Gegensätze ziehen sich an! - Teil 5

Autor: e93
veröffentlicht am: 15.02.2012


Eine Woche später, endlich Weihnachtsferien. Mira\'s Eltern sowie ihr Bruder waren in die Türkei geflogen und somit hatte sie freie Bude.
An manchen Tagen übernachtete ihre Cousine, an anderen ihre Freunde bei ihr. Trotz der guten Atmosphäre der Familie tat es gut mal alleine zu sein.
An einem Abend nach dem sie sich mit ihren Freundinnen, zum Lernen getroffen hatte, begleitete sie sie zum Bahnhof.
„Mira, du musstest doch gar nicht in dieser Dunkelheit mit kommen.“ ,erklärte Tanja, da sie sich Sorgen machte.
Mira umarmte sie kurz und gestand: „Ich bin gerne mitgekommen.“
Ungefähr fünf Minuten später, kam die Bahn und die Mädels fuhren weg.
Sie nahm ihr Handy raus, schaute auf die Uhr und drehte sich um und sah ihn, Luca, nach zwei Monaten zum ersten mal wieder.
Er saß auf einer Bank, in seiner Hand hielt er ein Joint und neben ihm war wieder seine Clique und dazu einige Weiber, unter anderem auch Nina, eine ehemalige gute Freundin von Mira.
Ohne das sie sich es erklären konnte, drehte sie sich zwar wieder um, aber blieb dort geduldig stehen.


*
„Schau mal da ist deine schon wieder“ ,sagte Timo auf Mira zeigend.
„Was? Meinst du Mira?“ ,fragte Nina überrascht und stellte sich vor Luca.
Luca grinste breit, schob Nina zu Seite, stand auf und lief auf Mira zu.
„Ich glaube du schuldest mir etwas.“
Mira drehte ihr Gesicht zu ihm um und schüttelte sofort ihren Kopf.
Luca zog ihren Kinn leicht hoch, schaute ihr tief in ihre haselnussbraunen Augen und fragte leise: „Ich war zwei Monate ihm Knast, wurde vom Gymnasium geschmissen und weißt du wer daran Schuld ist?“
Mira schluckte runter und antwortete mit Nein.
Luca ließ sie los und schrie zornig: „IHR!“
Sie ignorierte ihn und wollte weiter laufen, aber dann kamen drei weitere Typen auf sie zu, um ihren Weg zu versperren und da inzwischen die Menschenmenge auf die Gruppe aufmerksam geworden war, zog er sie zu einem verlassenen Ort und begann seine Wut zu zeigen:
„WEGEN EUCH AUSLÄNDERN SPÜRE ICH NUR NOCH HASS!“
Mira nahm ihren ganzen Mut zusammen und unterdrückte die Furcht. Es war dunkel und kalt, sie fror so sehr dass sie zitterte, vor allem dieser Ort machte ihr Angst. Das schlimmste war jedoch, dass sie diese blauen glasigen Augen trotz, dass sie alleine mit einer Gruppe voller Nazis war, begehrte.
„WAS NÜTZT ES DIR UNS RUNTER ZU MACHEN, WENN DEINE MUTTER SELBER MIT EINEM TÜRKEN ZUSAMMEN IST?“
Als er das hörte, schlug er ihr ins Gesicht und schrie: „WOHER WEIßt DU WAS?“
Sie lachte, machte ihre Haare nach hinten und verriet: „Vergiss nicht, dass mein Cousin mit dir in der gleichen Klasse war, bevor du raus geschmissen wurdest. Bravo, wie schaffst du es soviel Mist zu bauen?“
Er schlug sie schon wieder, aber sie lachte nur und sagte: „Komisch, deine Kraft reicht irgendwie nur gegenüber einem Mädchen. Musst wohl nach trainieren, was du in diesen beiden Monaten versäumt hast.“
„HALT DEIN MUND DU SCHLAMPE!“ ,schrie er, in dem er an ihren Haaren zog.
„Schlampe? fällt dir kein anderes Wort ein?“ ,und sie lachte.
Er knallte ihr Kopf gegen die Wand und sagte spöttisch: „Was ist eine Türkin auf dem Müllplatz? Alice im Wunderland .“
Die Masse fing an Mira aus zu lachen und langsam verschwanden ihre Kräfte, trotzdem sagte sie so glaubwürdig wie möglich:
„Du bist nur lächerlich, denk nicht das du mich so provozieren könntest.“
Jetzt nahm er ihr Kopf erneut in seine Hände und genau in dem Moment als er es wieder gegen die Wand schlagen wollte, kamen die anderen und hielten ihn fest, damit er nicht erneut ins Gefängnis kommen sollte.
Er stand gegen seinen Willen auf, spuckte auf Mira und verließ mit seinen Leuten diesen verlassenen Ort.
„Luca warum hast du das gemacht?“ ,fragte Nina schockiert.
„Weil ich kein Grund mehr darin sehe, dieses Mädchen zu verschonen.“ ,antwortete er so kalt wie möglich.
„Du kannst sie jetzt nicht dort einfach so liegen lassen!“ ,mischte sich ein anderes Mädchen ein.
„Ist mir doch egal, soll sie schauen wie sie zurecht kommt.“ ,sagte er kühl und zündete sich eine Zigarre an.


*
Mit ihrer letzten Kraft schaffte sie es nach Hause, ging schnell unter die Dusche und anschließend ins Bett. Er hatte sie enttäuscht. Sie wusste, dass er gefährlich war, aber nie hätte sie gedacht das er sie so verletzen würde. Ihr Kopf schmerzte unerträglich und sie wollte nur noch schlafen. Weswegen behandelte er sie so schlecht? Was war der Grund weswegen er Ausländer so sehr hasste? Und das obwohl seine Mutter selber mit einem Türken liiert war. War vielleicht dies der Grund?
Sie konnte sich einfach kein Reim darauf bilden. Es tat ihr einfach nur weh zu sehen, dass er so herzlos war.
Diese blauen Augen, wie sehr sie diese liebte und inständig hoffte , dass er diese Maske irgendwann fallen lassen würde, auch wenn sie selbst nicht daran glaubte. Am nächsten Tag lag sie bestimmt noch bis Mittag im Bett, da diese Kopfschmerzen wirklich unerträglich waren und sie nur ihre Ruhe brauchte, bis sie aufstand und schwankend sich unter das kalte Wasser stellte.





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