Gegensätze ziehen sich an! - Teil 25

Autor: e93
veröffentlicht am: 17.01.2013


So, nach 3 Monaten habe ich mich heute an den Rechner gesetzt und habe für meine Leser den letzten Teil des 1. Bandes geschrieben. Es ist gerade 22 Uhr und ich saß wirklich Stunden dadran. Sind auch 7 Seiten. Diese Geschichte ist inzwischen ein Jahr und drei Tage alt. Selbst ich werde am 20. Januar 20, Oh Gott, wie schnell die Zeit vergeht. :)

So viele Kommentare habe ich für diese Geschichte bekommen und ich bin so froh darüber, solche tollen Leser zu haben. Das schlimmste wäre für mich wirklich, wenn meine Leser alle away wären und ich umsonst diesen Teil geschrieben hätte, denn ohne Witz, ich hab es für euch getan. :D

Deswegen sind Teil 25 & 26 zusammen... als Entschädigung, für die lange Wartezeit.

Ich grüße herzlich die Cri.Chan, die mir überhaupt die Kraft gab, diese Geschichte online zu stellen.

und bedanke mich herzlich bei meinen Lesern, vor allem Kommentatoren und verlasse mich darauf, dass ihr mir wieder so liebe Kommentare da lässt. :)

Hoffe euch wird der Teil gefallen. Mir gefällt es.

PS. 2. Band wird Licht und Schatten heißen.


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Seit diesem Vorfall im Revier vergingen drei Wochen. Einige ruhige Tage. Mira war immer noch etwas skeptisch, was ihre und Lucas Beziehung betraf, dennoch hielt sie sich nach dem Motto: Wer liebt, der verzeiht.
An dem Tag als Timo kurz davor war sie zu verwirren und plötzlich Luca aufgetaucht war, hatte er ihr ein weiteres Mal bewiesen, dass er sich wirklich verändern wollte. Selbst Katrin hatte der hübsche Blonde überzeugen können, sodass sie vollends hinter Mira stand. Die ganze Zeit über verhielten sich beide sehr unauffällig in der Schule, sodass manchmal selbst Mira das Gefühl hatte, dass beide bloß Klassenkameraden waren, die sich gegenseitig fördern und ab und zu gemeinsam in der halbe-Stunde-Pause nochmal über manche Schulthemen kurz drüber schauten oder gleich nach der Schule sich in der Cafeteria hinsetzten und zusammen für die nächste Klausur lernten. Auch hatte Luca es geschafft, dass sich Lara und Mira anfreundeten. Alles lief perfekt. Zwar hatte die sympathische Türkin gegenüber ihrer Familie ein schlechtes Gewissen, da sie hinter ihren Rücken mit dem Erzfeind der Familie ein enges Verhältnis hatte, aber ihre Liebe war einfach grenzenlos, sodass sie etwas riskieren musste. Allerdings wenn die Familie, auch ihre Tante mit ihrem Ehemann und ihrer Cousine und Cousin zusammen saßen, fühlte sie sich wie in zwei Teile zerrissen. Ein Teil, der stets die perfekte Tochter der türkischen Familie bleiben wollte und der andere Teil, der es ohne ihren Deutschen nicht mehr aushalten konnte. Ihr Bruder der wegen seiner Bekanntschaft nach Hamburg ziehen wollte, hatte es sich anders überlegt. Erst einmal wollte er sein Studium beenden und sie besser kennenlernen. Von Berlin nach Hamburg war es sowieso nicht allzuweit. Lediglich mit dem ICE 1:45 Std. Mira war wirklich sehr froh darüber, denn sie brauchte ihren Bruder, der sie immer wieder zum lachen brachte und sie sich bei ihm sehr wohl fühlte. Es tat gut eine Bezugsperson zu haben. Früher, bevor Luca in ihr Leben getauchte war, konnte sie mit ihrem Bruder über ihre Probleme sprechen. Nun, die Zeit hatte sich verändert und der Teil, der die perfekte Tochter spielen wollte, tat das ungeheuerlich weh.
Dennoch würde sie ihre Liebe nicht aufgeben. Sie wartete nur noch darauf, dass endlich die Sache mit Kaan erledigt war und sie endgültig die Frau an Lucas Seite sein konnte. Übrigens Luca würde an diesem Wochenende 19 werden. Noch in den Winterferien, neunte Februar. Seitdem ersten Februar hatten sie endlich Winterferien, sodass Mira auch endlich mehr Freizeit hatte und sich mehr um ihre Familie und sogar um Emir kümmern konnte. Sie vermisste ihn wirklich. Nach der Sache im Revier hatte er sich kein einziges Mal gemeldet.
Was mit dem Aufsatz war? Nach Absprache mit der Politiklehrerin hatten diese ausgemacht, dass man den Aufsatz doch im 2. Halbjahr und damit nach den Winterferien abgeben sollte. Anstelle von dem Aufsatz wurde doch ein kleiner Test geschrieben. Während Katrin und Yvonne mit ihrem Aufsatz bereits fertig waren, hatten Luca und Mira noch gar nicht angefangen. Dafür hatte Mira einer der besten Zeugnisse in der Klasse und hatte diesen auch gleich in die Uni eingeschickt, wo sie studieren wollte.

