Autor: Mina
veröffentlicht am: 15.11.2011
„ Es ist wirklich alles okay.“
Mich schauten 4 besorgte Augenpaare an.
„ Wirklich macht euch keine Sorgen um mich, bitte.“
Ich versuchte sie so gut es ging zu überzeugen, dass es mir wieder gut ging nach der Attacke von heute Morgen. Doch irgendwie glaubten sie mir nicht so richtig. Ich nahm es ihnen nicht übel, denn ich glaubte mir ja noch nicht einmal selber richtig.
Doch Joe sagte: „ Naja, wenn das so ist Grace. Morgen gehst du aber mit uns zur Schule oder ?“
„ Ja natürlich. Wenn du denkst ich lass Abigail den Triumph, dann kennst du mich aber wirklich schlecht.“ Ich lächelte Joe und Brad über den Tisch an, und Brad meinte nur mit einem Grinsen auf den Lippen: „ Daran zweifeln wir nicht Gracy.“
Ich wusste ich konnte mich auf die beiden verlassen, und war ihnen dankbar das sie nicht weiter nachfragten. Jenna und Daniel gaben auch ruhe, sie schauten mich nur mit besorgtem Blick an. Doch damit konnte ich Leben.
Ich war noch einige Zeit bei Troy gewesen, doch dann hat er mich dazu gebracht nachhause zugehen. Er meinte: „ Schau Grace, sie wollen doch auch nur wissen, ob es dir gut geht.“
Ich wusste das er recht hatte. Ich schaute ihn an und nahm meine Sachen. Ich wollte mich umdrehen und das Zimmer verlassen, doch soweit kam ich nicht.
„ Hey, wo willst du denn jetzt hin ?“
„Du hast doch die ganze Zeit gesagt ich soll nachhause gehen. Ist ja nicht so, dass ich das tu was du mir sagst aber eine Wahl lässt du mir ja anscheinend auch nicht.“
Er verzog sein Gesicht und kam zu mir. Er nahm mir meine Sachen aus der Hand, zog mich zu ihm und küsste mich. Er sagte : „ So war das nicht gemeint.“ Ich lachte und fragte: „ Nein ? Wie war es denn gemeint ?“
Er küsste mich wieder und wieder. Ich hatte die Hoffnung auf eine Antwort schon fast aufgegeben, da ich mit küssen bedeckt wurde, doch irgendwann sagte er: „ Ich bring dich nachhause, damit du deinen Cousins, deiner Tante und deinem Onkel Bescheid sagen kannst, das es dir wieder gut, bzw. besser geht. Morgen hole ich dich dann von der Schule ab, und wir verbringen den Tag irgendwo zusammen wo uns keiner stört. Ist das okay ?“
Ich lächelte ihn an und nickte. Ich gab ihm ein Kuss und wir verließen sein Zimmer.
Ich ging hoch ins Badezimmer und duschte ausgiebig. Ich überlegte mir was ich Abigail wohl morgen sagen könnte, oder ob ich sie einfach ignorieren sollte. Doch irgendwann ließ ich meine Gedanken an Abigail davon schweifen und dachte an Troy. Ich freute mich auf den morgigen Tag den ich mit ihm verbringen würde.
Jenna kam später nochmals in mein Zimmer. Sie setzte sich an mein Fußenden und lächelte mich schief an. Ich setzte mich neben sie und lehnte meinen Kopf an ihrer schulter an. Sie sagte: „ Grace, weißt du wie stolz ich auf dich bin ?“
Stille erfüllte den Raum, ich war über ihre Worte zu überrascht, um etwas zu sagen.
Sie redete weiter: „ Ich bin so stolz auf dich wie du das alles meisterst. Und ich weiß, das Beth auch sehr stolz auf dich gewesen wäre.“
Meine Augen füllten sich mal wieder mit Tränen. Ich schaffte es immer noch nicht, über sie zu sprechen ohne zu weinen. Ich fluchte leise in mich hinein.
Ich sagte mit leiser Stimme: „ Danke Jenna, doch das habe ich auch alles euch zu verdanken.“
Ich sah aus dem Augenwinkel, wie sie leicht lächelte, sie sagte: „ Ich weiß, dass keiner Beth, Georg oder Liam ersetzen kann, doch ich hoffe wir sind nicht ein allzu schlechter Ersatz.“
Ich richtete mich auf und nahm sie in den Arm. Ich flüsterte leise: „ Nein, ihr seid der Beste.“
Am nächsten Morgen stand ich vorm Spiegel und stellte mir die Frage die sich jeden Morgen millionen von Mädchen stellten: Was ziehe ich heute bloß an ?
