A Ghost story - Teil 17

Autor: Celithizia
veröffentlicht am: 08.06.2012


Lucya stürzte sich sofort mit wildem Gebrüll auf ihn.
Sie strahle sie eine ganz andere Energie aus als vorhin. Viel entschlossener, gefährlicher.
Auch ihr Bruder schien zu merken, das er jetzt einen ernstzunehmenden Gegner vor sich hatte.
"Pluvia Ignis" rief sie inbrünstig, und ein Feuerregen brach auf ihn los. Lucien stellte sich schützend vor mich, damit ich nichts von den Flammen abbekam.
Ihren Bruder schien das aber nicht groß zu irritieren, er wich den Feuerbällen geschickt aus und bereitete sich auf einen Gegenangriff vor.
Doch auch Lucya schien vorbereitet und konnte ebenfalls ausweichen.
Es war ein erbitterter Kampf, der bis an die Grenzen ging. Die Zwillinge hielten sich nicht mehr zurück, bekämpften sich mit allen Mitteln.
Entsetzt beobachtete ich die Szene. Das durfte so nicht sein, das war Falsch!
Wie konnte man gegen seine eigene Familie kämpfen?
Die umgebung war bald ein einziges, schwarzes Schlachtfeld. Hier und da brannte es auch.
Die beiden waren völlig ausser Atem und konnten sich kaum noch auf den Beinen halten.
Aber der Kampfgeist in ihren Augen war nicht erloschen.

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"Was möchtest du gerne spielen, Schwester?" Ich überlegte. Was wollte ich spielen?
"Ich möchte mit dem Ball spielen!" erwiederte ich. Mein Bruder zog eine Augenbraue hoch.
"Mit dem Ball, bist du dir sicher, Lucya? Ich meine, du kannst es doch nicht richtig, ausserdem spielen wir das immer.." Ich zog einen Schmollmund.
"Natürlich will ich das wirklich spielen!" rief ich entrüstet.
Natürlich war das gelogen. Ich hasste Ballspiele. Aber ich wusste, das du sie magst.
Mir war egal, was wir spielen, hauptsache, ich konnte mit dir zusammen sein.
Aber hätten wir auch wir auch Sachen gemeinsam gemacht, wenn wir gespielt hätten, was ich wollte?

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Die beiden konnten nicht mehr, das war ihnen anzusehen.
Sowohl Lucya, als auch ihr Bruder hatten ein Paar schwere Treffer einstecken müssen.
Aber jetzt holten sie zum Finalen Schlag aus. Wer auch immer jetzt treffen würde, er hätte gewonnen.
Ich sah, wie sie aufeinander zuliefen. Das durfte nicht geschehen, das musste aufhören!
"Stoop!" rief ich und warf mich zwischen die beiden.
Sofort hielten sie inne. Luyca, weil sie mich nicht verletzen wollte, und ihr Bruder, weil er ganz schön überrascht schien.
"Was soll das, ihr seid doch eine Familie, oder?" rief ich wütend. Das kotzte mich wirklich an.
Gut, vieleicht war es falsch, was er getan hatte. Aber wie kann man seinen eigene Schwester umbringen?
"Halt den Mund.." sagte Lucya leise aber gereizt. "Aber.." wollte ich gerade erwiedern. Doch Lucya schnitt mir das Wort ab.
"Du sollst denn Mund halten! " schrie sie jetzt. Tränen stiegen ihr in die Augen.
"Du kennst mich nicht, du weißt nichts über meine Familie! Hier ist nicht alles so toll wie in deiner wunderbaren, friedlichen Menschenwelt! Wenn du damit nicht klarkommst, dann verschwinde am besten wieder!" Sie war völlig ausser sich.
Ich schluckte.
"Lucya.." mischte sich jetzt ihr Bruder ein. "Wir müssen uns nicht töten. Stell dich auf meine Seite. Gemeinsam können wir der Red Lady zum aufstieg helfen. Wir können die Welt erobern, und mächtiger werden als eh und je!" versuchte er sie zu überzeugen.
Lucya starrte ihn an. Ich bemerkte, wie der Griff um ihr Schwert sich lockerte.
"Tu´s nicht, Lucya!" brüllte Treave, aber sie ignorierte ihn.
Immer mehr wandte sie sich ihrem Zwilling zu. Ich musste schlucken. Würde sie sich wirklich für ihren Bruder und gegen uns entscheiden?
Langsam ging sie Schritt für Schritt auf ihn zu.
Jetzt breitete er seine Arme aus. "Komm zu mir Schwester, lass uns eine neue Welt erschaffen!" rief er, und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
Lucya schluchzte, dann warf sie sich in seine Arme. Ich riss die Augen auf.
Gegen Lucya würde ich niemals kämpfen können.
Ein triumphierendes Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er plötzlich entsetzt die Augen aufriss.
Erst jetzt bemerkte ich das blutige Schwert, das aus seinem Rücken ragte.
"Lucya..." krächzte er. "Es tut mir so leid.." flüsterte sie unter Tränen.
Ich schlug die Hand vor den Mund. Langsam sanken die beiden zu Boden, sein Kopf lag jetzt auf ihrem Schoss.
"Warum... es hätte doch alles... werden können wie damals.." flüsterte er schwach. Sie schüttelte nur leicht den Kopf.
"Nein.. nichts ist mehr wie damals.." erwiederte sie leise. Eine ihrer Tränen landete auf seinem Gesicht.
Er schloss die Augen, sah friedlich aus. "Vieleicht.. hast du Recht... Schwesterlein.." sagte er schwach und ein Lächeln umspielte seine Lippen.
"Wie schön... das ich am Schluss.. wenigstens in deinen Armen sterben durfte." das war das letzte, das er gesagt hatte, bevor sein Körper erschlaffte.
Lucyas Gesicht war Tränen überströmt. Auch ich spürte, wie mir Tränen das Gesicht hinunterliefen.
"Candy.. komm her.." flüsterte sie, ihren toten Bruder im Arm. Ich kam langsam näher.
"Gib mir deine Hand.." befahl sie. Ich tat, wie sie sagte, und sie umfasste sie mit ihrer eigenen blutverschmierten.
Plötzlich fühlte ich eine Macht durch meine Hand in meinen Körper fließen. Ich war nicht mehr erschöpft. Ich fühlte mich stärker als eh und je.
Lucya hatte mir ihre gesamten Kräfte übertragen. Dann ließ sie erschöpft ihre Hand sinken.
"Töte sie für mich, Candy... lass mich und ihn nicht umsonst gestorben sein.."
Ich nickte. Moment mal, wieso sie? Sie wird doch nicht.. Ich sah, wie sie nach dem blutigen Schwert griff.
"Halt, was hast du.." setzte ich an.
Lucya warf ihrem Bruder einen liebevollen Blick zu.
"Ich habe ihn schonmal allein gelassen.. das werde ich nicht nocheinmal tun.." erklärte sie mit einem leichen Lächeln.
Dann rammte sie sich das Schwert durch den magen.
"Lucya!" schrie ich, als sie schlapp zu Boden sank.
Ich schlug die Hand vor den Mund, Tränen strömten über mein Gesicht. "Pass mir bloss gut auf Lucien auf..." flüsterte sie, ehe sie leblos zusammensank.
Ich nickte nur stumm. Lucien kam von hinten und griff sanft unter meine Arme, um mich auf die Beine zu heben.
Die beiden Zwillinge lagen jetzt Arm in Arm übereinander. Ich hoffte, das sie zumindest tot zusammen sein konnten.
Plötzlich wurde alles ganz dunkel und schwarz. Ein starker Wind zog auf, und es wurde unglaublich kalt. Ich fröstelte.
"Ich wusste gleich, das er nutzlos war, er hing zu sehr an ihr..." sagte eine kalte Frauenstimme.
Plötzlich stand eine Wunderschöne Frau mit blutroten Lippen neben Lucya und ihrem Bruder.
Sie hatte lange, schwarze Haare und ein Rotes, wehendes Kleid an.
Ich hatte sie noch nie gesehen, aber ich augenblicklich, wer sie war.
Möge der Kampf beginnen! Ich würde nicht zulassen, das die beiden umsonst gestorben waren.
Heute würde die Red Lady gestürtzt werden, von einem einfachen, Mathe hassenden Erdenmädchen!





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