Autor: e93
veröffentlicht am: 16.01.2012
Irgendwie wurde ich durch einen komischen Gedanken inspiriert, so eine Geschichte wie diese zu schreiben. Natürlich hatte ich auch schon vorher mit dem Gedanken gespielt, aber jetzt weiß ich in etwa, den kompletten Ablauf der Geschichte.
Das Thema wird sicherlich kritisiert, dennoch werde ich mich nicht abbringen lassen, sie zu Ende zu bringen. (13. Januar 2012)
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Viele behaupten das die Meinungen der Menschen, die eine glückliche Beziehung führen, wenigstens in bestimmten Punkten übereinstimmen (sollten). Doch was passiert, wenn zwei Menschen auf einander prallen, die so gar nichts mit einander gemeinsam haben und das auch noch in Berlin?
Sie stammt aus einer türkischen Familie und obwohl ihre Urgroßeltern einer der ersten türkischen Einwanderer waren, wird dennoch ein großer Wert auf die kulturelle und religiöse Erziehung gelegt. Trotz das sie im Gegensatz zu anderen Migranten, eher ein gelasseneres Leben führt, da die Frauen der Familie, zum Beispiel auch kein Kopftuch tragen oder sie ihre fast grenzenlosen Freiheiten besitzt, gibt es doch bestimmte Regeln, die auf keinen Fall gebrochen werden dürfen. Vor allem die bekanntesten, die in den meisten muslimischen Familien gelten: Kein Sex vor der Ehe und einen Partner aus dem eigenen Land.
Mit ihren gerade mal 18 Jahren, erhält die Familie immer mehr Heiratsanträge, für die lebensfrohe und selbstbewusste Mira, die zurzeit die 12. Klasse einer Fachoberschule besucht und nebenbei in einem Lokal arbeitet, um auf eigenen Beinen zu stehen.
Luca der gebürtige Deutscher ist genau das Gegenteil, er lebt mit seiner Mutter und zum Teil bei seinen Großeltern, da seine Mutter ihn bereits seit seinem 3. Lebensjahr allein erzieht, weswegen er sich auch nicht an seinen Vater erinnern kann. Sie ist in einer Partnerschaft mit ihrem türkischen Vorgesetzten, Rechtsanwalt Herr Ali Kaptan, den Luca überhaupt nicht leiden kann.
Aus diesem Grund kommt es häufig zu Streitigkeiten mit seiner Mutter und deswegen empfindet er besonders gegenüber türkischen Familien Hass, aber der eigentliche Grund ist tiefgründiger.
Da er sich oft von der Welt verlassen fühlt, hängt er meistens mit seiner Clique an Bahnhöfen ab, um Drogen zu verkaufen und zu konsumieren, aber nicht nur dies sondern beispielsweise auch Diebstähle und Körperverletzungen gehören mittlerweile zu seinem Alltag.
Die Mehrheit seines Freundeskreises besteht, genau so wie er aus Nationalsozialisten, weshalb er nicht selten in Schwierigkeiten mit Ausländern gerät.
Besonders wegen seinem aggressiven und diktatorischem Verhalten wurde er bereits von drei Gymnasien geworfen, doch Dank seiner Mutter ändert sich bald alles.
*
Kurz vor dem Ende der Herbstferien, traf sich Mira mit ihren beiden besten Freundinnen in der Stadt.
Mit einem süßen Lächeln begrüßte sie, die beiden Mädels und gemeinsam liefen sie von Laden zu Laden und gaben jeweils um die 250 Euro aus.
Nach dem sie auch im letzten Laden mindestens 40 Euro ausgegeben haben, setzten sie sich zu einem Café und sprachen über die Erlebnisse in den Ferien.
Katrin, die verrückte unter den dreien, begann mit ihrer lässigen Art zu erzählen: „Also, ich war fast zwei Wochen in New York und es war verdammt schön dort. Dank meinem Vater habe ich auch schon eine Ausbildungsstelle zur Hotelfachangestellte ergattert.“
„Oh nein, du fliegst doch nicht wirklich sofort nach deinem Fachabitur oder?“ ,fragte Mira mit einem traurigen Blick.
Katrin legte ihre Hand um Miras Schultern und antwortete gefühlsbetont: „Doch leider.“
Das schüchterne Mauerblümchen, Yvonne, legte ihre Brille zur Seite und sagte das Thema wechselnd: „Mädels bis dahin ist noch lange Zeit, zieht nicht so ein Gesicht. Also ich habe mich in den Ferien gegen meine Brille und für Kontaktlinsen entschieden.“
Mira und Katrin lächelten frech, umarmten sie und meinten: „Das wird dir sicherlich gut stehen.“
Yvonne nickte leicht, schaute Mira tief in die Augen und fragte neugierig:
„Erzähl wie war es bei dir?“
In diesem Moment kam ein junger hübscher Kellner und die Mädels bestellten, Latte Macchiato, heiße Schokolade und Espresso.
