This Love was meant to be - Teil 20

Autor: Spatzl
veröffentlicht am: 08.02.2013


So=) Ich hoffe, dass die Wartezeit dieses Mal nicht allzu lang war für euch! Bitte hinterlasst eure Meinungen und Kommentare =)

„Viele von Ihnen werden sich wahrscheinlich gefragt haben, was mich dazu bewogen hat, diesen Film zu machen, wo ich doch keinerlei Ahnung von Regie und Produktion habe und eigentlich nur eine kleine Schauspielerin aus Bayern bin. Nun kommt die Antwort…“ Sam machte eine lange Pause, bevor sie mit fester Stimme fortfuhr. „Ich hatte eine schwere Zeit hinter mir, auf die Dinge oder Personen, die mir diese Zeit so schwer gemacht haben, möchte ich nicht näher eingehen.“ – Zack, ein Seitenhieb auf Brian- „Es reicht, wenn Sie wissen, dass das Leben es mir hätte leichter machen können. Also brauchte ich eine Herausforderung, etwas das mir die Kraft und den Sinn gab zu kämpfen. Und diesen Drang zu kämpfen, den verspürte ich, als ich die ersten Zeilen des Drehbuchs von diesem Film las. Es war wie ein Stein, der mir zugeworfen wurde und wo sich mir die Möglichkeit auftat, ihn zu einem Diamanten zu schleifen. Das habe ich versucht! Das hier ist mein ganz persönlicher Diamant. Und nun viel Spaß mit dem offiziellen Trailer!“ Mit gesenktem Kopf und schnellen Schritten verließ Sam die Bühne und kehrte wieder auf ihren Platz an Pauls Seite zurück, während das gesamte Publikum aufmerksam dem Trailer zu ihrem Film ‚Reality‘ folgte und anschließend in tosenden Applaus ausbrach. Erschöpft aber dennoch zufrieden, sank Sam tiefer in ihren Sitz und folgte der restlichen Veranstaltung.
Zum ersten Mal seit ihrem Durchbruch in Hollywood hatte sie der Öffentlichkeit etwas über ihr Leben preisgegeben.
Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie zugegeben, dass auch sie Grenzen hatte. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie in einer Rede so von Herzen gesprochen und zum ersten Mal hatte sie dabei nicht Wunden der Vergangenheit gespürt und das Bedürfnis gehabt, auf der Stelle in Tränen auszubrechen.
Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie sich stark und bereit zu kämpfen.

Er hatte nur dagesessen auf seinem Platz und regungslos ihren Worten gelauscht, ohne auf das naive Blondchen neben sich zu achten, das sich während der Rede an seine Hand, die auf der Armlehne des Stuhls lag, klammerte. „Oh, war das toll gesagt!“, schwärmte seine Begleiterin, nachdem Sam geendet hatte, „Sag, fandest du es nicht sentimental. Ich hätte beinahe heulen müssen!“ Sie zupfte ihn am Anzugärmel. Er ließ als Antwort nur ein gelangweiltes Grunzen hören, während sein Blick aufmerksam Sam folge, wie sie die Bühne verließ. Durch die Scheinwerfer beleuchtet sah sie aus, als wäre sie gehüllt in einen Schleier goldenen Lichts. Er hatte vorhin seinen Augen nicht trauen können, als er sie in diesem Kleid auf dem roten Teppich erblickt hatte. Auf den ersten Blick hatte er gedacht, es sei durchsichtig, doch dann hatte er bemerkt, dass der Stoff nur diesen Anschein machte und stattdessen mit wahrscheinlich Millionen von winzigen Diamanten und Kristallen besetzt war. Automatisch waren seine Augen an ihrem schlanken Hals, über ihre freien Schulterblätter entlang gewandert, hatten kurz an den zwei winzigen Goldkettchen verharrt, die sich quer über ihren sonst nackten Rücken spannten, und hatten dann ihren Weg fortgesetzt die Wirbelsäule hinunter bis zum Saum des goldenen Stoffes, der nur Millimeter über ihrem Hintern begann. Von vorne wirkte sie verschlossen wie eine Nonne, doch von hinten hatte er sicher noch nie ein gewagteres Kleid gesehen. Und er musste zugeben, dass es wahrscheinlich keine Frau an diesem Abend gab, der dieses Kleid besser gestanden hätte. Denn keine Frau hatte diesen wohlproportionierten Hintern und diese endlos langen, schlanken und perfekt trainierten Beine wie sie. Dieses Kleid war erbarmungslos, es offenbarte jedes noch so kleine Fettpölsterchen, egal ob an Hüften, Bauch oder an den Oberschenkeln und er konnte erkennen, sie hatte nichts von alldem. Erst jetzt, in diesem Kleid, das ihren Körper in allen Einzelheiten zur Schau stellte, fiel ihm wirklich auf, wie schlank und zerbrechlich sie eigentlich wirkte im Gegensatz zu früher, wo sie ein sportlicher Muskelprotz gewesen war. Er ließ seinen Blick an ihren langen Locken herabgleiten, die so verändert wirkten, als bei ihrem letzten Zusammentreffen und versank schließlich in ihren türkisgrünen Augen, die zum Leben erwacht schienen. Sie funkelten kämpferisch und spiegelten ihr Temperament wider. Sam schien eine Verwandlung vollzogen zu haben, sodass er sie im Vergleich zum letzten Mal kaum wieder erkannte. Das Wissen, dass nicht er der Grund für ihre positive Verwandlung war, schmerzte mehr, als er zugeben wollte.




