Es kommt anders als man denkt - Teil 16

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 15.02.2012


Am nächsten Tag fuhren Kathi und ich nach Bremerhaven. In Cuxhaven konnte man einfach nicht shoppen. Aber dort war es anders. Nachdem wir shoppen waren und unsere Sachen in mein Auto gepackt hatten, gingen wir noch ins Klimahaus.
»Hey Jenni!«
»Jonas?« Wir gingen langsam aufeinander zu. »Was machst du denn hier?«
»Meine Ma hat mich gezwungen mit ihr hier hin zu gehen. Und du?«
»Meine Freundin und ich waren shoppen.« Ich deutete auf sie und sah, dass Torben bei ihr war. Komischer Weise war es mir peinlich, dass die beiden grade miteinander rummachten.
»Hast du Lust mit mir rumzulaufen? Deine Freundin scheint ja reichlich zu tun zu haben.«
»Naja… Weißt du… Ja.« Ich schrieb ihre eine SMS und ging dann mit Jonas weg.
»Also, worauf hast du Lust?« Fragte er mich.
»Irgendwie hab ich voll Bock auf Pizza oder Döner oder so.«
»Eine so kleine und zierliche Tänzerin die Döner ist?«
»Ja. Ich kann so viel Essen wie ich will. Ich wird einfach nicht dick.«
»Na dann lass uns was zu essen holen.« Wir gingen mit dem Essen und Trinken zu meinem Auto und nachdem wir aufgegessen hatten wollten wir uns ein bisschen besser kennenlernen. Die ganze Zeit fragte ich mich ob ich ihm von Isabel erzählen sollte. Aber ich beschloss es ihm lieber nicht zu sagen.
»Wie alt bist du eigentlich?«
»17 und du?«
»16.«
»Süß.«
»Ey. Du bist nur ein Jahr älter.«
»Das Alter meinte ich doch gar nicht.«
»Was dann?«
»Dich.« Sagte er achselzuckend. Ich konnte nichts sagen. Die Aussage kam so plötzlich, dass ich nicht wusste was ich sagen sollte. Er kam mir langsam näher und küsste mich. Ich erwiderte ihn zunächst, brach ihn dann aber ab und sagte:»Du musst wissen, dass ich normaler Weise nicht so leicht zu haben bin.« Meine eine Hand eine Hand lag an seinem Hals und streichelte seine Wange.
»Wieso jetzt?«
»Ich hab nur noch vier Tage hier und bin dann wieder in Berlin. Außerdem hab ich bei dir so ein Gefühl, dass da echt was draus werden könnte.«
»Süß. Kommst du heute eigentlich JTP?«
»Kommt drauf an ob meine Freundin auch will.« Er legte seine Hand auf meine und lächelte mich an.
»Apropos Freundin. Ist sie das nicht?« Er schaute an mir vorbei.
»Ist doch egal.« Ich drehte seinen Kopf wieder zu mir und küsste ihn. Nach einer Zeit wollte ich es aber doch wissen und drehte mich um. Tatsächlich waren sie und Torben es. Sie kamen zu uns und blieben stehen. Torben ließ Kathis Hand los und ich schrie:»Torben!«. Wir rannten aufeinander zu und umarmten uns. Sofort rannte ich wieder zurück zu Jonas. Er lachte und konnte nicht mehr aufhören.
»Ich hab irgendwie das Gefühl, dass das mit dir noch amüsant werden könnte.«
»Und wie.« Ich nahm seine Hände und wir lächelten uns an.
»Ich geh mal meine Mutter suchen.«
»Nein. Bleib noch.«
»Ne. Sie macht sich bestimmt schon Sorgen. Bis später.«
»Ja. Bis heute Abend. «Ich kannte ihn nicht. Warum hatte ich ihn dann geküsst?
Kathi und ich beschlossen heute wieder ins JTP zu gehen. Wie immer setzten wir uns an die Bar, tranken was und gingen auf die Tanzfläche. Als ich Jonas sah, ließ ich sie kurz alleine und ging zu ihm. Er sagte nur:»Warte mal eben Süße. Ich muss hier was regeln.« <An was für einen bin ich denn da geraten? Ein Schläger?! Na ganz toll. Anscheinend hab ich nur Pech mit Männern. Zuerst zwei die mich betrügen und jetzt ein Schläger. Zeig mir tausend Jungs. Ich finde mit Sicherheit das größte Arschloch und verlieb mich in ihn.> Dachte ich mir. Ich ging zu Kathi und sagte ihr, dass ich kurz an die frische Luft gehen wollte. Jonas folgte mir. »Hey, was ist los?« Fragte er mich.
»Ach nichts.« Eigentlich wollte ich ihn fragen was er da zu regeln hatte. Aber ich beschloss es lieber zu lassen. Immerhin konnte ich ja nicht wissen was er tun würde.
»Na dann komm her.« Er nahm meine Hand, zog mich an ihn ran, küsste mich und nahm mich in den Arm. »Wollen wir wieder rein?«
