Wirklich..? - Teil 11

Autor: CookyPrincess
veröffentlicht am: 27.05.2012


Es tut mir soooooo Leid, dass ihr so lange warten musstet. Ich hoffe, dass sich das Warten gelohnt hat.. :/
Viel Spaß!! :)
Lg eure CookiePrincess

Kapitel 20
Und dann war es so weit. Sassi saß neben mir im Bus und wir fuhren los.
Wir saßen auf der Busfahrerseite in der 3. Reihe.
‘Kleo’, kam es von hinten.
Ich drehte mich um und da saß Lukas.
‘Hey !’, sagte ich und machte das Peacezeichen in seine Richtung.
‘Na? Alles klar?’, fragte er und grinste.
‘Joa, bei dir auch alles super?’
‘Könnte nicht besser sein.’
‘Das freut mich’
‘Freust du dich auch so wie ich?’
Ich könnte dieses Gespräch noch weiter ausbreiten, aber das ist nicht nötig, denn es ging noch ziemlich lange so. An alles kann ich mich auch nicht mehr erinnern, aber ich weiß, dass ich dieses Gespräch wirklich gut fand. Wir haben auch über zwei Stunden erzählt. Lukas war echt nett. Nach einer Stunde klingte sich auch Tristan, Lukas’ Banknachbar in das Gespräch ein.
Wir lachten viel und bekamen kaum mit, als wir an der ersten Raststätte ankamen.
Wir gingen alle auf die Toilette und manche gingen noch einkaufen.
Sassi war noch drin und ich ging schon mal raus.
Auf einmal wurde ich in eine Ecke gezogen und Felix stand vor mir.
‘Was machst du denn da?’, fragte ich leicht geschockt.
Er stand erstmal nur da und guckte mich mit seinen wunderschönen, großen Augen an.
Das war doch nicht fair. Wieso sah er nur so gut aus?
‘Wie geht’s?’, fragte er dann und ließ meine Schultern los.
‘Du ziehst mich hier her um mich das zu fragen?’
‘Nein! Also ich wollte eigentlich… Ehm. Doch. Ja schon’
‘Mir geht’s gut, danke. Und dir?’
‘Auch. Willst du nicht mal zu uns hinter kommen?’
‘Willst du mich wieder Tamara und Derek ausliefern, oder was?’
Wie billig war das denn. Als ob ich nicht wüsste, dass die dort bei denen saßen.
Felix klatschte sich die Hand vor die Stirn.
‘Das hab ich glatt vergessen. Nein wollte ich nicht. Tut mir Leid.’
‘Alles klar…’
‘Man Kleo…’
Wieder dieser Blick. Wobei jetzt Verzweiflung drin lag. Ich wollte ihn auch nicht quälen. Vielleicht meinte er es wirklich nur gut.
‘Wie ist es so mit Lukas zu erzählen?’, fragte er etwas sauer.
‘Was geht es dich an?’
‘Nichts. Ich wollte es nur wissen.’
Mit diesen Worten drehte er sich auf dem Absatz um und ging zum Bus.
Was bitte war denn das?
Ich versuchte daran keinen Gedanken mehr zu verschwenden.
Es war schon leicht kalt und so fing ich an zu frösteln.
Richtung Bus traf ich Sassi wieder, die sich ein Buch gekauft hatte.
Ich saß wieder am Fenster und starrte hinaus.
Sassi neben mir las und hinter uns war es auch still, bis mir jemand auf dem Kopf tippte.
Ich drehte mich um und guckte direkt in Lukas sein Gesicht.
Er war wirklich hübsch. Hatte braune Augen und kurze, braune Haare.
Nicht so hübsch wie Felix, aber er war in Ordnung.
Lukas saß zwar im Gang, aber ich konnte ihn durch die Sitze prima sehen.
‘Hey?’, fragte ich.
‘Da unsere Sitzpartner beschäftigt sind..’, meinte er und deutete auf den neben ihm schlafenden Tristan, ‘Wollen wir uns vielleicht zusammensetzen?’