"Business Travel Management & Eventmanagement, ich komme.", rief sie begeistert aus als sie den Brief der Hochschule in der Hand hielt. Schnell rannte sie runter zu ihren Eltern. "Mama, Papa, hab den Brief bekommen. Wenn mein Abschlusszeugnis auch so gut ist, dann werde ich direkt aufgenommen.", teilte sie glücklich mit und wurde nacheinander von ihren Eltern in die Arme genommen. Anschließend liefen sie gemeinsam in die Küche, setzten sich dort an den kleinere Esstisch und frühstückten gemeinsam. Es war schon acht Uhr morgens. "Ich bin so stolz auf dich.", ertönte Samis Stimme, der die Augen seiner Schwester zu hielt. "Danke.", gab sie strahlend zurück und legte ihre Hände auf seine, um seine Hände wegzumachen. Schließlich setzte er sich ebenfalls an den Tisch und gemeinsam aßen sie zu Ende und sprachen über Gott und die Welt.
Nachdem leckeren Frühstück räumte Mira das Geschirr weg und staubsaugte das ganze Haus, ehe sie hoch in ihr Zimmer lief und ein Blick auf ihr Handy warf. Eine Whatsap Nachricht von Lara.
Guten Morgen, Süße. Will heute in die Stadt gehen. Falls du auch noch kein Geschenk hast, lass uns dort treffen.
Eine sehr gute Idee, weswegen Mira auch sofort zustimmte und sich für zwölf Uhr am Hauptbahnhof verabredete. Schnell verschwand sie unter die Dusche und zog sich warme Kleidung an, bevor sie ihr Handy nahm und ihren Geliebten anrief.
"Guten Morgen, mein Schatz. Wie geht es dir?", fragte sie in den Hörer, als er dran ging. Gähnend erwiderte er mit der so geliebten Stimme:
"Baby, ich bin gestern spät schlafen gegangen. Hab einen Kater. War mit den Jungs aus der Klasse noch etwas trinken. Ansonsten geht es mir gut und dir?"
Tatsächlich hatte sich Luca mit den Jungs aus der Klasse und Parallelklasse angefreundet und vermiet jeglichen Kontakt mit seiner ehemaligen Clique.
"Perfekt. Hab die Zusage bekommen und treffe mich gleich mit Lara.", antwortete sie heiter und fügte hinzu: "Dann lass ich dich lieber mal weiter schlafen. Bis dann."
"Pass auf dich auf. Ich liebe dich."
"Du auch." und dann legte sie auf, lief runter zu ihrer Familie und fragte diese, was sie nach der Arbeit machen würden. "Wir wollten heute zu deiner Tante gehen und du?"
"Ich treff mich gleich mit Lara."
"Stell uns mal endlich dieser Lara vor.", schlug die Mutter verlangend vor und zog sich ihren Mantel und dann die Stiefel an, ehe sie sich von ihren Familienmitgliedern verabschiedete und das Haus verließ. Zehn Minuten später auch der Vater. Dieser würde jedoch mit der Bahn fahren.
"So, ich geh dann auch mal ins Fitnessstudio.", kündigte Sami an, nahm seine Autoschlüssel und verließ ebenfalls das Haus.
Alle waren weg und es war gerade mal zehn Uhr. Also setzte sie sich vor den Fernseher und schaute sich irgend so ein Morgenprogramm an, bis es kurz nach halb 12 war, sie den TV ausschaltete und sich ebenfalls auf den Weg machte.

Um Punkt Zwölf Uhr stand sie am Hauptbahnhof. Die Hände in den Taschen. Seitdem Luca ausgestiegen war und Timo die verdiente Anzeige erhalten hatte, hatte sie diese Gruppe kaum noch gesehen. Ohne Luca, dem Leader waren sie eben kopflos und agierten auch so. "Mira", rief Lara, sie drehte sich um und beide begrüßten sich mit einer Umarmung. "Hast du schon eine Idee, was du ihm kaufen könntest?", fragte Lara, während sie sich bei Mira einhackte und somit mit ihr durch die Einkaufspassage lief.
"Ich weiß es nicht. Er hat schon alles."
"Außer dich.", korrigierte die Schwarzhaarige und schaute sich die Schaufenster an.
"Ach was, mich hat er auch, sogar schon lange.", meinte diese zuversichtlich und wurde rot.
"Ich bewundere es, dass du so stark zu ihm stehen kannst, trotz allem was passiert ist.",
"Wenn man liebt und sieht, dass der Typ sich für einen verändert, dann ist das nichts besonderes mehr.", lautete Miras ehrliche Antwort, während sie ihre Landsfrau musterte und nachforschte: "Was will du ihm denn kaufen?"
"Schon gekauft. Von Fossil eine rauchgraue Armbanduhr. Er ist doch Armbanduhren Liebhaber."
"Ja, ich weiß. Davon hat er doch auch so viele. Aber ich dachte du bist hier, um ein Geschenk zu kaufen."
"Richtig. Aber nicht für ihn. Meine beste Freundin hat auch am gleichen Tag Geburtstag und wird 19. Muss ihr noch etwas kaufen und morgen fahre ich dann nach Frankfurt."
"Interessant. Schade... Luca hätte dich sicher sehr gerne dabei gehabt."
"Ja vielleicht, aber am Sonntag Abend bin ich ja wieder da.", erwiderte Lara und überlegte sich was sie ihrer Freundin kaufen könnte, während Mira fragte: "Du hast also früher in Frankfurt gelebt?"
"Richtig. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, also bin ich mit meinem Vater hierher gezogen.", antwortete die Gefragte und lief ins Swarovski Geschäft rein.
"Wie heißt deine Freundin?"
"Hm... also ich nenne sie Schatz, Süße, Engel, Schwester... so halt." Lara blickte Mira an und grinste keck.
"Aha.", gab Mira grinsend nach und beide bewunderten den Schmuck.
"Schau mal wie findest du diese Halskette, die für 300 Euro?", fragte Lara und zeigte auf eine wundervolle Halskette die ein türkises Diamant Anhänger besaß.
"Die sieht echt gut aus."
"Sie liebt die Farbe türkis. Das wäre genau das Richtige für sie.", überlegte sie laut und bat die Angestellte die Kette rauszuholen. "Die will ich haben.", beschloss Lara ohne zu zögern und nahm ihre Bankkarte raus, womit sie das Geschenk bezahlte und es auch gleich verpacken ließ. Insgesamt 15 Minuten später verließen sie das Geschäft und Lara steckte das Geschenk behutsam in ihre Tasche. "So jetzt müssen wir nur noch ein Geschenk für Luca kaufen."
"Ich glaube ich will ihm nichts Materiales schenken.", gab Mira offenkundig zu und zog Lara instinktiv hinter sich her. "Fallschirmspringen."
"WAS?", fragte die Angesprochene und schüttelte den Kopf. "Ich glaube Luca hat höhen Angst."
"Ja, genau. Ich will ihm zeigen das ich immer für ihn da bin. Außerdem hab ich dann auch etwas davon."
"Gute Idee. Wieso eigentlich nicht?"
Somit betraten beide das Reisebüro, die auch für solche Ausflüge verantwortlich waren und teilte mit das sie gerne zwei Karten buchen würde. Die Angestellte führte kurz ein Telefonat, da die dafür zuständige Organisation mit diesem Reisebüro zusammen arbeitete und innerhalb einer halben Stunde hatte Mira zwei Karten gebucht. 398 Euro für so ein Erlebnis. Wow. 4.000 m über der Erde. Das konnte ja heiter werden. Nachdem das nun auch geklärt war, verbrachten beide noch einige Zeit in der Stadt, ehe Mira von Luca angerufen wurde. "Hallo?"
"Wir holen dich gleich ab. Bist du noch in der Stadt?", fragte dieser und atmete sehr schwer.
"Ja, aber warum?"
"Frag nicht! Warte oben im Hauptbahnhof auf uns. Wir sind in 5 Minuten da."
Schon hatte er aufgelegt und Mira starrte ungläubig Lara an, verabschiedete sich von ihr mit der Erklärung, dass Luca kommen würde und sehr aufgeregt klang. "Gib auf dich acht.", herrschte Lara sie besorgt an und Mira rannte los. Als sie da war, wartete ein schwarzer Audi auf sie, Luca stand davor und öffnete die hintere Tür. "Beeil dich."
So schnell sie konnte setzte sie sich rein und sah zwei breite Männer die vorne saßen. "Was geht hier vor sich, verdammt?", fragte sie leicht angekratzt und starrte Luca verärgert an.
"Kaan.", quittierte dieser nur emotionslos und schon fuhr der schwarze Audi r8 los.


*
Sechs Stunden später, nachdem Mira Luca angerufen hatte, klingelte sein Handy erneut. Es war diesmal Emir, der ihm mitteilte das heute wieder so ein Auftrag für Kaan anstand. Sofort machte er sich fertig und rief Emir an, um zu fragen, wo es genau war, doch Emir teilte ihm nur mit, dass zwei der Geheimpolizisten die an diesem Fall ebenfalls arbeiteten, ihn abholen würden. Nach nicht einmal 10 Minuten klingelte es an der Tür, er sprintete die Treppen runter, setzte sich rein und rief Mira an, um sie abzuholen.
Sein Herz klopfte wie verrückt und er war ungemein interessiert, wie Kaan das durchziehen würde, vor allem die Vorfreude, dass dieser Bastard endlich erwischt werden würde, erfüllte ihn sehr.

