Autor: blue-haze
veröffentlicht am: 22.07.2013
Okay, heute hat sich endlich die Tür zu einer neuen Story ( xD Daher eigentlich der Ursprung zu dem Titel) aufgetan. Es ist diesmal kein Fantasy, doch ich hoffe es wird dennoch nicht etwas, dass es schon hundertmal gegeben hat.
Vielleicht geht es mit der Geschichte sogar halbwegs schnell voran, da ich gerade zu meinem Hauptwerk eine Blockade habe...
So, und nun ohne weitere Vorrede (die sowieso keiner lesen wird :P): NEW STORY
____________________________________________________________New Story
Zu leben ist für viele Menschen ein Fluch.
Sie fragen sich: warum?
Warum bin ich hier, wenn ich nur leide?
Zu leben jedoch, ist kein Fluch.
Es ist eine Kunst,
die nur eine Handvoll Menschen
wirklich versteht.
Prolog
Die Welt schien ihre Farben verloren zu haben. Die Wolken hingen grau und schwer über uns, den schwarz gekleideten Menschen, die ihre weißen Rosen in den Händen hielten. Der Himmel wirkte, als hätte eine höhere Macht ihren Anteil an dieser Zeremonie. Doch das war Schwachsinn. Während der Pfarrer seine Predigt hielt und auf einen Zettel sah um bloß nicht den falschen Namen zu nennen, kroch die Wut in mir hoch. Ich hasste diesen scheinheiligen Kerl und, dass ausgerechnet, jemand wie er der wichtigsten Person in meinem Leben das letzte Geleit gab, hasste diese Menschen um mich herum, die mit ihren weißen Rosen da standen, als würden sie alle denselben Schmerz fühlen, wie ich. Als wüssten sie alle, wie es war, wenn der einzige Mensch, der einem etwas bedeutet aus dem Leben gerissen wurde. Doch ich wusste, dass nur zwei von ihnen, nachempfinden konnten, wie es in meinem Inneren aussah. Doch auch sie standen mir nicht bei, wenn mein Herz immer wieder aufs neue zersprang, weil sie mich hassten. Ich hielt krampfhaft die Blume in meiner Hand und trat Schritt für Schritt an das Grab heran. Es war bereits voll von weißen Rosen, die den Sarg bedeckten. Mein Herz zersprang aufs Neue. Die pinke Gerbera in meiner Hand leuchtete in der farblosen Welt auf, als hätte sie sich verlaufen. Ich fühlte die Blicke auf mir. Mitleidsvoll, verständnisvoll... verständnislos... gehässig. Ich ließ die Blume ins Grab fallen, die zwischen den weißen Rosen herausstach und fühlte zeitgleich einen Regentropfen auf der Hand, die die Blume gerade hatte fallen lassen. Die Tränen kämpften sich ihren Weg ins Freie, doch ich versuchte sie zurück zu halten. Der Pfarrer begann wieder mit einer Rede. Mit einem hasserfüllten Blick, strafte ich ihn für seine Heuchelei, wandte mich ab und verließ die Beerdigung. Ich hatte mich verabschiedet. Mehr konnte keiner von mir verlangen.
Dies war unser Abschied... Dies war das Ende unserer Geschichte...
Kapitel 1
Will
„Hey Will!“ Milly begrüßt mich mit einem strahlenden Lächeln und hängt sich mir um den Hals. Meine reservierte Art, die ihr entgegen schlägt, ist ihr nicht neu. Wir kennen uns seit der ersten Klasse und im Grunde war ich noch nie sehr lebendig aufgelegt. Was mir an Überschwänglichkeit fehlt, gleicht Milly mit Leichtigkeit aus. Viele sehen uns in der Schule als die besten Freundinnen. Nur wir beide wissen, dass es nicht so ist. Nicht, dass wir uns nicht wirklich mögen. Allerdings haben wir schnell festgestellt, dass ich gewissermaßen nicht fähig bin Freundschaften zu pflegen. Es reicht mir mich gut mit jemandem zu verstehen. Und Milly hat Verständnis dafür. Sie hat genügend Freundinnen.
Dass ich nicht in der Lage bin Freundschaften zu Pflegen, stimmt nicht ganz. Ich bin schon fähig dazu, doch ich tue mich sehr schwer damit, Wert auf Freunde zu legen. Es gibt nur wenige Menschen, die es schaffen sich, wie man so schön sagt, in mein Herz zu stehlen.
Aktuell gibt es einen solchen Menschen nicht. Ich verstehe mich gut mit den meisten, aber ich schätze meine Distanz. Das hat auch einen weiteren Grund: Es gibt Dinge, die so schnell keiner von mir erfährt. Dinge, die man mir nicht auf den ersten Blick ansieht.
Ich sehe aus dem Fenster und lasse meine Gedanken schweifen. Literatur gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern. Ebenso wenig wie Kunst und der ganze Kram. Ich bin der Mensch, der Mathe und Sport zu seinen Favoriten zählt. Dementsprechend, ist es nicht verwunderlich, als ich nicht nur den Faden verloren habe, als Mr. Sulivan mich aufruft, sondern nicht den leisesten Schimmer habe, wovon er da vorne überhaupt spricht. Ich beobachte belustigt, wie er resigniert den nächsten Schüler aufruft und sehe wieder aus dem Fenster.
Ich war nicht immer so in der Schule. Wie gesagt: Es hat alles Gründe. Jeder Mensch hat eine Geschichte. Meine gehört zu der Sorte, von der die Menschen behaupten, es könne nur noch besser werden. Ich behaupte: Die haben alle keine Ahnung von meinem Leben.
Die Mittagspause ist für die meisten meiner Mitschüler etwas, das sie als sehr willkommen empfinden. Sie gehen irgendwo hin. Gehen Essen, in den Park, spielen Fußball, Frisbee, oder beschäftigen sich...womit auch immer. Für mich ist sie Zeitverschwendung. Immer, wenn ich auf der Bank vor der Schule sitze oder mit Milly essen gehe, denke ich daran, dass ich hätte früher zu Hause sein können um sinnvolleren Beschäftigungen nach zu gehen. Heute hatte ich Mühe damit, mich mit Milly zu unterhalten... oder mich von ihr unterhalten zu lassen. Wie auch immer. Wir haben uns darauf geeinigt, dass sie sich einer anderen Gruppe aus unserer Klasse anschließt – was für sie nie ein Problem darstellt - und ich mache einen Spaziergang im Park. Ich bemerke die Blicke der Passanten – empört. Dazu darf ich bemerken, dass meine Musik so laut ist, dass ein Truck hinter mir hupen könnte, ohne, dass ich es mitbekommen würde. Was gewöhnlich nicht meine Art ist. Weniger aus Respekt gegenüber meiner Mitmenschen, als aus selbstschutz-technischen Gründen. Im Park angekommen, lasse ich mich auf der Wiese nieder und beobachte die Wolken. Zumindest, bis eine Frisbeescheibe mein Gesicht knutscht. Ich unterdrücke den Schmerz, der sich in Wut wandelt, schließe die Augen, pflücke das blaue Plastik aus meinem Gesicht und richte mich, bemüht die Beherrschung zu wahren, auf. „Oh nein, das tut mir leid! Ist dir was passiert?“
Ich knurre ein „Nein.“
Der Junge sieht mich entschuldigend aus seinen braunen Augen an. „Milow hat das mit dem werfen noch nicht so ganz raus.“
Ich händige ihm die Scheibe aus. „Schon gut“, brumme ich.
„Du bist Willow, richtig?“
„Will“, brumme ich.
„Ich bin Chris“, er will mir die Hand reichen.
„Ich weiß“, bemerke ich und gebe ihm schließlich widerwillig die Hand. Chris kennt vermutlich jeder an der Schule. Spätestens, seit seinem überraschenden Wandel vom Bad-Boy, der sich einen Dreck um andere gekümmert hat zu dem Sunnyboy, dessen einzige Erinnerung an die Vergangenheit eine lange Narbe im Gesicht bleibt, die sich von seinem linken Auge über den Wangenknochen bis hin zum Kinn zieht. Das ist jetzt gut ein Jahr her.
„Willst du mitspielen?“
„Nein.“
„Schade... ich hab gehört, du bist eine richtige Sportskannone.“
„Bin ich.“
Er grinst und lässt seine weißen Zähne zur Geltung kommen. „Vielleicht also beim nächsten Mal?“
„Eher nicht.“
„Nicht mal um mir die Illusion zu verschaffen, dass der Hauch einer Möglichkeit besteht?“
„Nein.“
Er atmet tief ein und seufzt theatralisch. „Du bist ein zäher Brocken, Willow.“
„Will.“
„Will.“ Als er meinen Namen wiederholt, verzieht er seinen Mundwinkel zu etwas, das beinahe etwas Wehmut in sich zu tragen scheint. Gefällt ihm „Willow“ so gut, dass er es nicht übers Herz bringt, diesen ach so schönen Namen zu verstümmeln? Ich sehe ihm nach, als er geht und reibe mir endlich über meine schmerzende Nase. Immerhin blutet sie nicht.
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