Es kommt anders als man denkt - Teil 20

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 25.02.2012


»Ich bin so froh, dass du mit mir reden willst!« Rief sie lächelnd.
»Ja schön. Denk bloß nicht, dass ich dir verzeih.«
»Natürlich nicht.« Sagte sie ernüchtert.
»Erzähl was du mir erzählen willst.«
»Hast du meine Mail komplett gelesen?«
»Ja hab ich.«
»Da war eigentlich alles drin was ich dir erzählen wollte. Und obwohl ich weiß, dass es nie passieren wird, will ich dich bitten mir zu verzeihen.«
»Glaub mir, das würde ich gerne. Ich wünschte mir ich könnte es. Aber es geht nicht. Versetz dich mal in meine Lage. Was hättest du gemacht, wenn Torben dich mit mir betrogen hätte? Du hättest doch genauso reagiert. Ich wollte mich mit dir treffen um dir zu sagen, dass ich dich nicht hasse sondern nicht mehr mit dir befreundet sein kann. Es ist einfach zu viel passiert.«
»Da hast du wahrscheinlich.«
»Du bedeutest mir immer noch sehr viel und ich hab dich wirklich lieb. Vielleicht werden wir irgendwann wieder Freunde. Halt nur nicht in naher Zukunft.«
»Hoffentlich.«
»Ja… Ich denke ich geh wieder nach Hause.«
»Lass und doch noch was trinken gehen.«
»Geht nicht. Ersten muss ich mich um Isi kümmern und zweitens hab ich Hausarrest.«
»Bist du etwa abgehauen?!«
»Nein. Meine Eltern haben es mir erlaubt. Sie hoffen wohl, dass wir uns wieder vertragen und die und ich haben einen Deal abgeschlossen.«
»Wär es schlimm wenn ich dich begleiten würd?« Ohne was zu sagen stand ich auf und ging los. »Kommst du?« Ich war froh, dass der ganze Mist jetzt vom Tisch geräumt war. Dennoch bezweifelte ich, dass wir uns wieder anfreunden würden. Und wenn, dann mal wieder viel zu früh. Zu Hause kümmerte ich mich dann um Isabel und als sie eingeschlafen war legte auch ich mich hin.

Der Rest des Jahres verging wirklich schnell. Und die Kleine ist verdammt schnell groß geworden. Mittlerweile konnte sie sprechen und laufen. Es ist unglaublich wie schnell die Kinder wachsen. Tobias und ich waren immer noch zusammen und Kathi und ich verstanden uns ein wenig besser. Wir mussten gemeinsam eine Facharbeit für Physik machen. Deshalb sollte sie heute zu mir kommen. Als es klingelte dachte ich es wäre Tobias oder Kathi. Aber es war Marcel.
»Was machst du hier?!« Flüsterte ich energisch.
»Ich wollte dich sehen.« Antwortete er benebelt.
»Bist du besoffen?!«
»Nö.« Hickste er und zeigte mir seine Hand.
»Willst du mich verarschen?! Du bist high?!«
»Jups.« Lachte er.
»Seit wann kiffst du?!«
»Seit unserer letzten Begegnung.«
»Junge verpiss dich!«
»Nö. Und jetzt komm er und gib mir ‘nen Kuss.«
»Spinnst du?!« Ich schubste ihn weg und sah ihn angewidert an.
»Bist du etwa immer noch mit diesem Bubi zusammen?!«
»Ich wüsste nicht was dich das angeht.«
»Marc?!« Kathi sah ihn überrascht an.
»Ach ihr seit wieder beste Freunde?«
»Nein!« »Ja!« Sagten wir gleichzeitig und er fing an zu lachen.
»Alter! Das war ja mal voll synchron!«
»Marcel, entweder du verpisst dich jetzt sofort oder ich hol die Polizei!«
»Ich geh ja schon.« Winkte er ab. »Scheiß Bitch…« Hörte ich ihn murmeln.
»Was hast du gesagt?!« Fuhr Kathi ihn an.
»Ich hab scheiß Bitch gesagt.«
»Dann hab ich doch richtig gehört.« Sagte sie und haute ihm eine rein. »Ich hab’s dir schon mal gesagt. Niemand verletzt oder beleidigt MEINE Jenni!« Sie schob mich rein. Während sie alle Türen, Fenster, Rollos und Gardienen schloss, holte ich etwas zum kühlen und gab es ihr für ihre Hand.
»Das grad eben war total nett von dir.« Bemerkte ich dankbar.
»Mag sein, dass ich nicht mehr deine beste Freundin bin. Aber das ändert trotzdem nichts daran, dass du meine bist.« Dass sie das sagte machte mich echt glücklich. Und ich wusste, ich hatte ihr verzogen.
»Was laberst du? Du bist immer noch meine beste Freundin.« Ungläubig starrte sie mich an. »Jetzt guck doch nicht so. Du weißt doch wieschlecht ich im Nachtragen bin. Jetzt lass uns mit der Facharbeit anfangen.«
»Okay…« Sie begriff die Lage noch nicht ganz. Nachdem wir die ersten Seiten für die Mappe fertig hatten, machten wir eine Pause. Wir setzten uns vor den Fernseher, da meine Eltern Isabel mitgenommen haben, damit ich die Aufgabe fertig machen konnte.
»Das hat mir total gefehlt.« Sie schaute mich an.
»Was?«
»Mit dir was zu machen.«
»Mir auch.« Es klingelte und für einen Moment dachte ich es wäre wieder Marc. Ich schaute vorsichtig durchs Guckloch und öffnete erleichtert die Tür.»Hey. Danke, dass du gekommen bist.« Ich gab Tobias einen Kuss und er sah skeptisch hinter mich.
»Was will die denn hier?«
»Entspann dich. Wir haben uns wieder vertragen.«
»Und was hat dich umgestimmt?«
»Versprich mir bitte nicht auszurasten.«
»Was ist passiert?«
»Versprich es.«
»Ich versprech es.«
»Marcel war vorhin total bekifft hier. Er wollte mich anpacken. Ich hab ihn weggeschubst und er nannte mich Bitch. Da hat sie ihm eine rein gehauen.«
»Ich mach den Typen fertig!«
»Nein man! Es ist ja nichts passiert. Und ich will nicht, dass meine kleine Maus einen Vater hat der im Krankenhaus liegt. Damit meine ich nicht Marcel.«
»Trotzdem hat der Pisser dich weder anzufassen noch dich zu beleidigen.«
»Das wird er auch nie wieder. Bleibst du noch oder gehst du wieder?«
»Was möchtest du denn?«
»Dass du bleibst. Du könntest uns ja mit der Facharbeit helfen indem du alles abtippst. Und ich würde mich einfach sicherer und wohler fühlen wenn du bleiben würdest.« Er schloss die Tür und wir machten uns an die Arbeit. Am Abend waren dann mit allem fertig. Kathi ging direkt nachdem wir fertig waren los. Weil sie ihre Tasche hatten lief ich ihr hinterher. Bis ich sah mit wem sie sich traf...





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