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das Felix gar nicht gefallen würde. Er hatte vorhin so komisch darauf reagiert.
Auf der anderen Seite: Was interessiert ‘s mich?
Ich guckte Sassi an, die mit gehört hatte.
‘Klar’, lächelte sie mich an und stand auf.
Ihr Handgepäck ließ sie aber stehen.
Und schon saß Lukas neben mir.
‘Warst du eigentlich schon mal im Ausland?’, fragte er mich und ich setzte mich im Schneidersitz auf meinen Platz. Schuhe ziehe ich im Bus immer aus. Außer früh zur Schule.
‘Ja in Spanien zur Jugendweihe. Und du?’
‘Ich war in Kroatien und in der Türkei.’
‘Was hörst du so für Musik?’, fragte er und deutete auf mein Handy mit Ohrstöpseln dran.
Ich bot ihm einen Stöpsel an und so hörten wir meine Musik.
‘Du hörst so was?’, fragte er als das 3. Lied lief.
Ich nickte.
‘Das ist echt cool. Wie heißen die?’, fragte er und wippte mit dem Kopf zur Musik.
‘Hollywood Undead’, meinte ich und sang leise zur Musik mit.
‘Nicht schlecht. Mal sehen… Hast du auch FR drauf?’
‘Klar.’, meinte ich und suchte ein Lied.
‘Wie wäre es mit Linkin Park?’
Auch von denen konnte ich ihm ein Lied zeigen.
‘Eminem!’
Ich guckte ihn geschockt an.
‘Was?’, fragte Lukas.
‘Naja für wen hältst du mich? Natürlich hab ich Eminem..’
Er grinste.
‘Aber ich weiß, dass du ein Lied nicht drauf hast.’, meinte er dann.
‘Welches?’
‘Liebeskummer lohnt sich nicht my Darling’, sang er total schief und tanzte dazu.
Ich scrollte auf meinem Handy rum und schon erklang das Lied.
‘NEIN’, schrie er durch den Bus und alle guckten uns an.
‘Entschuldigung’, sagte er nun etwas leiser und wir lachten.
‘Du bist ja eine richtige Musikbibliothek.’, meinte er immer noch glucksend.
Ich zuckte nur mit meinen Schultern.
‘Ich hör immer das, was zu meiner Stimmung passt’
‘Was passt jetzt zu deiner Stimmung fragte er und guckte mich an.’
Ich suchte ein passendes Lied. Und schon lief Flo Rida- Good Feeling.
Lukas grinste mich an.
‘Ich auch.’, sagte er leise.
Wir fuhren diesmal etwas länger und so war es bereits um 1.
Und dann machten wir den nächsten Halt an einer Tankstelle.

Kapitel 21
Sassi und ich gingen wieder aufs Klo und dieses mal waren Tamara und ihre billigen Abklatsche Hanna Montanna und Britney Spears für Arme auch mit dabei.
Natürlich konnten sie nicht warten und mussten sich vordrängeln.
Es wäre mir egal gewesen, hätte sie Sassi nicht auf den Boden geschubst.
Also griff ich nach ihrer Designerjacke und zog sie zurück.
‘So Püppchen. Ich würde sagen, dass du hier wartest bis Sassi fertig ist.’, meinte ich und Sassi lief dankend aufs Klo.
‘Lass mich los du dreckige Hure!’, keifte sie mich an, konnte sich aber nicht aus meinem Griff befreien.
Ich ignorierte sie einfach.
‘Das wirst du noch bereuen’, zickte sie weiter.
Als Sassi dann fertig war, ging ich aufs Klo und Little Miss Ultrageil ging dann auf ein anderes.
Ihre zwei Hündchen standen bei der ganzen Sache nur geschockt daneben.
Im Bus war auch alles ganz normal.
Und dann sollten wir am Abend eine halbe Stunde Pause haben.
Sassi war schon in der Snackbar, da wurde ich wieder in eine Ecke gezogen.