Sam war so ausgelaugt und müde, dass sie das nahende Ende der Veranstaltung herbeisehnte. Der ganze Abend hatte mehr an ihren Nerven gezehrt, als sie es sich vorgestellt hatte und nun fühlte sie sich einfach leer und ausgepumpt. Für diesen Abend war sie in die Rolle der strahlenden, schlagfertigen und glamourösen Samantha Kean geschlüpft, die so gar nicht der Wahrheit entsprach:
Die richtige Sam flanierte nicht in einem heißen Outfit über den roten Teppich und genoss dabei den Medienrummel, sondern schattete sich lieber vom Starrummel in Hollywood ab und lenkte sich mit Arbeit ab.
Die richtige Sam würde nach Ende der offiziellen Veranstaltung schleunigst ihren Fahrer anrufen und sich zurück ins Hotel fahren lassen, anstatt wie alle anderen Stars die After-Show-Party zu besuchen.
Doch heute Abend war sie nicht die richtige Sam.
Heute Abend spielte sie die Glamour-Sam.
Und die Glamour-Sam fuhr jetzt nicht zurück ins Hotel, sondern stürzte sich wie alle andern auch kopfüber in das Partyleben.
Sam war noch nie diejenige gewesen, die besonders oft feiern oder auf Partys gegangen war, doch wenn sie für heute Abend schon einmal jemand anders war, dann wollte sie diese eine Nacht auch so richtig auskosten!
Zum ersten Mal in ihrem Leben wollte sie feiern und richtig die Sau raus lassen, ohne daran zu denken, was am nächsten Tag in der Presse stehen würde.
Sam klatschte automatisch in die Hände, als im Saal tosender Applaus erschallte, der das Ende der Abendvorstellung bedeutete. Nach und nach erhoben sich die Promis und strömten Richtung Ausgang, um den Weg in den Säulensaal einzuschlagen, in dem die After-Show-Party der Berlinale stattfand.
„What’ll you do now? Do you leave or will you rock the party tonight?”, flüsterte Paul ihr zu, als die beiden sich von ihren Plätzen erhoben und sich langsam der langen Schlange an High-Society anschlossen.
„Don’t you stay with me?“ Ein überraschter Ausdruck trat auf Sams Gesicht.
„I’m sorry, but I’ve to get my flight back home. The shooting for ‘Fast and Furious Part six’ starts tomorrow!” Paul machte eine entschuldigende Handbewegung, doch Sam winkte ab: „It’s ok!“






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz