Es kommt anders als man denkt - Teil 21

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 25.02.2012


»Du hast mir echt ‘nen Gefallen damit getan. Danke.«
»Bitte Süße. Aber schlag das nächste Mal nicht so doll zu. Sonst krieg ich noch ein blaues Auge.«
»Tut mir leid Babe. Hast du noch was übrig?« Erschrocken ließ ich die Tasche fallen und rannte nach Hause. An einer Straße fiel mir mein Handy runter und ich wollte es aufheben. Auf einmal hörte ich ein lautes Hupen und wurde weggestoßen. Ich landete auf dem Boden und schrie auf.
»Hey, geht’s dir gut?« Fragte mich eine warme Stimme.
»Ja. Ja alles in Ordnung. Danke dir.«
»Gern geschehen.« Er half mir auf die Beine und hielt mir seine Hand hin. »Ich bin übrigens Patrick.«
»Jenni.«
»Also Jenni. Bist eigentlich immer so unaufmerksam wenn du über die Straße gehst?«
»Ja. Weißt du, ich bin Meisterdiebin. Hab grad eine Bank überfallen und hatte keine Zeit auf irgendwas zu achten.«
»Das trifft sich gut. Ich bin Geheimagent und überführe Diebe wie dich.«
»Ist klar. Nein normaler Weise achte ich auf sowas.«
»Schade eigentlich.«
»Wieso?«
»Ich würde dich gerne nochmal retten.«
»Da muss ich dich leider enttäuschen. Aber wie kann ich das wieder gut machen?«
»Weiß nicht. Kannst mir ja erst einmal deine Handynummer geben.«
»Geht klar. Dann kannst du mich ja mal anrufen.«
»Okay. Ich würde mich freuen wenn wir uns mal treffen.«
»Ich mich auch.« Wir verabschiedeten uns und ich ging nach Hause.
In der Schule zeigte ich Kathi die kalte Schulter. Während der Pause kam sie dann zu mir.
»Was ist los?«
»Komm. Mach ‘nen Abgang. So ‘ne hinterfotzige Freundin wie dich brauch ich echt nicht.«
»Hä?«
»Ich weiß ganz genau, dass die Sache von gestern mit Marc inszeniert war. Ich hab gesehen wie ihr drüber gesprochen habt. Außerdem weiß ich, dass du kiffst und mit ihm zusammen bist.« Geschockt starrte sie mich an und jemand rief meinen Namen. Ich drehte mich um, sah Patrick und winkte ihm zu. »Wenn du mich entschuldigst.« Sagte ich an Kathi gewandt. »Ich geh jetzt lieber zu jemanden der nicht so hinterfotzig ist.« Fröhlich ging ich zu ihm hin und sagte:»Na mein Retter. Ich wusste gar nicht, dass du hier auf die Schule gehst.«
»Muss meinen Abschluss nachholen. War ein Jahr in Italien. Austausch.«
»Du warst auch in Italien?«
»Wo warst du?«
»Genova. An der nördlichen Küste.«
»Cool. Ich war in Milano.«
»Da soll es richtig schön sein.«
»In Genova auch.«
»Es war traumhaft. Meine Tante wohnt in Genova.«
»In Milano war es auch traumhaft.«
»Kannst du noch Italienisch?«
»Ein bisschen und du?«
»Normal. Ich habe wohl eine gewisse Verpflichtung mit meinen italienischen Wurzeln. Aber in welche Klasse gehst du eigentlich?«
»In die 12d. Und du?«
»In die 12a. Die ist genau gegenüber.«
»Echt?«
»Ja.«
»Dann sehen wir uns ja öfter.«
»Sicher.« Ich schaute an ihm vorbei und sah Tobias. »Du, ich muss gehen. Man sieht sich.«
»Ciao.« Schnell ging ich an ihm vorbei und zu Tobias.
»Hey Schatz.« Ich umarmte ihn und gab ihm einen Kuss.
»Na du.« Es klingelte und wir machten uns auf den Weg in unsere Klasse. Dass ich mich mit Patrick unterhalten hatte war ihm jedoch nicht entgangen. »Wer war denn der Typ grad eben?« Fragte er mit misstrauischem Unterton.
»Bist du etwa eifersüchtig?« Zog ich ihn auf.
»Ich doch nicht.«
»Das war nur ein Freund. Wäre er gestern nicht gewesen, dann wäre ich überfahren worden.«
»Dann muss ich ihm wohl danken.«
»Ja, ja. Schnack weiter. Aber jetzt mal was anderes. Willst du heute bei mir schlafen?«
»Wenn ich darf…«
»Meine Eltern lieben dich abgöttisch.«
