Es kommt anders als man denkt - Teil 18

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 19.02.2012


»Marc?!« Ich rannte ihm in die Arme und gab ihm einen Kuss.
»Hey Schatz.«
»Ich hab dich vermisst.«
»Ich dich auch.« Er verstärkte seine Umarmung.
»Woher wusstest du wo ich bin?«
»Kathi.«
»Was ja klar. Ich muss dir jemanden vorstellen.« Ich zog ihn mit mir mit.»Schatz, das ist Tobias. Tobias, das ist mein FREUND Marc.« Das Wort ‚Freund‘ betonte ich eher für mich selbst als für Tobias.
»Hey man.« Sagte Tobias total gelassen. Das hätte ich zwar nicht gedacht, aber ich war froh drüber. Ich hörte einen spitzen Schrei. So wie Marc und Tobias schaute ich zur Seite und schon kam Kathi angerannt und umarmte Marc.
»Du hast es doch geschafft!«
»Ich bin direkt nach der Schule losgefahren.«
»Wollen wir spazieren gehen?« Fragte ich ihn zu meiner Verwunderung total schüchtern.
»Aber sicher doch.« Er nahm meine Hand und wir gingen zum Wasser. Wir liefen etwas bis wir uns hinsetzten. »Du hast mir gefehlt.«
»Du mir auch. Die meiste Zeit habe ich mir gewünscht bei dir zu sein.«
»Ich liebe dich.«
»Ich dich auch.«
»Und ich schwöre dir dich nie wieder zu verletzen.« Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Meine Gedanken aber kreisten nur um Tobias. Was war los mit mir?
»Du, ich muss los. Tut mir echt leid, dass ich keine Zeit hab. Lieb dich.« Sagte ich hektisch während ich aufstand und losrannte. Ich musste rausfinden ob diese Gefühle für Tobias etwas zu bedeuten hatten. Als ich ihn sah, packte ich ihn am Arm und zog ihn zum Auto. »Ich muss mit dir reden.«
»Wenn es wegen der Sache von vorhin ist, es tut mir echt leid. Und ich will unsere Freundschaft nicht gefährden.«
»Ich weiß, dass zwischen uns mehr als nur Freundschaft ist. Ich möchte dich bitten mir ein bisschen Zeit zu geben. Außerdem weißt du nicht alles über mich.«
»Wie meinst du das?«
»Isabel ist nicht meine Schwester.«
»Wie jetzt?«
»Sie ist meine Tochter. Und Marcel ist ihr Vater.«
»Was?!«
»Er weiß nichts davon. Sie war der Grund warum ich hier nach Berlin gezogen bin und warum ich mich nicht von ihm trennen kann. Er hat mich an dem Tag an dem ich es ihm sagen wollte betrogen. Ich habe ihn mit der anderen erwischt und ich denke ich bin nur wegen meinen Schuldgefühlen mit ihm zusammen. Ich kann es verstehen wenn du mich jetzt hasst oder ich dich anwidre…« Zu meiner Überraschung nahm er mich in den Arm.
»Ach was. Und du brauchst doch keine Schuldgefühle haben. Ich verstehe dich. Und wenn du ihn verlässt übernehme ich mit Sicherheit die Vaterrolle.«
»Wirklich?«
»Na klar.« Ich bekam Tränen in den Augen und ging fest entschlossen wieder rein um Marc zu verlassen.
»Was soll das denn?!« Schrie ich als ich sah wie Kathi und Marc miteinander rummachten.
»Scheiße… Jenni…« Begann Marc zu stammeln.
»Jenni. Es ist nicht das was du denkst.« Sagte Kathi vorsichtig auf mich zukommend.
»Ach ja?! Was denke ich denn?! Das meine BESTE Freundin und MEIN Freund mit einander rummachen?! Dass du bestimmt auch das Mädel warst mit dem er mich schon mal betrogen hat?!«
»Jenni-«
»Nichts Jenni! Ihr seid für mich gestorben! Alle beide!« Schrie ich wutentbrannt und rannte zu Tobias. »Fahr mich bitte nach Hause.« Ich setzte mich ins Auto und schloss die Tür.
»Was ist los?«
»Fahr mich einfach nur nach Hause.« Mit einem verwirrten Blick und einem Achselzucken stieg er ein und fuhr mich nach Hause. »Komm mit rein.« Sagte ich mit heiserer Stimme und stieg aus. Er folgte mir und wir gingen in mein Zimmer.
»Also was ist los?« Besorgt blickte er mich an.
»Marc hat mich mit Kathi betrogen.«
»Was?!«
»Sei mir nicht böse, aber ich denke ich kann nicht mit dir zusammen sein. Nicht jetzt.«
»Ich verstehe… Aber wir können es doch versuchen. Wir lassen es einfach langsam angehen. Es geht nach deinem Tempo. Ich schwöre es.«
»Leere Versprechungen. Sowas wurde mir schon mehr als nur einmal versprochen und nie wurde es gehalten. Immer wurde ich enttäuscht und verletzt.«
»Vertrau mir.« Er sah mir tief in die Augen und ich glaubte ihm. Ich glaubte ihm wirklich.
»Okay…« Er nahm mich in den Arm und irgendwann schlief ich ein.
Am nächsten Morgen war e r nicht mehr da. Leise ging ich runter und sah wie er Frühstück machte.
»Guten Morgen.« Total verschlafen setzte ich mich an den Tisch.
»Morgen.« Sagte er sanft. »Hier ist dein Handy. Es hat die ganze Zeit geklingelt und ich wollte nicht, dass du aufwachst.« Ich schaute auf mein Display und sah, dass mich Kathi und Marc die ganze Zeit angerufen hatten. Mit einem lauten Stöhnen warf ich es genervt auf den Tisch. »Die beiden kürzlich verstorbenen?«
»Jap.« Als es klingelte stand ich schnaufend auf und ging zur Tür. Ich öffnete sie und knallte sie direkt wieder zu. Eigentlich wollte ich das. Aber mein ungebetener Gast stellte den Fuß zwischen Tür und Halterung. »Verpiss dich.«
»Jenni, lass mich dir das alles erklären.«
»Nein. Und jetzt lass mich in Ruhe.«
»Gib mir nur eine Minute.«
»Deine Minute fängt jetzt an.«
»Wir wollten das alles nicht. Und du hattest recht. Ich war die mit der er dich betrogen hatte. Aber gestern, da habe ich zu viel getrunken und habe das alles ohne es zu wollen getan. Du bist-«
»Deine Minute ist rum.«
»Sei doch fünf Sekunden vernünftig.«
»Okay. Du bist eine verlogene Schlampe, Marc ein Arschloch und ihr werdet bestimmt kleine Bastardkinder kriegen. Ups. Fünf Sekunden sind rum. Tschüss.«
»Aber-«
»Ich sagte Tschüss!« Ich knallte die Tür zu und setzte mich wieder...





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