichts. Luna begann zu verzweifeln, doch sie versuchte sich Mut zuzusprechen, indem sie daran festhielt, dass die Zeit das schon bügeln würde.
Allgemein fühlte sie sich bei Helia unwohl, da sie keine Ahnung hatte, wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollte, vor allem nicht, weil sie immer noch nicht akzeptieren konnte, dass sie Mutter war.
Dieses Mädchen sah ihr obendrauf verdammt ähnlich und zwar hatte sie die gleiche Haarfarbe, das gleiche elfenhafte Gesicht und die gleichen kleinen Hände. Abgesehen davon besaß sie blaugraue Augen, was auf Zacs und ihren Augenfarben zurückzuführen war und das alles irritierte sie zutiefst.
Was machte man mit einem Kind, was man nicht selbst aufgezogen hatte, bezogen auf die fehlende Schwangerschaft? Würde sich da wirklich eine feste Bindung bilden, obwohl Luna sie nicht selbst zur Welt gebracht hatte? Und wie sollte sie jemals damit klarkommen, dass ihre Tochter auch gleichzeitig eine Waffe war? Das war doch schrecklich, denn Helia war einfach zu süß und zu unschuldig, um als eine Killerwaffe benutzt zu werden. Da hatte das Schicksal aber einen riesengroßen Fehler gemacht. Seufzend nahm sie Helia in den Arm und streichelte ihr sanft über den Kopf, was dazu führte, dass Helia leise zu kichern begann und dann vor Schläfrigkeit den Kopf zur Seite neigte. Sie war total süß, wie sie da versuchte wach zu bleiben, um ja nichts zu verpassen, aber die Müdigkeit schien sie von mal zu mal zu überwältigen. Luna versuchte in dieser Zeit mit Helia in Kontakt zu treten, doch das einzige, was in ihrem Kopf zu hören war, war nichts. Enttäuscht senkte sie die Schultern und ein Gefühl von Versagen und Niedergeschlagenheit übermannte sie. Das konnte doch nicht wahr sein! Safira konnte mit Helia reden, aber ihre eigene Mutter schaffte es nur sie zum Schlafen zu bringen. Was für eine erfreuliche Nachricht das doch wahr, zum Bäume ausreißen! Luna holte tief Luft und beschloss ihren Frust beim Backen rauszulassen, denn die Sache mit Helia nahm sie richtig mit. Dazu hob sie die kleine Schläfrige hoch und trug sie in die Küche, um sie auf den Tresen zu setzen und es ihr mit einem Sofakissen gemütlich zu machen. Helia sabberte kurz und verfiel wieder in einen leichten Schlaf. Luna lächelte das engelsgleiche Gesicht an und ein schleichendes Muttergefühl machte sich in ihr breit. Sofort schob sie dieses Gefühl beiseite und konzentrierte sich auf die Backzutaten, die sie für eine Schokoladenkirschtorte brauchte. Nachdenklich sah sie in den Kühlschrank rein, holte Milch und Vollmilchschokolade raus und den Rest der Zutaten fand sie in den kleinen Schränken in Augenhöhe. Anschließend packte sie eine große Schüssel auf die Anrichtefläche und dann begann das Rumexperimentieren mit den ausgesuchten Zutaten. Nebenher warf sie der Kleinen neugierige und erwartungsvolle Blicke zu, weil sie innerlich darauf hoffte, dass sie endlich miteinander reden konnten. Vergebens! Frustriert arbeitete Luna an dem schokoladigen Teig weiter, bis einfach begann über ihr Leben zu reden.
>Ich weiß, dass kommt jetzt etwas komisch, denn du schläfst Helia, aber ich hab irgendwie Lust, dir etwas über mein Leben zu berichten. Ich wurde in Irland in einer Burg geboren und zwar eine Schwester unter sehr vielen Geschwistern. Meine Familie ist nämlich riesig und au weia... Wenn die erfahren würden, dass du mein Kind bist, dann wär die Hölle los. Du müsstest dann hunderte
Umarmungen aushalten und vor allem die Küsschen von den Frauen. Glaub mir, das ist kein Vergnügen. Auf jeden Fall wuchs ich sehr behütet auf und ich hatte sehr viel Spaß mit meiner Mutter, die mir viel von der Natur gezeigt hatte. Wie man das Wasser kontrollierte und wie man mit Tieren sprach, da sie auch ein Teil unseres Lebens waren. Du hättest mal das Gesicht von Zac, also deinem Vater, sehen sollen, als ich mit einem kleinen Fuchs gesprochen hatte. Na, das war mal eine
Überraschung gewesen. Aber ich liebe die Natur und die Tiere und deswegen fühle ich mich auch so sehr zu meiner persönlichen Freiheit hingezogen. Und jetzt sieh mal einer an... Ich bin eine Auserwählte, habe einen Freund und ein Kind, mit dem ich nicht reden kann, was mich immer mehr verzweifeln lässt und meinen Teig beeinträchtigt. Na ja, wo war ich stehengeblieben... Also ich wuchs wunderbar auf und hatte nie Probleme mit jemaden, bis ich mit meiner Tante beschloss hierher nach
Amerika auszuwandern, da ich mehr sehen wollte, als nur das nasse Klippenirland. Du kannst dir vorstellen, was es dann ausgelöst hatte... Ein Riesenchaos! Meine Mutter war strikt dagegen und somit auch weitere 35 Familienmitglieder und da wurde mir klar, wie gefangen ich bei ihnen war und das merkte niemand außer meiner Tante väterlicherseits. Und was geschah danach? Ich rannte weg... Mit sechzehn Jahren! Würdest du das jemals machen, dann würde ich dich mit Schlägen zurückholen,
damit das klar ist! Hahahaha Spaß beiseite... Ich schaffte es irgendwie ein Schiff nach London zu nehmen, dann direkt einen Flug nach Berlin und dort blieb ich für ein paar Tage in einem Jugendheim. Man fragte mich ständig wo ich herkam, doch ich tat so, als wäre ich stumm und könnte die
Gebärdensprache nicht. Eins führte zum anderen und ich fuhr mit dem Zug nach Frankreich. Genauer gesagt nach Paris und dort lebte ich für ein dreiviertel Jahr. Das erste Mal, als ich meinen Fuß in diese Stadt gesetzt hatte, war einfach atemberaubend gewesen. Diese modernen Menschen, diese wunderschönen Häuser und die wunderbaren Düfte der Stadt hatten mich schließlich zu einem Job in
einem schönen kleinen Restaurant gebracht, indem ich hart für mein Geld gearbeitet hatte. Tagtäglich hatte ich dann mein Sparschwein gefüllt, bis ich auf einen jungen Mann beim Eiffelturm traf. Er hieß
Luca und er war meine erste große Liebe gewesen. Wir hatten uns jeden Tag an der Seine getroffen und zusammen was unternommen, bis er mich fragte, ob ich mit ihm nach Amerika auswandern wollte. Im ganzen Liebesrausch sagte ich zu und bis heute verfluche ich den Tag, an dem ich diesen
Luca kennengelernt hatte. Denn es war so... Wir flogen im Winter nach New York, wo ich mir meinen Pass machen ließ und dann zogen wir in eine kleine bekiffte Wohnung in Queens. Luca suchte sich Arbeit und fand dann eine bei der Presse. Mein Leben war bis dahin wunderschön verlaufen, bis Luca, der schon zwanzig Jahre alt gewesen war, seinen Job verlor. Ich hatte währenddessen Arbeit in einer
Bar bekommen. Komisch... Immer zieht es mich in Bars oder Restaurants! Auf jeden Fall, wo war ich? Ah ja, er verlor seine Arbeit und verfiel dem Alkoholrausch und das führte widerrum dazu, dass er begann mich zu schlagen. Am Anfang hatte ich es zugelassen, aber dann hatte es mir gereicht und ich schlug ihn mit einer Flasche bei einem unserer Streitigkeiten nieder. Dumm war nur, dass er daran starb, aber das hatte mich herzlich wenig gejuckt. Ich ließ ihn da liegen und haute zum zweiten Mal in meinem Leben ab. Und zwar in den Park, wo ich Safira zum ersten Mal traf. Sie war damals fünfzehn gewesen und ich war da schon fast volljährig. Wir sprachen miteinander und wir begannen gute Freundinnen zu werden und dann eines Tages, nachdem ich lange im Park geschlafen hatte, traf ich meine Tante. Sie war heilfroh mich zu sehen und sie nahm mich sofort auf. Der Kontakt mit Safira blieb jedoch erhalten. Meine Mutter wurde dann sofort informiert, aber sie war zu besorgt gewesen, um mir eine Standpauke zu halten, also flog ich in meine Heimat zurück, um ein paar Dinge zu
klären. Bei meiner Rückkehr in Amerika wurde ich dann fast von deinem Vater getötet, ja deinem Vater ganz genau, bis zum Glück Safira auftauchte. Zum zweiten Mal zur perfekten Zeit am perfekten Ort, um mir zu helfen. Dann starben Safiras Eltern bei einem inszenierten Autounfall und dann konnte ich ihr alles zurückzahlen, was sie schon für mich getan hatte. Wir wurden Schwestern! Tja und den
Rest der Story müsstest du teilweise kennen! Zwar hast du anscheinend nichts mitbekommen, aber es war schön das alles rauszulassen! Und jetzt weiß ich, dass ich alles dafür tun werde, dass dir nichts passiert, wie mir damals! Versprochen!<





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