Musik, Chaos & die große Liebe - Teil 22

Autor: live love rock
veröffentlicht am: 27.03.2012


Jack
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Als Kadda nach Hause gegangen war, nahm ich mir sofort meinen Laptop und öffnete die Internetseite der Musikhochschule. Dort las ich noch mal alles über das Studium. Kadda war so talentiert. Sie musste das Studium einfach bekommen. Und wenn ich mich ebenfalls da bewarb, dann könnten wir uns in Hamburg eine Wohnung nehmen. Ich wusste ganz genau, dass diese Hochschule Kaddas Traum war. Musik bedeutete ihr alles, genau wie mir. Ich legte mich auf mein Bett, blickte an die Decke und überlegte mir, wie ich sie überzeugen konnte.

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem Lächeln auf. Ich hatte die perfekte Idee. So musste es einfach klappen. Tage und Wochen arbeitete ich an einem Bewerbungsvideo für Kadda. Sie wusste noch immer nichts davon. Die Hochschule hatte sie sich sogar schon aus dem Kopf gestrichen. Doch ich glaubte fest an sie und ihr Talent. Ihr Gehör war eine Gabe. Ohne jegliche Mühe konnte sie die gehörten Töne erkennen und sie lag jedes Mal richtig. Endlich war ich fertig. Die CD steckte ich in einen Umschlag und zusammen mit meiner Bewerbung ging ich zum Briefkasten. Ich schickte die zwei Umschläge los. Danach fuhr ich glücklich zu Kadda. Ich wollte sie mit zwei Konzertkarten für Zebrahead überraschen. Es war eine unsere Lieblingsbands. Und Live waren sie mindestens doppelt so gut. Also holte ich noch einen kleinen Strauß Rosen und klingelte schließlich bei Kadda. Kurze Zeit später öffnete sich auch schon die Tür. Kaddas Mutter stand vor mir und lächelte mich an. „Hallo Jack komm doch rein.“ Sie machte mir Platz und ich trat in den Flur. „Kadda ist in ihrem Zimmer.“ Ich bedankte mich und ging die Treppen hoch. Schon von weitem konnte ich das Keyboard und diese engelsgleiche Stimme hören. Leise öffnete ich die Tür und lauschte ihr noch einen Moment. Sie schien ein eigenes Lied zu schreiben. Lächelnd schloss ich die Tür hinter mir. „Hey Schatz.“ Kadda zuckte zusammen und drehte sich erschrocken um. „Oh gott ich hab dich gar nicht gehört.“ Jetzt kam sie aber mit einem Lächeln auf mich zu und gab mir einen sanften Kuss. „Heey ich dachte du kommst erst später.“ Ich zog den Strauß Blumen hinter meinem Rücken hervor und reichte ihr diesen. Ihre Augen leuchteten „Oh Schatz wie süß du bist.“ – „Das war noch nicht alles.“ Mit einem Grinsen im Gesicht zeigte ich ihr die zwei Karten. Kadda quieckte los. „WAAAS? Die sind hier? Hier bei uns? Heute Abend? Und du hast Karten?“ Sie sprang mir um den Hals und ich schloss sie lachend in meine Arme…


Kadda
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Ich konnte es kaum fassen. Da hatte Jack uns doch tatsächlich Karten für ein Konzert von Zebrahead besorgt. Das war ja unglaublich. Schnell zog ich mich um, denn wir mussten schon bald los. Die ganze Zeit bekam ich dieses Grinsen nicht aus meinem Gesicht und ich sprang freudig von einem Zimmer zum nächsten. Jack beobachtete mich lachend. Schließlich war auch ich endlich bereit. Wir zogen also los zur Konzerthalle. Wir waren doch ziemlich früh dran und so konnten wir uns in aller Ruhe noch ein Bier holen und danach in die erste Reihe gehen. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn sich ein Traum gleich erfüllt und die Zeit aus irgendeinem Grund stehen bleibt? So ging es mir in diesem Augenblick und ich hätte am liebstem sämtliche Uhren vorgestellt. Doch endlich war es soweit. Der schwarze Vorhang fiel und direkt vor mir standen sie. Ich war total beeindruckt. Sie hatten sofort die gesamte Aufmerksamkeit und eine bombastische Stimmung breitete sich aus. Sie hatten das Publikum total im Griff und hatten sichtlich Spaß auf der Bühne. Irgendwann nahm mich Jack auf seine Schultern. Ali Tabatabaee, der eine Sänger der Band, wurde auf mich Aufmerksam und zwinkerte mir zu. Er kam sogar noch zu mir und klatschte mich ab. Unglaublich einem Vorbild so nahe zu sein.

Leider verging das Konzert viel zu schnell. Doch Jack wollte noch nicht gehen. „Warte ab.“ meinte er und drückte mir noch ein Glas Bier in die Hand. Ich war etwas zickig, da ich ganz schön geschafft war und eigentlich jetzt gerne mit Jack im Bett liegen wollte. Es waren nur noch eine Hand voll Gäste da und wir saßen an der Bar. Plötzlich kamen noch 5 Männer neben uns. Träumte ich? Das waren alle Mitglieder von Zebrahead. Erstaunt sah ich Jack an und dieser konnte sich ein freches Grinsen nicht verkneifen. „Hab ich doch gesagt. Zebrahead kommt nach so ziemlich jedem Auftritt noch mal an die Bar und trinkt was.“ Ali Tabatabaee sah mich grinsend an. „Heey cool Girl. Did you enjoy our show?“ Verwirrt blickte ich mich um und ich hörte Ali lachen. „Yeah I really talk to you.“ Ich lief etwas rot an und nickte dann. “It was a fantastic night. Thank you guys.” Jack stand auf und begrüßte die Band-Mitglieder. Er war schon auf mehreren Konzerten, aber das er die Jungs schon kannte, davon hatte ich keine Ahnung. „Your girlfriend?“ hörte ich Matty Lewis fragen. „Yeah thats my Girl.“ Er streckte den Arm nach mir aus und ich schmiegte mich an ihn. “How’s your Name sweetheat?” – “Kadda” antwortete ich und Matty nickte grinsend. „You Rock Kadda! Keep going!!“