Nun saß Mira in diesem Wagen mit den zwei Geheimpolizisten neben ihm und gemeinsam fuhren sie zum Ort, wo auch bereits andere Polizisten platziert waren. Ja, wenn das Handy einem abgehört wurde, dann konnte das wirklich sehr stressig werden. In diesem Fall für Kaan. "Was ist? Was wollen wir hier?", fragte Mira immer noch neugierig. Luca küsste sie nur auf die Lippen und versprach: "Heute wird das Thema Kaan endgültig Geschichte sein. Vertrau mir."
Mira nickte nur leicht und vergrub ihr Gesicht an seiner Halsbeuge. "Wo ist Emir?"
"Draußen. Kaan ist noch nicht da."
Mira nickte erneut und wartete gespannt drauf, was passieren würde.
Nach wenigen Minuten kam ein weißer Opel Insignia Sport an, parkte unter einem Baum und Kaan stieg mit einer atemberaubend hübschem Mädchen aus, die lange, hellbraune gewellte Haare hatte und einen zierlichen Körper.
"Wow, wie hübsch sie ist. Aber was wollen wir hier?", forschte Mira nach und bewunderte vom Auto aus das Mädchen. Sie war bestimmt nicht viel älter als sie.
Dann klingelte das Handy eines der Beamten und dieser legte mit den Worten: "Verstehe." auf.
"Sie waren eben gerade etwas trinken. Gleich ist es so weit."
"Was ist gleich soweit?" Mira war furchtbar aufgeregt, doch bekam von keinem eine Antwort. Jeder schaute Kaan und dem Mädchen zu, die er gerade leidenschaftlich küsste und mit ihr Hand in Hand Richtung des nahegelegenen Walds lief. Nach zwei Minuten stiegen auch die Beamten, sowie Luca und Mira aus und Luca gab Mira ein Kuss auf die Wange. "Wenn dir das Gleiche passiert wäre, hätte ich ihn umgebracht." Langsam konnte sich Mira denken, was vor sich ging, doch wollte keine falschen Behauptungen aufstellen. So schlimm konnte Kaan nicht sein. Niemals.
"Ein schwarzer BMW x5 ist angekommen.", sprach der Beamte weiter. Anscheinend hatte er das vom vorigen Telefonat mitgekriegt.
Schweigend liefen die vier diesen Waldweg entlang, irgendwann kamen sie an einer abgelegenen Fabrikhalle an.
"Die anderen sind schon drin, oder?", wollte Luca leise wissen und der Geheimpolizist bejahte. Die Gruppe näherte sich den Türen und plötzlich hörte man laute Schrei des Mädchens. "Lass mich los! Ich will das nicht! Nein!" Der eine Polizist öffnete die Tür ein Spalt und das was Mira zu sehen und zu hören bekam machte sie wahnsinnig. "Du kleine Schlampe! Du wolltest doch ficken! Jetzt steh hinter deinem Wort!"
"Nein! Ich wollte das nicht! Ich dachte du meinst es ernst mit mir!", erwiderte sie laut und fing an zu weinen. Ihr ganzer Körper zitterte und urplötzlich bekam sie eine von Kaan gescheuert, sodass sie auf den etwas älteren Mann, der nur noch in seiner Boxershorts da stand, fiel. Dieser zog ihr an den Haaren und hätte Luca Miras Mund nicht zugehalten, würde diese wohl vor Schock schreien. Gerade als auch sie nacheinander ihre Kleidungssstücke verlor, trafe die Polizisten von allen Seiten ein und auch die beiden Geheimpolizisten waren nun dort aufgetaucht. Promt zog Kaan seine Pistole aus seiner hinteren Hosentasche raus und zielte auf einen der Polizisten, doch bevor er die Waffe entsichern konnte, wurde er von einem breiten Polizisten festgehalten und ein anderer machte ihm die Handschellen dran, während sich drei andere um den älteren Mann kümmerten und diesen festnahmen. Nachdem die beiden Männer weggebracht wurden, rannte Mira zu dem Mädchen, wo zwei andere Polizisten ihr dabei halfen sich anzuziehen. Ohne zu überlegen umarmte Mira das Mädchen und weinte mit ihr mit. Es war schrecklich das anzuschauen. Wie schrecklich müsste es dann für sie sein? Luca stand hinter ihnen und schaute zu Emir, der an der anderen Seite der Halle stand, die Arme verschränkt. Langsam lief dieser auch auf sie zu und löste Mira von ihr. Ehe er zum Mädchen schaute und fragte: "Du wolltest mit ihm schlafen?"
"Emir!", schrie Mira entsetzt und ihre Augen weiteten sich. Wie konnte er ihr so eine Frage stellen?
"Nein! Natürlich nicht! Das Einzige was ich tat, war es zuzulassen, wenn er mir so nah kam. Er war so süß und ich dachte, er würde es ernst meinen!", konterte sie wimmernd und schlang die Arme um sich selbst. Sie sah wirklich mitgenommen aus. "Da sieht man mal wieder, dass man Männer nicht immer alles erlauben sollte!"
"Emir es reicht!", schrie Mira ihn wieder an und fügte hinzu: "Siehst du nicht das sie schon am Ende mit ihrer Kraft ist? Hör auf sie so dumm anzumachen! Bring sie lieber hier weg."
"Herzlichen Glückwunsch. Jetzt steht zwischen dir und deinem Geliebten auch nichts mehr.",brachte der Türke kühl heraus und hackte sich bei dem Mädchen ein, um sie rauszuführen. "Was sollte das denn bitte?", fragte die mitgenommene Türkin und umarmte ihren Schatz. "Warum ist er so herzlos?"
"Er macht viel durch. Emir ist sehr beschäftigt und diese Arbeit als Polizist nimmt ihn auch echt mit. Du darfst ihn nicht zu ernst nehmen.", antwortete Luca aufrichtig und nahm Emir wahrhaftig in Schutz.
"Können wir gehen?", fragte der Geheimpolizist der die beiden hierher gefahren war und somit liefen sie zurück, um von diesem schrecklichen Ort zu verschwinden. Erschöpft lehnte sich Mira gegen Luca und verschränkte ihre Finger mit seinen. "Hätte ich das nicht mit eigenen Augen gesehen, hätte ich das niemals für möglich gehalten. Er... Kaan schien wirklich so ein guter Junge zu sein, es hatte so einen Spaß gemacht mit ihm abzuhängen und jetzt erfahre ich, warum er sich so verhalten hat. Wie kann man nur so herzlos sein? Der Gedanke wie er jedesmal ein Mädchen, dass ihm vertraut hat so hintergangen hat, macht mich fertig. Luca, wie habt ihr das überhaupt herausgefunden?"
Er strich ihr zärtlich über den Kopf und erzählte: "Ein Detektiv der für die Polizei arbeitet, hat es gefilmt. Aber bis die Polizei kam, wäre es natürlich zu spät und er wäre abgehauen, also haben sie gewartet, bis er wieder zuschlägt um ihn auf frischer Tat zu schnappen. Es tut mir Leid, ich weiß wie schrecklich das für dich ist. Der Gedanke das du vielleicht auch..." Sofort legte Mira ihren Zeigefinger auf seine Lippen und schüttelte ihren Kopf. "Baby, sei leise! Ich will es nicht hören! Nicht daran denken." Lucas Augen starrten in ihre und er küsste nur vorsichtig ihre Lippen. "Ich liebe dich, Miralein."
"Ich liebe dich, auch.", gab sie zu und ihre Wangen erröteten. Wie konnte ein Junge nur so anziehend sein?


*
Eine halbe Stunde dauerte es, bis sie endlich Zuhause ankam. Sie gab Luca einen Kuss auf die Wange und stieg aus. So viel Action hatte sie wirklich noch nie in ihrem Leben gehabt. Zuhause angekommen duschte sie erst einmal und legte sich schlafen. Keine so gute Idee, denn sobald sich ihre Augen schlossen, verarbeitete ihr Verstand das Gesehene und ihr Herz blutete. Wie konnte man nur so inhuman sein? Kaan sollte in der Hölle schmoren! Einige Stunden später wurde sie durch die Stimme ihrer Mutter aus dem Schlaf gerissen.
"Schatz, steh auf. Mach dich fertig. Wir essen heute Abend bei deiner Tante."
"Du bist schon da?", wollte Mira wissen, doch nachdem sie ein Blick auf ihre Handy geworfen hatte, 21 Uhr, nickte sie nur und erhob sich langsam. "Ich zieh mich nur noch kurz um und komme anschließend runter." Frau Öztürk küsste sie auf die Wange und fragte: "Du siehst so erschöpft aus. Ist etwas passiert? Hast du dich mit Lara gestritten?" Unverzüglich verneinte Mira und antwortete lächelnd: "Hab nur schlecht geträumt, ansonsten geht es mir gut. Wirklich."
"Na gut. Wir warten unten auf dich. Sami kommt später nach."
"Alles klar."
Schwankend lief sie zu ihrem Kleiderschrank, nahm ein roten Wollpulli und eine helle Jeans raus und band ihre wieder langsam nachwachsenden Haare zu einem Pferdeschwanz. Anschließend lief sie runter und dann machten sie sich auf den Weg nach Kreuzberg zu ihrer Tante. Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde. Dort angekommen, parkte der Vater unter einem Baum und es lief bei der Erinnerung an vorhin kalt den Rücken runter. Mira ließ sich jedoch nichts anmerken, stieg aus und innerhalb 5 Minuten befanden sie sich nun vor der Haustür. Die Mutter klingelte und die Tür wurde sogleich aufgemacht. Nur noch die Treppen rauf und endlich waren sie da. Jeder begrüßte jeden und nachdem sich nochmal Mira und ihre Eltern die Hände gewaschen hatten, setzten sie sich an den Tisch und aßen zu Abend. Yasemins Mutter konnte wirklich echt lecker kochen, selbst das chinesische Essen schmeckte bei ihr viel besser, da sie es auf ihrer eigenen Art und Weise zubereitet hatte.
"Es schmeckt köstlich. Danke.", sprach Mira aus und die Tante bedankte sich. Bevor die Nachspeise kam, räumten die beiden Mädchen auf und bereiteten die Nachspeise zu. Sprich Teller und Kaffeelöffel rausnehmen und das leckere Schokopudding auf ein Tablett servieren. "Wie geht es dir?", fragte Mira Yasemin, die nur leise seufzte und Mira tief in die Augen schaute. "Ich liebe Emir."
"Sag mir etwas, das ich noch nicht weiß."
"Er liebt mich auch. Endlich hat er es gesagt.", verriet Yasemin tonlos und wurde daraufhin von ihrer Cousine in die Arme genommen. "Perfekt. Was willst du mehr?"
"Emir will keine Beziehung. Er hat zurzeit Probleme oder besser gesagt Stress. Da er ja Kriminalpolizist werden will ist er jetzt schon dank seinen Kontakten ständig im Revier und er denkt halt, dass mein Leben in Gefahr wäre, wenn die Leute erfahren, dass ich zu ihm gehöre. Sozusagen als Schwachpunkt."
"Spinnt der jetzt völlig?", wollte die wütende Türkin wissen, nahm ihr Handy aus ihrer Hosentasche raus und lief ins Schlafzimmer ihrer Cousine, wo sie seine Nummer wählte und direkt mal fragte: "Bist du eigentlich auf den Kopf gefallen?"
"Was willst du?"
"Wie kannst du Yasemin sagen, dass du sie liebst und dann so abweisen?"
"Du hast heute selbst gesehen, dass ich nicht mehr dieses unbeschwerte Leben führe.", erwiderte dieser nur kühl und wollte wissen: "Was würdest du denn an meiner Stelle tun?"
"Du liebst sie!"
"Tut mir leid, dass ich nicht so bin wie du!"
"Misch ihn da jetzt nicht ein! Wenn du so wärst wie ich, dann würdet ihr beide nicht so eine Fresse ziehen! Ich erkenne dich nicht mehr wieder! Wo ist der Emir den ich kennengelernt habe?"
"Ihn gibt es nicht mehr. Die Arbeit und das Gesetz steht an erster Stelle."
"Was hat das damit zu tun? Überleg doch mal logisch, wenn du mit ihr zusammen kommst, dann habt ihr euch gegenseitig und seid glücklich, aber so geht das halt...."
Plötzlich unterbrach Emir sie und fing an leise zu lachen: "Mira. Ich will sie heiraten. Für mich gibt es kein Freund und Freundin. Ich will mich gleich verloben und in einigen Jahren dann eben heiraten. Verstehst du? So einer bin ich."
"Oh mein Gott, wie süß.", kreischte Mira in den Hörer und lachte glücklich auf. "Wieso bist du dann so anders?"
"Weil mich das Thema heute mit Kaan mitgenommen hat. Wenn man Gefühle hat, dann kann man nicht viel in diesem Beruf erreichen. Außerdem musste ich für einen Augenblick daran denken, was passiert wäre, wenn du..."
"Hör auf! Bitte. Er hat das Gleiche gesagt."
"Luca liebt dich wirklich.", stellte Emir aufrichtig fest und fügte hinzu: "Ihr seid wirklich ein süßes Paar, auch wenn seine Worte, wie er mir das preisgegeben hat, mich echt wütend gemacht haben. Naja am Anfang."
"Er hat es dir unter die Nase gerieben, dass er mich liebt, nicht wahr?"
"Genau! Aber langsam sehe ich ihn nicht mehr als meinen Feind."
"Glaub mir, er hat sich verändert.", versicherte Mira stolz und verabschiedete sich höflich von ihm, ehe sie auflegte und wieder in die Küche ging, wo sie ihrer Cousine Mut zusprach. Eine Erleichterung für sie, dass wenigstens Emir die Wahrheit wusste und es akzeptierte.
Die Familie aß den Pudding auf und schauten noch gemeinsam eine türkische Serie während sie nebenbei über das Leben sprachen. Erst gegen Mitternacht fuhren sie Heim.


