Autor: talia
veröffentlicht am: 03.02.2012
Safira traute ihren Augen nicht. Diese Halle war ja der totale Hammer, so antik und so gut und sauber gehalten. Es war einfach wunderschön die fein gemeißelten Säulen mit den Fingern nachzufahren und die Gemälde von einer sehr gutaussehenden Königsfamilie anzuschauen. Na das konnte ja ein schöner Tag werden, hoffentlich würden sie rumgeführt werden und sie könnte dann mehr von diesem
fantastischen Gebäude sehen. Luna war auch total magisch berührt von dem Raum und dann als noch die Königfamilie persönlich kam, war die Magie im Raum komplett. Safira musste unwillkührlich schlucken, als sie das Oberhaupt der Kingsleys sah. Ein großer muskulöser Mann, der wie fast Mitte dreißig aussah und rabenschwarze Haare, wie Luna hatte. Seine Frau war das Abbild von Aphrodite, lange lockige blonde Engelslocken, eine zarte kleine kurvige Figur und Augen wie kristallener Rosenquarz. Diese Frau war einfach atemberaubend, da wurde man ja total neidisch. Und neben ihnen tauchten noch zwei Burschen auf, die sie zuvor gesehen hatte, als Damian sie hergebracht hatte. Der eine Schwarzhaarige war Erin, der sich als ein echter Charmeur und Gentleman entpuppt hatte und der andere war Lexter, der champagnerfarbene Augen hatte, die einen sofort in den Bann zogen. Wie die Augen ihrer Mutter, die sie nun durchdringend ansah und keine Miene verzog. Hoffentlich mochte sie sie und fühlte nicht etwas wie Abneigung oder so was. Nervös zupfte Safira an ihrem Oberteil und kaute sich unsicher auf der Unterlippe, um sich ein bisschen zu beruhigen, was trotzdem irgendwie nicht half. Für Damian schien es der pure Alltag zu sein, denn er machte zwei Schritte nach vorne, verbeugte sich kurz und stellte die Mädchen vor. >Darf ich vostellen, das ist Safira die Hexe und Luna die Elfe! Sie sind hier, um das harte
Training aufzunehmen und das Schicksal unserer zu beschützen.< Wow, wie königlich und hoch das alles klang, außer die eine Sache mit \'Safira die Hexe\'. Das klang in ihren Ohren wie eine
Beleidigung, denn normalerweise beschimpfte sie Valenzia mit diesem Wort. Bäh
jetzt musste sie an sie denken, wie unangebracht. Luna schien das Gleiche zu denken, denn sie warf Safira einen mitleidigen Blick zu. Doch anstatt mies gelaunt zu sein, brach Safira einfach in lautes Gelächter aus, dicht gefolgt von Luna. Was sie bekamen, waren fragende und verwirrte Blicke, wobei Damian beides
hinbekam auszudrücken. Er räusperte sich kurz und fuhr einfach fort mit seinen Erklärungen und bla bla bla. Safira hatte keine Lust weiterzuhören sondern sah sich etwas um und langweilte sich. Dabei erblickte sie Erin ,der ihr verstohlene Blicke zuwarf. Völlig überfordert grinste sie ihn schüchtern an und sah kurzerhand weg, um dann wieder zu ihm zu schauen und wieder weg. Gott, warum hämmerte ihr
Herz nur so stark?! Dieser Kerl brauchte sie nur kurz anzusehen und schon bekam sie weiche Knie, das war doch nicht normal. Wenn das einer von diesen Vampirtricks war, dann würde es gewaltigen Ärger
geben, denn dann könnten sie sich eine andere Hexe suchen. Eine wie Valenzia!
>AU!< Safira sah ihre Freundin schmerzverzerrt an und rieb sich den Arm, wo Luna sie gekneift hatte.
>Was sollte das Luna, das tat weh.< >Hör auf diesem Erin verführerische Blicke zu werfen, das ist nicht angebracht vor der ganzen Familie!< >Ich werf ihm keine verführerischen Blicke zu, das macht er!< >Ja klar und was will er damit erreichen? Natürlich machst du Andeutungen, das seh ich doch..du hast ganz rosige Wangen und deine Augen glänzen. Ein Zeichen dafür, dass du auf jemanden stehst.< >Aber..<
>Nein, kein Aber, hör auf den anzumachen!< >VERDAMMT LUNA ICH MACH ERIN NICHT AN!<
Oh, hatte sie das grade laut gesagt?! Damian sah sie wieder mit einem verwirrten Blick an, nur dass diesmal auch etwas wie Hoffnungslosigkeit hinzukam. Lexter fing an laut zu lachen und die Mutter
kicherte ganz verhalten hinter ihrer Hand, während der Vater mahnende Blicke mit Erin wechselte und dieser nur grinsend dastand. Das war doch schon mal ein guter Anfang, echt super! Toll....
