A Ghost story - Teil 16

Autor: Celithizia
veröffentlicht am: 07.06.2012


Wohin waren wir eigentlich unterwegs? Diese Frage spukte schon lange in meinem Kopf herum, aber stellen wollte ich sie nicht.
Damit ich mir von Lucya wieder anhören konnte, wie unwissend ich war? Nein danke, dann lieber weiter planlos durch die Gegend latschen.
Es war mittlerweile wieder hell, und wir zogen weiter ins ungewisse. Langsam plagten mich wirklich unschöne Gedanken.
Was sollte ich tun, falls ich der Red Lady tatsächlich gegenüber stand? Ich hatte keine magischen Fähigkeiten, und meine Künste mit dem Bogen waren begrenzt.
Ich war im Sport immer eine Niete, und ausserdem bekam ich es schnell mit der Angst zutun.
Calhavintas hätte wirklich jemand anderes auswählen sollen.
"Bleibt stehen!" zischte Lucya plötzlich. Ich war so in Gedanken versunken, das ich beinahe in sie reingelaufen wäre.
"Was ist denn?" fragte ich neugierig. "Er ist hier.." flüsterte sie zur Antwort.
Die anderen beiden nahmen sofort eine abwehrende Position ein. Was? Wer war hier? Ich stand mal wieder völlig auf dem Schlauch.
Plötzlich raschelte es im Busch neben uns. Lucyas Zwillingsbruder, und der Erwecker der Red Lady trat heraus.
Dramaturgisch klatschte er ihn die Hände, während er langsam auf uns zuschritt.
"Gut aufgepasst, Schwesterherz." sagte er mit einer schmeichelnden Stimme, als er näher trat.
"Wer ist das?" fragte Kahn. Ihr Bruder wandte sich ihm zu. "Wie, ein sprechendes Taraphtier? Du bist wirklich tief gesunken, Lucya." sagte er amüsiert zu seiner Schwester.
Diese ballte ihre Fäuste und bleckte knurrend ihre Zähne.
Wow, mir war nie aufgefallen, das Lucya so eine Art Reißzähne hatte.
"Willst du das ich mich zu Tode lache?" fragte er amüsiert. Ich konnte nicht einfach Tatenlos herumstehen, ich musste etwas tun! Immerhin war ich die Auserwählte!
Ich griff nach meinem Bogen, aber Lucien legte seine Hand auf meine, die den Bogen festhielt.
Ich starrte zu ihm hoch. "Aber.." begann ich, doch er schnitt mir mit einem Kopfschütteln das Wort ab.
"Die beiden müssen das unter sich ausmachen." erklärte er. Entsetzt sah ich zurück zu den beiden.
Doch Treave hielt sich nicht im geringsten daran. Schreiend stürzte er sich von hinten mit gezogenem Kopf auf den Mann. Der aber schaffte es irgendwie Treave unter Strom zu setzen, und musste ihn dafür nichtmal ansehen!
Ich schlug die Hand vor den Mund. "Treave!" brüllte ich und rannte zu ihm. Jetzt wandte sich der Mann doch um.
"Sieh mal einer an, die Auserwählte." sagte er amüsiert. Er packte mich von hinten an den Haaren und zog mich zurück, das ich aufschrie.
Der Schmerz ging mir durch Mark und Bein, aber aufgeben konnte ich nicht.
"Lass sie sofort los, du Schwein.." flüsterte Treave und rappelte sich auf. "Wenn du es wagst, ihr auch nur ein Haar zu krümmen, bringe ich dich um.." stieß er hervor.
"Nicht.." gab ich mit Tränen in den Augen zurück. Er sollte ihn bloß nicht wütend auf sich machen. Aber anscheinend war es zu spät.
"Versuchs doch, du Wurm.." entgegnete nur kalt und holte zum Angriff gegen ihn aus. Vergiss es, dachte ich mir.
Er war kurz abgelenkt, und so konnte ich nach meinem Bogen greifen, und ihm das schwere Holzteil mit einer umschweifenden Bewegung mitten ins Gesicht schlagen.
Er schrie auf und ließ mich los. Ha, das Ding war im Endeffekt also doch noch zu etwas gut.
Ich taumelte nach vorn, direkt in Luciens Arme, der mich auffing.
"Alles in Ordnung?" fragte er besorgt, ich konnte nur nicken.
"Verdammtes Menschenweib..!" rief Lucyas Bruder entzürnt.
"Halt den Mund.." mischte sich jetzt Lucya wieder ein. sie hatte die Fäuste geballt und sah zu Boden.
Dann hob sie ihren Kopf und sah ihm direkt in die Augen.
"Ich mach dich fertig..."





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