Als wir zu Hause ankamen starrte ich Jack einfach nur an. „Habe ich gerad wirklich mit Matty Lewis und Ali Tabatabaee gesprochen?“ Jack nickte lediglich und ich lies mich rücklings in mein Bett fallen. „OH MEIN GOTT!“ Jack setzte sich lächeln neben mich und streichelte mir mit seiner Hand über meinen Oberschenkel. „Hat es dir gefallen?“ – „Ist das ne FunFrage?“ Ich musste lachen. „Es war eines der besten Konzerte die ich je hatte! … Mit Abstand von eurem natürlich“ fügte ich noch schnell hinzu und grinste frech. Jack beugte sich zu mir herüber und gab mir einen Kuss. Zusammen schliefen wir dann ein.

Ein paar Tage später beschloss ich mich mal wieder mit Sassy zu treffen. Wir setzten uns in ein Café und quatschten mal wieder etwas. Neugierig sah sie mich an. „Und hast du dich bei der Hochschule beworben?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein…Ich hätte mich von allen Trennen müssen! Das wollte ich nicht. Ich weiß aber immer noch nicht was ich wirklich machen möchte.“ Sassy schwieg einen kurzen Moment und knabberte auf ihrem Strohhalm rum. „Gibt es denn hier in der Gegend keine Musikhochschulen?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Schon..Aber die bieten alle kein Stipendium an und dann brauch ich mich gar nicht erst bewerben. Wir können das einfach nicht bezahlen.“ Sassy seufzte leise doch dann sah sie mich strahlend an. „Ich hab einen Studienplatz als Pädagogin in Mathematik und Sport.“ Ich starrte sie an. „Mathe?!“ ich musste lachen. Das konnte auch wirklich nur Sassy freiwillig machen. „Jaa“ beleidigt sah sie mich an. Ich lächelte versöhnend. „Das freut mich wirklich für dich. Du machst das bestimmt toll!“

Nach 3 Stunden ging ich schließlich nach Hause. Auf dem Küchentisch lag ein kleiner Stapel Briefe für mich. Ich hatte mich in ein paar Firmen um ein Praktikum beworben. Ich nahm die Briefe mit in mein Zimmer und öffnete sie. Erste Absage. „Na super…“ murmelte ich und öffnete den zweiten Brief. Eine Zusage für ein Praktikum in einer Plattenfirma. Sehr cool. Das würde ich auf jeden Fall machen. Beim dritten Umschlag blickte ich verwirrt auf den Absender. Musikhochschule Hamburg. „Hä?!“ Verwundert öffnete ich den Umschlag und begann den Brief zu lesen.

… Hiermit möchten wir Ihnen mitteilen, dass sie sich für das Stipendium an unserer Musikhochschule qualifiziert haben. Wir bitten Sie in zwei Wochen an unserem Finale in Hamburg teilzunehmen. Sie können ein eigens Lied oder ein bekanntes Lied vortragen. Bitte bestätigen sie und kurz ihre Teilnahme…. bla bla bla

Weiter kam ich nicht mehr denn ich sprang auf und rannte durch das ganze Haus. „AAAAAH HILFEEE Oh goott ich bekomm das Stipendium… Vielleicht. Aber wie…“ Ich steckte den Brief ein und rannte zu Jack. Ungeduldig klingelte ich Sturm, bis Jack genervt die Tür öffnete. „JA?!“ Als er mich sah sprang ich schon in die Wohnung. „JACK!!!!“ Verwirrt kam er auch mich zu und lachte dann. “Was ist denn mit dir los.” Ohne ein Wort zu sagen hielt ich ihm den Brief unter die Nase. Er lies es sich durch und umarmte mich dann. „Woow…Das ist doch klasse.“ Irgendwie schien er nicht so begeistert. Fragend schaute ich ihn an. „Was ist denn los?“ Er zog mich zum Sofa und ich setzte mich neben ihn hin. Leise seufzte er, bevor er zu erzählen begann. „Ich habe uns beide dort beworben. Weil ich dachte zusammen wäre das doch eine super Chance… Ich hab fest daran geglaubt, dass wir beide eine Zusage erhalten…“ Ich unterbrach ihn mit einem Kuss. „Danke Schatz! Ich wollte ja eigentlich nicht, weil ich mich von dir trennen müsste aber so…Das ist einfach perfekt!“ Er schüttelte leicht den Kopf. „Es wäre perfekt gewesen.“ Er zeigte mir einen Brief. Es war eine Absage der Hochschule. Enttäuscht sah ich vom Brief zu Jack. „NEIN! Dann geh ich nicht dahin.“ Jack legte seine Hände auf meine Schultern und sah mir tief in die Augen. „Doch Schatz du wirst dahin gehen! Du wirst dieses Stipendium bekommen und deinen Traum erfüllen. Ich werde dann so oft ich kann nach Hamburg reisen und dich besuchen. Wir schaffen das schon.“ Ich spürte eine warme Träne an meiner Wange. „Ohne dich? Aber…“ Jack legte einen Finger auf meine Lippen. „Nichts aber. Wir schaffen das.“ Ich nickte nur und er gab mir einen zärtlichen Kuss…






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