»Dann ist ja gut.« Am Abend kam er zu mir und wir machten einen DVD-Abend. Als wir schlafen gingen, wollte er sich aufs Sofa legen.
»Kommst du?« Fragte ich ihn mich an den Türrahmen lehnend.
»Wohin?«
»Ins Bett?«
»Bist du dir sicher, dass deine Eltern das erlauben?«
»Wir sind jetzt seit einem halben Jahr zusammen. Ich denke schon, dass sie es erlauben würden.«
»Wenn du das sagst…«Am nächsten Tag gingen wir mit meinen Eltern und Isabel spazieren. Was mich wirklich überraschte war die Tatsache, dass sie es in Ordnung fanden, dass Tobias und ich in meinem Bett geschlafen hatten. Durch die Abschlussfahrt im Herbst kam es einem vor als wenn das Jahr nur ein par Tage hatte. Im Winter war ich mir sicher, dass es ein toller Heiligabend werden würde. Sogar einer der besten. Tobias und seine Eltern waren bei uns zum Essen eingeladen. Nervös rannte ich auf und ab, weil ich seine Eltern noch nicht kennenlernen konnte. Wir waren die meiste Zeit bei mir zu Hause wegen Isabel. Als es klingelte erschrak ich mich und wurde nur nervöser. Seine Mutter klang schon mal nett. Um die Ecke schauend holte ich nochmal tief Luft und ging dann zu ihnen.
»Hallo Frau und Herr Kröncke.«
»Hallo Jennifer. Es freut uns dich kennenzulernen. Tobias hat schon sehr viel von dir erzählt.«
»Ich freue mich auch sie endlich mal kennenzulernen.«
»Tobias kommt gleich nach. Er wollte noch etwas suchen.«
»Okay. Möchten sie sich schon setzen?«
»Gerne.«
»Dann folgen sie mir bitte.« Ich brachte sie ins Esszimmer und ging danach vor die Tür. Ich wollte die Anspannung abschütteln und auf Tobias warten. Gefühlte fünf Minuten später kam er und sah mich irritiert an. »Hey du.« Sagte ich leise zu ihm.
»Na.« Er nahm mich in den Arm und setzte sich zu mir. »Frohe Weihnachten.«
»Heute ist Heiligabend. Morgen ist Weihnachten.«
»Dann halt schönen Heiligabend.«
»Schon besser. Meine Familie und ich leben nun mal sehr religiös.«
»Welche denn?«
»Katholisch.«
»Gut zu wissen. Also isst du Karfreitag kein Fleisch?«
»Nein. Nur Obst und Gemüse.«
»Nicht mal Fisch?«
»Widerlich. Höchstens Gambas.« Antwortete ich ihm bibbernd.
»Du frierst ja total. Lass uns reingehen.« Vorsichtig schob er seine Hand unter meinen Arm, half mir hoch und wir gingen rein. Nach dem Essen gingen wir ins Wohnzimmer.
»Essen sie das jedes Jahr oder war das eine Ausnahme?« Fragte Frau Kröncke interessiert.
»Nein. Das ist Tradition bei uns.«
»Wie heißen die Dinger nochmal die in den Kräuter gelegen haben und gebacken wurden?«
»Gambas.«
»Wolfgang, merk dir das mal. Dann können wir das auch machen.«
»Ich kann ihnen ja mein Rezept geben.« Sagte meine Mutter lachend.
»Ich würde mal sagen wir fangen mit der Bescherung an. Oder?«
»Ja. Würde ich auch sagen. Einfach nehmen und auspacken oder drum knobeln?«
»Knobeln.« Sagten alle gleichzeitig. Lachend holten meine Eltern holten einen würfel und Tobias und ich holten alle Geschenke. Sie erklärten die Spielregeln und wir fingen an zu Würfeln. Es dauerte ziemlich lange bis wir fertig waren. Tobias hatte mir eine Schutzengelkette geschenkt. Den ganzen Rest des Abends saßen wir im Wohnzimmer. Unsere Eltern auf den Sesseln und Tobias, Isabel und ich kuschelnd auf dem Sofa. Zwischendurch schauten unsere Eltern zu uns rüber und schmunzelten. Nach ein par Stunden die wir mit einander sprachen, gingen alle nach Hause und ich legte mich völlig fertig in mein Bett. Und obwohl ich hundemüde war, konnte ich den nächsten Tag gar nicht abwarten...





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