Teil 26: Special


*
In den letzten Tagen hatte er nichts mehr von Mira gehört und ließ sie auch in Ruhe, da er wusste, dass sie diese Zeit vor allem mit ihrer Familie verbringen wollte. Der Deutsche konnte es verstehen, denn wenn er in ihrer Haut stecken würde, hätte er sich wohl genauso verhalten. Hätte schlechtes Gewissen gegenüber der geliebten Familie. Aber er war umso stolzer auf sie, weil sie wirklich Mut bewies, indem sie ihm zeigte, dass sie ihm gehörte. Marie war inzwischen wie fast ausgezogen, da sie entweder ganztags arbeitete oder bei ihrem zukünftigen Ehemann war. Übrigens würde die Hochzeit in März stattfinden. Ob er sich freute? Ja, weil seine Mutter es verdient hatte glücklich zu werden. Wie er es selbst fand? Er hasste es, weil er seine Mutter an diesen beschissenen Türken verlor. Hätte er Mira nicht, hätte er keinen Grund diese Türken nicht zu hassen. Er knallte seinen Kopf gegen die Wand und seufzte. Wieso machte er es sich so schwer Marie gehen zu lassen? Weil sie das Einzige war, was er noch besaß, das ihn an seine Kindheit und geliebte Zwillingsschwester erinnerte? Es war schmerzhaft, dass seine Freundin ausgerechnet eine Türkin war... denn hatte nicht alles damit angefangen?
Nicht einmal mehr mit seinen Großeltern hatte er Kontakt, wie vor der persönlichen Begegnung mit Mira. Früher war er ständig über das Wochenende dort gewesen und war mit seinem Opa im Wald jagen, da dieser die Jagdprüfung bestanden hatte und Luca begeistert davon war. Der Opa war wie ein Vaterersatz. Dabei hatte der Großvater höchstpersönlich dafür gesorgt, dass die Familie auseinanderbrach. Ständig gab es wegen seinem Kritik gegenüber dem Schwiegersohn Streit. Was konnte Lucas Vater dafür, dass er türkische Vorfahren hatte? Das er kein reines deutsches Blut besaß? Das sein Opa ein Türke war und eine deutsche geheiratet hatte, sodass der Vater halb Türke und halb Deutsche war? Sodass Lucas Vater ein Viertel Türke war. Aber da er selbst auch eine deutsche Frau geheiratet hatte, war bei Luca das türkische komplett verschwunden, auch wenn sein Vater eher wie ein Türke gelebt und auch die Sprache ausgezeichnet beherrscht hatte. Luca kannte die Wahrheit. Er wusste, dass sein Vater die Familie verließ, weil er sich einfach nicht mit Maries Vater verstehen konnte, weil dieser ihm das Leben zur Hölle gemacht hatte. Warum? Wegen den schwarzen Haaren. Das Einzige warum Luca seinen Vater so ungemein hasste war, weil er ihn allein gelassen hatte. Wieso hatte er Marie nicht geheiratet und war mit ihr zusammen abgehauen? Dann wäre auch seine Zwillingsschwester noch da. Heute war ein uneheliches Kind keine Schande mehr, aber damals schon. Verdammt, all diese Gedanken machten ihm noch heute zu schaffen. Er hasste es an seinen Vater zu denken. Nicht einmal Türke war er. Um genauer zu sein, war der Vater Grieche. Er stammt aus Alexandroupoli. Jedoch war dieses Gebiet von Türken besetzt, sodass die Griechen die heute dort leben, zwar griechisch sind, aber türkisch sprechen und einige sich wie Türken sehen. Wie auch immer, er schüttelte sich kurz aus und rief Nina an, da er sein Geburtstag nur mit ihr und Mira verbringen wollte.
"Hallo, meine Süße. Wie geht es dir?"
"Gut, danke und dir?"
Kurz tauschten sie sich darüber aus, was in den letzten Tagen passiert war, bis er von ihr wissen wollte: "Hast du das mit Mira geklärt? Kommt ihr morgen zu mir?"
"Nein, noch nicht. Mach ich gleich, aber das wird schon. Hast du immer noch vor dein Plan in die Tat umzusetzen?"
"Klar.", sprach dieser nur selbstbewusst aus und verabschiedete sich von ihr, damit Nina Mira anrufen konnte.


