Zeiten ändern sich. Momente vergehen. Erinnerungen bleiben. - Teil 14

Autor: Mina
veröffentlicht am: 12.10.2011


Ich bin jetzt seit zwei Wochen mit Troy zusammen. Und es waren die besten zwei Wochen seit sehr langer Zeit. Ich bin glücklich.
Ja, glücklich.
Er verstand mich und tröstete mich wenn meine Vergangenheit mich wieder einholte, er war einfach da, als ob es das natürlichste auf der Welt sei. Ich war ihm dankbar dafür. Ich konnte mein Glück kaum fassen.
Er hatte mir einmal gesagt, das ich sein größtes Glück sei. Da saßen wir in seinem unglaublichen Garten und hatten ein Picknick veranstaltet. Ich hatte es ihm allerdings nicht abgekauft. Und hatte nur gesagt: „ Ja natürlich.“ Doch an meiner Stimme hatte man genau gehört, wie wenig ich es ihm glaubte. Er hatte sein Gesicht verzogen und sagte. „ Du glaubst mir nicht, warum?“ „ Weil ich es nicht glauben kann, ich meine das…“
Er hatte mich unterbrochen. Einfach mitten im Satz! Er hatte sich einfach zu mir rüber gebeugt und mich geküsst. Ich hatte natürlich nichts dagegen gehabt, obwohl ich es nicht in Ordnung fand das er mich einfach so unterbrach. Doch als er sich wieder richtig hinsetzte und ich ihn nur anschaute sagte er einfach nur mit einem unglaublich süßen lächeln: „ Ich musste es dir doch beweisen.“

Ich lag noch in meinem Bett und dachte an den Tag zurück. Er war wunderbar gewesen. Doch ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, mein Wecker klingelte - mal wieder.
So langsam wurde es Zeit aufzustehen, wenn ich nicht wieder zu spät zur Schule kommen wollte, das leider öfters passierte als ich es beabsichtigte.
Ich machte mich schnell fertig.
Joe und Brad, warteten schon auf mich als ich die Treppe runter lief. Ich fragte mich wirklich, wie die beiden das schafften, immer so früh fertig zu sein, geschweige so früh aufzustehen. Sie liefen freundlicher weise immer noch mit mir zur Schule. Da ich es immer noch nicht schaffte jegliches Verkehrsmittel zu benutzen bis auf mein Fahrrad. Doch ich hatte mir vorgenommen es bald einmal zu versuchen mit dem Bus oder der Bahn zu fahren.
Wir kamen genau pünktlich zum schellen an der Schule an. Und ich hatte das Gefühl das uns mal wieder ein Schwarm Mädchen folgte. Daran würde ich mich wohl nie gewöhnen. Joe und Brad viel es wahrscheinlich schon gar nicht mehr auf. Doch ich schätzte die beiden in der Sachen falsch ein. Dessen war ich mir bewusst.
Sie konnten jedes, wirklich jedes Mädchen an der Schule haben, doch sie waren beide Single. Ich hatte sie schon einmal danach gefragt warum sie beide Single waren, doch ich hatte nur zur Antwort von Joe bekommen: „ Schau mal, wenn wir Single sind können wir tun und lassen was wir wollen und müssen uns keine Sorgen wegen Eifersucht und den ganzen Kram machen.“ Brad nickte lachend und fügte noch hinzu: „ Außerdem ist unser Leben doch viel schöner, wenn wir ganz viele süße Girls um uns zu haben als immer nur die eine .“ Ich hatte nur den Kopf geschüttelt. Doch ich konnte mir ein Lachen auch nicht verkneifen. Denn ich kannte sie besser. Ich wusste das sie nicht auf einem Macho Trip waren. Denn ich wusste sie waren, wie soll man das sagen, manche würden es vielleicht als altmodisch bezeichnen.
Ja, altmodisch ist das richtige Wort.
Sie sind altmodisch was Mädchen angeht. Sie warten auf die Richtige.

Abigail:
Grace ist heute mal wieder total gut drauf. Das liegt bestimmt an diesem Jungen, der sie manchmal von der Schule abholt. Doch lange wird ihre gute Laune nicht mehr anhalten…

Brad:
Wir haben Sport. Wir waren schon fertig in der Sporthalle, doch Mr. Miller war noch nicht da. Das nutzte Abigail aus. Sie führte eine sehr laute Unterhaltung mit Christel und Janine. Es ging um Grace. Sie sagte: „ Ich war Letzens mit Dolly spazieren. Ich habe eine Abkürzung über den Friedhof genommen… und ihr glaubt nicht was ich dort entdeckt habe!“
Jetzt hatte sie sich zu Grace gedreht. Sie schaute sie mit einem schadenfrohen lächeln an. Sie sagte zu Grace: „ Also das ist dein Geheimnis Grace. Das hättest du uns doch sagen können. Ich meine das ist schrecklich.“ Jetzt war auch der Rest der Klasse hellhörig geworden. Sie schauten alle zu Grace und Abigail. Ich sagte: „ Ist okay Abigail ich glaube wir müssen diese Unterhaltung nicht weiterführen.“ Doch sie lachte nur und sagte: „ Warum den nicht Brad, ich möchte Grace doch nur mein herzliches Beileid aussprechen. Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, aber es ist bestimmt schrecklich seine ganze Familie zu verlieren.“ Keiner sagte was. Ich hasste sie wirklich. Ich spürte schon wie die Wut in mir aufstieg und ich hatte nicht vor sie zurück zu halten. Ich sah zu Grace rüber. Sie stand direkt gegenüber von Abigail. Ihre Augen hatten sich mit Tränen gefüllt.
Warum musste Abigail nur wieder diese Wunde aufreißen, sie hatte doch überhaupt keine Ahnung !
Grace sagte nichts.
Niemand sagte was. Abigail lächelte immer noch. Ich könnte ihr so eine Reinhauen doch ich tat es nicht. Warum nicht ? Nur weil mich die Tatsache davon abhielt das sie ein Mädchen ist? Ich meine Sie ist kein Mädchen, Sie ist ein Monster.
Das Geflüster in der Turnhalle wurde unerträglich. Ich warf Joe einen Blick zu. In seinen Augen spiegelte sich auch der Zorn wieder. Ich ging auf Grace zu. Sie drehte sich zu mir um. In ihren Augen hatten die Tränen überhandgenommen. Doch sie versuchte stark zu bleiben. Ich schaute sie an, sie nickte nur und sagte: „ Abigail, ich hab dir schon einmal gesagt, das dich mein Privatleben rein GAR NICHTS angeht. Wenn dein eigenes so langweilig ist das du dich überall einmischen musst, kann ich auch nichts für dich tun. Es ist verdammt nochmal MEIN LEBEN. Und ich entscheide WEM ICH WAS und WANN ICH es erzähle, ob ICH es überhaupt erzähle. Ich hoffe für dich das du das irgendwann nochmal in deinem erbärmlichen Leben verstehst !“
Stille.
Nichts, kein Wort.
Ich fasste Grace leicht an die Schulter. Doch sie zuckte nur zusammen und verließ die Sporthalle. Die Tür knallte hinter ihr zu und diesmal war es Abigail die zusammenzuckte. Grace Stimme sollte man nicht unterschätzen. Selbst mir hatte sie Gänsehaut zubereitet, und ich hatte hinter ihr gestanden, denn ihre Blicke sind genauso tödlich.
Abigail hatte etwas Gesichtsfarbe verloren und ihr Lächeln war erstarrt.
Sie hatte es verdient. Ich war so stolz auf Grace.
Jetzt kam auch Mr. Miller. Er schaute uns an und fragte: „ Was ist hier los ?“
Ich antwortete: „ Abigail hat sich mal wieder überschätzt.“

Grace:
Jetzt war es vorbei. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Ich knallte die Tür der Umkleide hinter mir zu. Ich glitt auf der anderen Seite runter. Ich saß auf dem Boden und weinte. Doch ich fasste nach einer kurzen Zeit meinen ganzen willen zusammen und zog mich schnell um. Ich stopfte meine Sachen in die Tasche. Und verließ das Schulgebäude. Ich hatte keine Ahnung wohin ich sollte. Ich wollte nicht nachhause. Doch wo sollte ich denn sonst hin.
Ich lief einfach los.
Egal wohin.
Einfach nur weg.
Ganz weit weg.
Ich lief unbewusst den Weg zum Friedhof. Das war ein ganzes Stück. Meine Tränen nahmen mir die Sicht. Ich ging über die Straßen ohne nach Autos Ausschau zu halten.
Mir war es egal.
Ein Auto hupte laut. Doch ich lief einfach weiter.
Ich erreichte nach einiger Zeit den Friedhof.
Ich war da.
Und jetzt ? Was wollte ich hier? Hier konnte mir doch auch keiner helfen.
Sie waren nicht mehr da.
Da konnte man nichts mehr dran ändern.
Ich stand da, und wusste nicht wohin. Ich könnte zu meinen alten Freunden, doch wie sollte ich dahin kommen…
Ich könnte zu Troy, doch er hat Schule. Außerdem will ich nicht das er mich so sieht. Ich weinte wieder stärker. Wo sollte ich bloß hin ?
Ich konnte nicht mehr.
Zu meinem Glück fing es auch noch an zu regnen.
In weniger als 5 Minuten war ich voll komm durchnässt. Ich zitterte am ganzen Körper. Es war kalt, furchtbar kalt.
Mir reichte es wirklich. Der Tag konnte nicht mehr schlimmer werden. Ich wischte mir fest entschlossen mit meinem Handrücken die Tränen und die Wimperntusche aus meinem Gesicht.
Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Doch ich lief einfach wieder zurück zur Straße. Ich lief den Bürgersteig entlang und schaute den Autos hinterher die an mir vorbei fuhren. Mein Handy vibrierte.
Ich wunderte mich das es überhaupt noch funktionierte. Es musste doch mittlerweile auch Voll kommen durchnässt sein. Ich schaute aufs Display - 34 Anrufe in Abwesenheit. Alle von Brad oder Joe. Ich rief nicht zurück. Ich steckte mein Handy wieder zurück in meine Tasche.
Als ich wieder aufsah waren auf einmal eine Menge Leute vor mir. Das Glück meinte es wohl heute richtig gut mit mir…
Ich suchte mir meinen Weg durch die Menschenmenge. Ich ging in meinen Gedanken die Orte durch wo ich noch ihn konnte. Bis ich mit jemanden zusammenstieß. Ich war so wütend. Ich sah nicht auf. Ich ging einfach weiter, doch der Typ hielt mich am Arm fest. Ich wollte gerade fragen was das sollte, doch dann schaute ich in sein Gesicht…
es war Troy…

Mein erster Gedanke: Er ist da.
Mein zweiter Gedanke: Warum jetzt ?
Mein dritter Gedanke: Ich sehe schrecklich aus.
Mein vierter Gedanke: Ich weine .
Mein fünfter Gedanke: Ich brauche ihn so sehr…
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So, der 14. Teil.
Ich habe mich extra beeilt.;)
Lg Mina





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