Nach 10 Minuten hin und her, hatte ich mich schließlich doch für eine einfache Jeans und meiner lieblingsbluse entschieden. Sie war pink, blau, weiß kariert. Meine Locken fielen mir über die Schulter und ein paar Armbänder zierten mein Handgelenk. Ich lächelte mein Spiegelbild an und sah endlich mal wieder einiger maßen glücklich aus.
Das hatte ich alles Troy zu verdanken. Er lenkte mich ab und er gab mir das was ich jetzt gerade am meisten brauchte. Liebe.
Ich liebte ihn, und ich war mir sicher, dass er das gleiche für mich empfand.
Ich drehte mich um und zog meine Jacke und die Tasche vom Bett. Ich war endlich einmal pünktlich, und wir würden ausnahmsweise mal nicht zu spät zur Schule kommen. Ich hatte die letzte Nacht gut geschlafen. Das Gespräch mit Jenna hatte mir gut getan. Und die Tatsache das ich heute Troy sehen werde brachte mich zum strahlen. Der einzige Gedanke der mich ein wenig runter zog, war der an Abigail.
Ich war mir immer noch nicht sicher, was ich machen sollte. Am meisten wünschte ich mir, das sie nicht existierte und sie nur eine üble Wahrnehmung meiner Phantasie war. Doch dem war nicht so.
Joe:
„ Hey, du bist pünktlich.“ Ich lächelte Grace zu. Brad wartete schon ungeduldig an der Tür, so wie er es immer tat. Grace lächelte zurück und sagte: „ Ja, ich bin pünktlich.“ Sie machte eine Pause und schaute Brad an: „ Brad du kannst mir nichts vorwerfen! Ich bin da.“ In ihrer Stimme fand man schon ihr Lachen wieder. Brad lachte ebenfalls und sagte: „ Ist ja gut. Es würde an ein Wunder grenzen wenn wir rechtzeitig kommen, doch ihr wisst ja, ich glaube nicht an Wunder. Also lass dir so viel Zeit wie du brauchst.“
Mum schnalzte hinter uns mit der Zunge und sagte: „ Na, na Brad, was hättest du jetzt eigentlich sagen müssen ?“ Mum schaute ihn an und war damit beschäftigt streng auszusehen. Brad antwortete: „ Ich bin so stolz auf dich Grace, und wenn du dich ein wenig beeilst, schaffen wir es sogar rechtzeitig. Das ich das nochmal erlebe !“
Sie sagte mit einem Anflug von einem Lächeln: „ Na gut, das lass ich nochmal so eben durchgehen.“
Wir kamen wirklich rechtzeitig zur Schule, doch vielleicht hätten wir heute zu spät kommen sollen. Jeder, wirklich jeder schaute uns an. Die Sache im Sportunterricht von gestern hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Grace zog mit dem Finger ihre Haare hinterm Ohr hervor und wich den anderen aus. Ich war so sauer auf Abigail. Doch ich konnte sie ja schlecht schlagen. Doch ich war mir sicher, wenn sie ein Junge wäre, das sie schon längst eine kleben hätte.
Wir gingen in die Klasse.
Keiner sagte etwas.
Bevor Abigail überhaupt so weit kam straften wir sie mit Blicken, die sie verstummen ließen.
Als es zum Unterricht läutete, kam Mrs. Anderson und bat Grace in das Büro des Direktors.
Grace:
Als ich vor Mr. O’donalds Büro stand und klopfte, bekam ich ein leichtes Schwindelgefühl. Ich fühlte mich unwohl. In das Büro des Direktors geschickt zu werden, gehörte nicht unbedingt auf die Liste der Dinge, die ich am liebsten machte.
„ Herein.“
Ich betrat das Büro des Direktors. Er war schon ein etwas älterer Mann, und konnte furchteinflößend und streng wirken, doch als er mich sah, bekamen seine strengen Gesichtszüge einen freundlichen Ausdruck.
Er zeigte auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, und ich setzte mich vorsichtig. Er sagte: „Hallo Mrs. Moore. Ich habe von dem Vorfall zwischen ihnen und Mrs. Peterson erfahren. Es tut mir leid was da zwischen ihnen vorgefallen ist, und das die ganze Schule nun Anteilnahme an ihrem Schicksal hat. Mrs. Peterson wird die Konsequenzen dafür tragen. Wenn es nochmal zu einem ähnlichen Vorfall kommen sollte, bitte ich sie darum mich zu informieren. Ich dulde so ein respektloses verhalten nicht an unsere Schule.“
Er machte eine Pause und musterte mich. Ich rutschte nervös auf meinen Stuhl hin und her, da ich schon ahnte was jetzt kommen würde.
„ Allerdings müssen wir auch über ihr verhalten sprechen Mrs. Moore. Ich will ihnen nicht sagen, wie sie mit der Situation umzugehen haben, doch das sie einfach das Schulgelände verlassen, ohne jemanden darüber in Kenntnis zu setzten, ist nicht in Ordnung. Ich hoffe sie können mich ein wenig verstehen.“
Ich regte mich nicht, in meinen Kopf hallten immer noch seine Worte. Ob ich ihn verstehen kann ?
Ich wüsste gerne, was er gemacht hätte!
Wäre er erst zu einem Lehrer gelaufen um ihm zu sagen, das er jetzt das Schulgelände verlässt, weil so eine Bitch aus seiner Klasse meint sie muss sein schon zerstörtes Leben noch schlimmer machen ?
Trotz meiner Wut nickte ich leicht. Es würde mir nicht weiterhelfen wenn ich jetzt eine Diskussion anfangen würde, und vielleicht würde ich ums Nachsitzen herum kommen.
Er lächelte leicht und sagte: „ Okay Mrs. Moore, dann wollen wir bei diesem einen mal nicht so streng mit ihnen sein. Doch sollte das nochmal passieren, kommen sie ums Nachsitzen nicht drum rum. Des weiteren werde ich mich um Mrs. Peterson kümmern.“
Ich nickte und zwang mich zu einem leichten lächeln. Ich wünschte ihm noch einen schönen Tag und verließ anschließend sein Büro. Ich war froh daraus zu sein. Ich hoffte nun nur noch die Sache von gestern zu vergessen und so weiter machen zu können wie zuvor auch.
Ich ging zurück in den Unterricht von Mrs. Anderson und setzte mich auf meinen Platz, zwischen Joe und Brad. Ich versuchte die beiden so gut es ging anzulächeln, und konzentrierte mich den Rest des Tages auf den Unterricht.
Ich zählte jede Minute die vorüber ging. Ich konnte es kaum erwarten Troy wieder zu sehen.
Ich verabschiedete mich nach der letzten Stunde von Joe und Brad.
Die beiden konnten mir ansehen das ich nur noch so schnell wie möglich die Schule verlassen wollte. sie wünschten mir viel spaß, doch da war ich schon auf dem halben Weg nach draußen.
Abigail hatte nichts gemacht. Sie hatte nichts gesagt, sie hatte mich noch nicht mal angeschaut. Doch das kam mir gerade Recht.
Ich schaute mich um und suchte nach Troy.
Troy:
Ich suchte in der Menge nach ihr, es waren so viele dass es eine Weile dauerte, bis ich sie entdeckt hatte. Sie schaute sich ebenfalls um. Ich nährte mich ihr langsam, und wartete bis sie mich entdeckte. Als ich ihr ins Gesicht schaute, glitzerten ihre Augen mal wieder so unglaublich. Sie sah mal wieder atemberaubend aus und ich fragte mich womit ich sie verdient hatte. Wir gingen aufeinander zu, und als ich sie gerade in die Arme geschlossen hatte, küsste sie mich auch schon. Sie strich langsam mit ihrer Hand über meine Wange und lächelte. Ich küsste sie nochmal und nahm dann ihre Hand in meine. sie schaute mich an und fragte: „ Und wohin gehen wir ?“
Ich lächelte ebenfalls und sagte: „ Das ist eine Überraschung.“
Sie stellte sich vor mich hin und fragte: „ Bekomme ich ein Tipp ?“
Ich lachte und schüttelte den Kopf. Dann beugte ich mich zu ihr herunter und küsste sie.
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Ich weiß, ihr habt lange gewartet, allerdings nicht um sonst :D
Ich hoffe der Teil gefällt euch.
Lg Mina ;*
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