Ich war fest davon überzeugt gewesen Felix’ Gesicht zu sehen.
Doch da stand Derek vor mir.
‘Tammy hat mir von vorhin erzählt. Hat mir nicht so gut gefallen.’, meinte er.
Ich konnte nur starren, denn er hielt mit seiner Hand meinen Mund zu.
Das wurde ja immer besser.
Er zog mich hinter das Gebäude, wo Tammy schon stand.
‘Schau mal Derek! Ich hab hier eine super Kammer gefunden und der Schlüssel steckt!’, meinte sie.
Meine Augen weiteten sich, als ich bemerkte, was die zwei mit mir vorhatten.
Das konnte doch alles nur ein schlechter Scherz sein, dachte ich, als ich in der Kammer anfing nach Hilfe zu schreien.
Die wollten mich hier drin lassen.
Als ich merkte, dass Schreien zwecklos war, fing ich an mich zu beruhigen.
‘Die werden doch merken, wenn jemand fehlt.’
Ich setzte mich an die Tür und wartete.
In der Kammer war es kalt und es gab nichts. Nicht einmal einen Lichtschalter.
Und ich hatte tierische Angst im dunkeln.
Wirklich. Ich würde es nie zugeben, aber ich hasste die Dunkelheit.
Ich saß dort und summte vor mich hin, aber es nützte nichts.
Am liebsten hätte ich geweint, aber wenn sie mich finden und ich verheult aus so einer kleinen Dunkelkammer kommen würde, dann hätten sie gewonnen, also riss ich mich zusammen.

Ich weiß nicht wie lange ich da drin war, doch irgendwann hörte ich eine Stimme, die immer wieder meinen Namen rief.
‘Hallo?’, fragte ich laut.
‘Kleo?’, kam es von draußen.
‘Ja! Ich bin hier drin!’, sagte ich und klopfte wie eine bescheuerte gegen die Tür.
‘Ich bin’s: Felix! Ich hol dich da raus.’
‘Tamara und Derek haben mich eingeschlossen’, sagte ich.
Doch niemand antwortete.
Er hatte mich allein gelassen.
Er hatte gar nicht vor mich zu retten.
Ich fing an zu zittern. ‘Nein Kleo! Du weinst jetzt nicht!’
Und schon kullerte eine Träne über meine Wange. Noch eine, noch eine und noch eine.
Bis ich anfing vor mich hinzuschlurzen.
Ich sank wieder gegen die Tür.
Wer brauchte was aus so einer Kammer? Niemand! Ich würde hier drin sterben. Was war dann mit Fiona?
Ich fing an zu verzweifeln.
Dann stand ich auf und ging in die hinterste Ecke.
Und auf einmal klackte was am Schloss.
Ein Schlüssel wurde reingesteckt und rumgedreht.
Einmal, zweimal.
Und dann war die Tür offen und Felix stand da.
Er guckte mich kurz an und fluchte leise, dann nahm er den Schlüssel, guckte sich kurz um und machte die Tür hinter sich zu.
‘Kleo?’, fragte er leise und ich hörte wie er immer einen Schritt auf mich zu kam.
Als er direkt vor mir stand, hockte er sich hin und berührte mich am Bein.
Ich hatte eine Dreiviertel Jogginghose an, die etwas weiter geht und am Bein wieder ganz eng ist. Ein enges, weißes Top und ein schwarzes T-Shirt, welches Schulterfrei war, haate ich an.
Er schien zu überlegen, was er tun sollte, denn er ruhte mit seiner Hand auf meinem Bein.
Ich hatte meine Beine an mich gezogen und den Kopf auf meine Knie gelegt.
Mit der anderen Hand fing er an meinen Kopf zu streicheln.
Ich war so froh nicht mehr allein zu sein, aber konnte mich nicht rühren.
Auf einmal waren seine Hände weg und ich gab einen Klang des Bedauerns von mir.
Ich brauchte seinen Trost, so dringend. Mir war es so egal, was er getan hatte.
