Autor: Celithizia
veröffentlicht am: 22.03.2012
Ich wusste nicht, wie lange wir schon in dieser Felsenhöhle festsaßen. Fakt war, es war die Hölle.
Treave hatte noch lange nicht aufgegeben. Immerwieder warf er sich gegen die schweren Brocken, die allerdings keinerlei Anstalten machten, nachzugeben.
"Lass gut sein.." sagte ich zu ihm, als ihm schon die ersten Wunden zu schaffen machten. Er seufzte, ehe er sich wieder neben mich fallen ließ.
"Tut mir Leid.." flüsterte er leise. Ich sah ihn verwundert an. Wieso denn, er hatte doch keine Schuld.
"Ich hätte dich einfach nicht herbringen sollen.. nicht wo du die Auserwählte bist." sagte er niedergeschlagen. Oh bitte, wer konnte denn wissen, das dieser seltsame Kerl auftauchte und uns hier einsperrte?
Trotzdem sah ich ein wenig mitfühlend zu Treave. Den schíen das ganze hier ziemlich mitzunehmen.
Ich wollte ihn irgendwie aufheitern. Der fröhliche Treave gefiel mir besser als dieser trübsaal blasende. Dafür war schließlich Lucien zuständig.
Ich rückte ein wenig näher zu ihm. "Hey, schon okay.. niemand wird dir böse sein. Wir kommen hier raus, ganz sicher.." versuchte ich es, aber er schien nicht recht darauf anzuspringen.
Jetzt kam mir eine neue Idee. Vieleicht half es ja, einfach das Thema zu wechseln.
"Was hast du eigentlich in diesem Wald gemacht? Und warum kennst du dich so gut mit Taraphs aus?" fragte ich und hoffte, es richtig ausgesprochen zu haben.
Verwundert sah er mich an. "Interessiert dich das wirklich?" fragte er, ich nickte. Eigentlich stimmte das Gegenteil, aber immerhin wollte ich ihn aufheitern, nicht deprimieren.
Und das Thema schien er wirklich zu mögen.
"Wegen meinem Vater.." begann Treave zu erzählen und sah an die Wand. Ich versuchte, mich ein wenig gemütlicher hinzusetzen, um ihm zu lauschen.
"Weißt du, er hat die Taraphs von unserem Dorf abgehalten, weil es mitten in dem Wald erbaut war. Er hat mir viel über sie und ihre Schwächen beigebracht.
Aber als die Red Lady an die Macht kam, hat sie alle starken Männer in ihre Armee einberufen, so auch meinen Vater.
Wenn du einmal in ihren Diensten stehst, kannst du genauso gut auch den Tot wählen." Er ballte eine Faust, und ich dachte er wäre wütend.
Aber auf einmal sprang er voller Tatendrang auf. "Deswegen begleite ich dich, um dir im Kampf gegen diese schreckliche Frau zu helfen. Wenn sie besiegt ist, dann kann mein Vater zu mir zurückkehren." rief er entschlossen.
Ich muss zugeben, ich war beeindruckt, wie sehr er an diesem Ziel festzuhalten schien. Dann schien er wieder aus seiner Art Extase aufzuwachen und setzte sich neben mich.
"Ich glaube, du kannst das schaffen, Candy.." sagte er leise und sah mir direkt ins Gesicht. Ein leicht rötlicher Schimmer bildete sich auf meinem Gesicht.
Das war das erste Mal, das mir das wirklich jemand so sagte. Ich räusperte mich, um die Situation ein wenig zu entschärfen, und drehte mein glühendes Gesicht zur Seite.
Von Treave kam ein Lachen, aber irgendwie war es anders als sonst. Nicht so überdreht, sondern eher leise und sanft.
Vieleicht bildete ich es mir aber auch nur ein.
Es schien Abend geworden zu sein, denn langsam wurde es ganz schön kalt in dem Steinhaufen.
Eine Gänsehaut legte sich über mich, und ich fröstelte leicht. Plötzlich spürte ich etwas weiches, und Augenblicklich breitete sich eine leichte Wärme über mir aus.
Sein Umhang. Treave hatte mir seinen Fellumhang um die Schultern gelegt. Ich sah zu ihm, und er lächelte mich an. Dankbar erwiederte ich sein Lächeln, und wir saßen eine Weile schweigendnebeneinander.
Vieleicht war er doch nicht so übel...
..........................................................Melody................................................................................
Es war nun schon eine ganze Zeit vergangen seit diesem seltsamen Moment vor ihrem Haus.