Der Vater entschied sich dafür das Training sofort anzufangen und die Einführung einfach zu
überspringen und dann als die Mutter und der Vater hinter einer Tür verschwanden, atmete Safira erleichtert auf. Sie wollte sich mit Sicherheit nicht nochmal zum Affen machen!Erin kam lachend auf sie zu und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten, wobei er betonte, dass es
ihm einfach Spaß gemacht hatte mit ihr zu spielen. Sie zog schmollend eine Grimasse und verschränkte die Arme vor die Brust. Damian klopfte Erin freundschaftlich auf die Schulter und grinste. >Tja jetzt hast du sie verärgert Erin, jetzt wirds schwer sie wieder zu beruhigen!< >Ach das wird schon klappen..mit meinem Charme!< Dabei zwinkerte er ihr wieder verschwörerisch zu und sie wurde wieder etwas leicht rot. Luna kam zum Glück zu Hilfe und stemmte heldenhaft die Hände in die Hüften. >Ok Jungs...fangen wir mit dem Training mal an! Ich kanns kaum erwarten Leuten in den Hintern zu treten..< Lexter hob fragend eine Augenbraue und prustete dann los. >Ach Damian, als du gesagt hast, du hättest die Auserwählten gefunden, da dachte ich es wären durchtrainierte seriöse Frauen und das hier ist einfach nur zum Totlachen!<
Safira sog böse vorahnend die Luft ein und machte einen Schritt zurück. Das würde jetzt etwas laut werden und Damian schien das Gleiche zu denken, weil er wie sie auch einen Schritt zurückging und
geheimnisvoll grinste. Erin gesellte sich auch zu Safira und fragte sich was wohl nun passieren würde, denn er spürte eine böse Aura aus Luna ausströmen.
Luna ballte vor Wut die Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen. >Totlachen? Wir sind zum Totlachen sagst du? Und nicht durchtrainiert? Du wagst es mir zu sagen, dass ich keine Frau bin und zum
Totlachen bin? Na warte ich zeigs dir, Großmaul!< Lexter hatte bis dato zwar nix kapiert, aber als sie ihn dann mit lautem Gebrüll angriff, stolperte er nach hinten und wich ihren geschickten Tritten und Fäusten aus. Sie hatte ziemlich viel Ausdauer und das ließ Lexter kurz schmunzeln, er hatte es geschafft sie zu
provozieren und ihre Schwäche herauszukitzeln und diese bestand aus ihren wild umherflatternden Haaren. Als er genug vom Ausweichen hatte, packte er sie von den Haaren und zerrte sie sekundenschnell
auf den Boden um sie dann in Bauchlage zu befördern und sich triumphierend auf sie zu setzen. >Hey Jungs, wollt ihr auch mal reiten? Sie ist echt ein wildes Pferd!< Luna versuchte sich mit aller Kraft zu befreien ,doch Sumoringer-Paket Lexter war einfach zu muskulös und schwer. Erin lag schon am Boden vor Lachen und kriegte sich kaum und Damian lachte hinter hervorgehaltener Hand, da er es ein bisschen
unfair gegenüber Luna fand. Safira kämpfte auch ganz stark dagegen loszulachen und sie schaffte es mit Bravur. Lexter stand gelassen auf und klopfte sich den Staub von der Hose und Luna richtete sich wie eine Rachegöttin auf und warf jedem einen Todesblick zu. >Haha, das ist nicht lustig! Für den Anfang habe ich ja ganz gut durchgehalten ok?< Lexter und Erin nickten zustimmend und wurden wieder ernst, als Damian Safira bat mit ihm mitzukommen.
Ohne Widerspruch folgte sie ihm und stellte sich die Frage, wo es nur hingehen könnte und nach ungefähr zwei riesigen Holztüren betraten sie einen kleinen Raum, der
ziemlich stark nach Kräutergarten roch. Rechts und links befanden sich zwei riesige Holzschränke mit je
einer Leiter und in der Mitte befand sich ein runder Hartholztisch mit einer Schale und kleinen Vasen, die mit verschiedenen Kräutern gefüllt waren. Aus der Schale stieg ein weißer Dampf und genau daneben lag ein aufgeschlagenes Buch, das identisch war mit dem Buch, das ihr ihre Großmutter im Traum gezeigt hatte. Und komischerweise war genau die Seite aufgeschlagen, wo der Name ihrer Großmutter geschrieben war. Gruslig!
Damian bemerkte ihre nachdenkliche Miene und hakte sicherheitshalber nach, ob sie etwas brauche, sie verneinte jedoch und strich fast liebevoll über den Tisch, während sich in ihr Erinnerungen wie in einem Film abspielten. Ihre Großmutter ganz jung am Zaubern mit Kräutern und Formeln, die Magie im Raum verbreitete und dann eine große schlanke Frau mit kurzen schwarzen Haaren, die Luna verdammt ähnlich sah. Sie tänzelte durch den Raum und schwang ein Schwert aus Gold als wäre es ein Taktstock eines Dirigenten und murmelte auch unverständliche Formeln, die die Magie im Raum noch mehr unterstreichte. Plötzlich flog die Tür auf und eine Frau mit mittellangem braunen Haar und roten Augen stand in Kampfstellung an der Tür und stürzte sich mit bloßen Händen auf die Schwerttragende. Sie
rollten auf dem Boden hin und her und Safiras Großmutter hielt immer noch die Augen geschlossen und summte eine herrliche Melodie. Die Frauen hörten auf zu kämpfen und umarmten sich so, als würden sie sich Ewigkeiten kennen. Sie stellten sich neben ihrer Oma hin und nahmen ihre Hand in ihre, während sie die gleiche Melodie sangen. Die Schale, die mit glasklarem Wasser gefüllt war, begann warm zu leuchten und dann als Safira einen Blick hineinwarf wurde ihr schwarz vor Augen und sie fiel sehr sehr tief.
--------------------
Damian reagierte blitzschnell und fing die ohnmächtige Safira sofort auf. Was war denn jetzt passiert? Erst behauptete sie, es ginge ihr gut und jetzt lag sie bewusstlos in seinen Armen. Irgendwas musste hier geschehen sein, denn während sie den Tisch berührt hatte, hatte sie einen hypnotischen Ausdruck in den Augen bekommen. Sein Auftrag war gewesen sie hierher zu bringen und ihr den Raum zu zeigen, in dem ihre Vorfahren zuvor gearbeitet hatten und sie dazu zu bringen ihre Hexenkräfte auszubilden, doch das würde wohl eine Weile dauern. Er legte sie behutsam auf das lederne Sofa und legte ein Kissen unter ihren Kopf, damit sie nicht unangenehm dalag. Dann ging er kurz weg, um ein Glas Wasser zu holen und kehrte sofort zurück, um sich dann neben sie auf dem Sofarand hinzusetzen und sie eine Weile zu betrachten. Sie war echt süß wenn sie schlief, obwohl sie eigentlich ohnmächtig war, aber das spielte für ihn keine Rolle. Ihr Gesicht war engelsgleich und ihre rosigen Lippen waren einfach nur zum Küssen gemacht. Zart und leidenschaftlich zugleich. Er hatte in seinen vielen Jahren noch nie eine so schöne Frau
wie sie gesehen und ihre Augen waren einfach einzigartig. Dieses geschmolzene reine Gold ließ ihn immer wieder schaudern und erkennen, was für eine Macht sie über ihn hatte, wie noch keine andere
Frau bevor. Ok seine Mutter, aber das war etwas Familiäres!
Dieses Mädchen war aber so wunderbar, jedes Mal wenn er sie sah, ging für ihn ein Licht auf und ihm wurde warm, doch tief in seinem Herzen wusste er, dass er sie nicht lieben durfte. Er war an diesen Ort gebunden und sollte ihm verboten werden mit ihr eine Beziehung zu führen, dann müsste er diesem Befehl folgen. Deswegen war es für ihn und für sie am besten, wenn sie keine Gefühle füreinander entwickelten, denn sonst würde es im schlimmsten Fall zu Herzbrecherei kommen und dann würde Safira von ihrem Weg als Auserwählte abkommen. Doch genau diese Gedanken schmerzten ihn schon und er musste sich ehrlich eingestehen, dass er wohl oder übel von ihr verzaubert wurde. Allerdings nicht genug für die drei Worte und das war gut so. Damian betrachtete sie eine Zeit lang, wie sie ruhig und friedlich dalag und ihr eine Strähne ins Gesicht fiel, die er sofort zurückstreichte, um ihr hübsches Gesicht zu sehen. Und bevor er sich versah, da legte er schon seine Lippen auf ihre und kostete den Geschmack nach frischem Wald und zartduftenden Blumen. Sie hatte wunderbar weiche Lippen und in dem Moment wünschte er sich mehr davon zu nehmen, ließ aber von ihr ab und verließ fluchend den Raum. Das
durfte nicht passieren.
Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26 Teil 27 Teil 28 Teil 29 Teil 30 Teil 31 Teil 32 Teil 33 Teil 34 Teil 35 Teil 36 Teil 37 Teil 38 Teil 39 Teil 40 Teil 41 Teil 42 Teil 43