*
Morgen hatte Luca Geburtstag und Mira war schon total exaltiert, weil sie ihm endlich das Geschenk geben würde. Sie freute sich schon riesig auf seinen Gesichtsausdruck. Gerade als sie im Bett lag, klingelte ihr Handy. Es war Nina.
"Ja?"
"Mira, wir werden morgen zu dritt bei Luca feiern. Kannst du um 18:30 Uhr bei ihm sein? Es wäre schön wenn du dort schlafen könntest. Ich werde auch dort schlafen.", fragte die hübsche Halbitalienerin und wartete gespannt auf die Antwort.
"Wenn du auch da bist, dann passt das schon."
"Sehr schön. Ich bin schon gespannt, wie das morgen werden wird."
"Ich auch.", antwortete sie und nachdem sie noch ein wenig telefoniert hatten, legte sie auf und reiste auch gleich ins Land der Träume.
Am nächsten Tag machte sie sich fertig, sprach mit ihren Eltern darüber, dass sie bei Nina schlafen würde und lief mit ihrer gepackten Tasche aus dem Haus.
Wahrhaftig befand sie sich um 18:30 Uhr vor dem Haus und klingelte. "Schatz, ich komme gleich runter.", ertönte Lucas Stimme und wie versprochen war er nach nicht allzu langer Zeit unten. Wie der Blitz fiel Mira ihm in die Arme und sang leise: "Happy Birthday to you, Happy Birthday to you, Happy Birthday dear Luca, Happy Birthday to you."
"Danke mein Schatz. Übrigens du siehst himmlisch aus. So süß und erst recht deine roten Wangen.", meldete sich dieser grinsend zu Wort und küsste sie zärtlich auf die Lippen.
Mira schlug ihn leicht auf die Schulter und strahlte fröhlich. Bevor sie fragen konnte, wo Nina war kam diese aus dem Gebäude raus und begrüßte Mira mit einer Umarmung. "Wir gehen erst mal Essen."
"Okay, gute Idee.", stimmte Mira zu und somit setzten sich alle drei in den silbernen Mercedes CLS, was Luca zum Geburtstag von der Mutter geschenkt bekommen hatte, da Luca sowieso mehr als sie damit fuhr. Marie war zurzeit wegen geschäftlichen Gründen in Thüringen, weswegen sie ihm nur via Handy gratulieren konnte.
Gemeinsam fuhren sie zu einem angesagten italienischem Restaurant und verzerrten typisch italienisches Essen. Nebenbei sprachen sie viel miteinander und lachten andauernd. Nina war so ein witziges Mädchen und die Erzählungen über Lucas Kindheit waren wirklich köstlich, genauso wie das Essen. Erst gegen 22 Uhr kamen sie wieder im Wohnviertel an. "Mädels ich lass euch mal kurz hier alleine?"
"Wieso sollen wir dich nicht begleiten?", forschte Mira etwas perplex nach, jedoch war Luca bereits ins Gebäude reingerast.
"Was hat er vor?", wollte Mira nun von Nina wissen, diese gab ihm allerdings keine Auskunft. Zum Glück klingelte nach einer Viertelstunde Ninas Handy und ihnen wurde die Erlaubnis gegeben einzutreten. Mit schnell klopfendem Herzen lief die Türkin ihrer Freundin nach und oben angekommen, klingelte sie mit zitternden Händen an der Tür. Was ging hier vor sich? Luca öffnete wenige Augenblicke später die Tür und es war stockdunkel. Sollte es eigentlich nicht andersrum rein? Luca müsste doch jetzt draußen stehen. "Nina.", bat Luca, die ihre Schuhe auszog und rein lief. "Wieso darf sie schon rein?"
"Gedulde dich doch ein wenig.", verlangte der Deutsche autoritär von ihr und blickte sie durchdringlich an.
"Ihr könnt kommen.", rief Nina von drinnen, also zog sich Mira schnell die Stiefel aus und trat ein. Luca nahm sie prompt bei der Hand und lief mit ihr gemeinsam ins Wohnzimmer. Überall brannten rote und beige Kerzen. Duftkerzen. Kirsche, Vanille und Erdbeere. Das ganze Wohnzimmer hatte einen angenehmen Duft erhalten und auf dem Tisch lagen zahlreiche Rosen. Nina kam mit einem Strahlen und mit zwei Sektgläsern und einer Sektflasche auf einem Tablett auf beide zu und Luca füllte erst die Gläser, ehe er eine an Mira weiterreichte, die sie jedoch noch nicht entgegennahm. Die Türkin wirkte sehr verloren und schaute sich überall um. Der Raum war so romantisch gestaltet worden, dass ihr beinahe die Tränken kamen. "Mira!", erklang Lucas Stimme und riss sie aus ihrer Starre. Sie nahm den zweiten Sektglas an und blickte ihm mit feuchten Augen und gegen die Brust schlagendem Herzen tief in die Augen. "Mira...", fing er seinen Satz an und legte seine Hand an ihre Wange: "...ich kenne nichts das so schön ist wie du." Plötzlich erfüllte das Lied My heart will go on das ganze Zimmer. So nervös wie Mira war kaute sie sich auf die Lippen und fing sogar schließlich an ein paar Tränen zu vergießen.
"Heey psssst....", hauchte der griechische Türke und wusch ihr die Tränen weg. "Luca", wisperte sie und wartete gespannt darauf was er ihr zu sagen hatte.
"Ich liebe dich. Verdammt, ich hab noch nie so etwas für ein Mädchen empfunden. Das erste Mal in meinem Leben, will ich ein Mädchen mehr als alles andere. Ich kenne inzwischen so viele, aber ich weiß, dass niemand so sein kann wie du. Du bist die Frau die mein Leben vervollständigt. Seitdem ich dich kenne, ist alles viel einfacher für mich und ich spüre endlich kein Hass mehr. Früher hab ich immer nur an Sex gedacht, als ich jemanden geküsst habe, aber wenn ich dich küsse, denke ich an endlose Liebe. Man, ich wusste nicht einmal das so etwas gibt. Glaub mir, du kennst mich, du weißt wie ich drauf war, dass ich heute so bin, habe ich dir zu verdanken. Egal was ich tue, ich muss an dich denken. Daran denken, wie wunderbar Gott doch sein muss, dass er so ein unbezahlbaren Engel auf die Welt geschickt hat, um mich rechtzuleiten. Ich weiß, es ist nicht einfach für dich, du stehst zwischen zwei Stühlen und dennoch bist du so stark, dass du mich nicht loslässt, obwohl ich das größte Arschloch war, das es nur geben kann, naja... so schlimm wie Kaan nicht, aber du weißt was ich meine...."
Jetzt musste Mira leise lachen und nickte. "Ja ich weiß es und ich liebe dich auch so sehr. Ich will bei dir sein, ganz egal was auch passiert. Denn die Angst und der Hass, dass ich einst für dich empfunden hatte, ist nichts gegen diese Liebe die ich im Herzen trage."
Beide schauten sich tief in die Augen, er küsste sie auf die Lippen und hauchte in ihr Ohr: "Bitte, gib mir die Erlaubnis, dich als meine zu sehen."
In diesem Moment lief es ihr kalt den Rücken runter und sie nickte nur eifrig mit dem Kopf. Blitzartig legte Luca seine Lippen auf ihre Stirn und drückte sie mit der einen Hand enger an sich. "Danke."
Mira lächelte verliebt und sah erst jetzt das Nina mit einem zufriedenen Blick und vor der Brust verschränkten Armen vor der Küche, wo das Licht angeschaltet war, stand und beide beobachtete. Erst als sie wieder zu Luca blickte, sah sie das er ihre Arme verschränkt hatte und sein Glas an ihre Lippen führte. Sie tat das gleiche mit ihrem Glas und gleichzeitig tranken sie, jedoch verzog Mira ihr Gesicht, woraufhin Nina und Luca leise lachten und Nina mit einem dritten Glas zu beiden lief, beide umarmte und Alles Gute wünschte, anschließend schenkte sie sich selbst auch ein und trank genüsslich daraus . "Wieso eigentlich jetzt das Sekt?", fragte Mira neugierig und Nina antwortete: "Früher hat man dem Gast ein Glas Sekt angeboten. Entweder er hat es getrunken und hat somit Vertrauen gezeigt oder weggeschüttet, weil er davon ausging das Gift drin war. Also ein Symbol des Vertrauens."
"Verstehe.", quittierte Mira leise und schmiegte sich an ihren Freund. "Darf ich dir jetzt dein Geschenk geben?"
"Natürlich."
Sie holte aus ihrer Tasche ein Umschlag raus und als er das Geschenk sah, weiteten sich seine Augen. "Und so kannst du mir zeigen, dass du mir vertraust."
"Kein Problem. Für dich überwinde ich spielend meine Höhenangst.", brachte er zwinkernd hervor. Nach zehn Minuten brachte Nina den Schokoladenkuchen, sie sangen für Luca, der beide einfach nur amüsiert und Kopfschüttelnd anschaute und den Kuchen schnitt. Nachdem jeder einen Teil gegessen hatte, pusteten sie fast alle Kerzen, bis auf die, auf dem Tisch, aus und Nina wünschte beiden eine angenehme Nacht, ehe sie hoch in Lucas Zimmer verschwand. "Wo schlafen wir?", fragte Mira, woraufhin Luca aufstand und aus der Küche eine große Kuscheldecke und zwei Kissen brachte. "Hier." Dann klappte er die Couch auf und beide legten sich darauf. Natürlich lag Mira immer noch aufgeregt in seinen Armen, ehe Luca anfing ihre Haare zu streicheln und leise dekretierte: "Schlaf jetzt, mein Engel."


Ende





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