»Ja.« Arm in Arm gingen wir wieder rein. Ich fühlte mich unwohl, ließ mir aber nichts anmerken. Wir setzten uns zu seinen Freunden an einen Tisch. Vorher holte ich aber Kathi. Weil ein Platz zu wenig war setzte ich mich einfach auf ihren Schoß. Die Jungs guckten und komisch an. Kathi und ich achteten gar nicht darauf. Wir redeten und kapselten uns von den anderen ab. Irgendwann fragte sie mich was los sei und ich erzählte ihr alles so, dass niemand verstand was ich meinte. Außer natürlich sie. Jonas zog mich auf die Beine und ging mit mir auf die Tanzfläche.
»Tanz mit mir.« Sagte er auffordernd.
»Was wenn ich nicht will?« Fragte ich verlegen.
»Dann tanz mit mir.« Ich drehte mich um und erblickte Marc.
»Da tanz ich lieber mit einem Sack Kartoffeln.«Ich wollte mich umdrehen und mit Jonas tanzen. Doch ich überlegte es mir anders und begann mit ihm zu tanzen. Wir hatte noch viel zu klären und so konnte ich herausfinden ob Jonas ein Schläger war.
»Warum hast du mich gewählt?«
»Du wolltest mit mir reden.«
»Da hast du recht.«
»Wer war das Mädel mit dem du mich betrogen hast?«
»Ist doch egal.«
»Nein ist es nicht. Wer war es?«
»Melanie.«
»Was? Unglaublich! Sie spannt mir auch jeden Typen aus.«
»Sieh es nicht so eng. Es war bloß Sex. Ich habe dich trotzdem geliebt.«
»Gut zu wissen.«
»Und was läuft zwischen dir und diesem Macker?«
»Weiß nicht. Wir haben rumgemacht. Ich denke wir sind zusammen oder so.«
»Sag mir bescheid wenn er dir wehtut.«
»Warum sollte ich das machen?«
»Weil ich dich noch immer liebe.« Was war los mit mir? Dieser eine Satz hat gereicht um mein Herz höher schlagen zulassen. Hatte ich noch Gefühle für ihn? Nein. Das war unmöglich. Ich bin in den letzten Monaten über ihn hinweg gekommen. Da konnte nichts mehr sein. Es sei denn ich habe das alles nur verdrängt… »Was ist los?«
»Nichts. Was soll sein?« Fragte ich gespielt entspannt.
»Du hast über irgendwas nachgedacht das dich total verunsichert und verwirrt hat. Was war es?«
»Ach nichts. Ich muss gehen.« Ich ging zur Garderobe. Aber er folgte mir. Als ich mich umdrehte stand er direkt vor mir und küsste mich. Ohne dass ich es wollte schloss ich meine Augen und erwiderte seinen Kuss. Er trat einen Schritt zurück und grinste mich an. Kurz darauf nahm ich meine Tasche und meine Jacke und ging raus. Ich setzte mich auf den Bordstein und Jonas kam mir hinterher.
»Was machst du hier?« Fragte er besorgt.
»Nichts. Mir ist nur ein bisschen schlecht.«
»Soll ich Kathi holen und euch nach Hause fahren?«
»Das wäre echt lieb von dir.« Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand. Die Zeit in der er Kathi holte nutzte ich um etwas nachzudenken. Aber je mehr ich nachdachte, desto mehr begriff ich dass ich Marc noch liebte.
Bei Kathi angekommen legten wir uns direkt hin. Aber ich konnte nicht schlafen. Also ging ich raus und setzte mich in die Hängematte. Ich beobachtete die Sterne, die durch die Wolken gelegentlich schwach zu sehen waren. <Was war vorhin los mit mir? Ja klar. Das zwischen mir und Marc war echt gewesen. Jedenfalls meinerseits. Aber er hatte mich betrogen. Er hatte mir das Herz gebrochen. Ich war fertig mit ihm. Warum brachte mich mit diesem einen Satz ‚Weil ich dich noch immer liebe‘ so aus der Fassung?>
»Jenni?« Kathi öffnete die Tür und kam zu mir. »Was machst du hier?« Sie hatte eine Decke dabei, setzte sich neben mich und warf sie über unsere Schultern.
»Nachdenken.«
»Worüber?«
»Kennst du das, wenn jemand dich herbe verletzt und du denkst du hasst ihn für immer, aber du bei der nächsten Begegnung merkst, dass du diese Person immer noch magst?«
»Was ist passiert?«
»Im JTP hab ich doch mit Marc getanzt. Er hat gesagt, dass er mich immer noch liebt und mein Herz hat schneller geschlagen. An der Garderobe hat er mich geküsst und ich hab den Kuss erwidert, mich gefühlt als würde ich schweben, ihn genossen. Ich denke ich liebe ihn auch noch.«






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