Er ist wiedergekommen, hatte mich nicht an Tamara ausgeliefert und ich war immer noch schrecklich in ihn verliebt.
Ich hob meinen Kopf, doch in der Dunkelheit konnte ich nichts sehen.
Meine Hand suchte nach ihm und auf einmal hatte ich sein Gesicht in meiner Hand.
Er griff nach meiner Hand und zog mich schwungvoll zu sich, so dass ich auch hockend vor ihm war.
Und dann nahm er mich in seine Arme.
Ich griff mich in seinem T-Shirt fest um nicht zu fallen. Jetzt gab er mir all das, was ich in diesem Moment so dringend brauchte. Seine Nähe. Seine Wärme. Sein Trost.
Er drückte mich fest an sich und ich bemerkte nicht, dass ich aufhörte zu weinen.
Langsam streichelte er meinen Rücken.
‘Es tut mir so Leid.’, flüsterte er über meinem Kopf.
Ich konnte nicht antworten.
Kurz war ich davor vor Zufriedenheit zu schnurren, so gut gefiel es mir. Man musste sagen, dass unsere Körper gut zusammen passten.
‘Kannst du aufstehen?’, fragte er.
Ich nickte.
Wir standen langsam auf und ich entfernte mich langsam wieder von ihm. Ich räusperte mich.
‘Ehm danke’, sagte ich dann und kratzte mich verlegen am Kopf, was er nicht sehen würde, da es stockdunkel war.
‘Ist alles wieder ok?’, fragte er und ließ mich, als zustimmend 'Ja', sagte, ganz los.
Dann gingen wir raus und er betrachtete mich kritisch.
Er holte ein Taschentuch aus seiner Tasche und gab es mir. Dankend nahm ich an und schnäuzte. Felix strich mit seinen Finger über meine Wangen um meine Tränen wegzuwischen.
Dann ging ich noch mal schnell aufs Klo um mich frisch zu machen und schon sah man kaum noch, dass ich geweint hatte.
Ich musste mich dafür irgendwie revanchieren.
Als wir wieder kamen, kam uns Frau Klinz schon entgegen.
‘Kind, wo warst du denn?, fragte sie mich aufgebracht.
‘Ich hab mich wohl irgendwie verlaufen. Auf einmal stand ich in einem fremden Bus. Und Felix hat mich aufgegabelt. Tut mir sehr Leid.’, sagte ich kleinlaut.
‘Ach schon ok. Mir fällt nur ein Stein vom Herzen, dass es dir gut geht. Danke Felix.’, sagte sie und die Fahrt ging weiter.
Sassi saß wieder neben mir und las. Ich hörte Musik und dachte an das, was Felix getan hatte.
Wie kann jemand nur so unterschiedlich sein?
Einmal gehört er zu denen, die mich in ein Loch stoßen oder in der Sauna vergammeln lassen oder die mich einfach irgendwo in der Pampa in eine Kammer einsperren und dann ist er der großartige Junge, der mich aus dem Loch oder aus der Kammer holt und mich tröstet, meine Schwester vom Kindergarten abholt, wenn es mir nicht gut geht oder anfängt zu weinen, wenn ich 41° Fieber hab.
Kann er sich nicht einfach entscheiden? Das würde es um so vieles leichter machen.
Wenn er sich dafür entscheiden würde zu dieser Gang zu gehören, dann wäre das auch in Ordnung und ich würde einfach Abstand nehmen.
Aber wenn er weiterhin so ist, so nett zu mir.. Dann … Ja.
Dann?
Er hatte mir ja gesagt, dass er in ein anderes Mädchen verliebt war. Was machte ich mir eigentlich vor? Ich bin für Felix nur eine nette, kleine Freundin.
Er würde das sicher auch für Sassi tun.
Wieso muss die Liebe nur so verdammt schwer und kompliziert sein?
Die Wahrscheinlichkeit, dass man den geeigneten Partner findet ist so verdammt gering.
Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn Sassi weckte mich auf.






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz