Love is Destiny - Teil 4

Autor: talia
veröffentlicht am: 21.01.2012


Der Boden unter ihr war feucht und hart und das Atmen fiel ihr schwer, doch sie konnte sich ein bisschen bewegen und den Kopf nach links und rechts bewegen. Safira befand sich wieder in diesem düsteren Wald, nur dass dieser nicht mehr mondlichtgetränkt war, sondern tiefschwarz gefärbt. Angst durchfuhr sie und sie setzte sich langsam auf, während sie ihre Umgebung weiter scannte und jedes Geräusch wahrnahm. Kein Wolfsheulen, kein Vogelgesang und kein Wind...also rein gar nichts.
Als sie dann auf zwei Beinen stand und ihr weißes Kleid glattstrich, atmete sie tief durch und folgte einem kleinen Pfad ins Dunkle, wobei ihr kein einziges Detail entging.
Ihre nackten Füßen traten auf feuchtes Gras und nach einer Weile erreichte sie eine Verzweigung. Links oder rechts? Safira wartete nicht lange ab, sondern folgte ihrem Gefühl nach rechts und kurz danach kam sie wieder an eine Lichtung an, nur dass sich diesmal ein riesiger Wasserfall vor ihr erstreckte. Das Wasser glitzerte, als würde es Saphire und Diamanten regnen und das sich aufstauende Wasser sah aus wie ein wunderschön gerahmter Spiegel. Kleine lila Blumen schmückten die Umgebung und Glühwürmchen flogen um sie herum und dann wieder zum Wasserfall.
Plötzlich bemerkte Safira, wie ihr die Glühwürmchen zu deuten versuchten, dass sie ihnen folgen sollte und das tat sie. Sie bewegte sich auf den majestätischen Wasserfall zu und sah ihr verwirrtes Spiegelbild an. Irgendetwas stimmte hier nicht, dachte sie sich in dem Moment und dann bemerkte sie ein helles Licht, das hinter dem Wasserfall leuchtete. Wie hypnotisiert kletterte Safira über kleine Felsen, immer näher zum Wasserfall, der sich langsam zu spalten begann. Sie lief durch den Spalt und sog erstaunt Luft ein. Der Innenraum war einfach atemberaubend. Links und rechts spiegelglatte Felsen, die mit Blumen und antiken Wertgegenständen geschmückt waren und genau vor ihr ein runder Tisch aus Eichenholz mit Kräutern, Gläsern und einem Stapel alter Bücher.
Am Tisch saß eine Frau mit dem Rücken zu ihr und dann als sie sich umdrehte, wusste Safira aus unerfindlichem Grund wer diese Frau war.

Völlig außer Atem erwachte Safira aus ihrem komischen Traum...was war denn das gewesen? Es hatte sich so echt angefühlt! Der Boden, diese Angst, diese natürliche Schönheit und die Präsenz dieser Frau. Ja diese Frau kam ihr wirklich bekannt vor, aber sicher war sich Safira jedoch nicht. Es konnte einfach nicht sein. Zu viel hatte sie darüber gehört...Und ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie wieder kurz vorm Weckerklingeln aufgewacht war. Das wurde immer mehr zur Routine!
Vewirrt über ihren Traum, begab sich Safira wieder ins Bad, dann in die Küche, um dann wieder Mrs Willan zu begrüßen und dann zur Schule zu fahren. Dort erwartete sie Luna mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Safira stieg seufzend aus und umarmte Luna, die ihr verriet, dass sie sich ihr lang ersehntes Auto gekauft hatte. Einen BMW 1er! Wow, da hatte sich Luna eine wirklich tolle Karre gekauft, aber woher hatte sie das Geld her? >Ach, durch jahrelanges Sparen und Glück habe ich dieses himmlische Auto gekauft! Ich freu mich so..< >Wow, du Glückspilz und was willst du jetzt damit tun? Bitte Valenzia mit ihrem Porsche fertig machen..ihrer sieht so scheiße aus!< >Na mal schauen, mal schauen!<
Lachend begaben sich die beiden Ladies in die Schule und dann in ihr Klassenzimmer, wo sie ihre laute nervige Klasse begrüßte. Mary, ein kleines rundliches Mädchen, begrüßte die beiden fröhlich und gesellte sich zu ihnen. Sie war nicht so beliebt in der Klasse, weil sie mollig war und manchmal hatte es sogar zu Mobbing-Attacken geführt, die ganz klar Valenzia angezettelt hatte. Luna und Safira waren für sie da gewesen, als sie allein auf dem Mädchenklo geweint hatte und als sie vor der ganzen Klasse niedergemacht worden ist. Seitdem hing Mary mit den beiden ab und wenn die beiden ehrlich sein sollten, dann war Mary eine echt lustige Unterhaltung. Sie war ein richtiger Sonnenschein und das war echt schade, dass niemand sie wirklich kennenlernen wollte nur weil sie mollig war. Das war alles Valenzias Schuld!
Mary fing an ihnen von irgendwelchen Morden in der Stadt zu erzählen, die jedoch noch nicht bekannt gegeben worden waren, da man sich nicht sicher war, ob es auch wirklich Morde waren. Woher das Mary wusste, lag einfach daran , dass ihr Vater ein Polizist war und was das Stillschweigen betraf, das kannte Mary nur bei Luna und Safira nicht. Sie erzählte ihnen alles und das war echt süß.
>Mein Dad hat mir erzählt, dass die aufgefundenen Personen nichts miteinander zu tun hatten, aber am gleichen Tag verunglückt sind. Schon komsich oder? Und er hat mir gesagt, dass ich aufpassen sollte, vor allem im Park, da es dort letztens echt viele Gewalttaten gegeben hatte. Da kriegen mich keine 1000 Pferde hin!< >Wohin denn?<
Oh Gott, diese nervige Stimme kannte Safira zu gut...das war eindeutig Ms. Sunshine Valenzia, die mal wieder gelauscht hatte, um up to date zu sein. Sofort drehte sich Luna zu ihr um und funkelte sie zornig an. >Was willst du denn hier? Verschwinde...hier bist du mal nicht DIE Beliebte, also verpiss dich!< >Halt du die Klappe Ms Nervtötend! Ich hab Mary was gefragt...wo sollte man nicht hingehen?> <Ähm ähm in den Park, weil es da Kriminelle gibt!< >Aha interessant!<
Safira verdrehte genervt die Augen und legte die Finger an die Schläfen, um ihre einsetzende Migräne zu lindern. Zuerst der Traum von letzter Nacht und nun der Albtraum Valenzia...das war einfach zu viel!!
Sie wandte sich Valenzia zu, die sie herausfordernd ansah...Dieser Blick verhieß nichts Gutes, das wusste Safira aus monatelanger Erfahrung und Luna schien den Blick auch zu bemerken und ballte die Hände zu Fäusten. Wenn Valenzia nun etwas Falsches von sich geben würde, dann würde sie zu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit eins auf die Fresse bekommen. Von Luna, denn sie war viel extrovertierter als Safira und genau deswegen passten die Mädchen so gut zusammen. Wie Ying und Yang eben.
Valenzia sah die beiden durchdringend an und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Oh und das verhieß erst recht nichts Gutes. Und dann als sie Safira ansah und kurz überlegte, da wusste Safira, dass Valenzia wetten wollte. >Hey Safira...wie wäre es, wenn wir eine Wette machen ?(Was habe ich gesagt?) Und zwar...wer am längsten es im Park aushält ohne heulend wegzurennen?!<
Safira klappte die Kinnlade runter und Luna stand mit wutverzogenem Gesicht abrupt auf . Mary hielt einfach die Klappe und das war auch gut so, es sei denn sie wollte zur Zielscheibe von Valenzia werden. Als Safira dann zu Luna blickte, erkannte sie sofort, dass diese kurz davor war den Vulkan ausbrechen zu lassen und deshalb fasste sie ihr an den Arm und streichelte ihn beruhigend. Luna beruhigte sich etwas kurz darauf und setzte sich langsam hin ohne den Blick von Valenzias triumphierendem Lächeln abzuwenden. >Nun Safira? Nimmst du die Wette an oder drückst du dich weinerlich davor?< Und genau da wo Safira ein Nein rauspressen wollte, platzte Luna der Kragen und stieß sie wütend weg. >Valenzia..mach dass du verschwindest! Du hast kein Recht so eine dumme Wette zu machen ok? Das ist wirklich gefährlich...vor allem im Park! Also geh jetzt, sonst hau ich dir eine runter!!<
Doch Valenzia ignorierte die aufgebrachte Luna und sah Safira herablassend an. >Nun? Willst du die Wette annehmen oder nicht?< >Nein Valenzia..danke für das Angebot, aber da muss ich ablehnen! Und jetzt geh, sonst haut dir Luna wirklich eine rein!< >Oh, nein so leicht lass ich dich nicht allein...machen wirs anders..wenn du die Wette annimmst, dann lass ich Mary in Ruhe! Ich stell sie nicht bloß und zettle keine Mobbing-Attacken an. Kurz gesagt: Sie wird Luft sein! Und was sagst du jetzt?<
Safira sah sie überrascht an und diesmal wars Luna deren Kinnlade nach unten klappte. Mary saß nur geschockt daneben und schien wie hypnotisiert zu sein, bis sie wechselnde Blicke zwischen ihr und der breit grinsenden Valenzia warf. Luna sah Safira drohend an, denn sie wusste ganz genau, dass Safira es sich zweimal überlegen würde der Wette nicht zuzustimmen, denn Mary war nun im Spiel. Und Safira hatte einfach eine Schwäche für schwache Leute...sie setzte sich immer für die Benachteiligten ein und früher oder später würde es ihr zum Verhängnis werden. Das wusste Luna ganz sicher und deswegen hoffte sie, dass Safira nicht anbiss. Doch allem Anschein nach hatte Safira vor die Wette anzunehmen, da sie sich nervös auf die Unterlippe biss. Das tat sie immer wenn sie etwas gegen ihren Verstand tat. Bitte tu das nicht Safira, dachte Luna flehend. Alle in der Klasse waren still geworden und sie sahen sich das Spektakel neugierig an.
Safira sah kurz runter und überlegte...dann sah sie hoch und sagte >Ich nehme deine Wette an! Neune abends ist Treffpunkt beim Teich und bring deinen Teddy mit, falls du Angst bekommst!<
Ein Raunen ging durch die Klasse und Valenzia lächelte die drei Mädchen triumphierend an und schritt dann stolzierend davon. Luna sah zu Safira, die sie entschuldigend ansah und erwiderte ihren Blick mit zusammengekniffenen Augen. >Das hättest du nicht tun dürfen Safira, aber ich weiß, wieso du das getan hast..Trotzdem falsch!! Mensch wie doof bist du eigentlich???< >Sehr blöd wie\'s aussieht!< Niedergeschlagen senkte Safira den Kopf und verfasste schon ihr Testament in Gedanken.





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