Autor: talia
veröffentlicht am: 21.03.2012
Vielen vielen Dank nochmal an die, die immer so fleißig kommentieren ;* ihr helft mir total und motiviert mich und boah Danke! Und ich freu mich auch wie ein kleines Kind, wenn jemand kommentiert *_* LG talia
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Zac klopfte schon zum tausendsten Mal an Valenzias Tür, aber irgendwie antwortete sie nicht, sondern blieb weiterhin stumm. Er hasste es, wenn sie sich stritten, aber die Sache am Morgen hatte ihn wirklich auf die Palme gebracht, aber im Nachhinein bekam er immer wieder Schuldgefühle. Eigentlich wollte er sie nicht anbrüllen, aber andererseits hatte er ja Recht gehabt und wie immer schloss sich dann Valenzia tagelang in ihrem Zimmer ein und sprach kein Wort mit ihm. Zac ließ niedergeschlagen die
Schultern sinken und beschloss seinen Frust bei seinem Onkel John rauszulassen. Dieser wusste, wie man solche familiären Probleme mental löste, also zog er sich Jacke und Schuhe über und begab sich
zur Night Bar. Dort war es wie üblich rappelvoll mit Menschen und John stand fröhlich pfeifend hinter der Bar und vollführte seine kleinen Flaschenkünste. Als er dann Zacs niedergeschlagenes Gesicht entdeckte, legte er die Flaschen auf den Tresen und winkte ihn zu sich, worauf Zac sich auf den Barhocker setzte und den Kopf mit den Händen abstützte. John sah ihn besorgt an und klopfte ihm
fragend auf die Schulter, als Zac leicht den Kopf hob und ihm dem Ich-habe-Streit-Blick zuwarf. Dieser verstand sofort das Problem und drehte sich zu seiner Ansammlung von Alkoholflaschen um, um sich dann eine Flasche Red Gangster zu schnappen und Zac ein Glas einzuschenken. Zac nickte
dankend und trank einen kleinen Schluck von dem hochprozentigen Alkohol mit Blut gemischt und als die Flüssigkeit seine Kehle runterglitt, stieß er einen erleichterten Seufzer aus. Dieses Zeug wirkte wie eine Droge und das Brennen verursachte ein wohliges Schaudern in seiner Brust.
John sah ihn währenddessen erwartungsvoll an und dann beschloss Zac ihm die ganze Story zu erzählen, worauf dieser begann laut zu lachen.
>Och Gott, ihr seit ja putzig. Ihr streitet euch wie die kleinen Kinder... Jetzt versöhnt euch doch einfach
oder ich sehe mich gezwungen zu ihr zu gehen und sie zur Vernunft zu bringen. Aber jetzt mach dir mal deswegen keine Sorgen! Sprechen wir lieber darüber, wie ihr die dritte Auserwählte finden wollt. Die Zeit drängt und das weißt du!<
>Ja ich weiß, dass die Zeit drängt, aber ich weiß auch nicht, was ich machen soll! Ich kann die Mädchen nicht in Gefahr bringen... Ich, ich bin mit Luna zusammen!<
>Du bist was? Und wie lange schon?<
>Zweieinhalb Wochen!<
>Was schon so lange und ich erfahre es erst jetzt?<
>Jaa, tut mir ja leid, aber ich kam halt nie dazu... Ich war ziemlich beschäftigt mit Kämpfen und Vorbereiten vom Ball! Das ist echt ein hartes Stück Arbeit!<
>Das glaub ich dir aufs Wort, aber jetzt nochmal zur dritten Auserwählten... Die muss eine Vampirin sein, soweit ich weiß! Da frag ich mich, wer das wohl sein könnte!<
>Frag doch die Stecknadel im Heuhaufen, die wirds dir bestimmt sagen... Es gibt so viele Vampire auf der Welt, wie soll man da bitte schön nur eine finden?<
>Wie schon gesagt, die beiden müssen in Gefahr geraten, damit die dritte Auserwählte erscheint. So lautet die Prophezeiung.<
>Aha und was sagt die noch aus, was ich wissen müsste?<
>Dass wenn die dritte erscheint, ein Krieg ausbrechen wird, der schlimmer sein wird als der kalte Krieg von damals! Und die drei Hübschen müssen sich dann den Arsch aufreißen und kämpfen. Für uns alle!<
John sah ihn mit sehr ernster Miene an und Zac nickte verständnisvoll. Er hatte schon nächtelang wach gelegen, um sich klarzumachen, dass Lunas Leben jeden verdammten Tag aufs Spiel stand und das schmerzte ihn tagelang. Die Vorstellung, dass seine kleine Elfe etwas zustoßen könnte, war so schmerzhaft, dass sich sein Herz so sehr zusammenzog, sodass es bestimmt aussehen müsste, wie eine zerquetschte Pflaume. Aber er konnte gegen diese Tatsache nichts tun. Es war Schicksal, dass Luna eine
Auserwählte war und das musste er wohl oder übel akzeptieren. Der einzige Weg um ihr etwas unter die Arme zu greifen, war einfach bei ihr zu sein und sie immer zu unterstützen und das würde er mit ganzem Herzen tun.
Entschlossen nahm er wieder einen Schluck Red Gangster zu sich und John lächelte ihm aufmunternd zu, als er das Gesicht überrascht verzog. Zac drehte sich fragend um und
entdeckte zu aller Überraschung seine Schwester mit verschränkten Armen und genervter Miene an den Leuten vorbeigehen. Direkt auf die beiden zu. Zacs Laune erhellte sich etwas, da es das erste Mal war, dass Valenzia bereit war, das Kriegsbeil zu begraben. Ein kleines bisschen stolz war er ja schon im
Moment.
Als Valenzia sich endlich an der letzten Person vorbeigezwängt hatte, setzte sie sich neben ihm hin und
überschlug das eine Bein über das andere. Sie warf John ein paar flüchtige undefinierbare Blicke zu und dann richtete sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf Zac. Er wartete auf ihren Einsatz, doch sie versuchte erstmals die richtigen Worte zu finden, was er an ihrer angestrengten Miene erahnen
konnte. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen und das brach das Eis zwischen den beiden. Sie umarmte auf einmal ihren Bruder und entschuldigte sich prompt bei ihm für ihr doofes Verhalten, worauf Zac sich auch entschuldigte und ihr einen fetten Schmatzer auf die Stirn gab. Sie lächelte etwas zaghaft, aber dann erstrahlte ihr ganzes Gesicht, was ihn sehr an ihre Mutter erinnerte. Wie sehr er doch seine Eltern vermisste. John war der einzige Ansprechpartner, den Zac hatte und er war froh ihn zu haben, da sein Onkel den gesundesten Verstand von allen hatte. John hatte währenddessen das Geschehen stumm beobachtet, doch nun bildete sich ein trauriger Blick in seinen Hundeaugen. Er hatte Valenzia viele viele Jahre nicht gesehen und dieser Moment war vielleicht für ihn einer der schönsten in den letzten Jahrzehnten. Valenzia bemerkte seine hoffnungsvollen Blicke, bis sie plötzlich in Tränen
ausbrach und ihm um den Hals fiel. John streichelte sanft ihren Kopf und erzählte ihr, wie sehr er ihr süßes Lachen vermisst hatte und wie sehr er es vermisst hatte mit ihr spazieren zu gehen. All das teilten sie sich gegenseitig mit und Zac kämpfte stark gegen seine aufkommenden Tränen an, da dieser Moment einer seiner geheimen Wünsche gewesen war. Er wollte, dass seine Familie komplett vereint
an einem Tisch saß und miteinander redete und siehe da, sein Traum war in Erfüllung gegangen. Zwar war Damian nicht anwesend, aber die Neuigkeit würde ihn genauso erfreuen, wie ihn selbst.
Als Valenzia schlussendlich aufgehört hatte, wie eine Gartensprenkleranlage zu heulen, beschloss John ein paar Erinnerungen wiederaufleben zu lassen, um letztendlich vollkommen ein neues Kapitel anzufangen. Man sah seiner kleinen Schwester an, dass sie sich bei dieser Sache etwas unwohl fühlte,
aber sie nickte zustimmend und setzte sich wieder aufrecht hin. John ergriff als erster das Wort.
>Ich freue mich Kleines, dass du endlich zu mir gekommen bist. Du weißt nicht, wie sehr ich mich freue dich zu sehen. Jahrelang hatte ich gehofft dich wieder zu sehen und schau dich jetzt mal an. Du siehst meiner Schwester in allen Gesichtszügen ähnlich. Diese grünen Augen, gemischt mit dem Blau deines Vaters und diese wunderschönen blonden lockigen Haare. Deine Mutter hatte sie gerne kurz gehabt, aber ich erinnere mich, wie oft du protestiert hattest, sie länger wachsen zu lassen. Du warst ziemlich stur gewesen, was total typisch für deinen Vater war. Dieser Carter Mann war einfach die sturste Person, die ich je kennengelernt hatte und glaubt mir, wenn ich euch sage, dass ich anfangs gegen die Heirat eurer Mutter und eurem Vater gewesen war. Ich hatte ihn nie leiden können, doch als du, Zac, geboren wurdest, hatte sich etwas in ihm geändert und er war etwas anders. Netter, sympathischer und zuvorkommender. Alles Eigenschaften, die eure Mutter versucht hatte mir einzutrichtern, um der Heirat zuzusagen. Und letztendlich hatte sie auch Recht gehabt. Dieser Mann wurde mein bester Freund und wir haben tagtäglich gepokert und uns gegenseitig übers Ohr gehauen.
Eure Mutter war immer die herzliche und liebenswürdige Frau im Haus gewesen und sie hatte sich ständig um euch gekümmert. Zac, du warst immer der perfekte Sohn gewesen, dir hatten wir alle blind vertraut, aber als dann Damian zur Welt kam... Au weia, das war mal eine Tortur gewesen.
Dieser Junge hatte nie verstanden, was es hieß still zu bleiben. Er war immer am Lärmmachen, Kaputtmachen und Spielen. Und das Schlimmste daran war, dass Zac davon angesteckt wurde, bis wir zwei kleine Teufelchen im Haus hatten. Aber eure Eltern liebten euch mit Leib und Seele und das tue ich immer noch. Erinnert ihr euch noch, wie ich jedes Wochenende zu euch kam und euch immer Schokolade mitgebracht hatte, als sie es noch nicht in Massen gab? Oh oh, ihr wart immer wie verrückt vor der Tür auf- und abgesprungen, bis ihr was bekamt. Oder wie wir so oft Drachen haben steigen
lassen. Valenzia hatte immer geweint, weil sie immer die letzte gewesen war, die damit spielen konnte, da ihre Brüder ihr immer den Drachen weggenommen hatten. Ja, ihr wart kleine Teufel! Und dann als ihr in diese schreckliche Phase der Pubertät angelangt wart, da ging das emotionale Up and Down los. Zac und Damian waren die ganze Zeit auf Frauenfang und Randale und Valenzia schlug sich durch den Beziehungsschwarm durch. Wie oft euer Vater und ich auf Suche gehen mussten, um euch in irgendwelchen Bars und Ecken wiederzufinden. Gott im Himmel, nicht vergleichbar mit dem kalten Krieg. Aber dann begann die Zeit, in der ihr immer selbstständiger wurdet und eure armen Eltern endlich Pause hatten, bis sie eben starben, aber das wollen wir nicht näher ausführen! Und da wir endlich gemeinsam reden konnten, will ich euch etwas geben, was euch eure Eltern hinterlassen haben. Es war der letzte Wunsch, den sie vor ihrem Tod gehabt hatten!<
John verließ kurz die Bar und verschwand schnell ins Büro, als er mit einem Kästchen zurückkam. Es war schon ganz alt und aus Holz, aber man konnte die Initialien ihrer Eltern erkennen. Zac nahm John
den Schlüssel aus der Hand und als er die kleine Truhe öffnete, entdeckte er drei Anhänger. Der eine war ein Smaragd in Form von einem V, der andere war ein Saphir in Form von einem D und der letzte war ein Mondstein in Form von einem Z. In Valenzias Augen bildeten sich sofort Tränen und auch Zac holte mit zitternden Händen seinen Anhänger heraus. Der Stein war warm und fühlte sich einfach
richtig in seiner Hand an und als Valenzia auch ihren Anhänger aus der Schatulle nahm, schniefte sie kurz und umarmte weinend ihren Bruder. Zac dankte John aus tiefstem Herzen und drückte seine
kleine Schwester fest an sich, um dann auch ein paar Tränen kullern zu lassen. Er war glücklich ein Stück seiner Eltern bei sich zu haben und Valenzia schien das Gleiche zu fühlen wie er.
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Damian betrachtete das ganze Geschehen mit kritischem Auge. Die Kingsleys saßen alle am anderen Ende des Tisches und die anderen wichtigen Vampire der Gesellschaft saßen genau neben ihnen. Er und sein Bruder allerdings mussten stehen, was Damian richtig ankotzte. Immer wenn diese
aufgeblasenen perfekt gekleideten Blutsauger kamen, dann musste er den braven gehorsamen Diener spielen. Ts, als ob die was Besseres waren als er! Genervt scharrte er mit dem Fuß auf dem Boden und
kassierte dabei warnende Blicke von Zac, der aufrecht stand und den Gentleman spielte. Damian verdrehte theatralisch die Augen und seufzte, während er Erin und Lexter gelangweilte Blicke zuwarf. Erin schien womöglich das Gleiche zu denken, denn er suchte verzweifelt nach einer Ablenkung und fand sie bei seinem eigenen Bruder Lexter.
Heute war das offizielle Treffen vor dem Ball, eigentlich dem Gedenktag an Erins Großvater, wo man organisatorische Dinge, wie Uhrzeit, Buffet und Unterhaltung besprach und auf einer Liste festlegte. Dazu wurden zwei Veranstalter aus Chicago eingeladen, eine reiche Familie aus Pensylvania, die das Ganze mitfinanzierte, drei Pressetypen aus New York, die einen Zeitungsartikel darüber verfassten, vier Musikerinnen aus Irland, die Damian schon allesamt gevögelt hatte, einen französischen Koch, der das Buffet vorbereitete und dann nahezu alle anderen Verwandten von den Kingesleys. Kurz gesagt, der Ball war ein Riesenfest und ein wichtiger Tag für alle Beteiligten. Soweit Damian wusste, feierte man zwar die Krönung von Erins Großvater, aber da steckte mehr dahinter, als viele ahnten. Alexander Kingsley war nämlich der erste Vampir gewesen, der die sagenumwobene Schriftrolle an sich genommen hatte, weil er sie für immer wegschließen wollte. Aber wie so viele andere gescheiterte
Pläne in der Vergangenheit, erfuhren andere Vampire von seinem Vorhaben und ein Krieg entstand. Alexander hatte natürlich die Auserwählten auf seiner Seite gehabt, die Jahrtausende lang das Geheimnis der Entstehung aller Kreaturen bewahrt hatten, aber der Krieg war so schlimm gewesen, dass man beschloss Hexen und Elfen da mit reinzuziehen. Und was passierte dann? Alle Kreaturen der Welt nahmen diese Schriftrolle in Kenntnis und versuchten an sie ranzukommen, aber Alexander war nicht so dumm gewesen und hatte sie mit sich getragen. Nein, er hatte sie einer armen Bauernfamilie in die Hand gedrückt und war für viele Jahre untergetaucht, darunter auch die Auserwählten. Als die Sache sich etwas gelegt hatte und man den Anschein gehabt hatte, dass die Schriftrolle vernichtet worden war, wurden diese blutigen Kämpfe beendet. Dann war Alexander wieder aufgetaucht und wurde zum König der Vampire gekrönt, da er indirekt den Frieden herbeigeholt hatte, aber was niemand gewusst hatte, war, dass er die Schriftrolle wieder bei sich gehabt hatte. Und nach vielen Ereignissen erfuhr man davon und alles begann wieder von vorne und die Kämpfe um die Schriftrolle nahmen kein Ende, bis Alexander bei einem der härtesten Kämpfe starb. Dem kalten Krieg. Dieser Krieg hatte den meisten den Wind von den Segeln genommen, weil in dieser Zeit so viele gefallen waren, sodass man das nicht in Zahlen zusammenfassen konnte. Damals hatte es mehr Opfer gegeben, als beim zweiten Weltkrieg und er und seine Familie hatten zu der Zeit mit Fleisch und Blut mitgekämpft. Seite an Seite mit Hexen und Elfen, die auch dafür waren, dass die Schriftrolle bei den
Kingsleys blieb und deswegen feierte man diesen Tag, weil es der Anfang vom Ende gewesen war. Und wie jedes Jahr plante man eine Woche voraus, damit bloß alles klappte, denn in letzter Zeit hatte es so viele Anschläge gegeben, dass man beschloss mehr Wachen aufzustellen, um die Feinde ja fernzuhalten. Diese lästigen Ausgestoßenen wurden von mal zu mal immer nerviger und erst letzte Woche hatte Damian mindestens zehn zur Strecke gebracht. Das war ein neuer Rekord, aber wenn er ehrlich war, dann würde er alles dafür tun, dass sie aufhörten zu randallieren. Die kapierten einfach nicht, dass sie machtlos gegenüber den Kingsleys und ihre Verbündeten waren. Vor allem die Auserwählten. Safira wurde immer stärker und auch Luna wurde in der Kampfkunst immer besser, sodass er sich richtig anstrengen musste, um sie zum Schwitzen zu bringen. Diese Frau machte ihn noch irgendwann fertig.
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