Dann überlegte sie kurz, lehnte sich zurück und sagte genervt: „Die Heiratsanträge vermehren sich.“
„Ist doch schön“ ,sagte Katrin sich amüsierend.
„Als ob, glaub mir ich werde nicht heiraten. Ich will auf eigenen Beinen stehen und unabhängig sein.“ ,erklärte Mira überzeugt.
Ungefähr sieben Minuten später, kam der Kellner mit den Getränken zurück und sagte lächelnd die Gläser austeilend: „Lasst es euch schmecken, meine Damen“
„Vielen Dank“ ,bedankten sich die Mädels und die Freundinnen bekamen mit wie der Kellner Mira zu zwinkerte.
„Mira ist der nicht goldig? Er steht bestimmt auf dich“ ,meinte Katrin zufrieden und schlürfte an ihrem Espresso.
„Ja er ist wirklich süß.“ ,gab diese rot werdend zu.
Anschließend sprachen sie noch über die Schule, bis Yvonnes Handy klingelte, die sich daraufhin auch schon verabschiedete und ging. Fünf Minuten später verriet Katrin ebenfalls, das sie los müsse, da sie sich noch mit ihrem Freund David treffen würde.
Somit verabschiedete Mira sich mit einer Umarmung und machte sich auf den Weg zum Bahnhof.
Während sie auf ihre Bahn wartete, beobachtete sie eine Gruppe von blond bis dunkelbraun haarigen Typen mit überwiegend Consdaple Oberteilen, wovon man aber wegen ihren Lederjacken nur die Buchstaben NSDAP sehen konnte. In mitten dieser Gruppe erkannte sie einen dunkelblond haarigen auf dessen Oberteil, die Nummer 18 abgebildet war.
Dank ihrer letzten Politik Stunde hatte sie erfahren, das die Zahl 1 für A und 8 für H, bei den Nationalsozialisten stand und somit war es nicht zu übersehen, dass diese Gruppe allesamt Nazis waren. Mira kannte bereits die Gruppe und war über diesen Zusammenstoß gar nicht erfreut.
- Wieso muss ich ausgerechnet jedes mal dieser Gruppe begegnen – fragte sie sich missmutig selber. Es war auch kein Wunder, denn ab und zu kam es sogar zu Schlägereien mit ihrem Bruder, Cousin und deren Freunden.
Der Junge mit der Zahl Nummer 18, die die abweisenden Blicke von Mira erwischt hatte, lief auf sie zu und fragte sie verspottend: „Wen haben wir denn hier?“
Mira die vergeblich versuchte ihn zu ignorieren, antwortete schließlich wütend, nachdem er ihre Tüte von ihr gerissen hatte:
„WILLST DU MICH VERARSCHEN? GIB MIR SOFORT MEINE TÜTE ZURÜK!“
„Na geht doch“ ,sagte er, sie auslachend, einzeln die Kleidung aus der Tüte entnehmend und diese auf den Bahngleis werfend.
Mira die vor Wut nun außer sich war, schaute tief in diese zugegeben, fesselnden blauen Augen und schellte ihn so fest, dass selbst seine Gruppe jetzt auf sie zuging. Der Junge, der auf Grund den fast 10 Zentimeter hohen Absätzen von Mira, bloß einen halben Kopf größer, somit ungefähr 1,76 m groß war, stoppte seine Freunde und sagte seine Wange festhaltend: „Alter nicht schlecht, aber jetzt zeig ich dir, wie man richtig schlägt.“ ,und boxte absichtlich auf die Säule, neben der Mira stand, um ihr zu zeigen, wie gefährlich er sein konnte.
Mira bekam ungewollt Angst, tritt ein Schritt zurück und versuchte trotzdem seinen Blicken stand zu halten. Er war wirklich stark und jetzt erkannte Mira auch jeden einzelnen Muskel seines Oberkörpers. Er war zwar nicht sehr breit, aber dennoch kräftig und durch trainiert, er hatte eine leichte Narbe an seiner rechten Wange, die jedoch wegen seiner Hautfarbe nicht sofort auffiel.
Nachdem sie kein weiteres Wort mehr sagte, legte er seine Hände auf ihren Hinterkopf, lehnte sein Kopf gegen ihre Stirn und sagte mit einer ernsten Stimme: „Sag deinem Bruder schöne Grüße, er soll gut auf seine Schwester aufpassen.“ ,zwinkerte ihr noch einmal zu und ging mit seiner Gang fort. Mira die erst jetzt realisierte, dass ungefähr ihre Kleidung im Wert von 80 Euro auf den Gleisen lag, war kurz davor ihren Verstand zu verlieren. Wieso hatte sich keiner eingemischt? Was hatten sie gegen Ausländer? Während sie dieses kindische Handeln nicht nachvollziehen konnte, schaute sie mit leeren Blicken nur zu, wie ihre Bahn kam...
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