Seitdem war Candy auch nicht mehr in der Schule gewesen, am Telefon meldete sie sich auch nicht.
Ich war nicht die einzige, die sich Sorgen machte. Über der gesamten Schulklasse lag eine seltsame Stimmung, die noch verstärkt wurde, als unser Lehrer mit einem seltsamen Gesicht den Raum betrat.
Er seufzte, dann bedeutete er uns, uns hinzusetzen.
"eure Mitschülerin Candy.." ein erneutes Seufzen. "Sie ist letzte Woche bei einem autounfall ums Leben gekommen."
Die letzten Worte hallten wie aus einer fremden Dimension zu mir herüber. Das konnte nicht sein. Das war ein Irrtum, eine Verwechslung, ganz sicher.
Candy konnte nicht.. das war einfach unmöglich. Ich spürte, wie der Boden unter mir wegbrach, so kam es mir zumindest vor.
Seit dem Kindergarten waren wir unzertrennlich gewesen, haben alles zusammen gemacht und uns geschworen, uns niemals zu trennen.
"Lügnerin.." flüsterte ich, während ich geradeaus starrte. Sie hatte ihr Versprechen gebrochen, mich angelogen.
Eine Tränge floss über meine Wange, dann eine zweite, bis ein laufender Fluss enstand. Doch ich rührte mich nicht.
Immerwieder flüsterte ich dieses eine Wort. Deshalb hatte ihre Familie sich so seltsam verhalten.
"Lügnerin, Lügnerin.."
.....................................................Candy.......................................................................................
Noch eine ganze Weile hatten wir so da gesessen, als plötzlich jemand näher kam. Die Schritte wurden immer lauter.
Plötzlich rief eine Frau etwas in einer unbekannten Sprache, und der Steinhaufen flog mit einer heftigen Explosion auseinander.
Treave und ich wurden in unterschiedliche Richtungen geschleudert.
Ich landete hart auf einem Felsbrocken, und mein Rücken fühlte sich an, als wäre er in tausend Teile zersprungen.
"Candy, alles in Ordnung?" hörte ich Treaves Stimme in weiter entfernung rufen. Ich konnte nicht antworten, und sah nur, wie sich besorgtes Gesicht in mein Blickfeld schob.
Mühsam half er mir auf.
"Was war das.. ?" hustete ich, doch dann sah ich es schon. Oben, auf dem Haufen nun zerstörter Felsbrocken stand eine Frau. Und was für eine!
Sie war groß, schlank und hatte einen absoluten Traumkörper. Ausserden wunderschöne, lange, gelockte Haare, die ungefähr den selben grünton hatten wie der Mann, der uns in dieses Schlamassel gebracht hat.
Sie hatte die Arme verschränkt und blickte kalt auf uns herab.
"Was fällt dir ein?" rief Treave wütend, doch die Frau warf nur arrogant ihre Haare zurück.
Ihr solltet mir dankbar sein, ohen mich säßt ihr immernoch dadrin." entgegnete sie.
"Dankbar?" rief Treave entzürnt.
"Dankbar dafür, das du uns fast umgebracht hättest?" gerade wollte die Frau etwas erwiedern, als eine weitere Person angerannt kam, die ich von weitem aber nicht erkennen konnte.
Die Person rief ganz aufgeregt etwas.
"Candy!" schrie sie. Da erst erkannte ich sie. Oder besser ihn. Lucien rannte aufgeregt auf und zu, und kaum war er bei uns, schloss er stürmisch seine Arme um mich und drückte mich an sich.
Oh. Mein. Gott.
Vergesst alles, was ich jemals übers rotwerden geschrieben hab. Das war NICHTS im Vergleich zu dem hier..
"L..Lucien.." stammelte ich. Erst jetzt schien ihm seine Tat bewusst. Schnell wandte er sich ab und hüstelte, aber ich konnte sehen, das auch er ein wenig rot geworden war.
Dann wandte er sich plötzlich Treave zu.
"du! Was fällt dir ein, sie hierher zu bringen?" fraget er wütend und ging einen Schritt auf ihn zu.
"Konnte ich ahnen, das dieser Bastard kommen würde?" entgegnete er, nun mindestens genauso wütend.
Ich trat zwischen die beiden. "Jungs, ich.." setzte ich ein, als die seltsame Frau plötzlich gekonnt zu uns hinunter sprang.
"Welcher Bastard?" fragte sie ernst.
Na super, ging das alles auch noch ein wenig komplizierter?
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