Autor: CookyPrincess
veröffentlicht am: 12.03.2012
Heeey.. hier bin ich wieder :D
Also zu aller erst muss ich mich wohl dafür entschuldigen, dass ich wieder so lange gebraucht habe.. :s aber ich habe zur Zeit sehr viel Stress (Schule..) und dann kam da noch diese Schreibblockade dazu.. :S Naja hier ist dann jetzt erstmal der 8. Teil & ich hoffe einfach, dass es jetzt wieder voran geht :)
Viel Spaß beim Lesen, eure CookiePrincess
Kapitel 13
Am nächsten Morgen war ich total übermüdet. Manchmal konnte ich ein totaler Morgenmuffel sein. Dies war so ein morgen. Ich kam also total mies gelaunt aus meinem Zimmer, ging ohne mich weiter umzugucken ins Bad, machte mich dort so weit es ging fertig.
Ich zog eine Jogginghose und ein Top an und machte mir ein Band in die Haare.
Danach ging es in die Küche und ich machte das Frühstück für meinen Vater, mich und Fiona.
Es war ziemlich still und so machte ich die Musikanlage an und wackelte mit meinem Arsch zu ‘‘Marlon Roudette- New Age’’ Ich sang lauthals mit und deckte den Tisch.
Als ich dann fertig war, wollte ich Fiona wecken.
Und wer stand da in der Tür? Felix!
‘Wie lange stehst du da schon?’, fragte ich geschockt. Den hatte ich ganz vergessen.
Er grinste mich an und meinte: ‘Dir auch einen guten Morgen’
‘Das beantwortet meine Frage gar nicht!’
‘Sind wir früh etwa schlecht gelaunt?’
‘Nein’, sagte ich etwas verzweifelt, ‘Ich hab euch nur vergessen’
‘Das habe ich bemerkt.’, meinte er und streckte die Zunge raus.
‘Lass das und weck die zwei auf!’
Er hörte sogar auf mich und so deckte ich den Tisch noch schnell für 2 weitere Personen. Ich klopfte an der Tür meines Vaters und schon saßen wir zu fünft am Tisch.
Das Frühstück verlief ziemlich witzig, Fiona erzählte die ganze Zeit von ihrer alten Kindergartenliebe und schaffte somit das essen nicht. Timo starrte mich die ganze Zeit an, mein Vater lies Zeitung und Felix lachte über das, was Fiona erzählte.
‘Und was machen wir heute?’, fragte Fiona und biss von ihrem Brötchen ab.
‘Ich will was mit Kleo machen’, sagte Timo und schüttete sich ungerührt Milch in seine Cornflakes.
‘Wir könnten doch Schwimmen gehen’, schlug Fiona vor.
‘Ja gute Idee.’, stimmte auch Felix zu.
‘Also wenn dann ohne mich.’, sagte ich.
Ich hasste baden gehen, da sah man viel zu viel vom Körper der anderen und von meinem eigenen auch.
‘Dann ich auch nicht’, sagte Timo, doch ihm war anzusehen, dass er gern gegangen wäre.
Ich hasste so was. Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen und willigte somit ein. Das war wieder so typisch für mich, es brauchte nur ein Paar traurige Bambiblicke und schon konnte man mit mir anstellen, was man wollte. Bald darauf standen Fiona und ich vor der Schwimmhalle und warteten auf die zwei Jungs, die ihre Sachen geholt hatten.
‘Kleo?’, fragte Fiona mich und guckte zu mir hoch. Sie schlenkerte meine Hand hin und her, denn wir hielten Händchen.
‘Ja?’
‘Wieso guckt der Junge da so zu dir rüber?’
Ich guckte zu der Position, zu der Fiona zeigte. Da stand Dennis. Er schien auch auf jemanden zu warten. Er kam auf uns zu.
‘Na? Was macht ihr denn hier?’, fragte er und umarmte mich.
‘Nichts’, sagte ich, während er meiner Schwester den Handrücken küsste und sie rot anlief.
‘Wir warten auf Felix und Timo’, sagte Fiona.
‘Und dann wollt ihr schwimmen gehen?’, fragte er und meine kleine Schwester nickte.
Kurz darauf kamen Felix und Timo dann auch und Felix nickte Dennis unmerklich zu.
‘Ihr kennt euch?’, fragte Felix etwas bedrückt.
‘Ja schon eine ganze Weile’, sagte Dennis etwas überheblich. Ich guckte nur von einem zum anderen und fragte dann einfach: ‘Wollen wir jetzt reingehen?’
Felix zuckte mit seinen Schultern und so gingen wir rein.
Es war ein Desaster mit Fiona ein Schließfach zu finden. Es musste auf jeden Fall die Zahl 3 dabei sein, aber die meisten Fächer mit dieser Zahl waren bereits besetzt. So mussten wir dann eins ganz vorn nehmen und den Rest laufen.
Fiona hatte so einen niedlich, grünen Badeanzug mit einer Robbe darauf. Ich hingegen trug meinen rot- orange- gelben Bikini. Ich nahm unser Duschzeug und die Handtücher und dann liefen wir zu den Duschen.
Fiona musste natürlich noch mal aufs WC, was sich in dem Badeanzug als schwierig erwies, weil sich die Träger hinter ihrem Rücken kreuzten.
Als wir dann endlich fertig waren fielen mir einige Strähnen ins Gesicht, ich hatte mir einen Dutt gemacht, der wohl nicht so gut zu halten schien.
‘Kleo, wenn es hier eine Rutsche gibt, musst du mit mir rutschen!’, sagte Fiona ganz bestimmend.
Als wir dann das Schwimmbad betraten, war ich erstmal geschockt. Es war total riesig und hatte ein großes Becken, eine Rutsche und einen Wirrpool. Fiona stopfte ihr ganzes Zeug in ein kleines Schubfach, was an der Wand angebracht wurde. Es war alles ziemlich leer und nun nahm mir Fiona mein Zeug weg und stopfte es mit zu ihrem.
‘Fiona! Das geht doch auch ein bisschen ordentlicher, oder?’, fragte ich etwas tadelnd.
‘Aber ich will endlich schwimmen gehen.’
Ich nahm also alles wieder raus und packte alles schön zusammengelegt wieder rein. Ich musste mich hinhocken, da ja Fiona auch ran kommen musste.
‘Das machst du aber toll’, sagte Felix hinter mir und ich sprang auf.
Jetzt betrachteten wir uns erstmal genau und ich musste sagen: WOW
Er trug eine blaue, weite Badehose und sah damit aus wie ein richtiger Surferboy. Ich musste anerkennend nicken.
‘Na? Gefällt dir was du siehst?’, fragte er mich voller Selbstbewusstsein.
‘Geht so!’, sagte ich neckisch.
Timo starrte nur die ganze Zeit finster drein, also hockte ich mich neben ihn.
‘Hey.. Was ist denn los? Du guckst so böse?’, fragte ich ihn.
‘Ich finde die Sache ziemlich sinnlos’, sagte er und zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht.
‘Wieso denn?’
Nun schwieg er.
‘Timo? Wollen wir rutschen gehen? Kleo kommt auch mit’, fragte Fiona, die sich immer wieder an ihren Badeanzugträgern rumspielte.
Jetzt guckte er begeistert.
‘Echt?’, fragte er mich. Wo bei es klang wie: Ääächt?
‘Felix sagt immer, dass das zu kindlich ist.’, sagte Timo.
Nun guckten wir alle geschockt Felix an.
‘Ääächt?’, fragte ich und musste mir ein Lachen verkneifen.
‘Ja schon. Ich meine.. Früher hab ich das auch noch gern gemacht, aber jetzt?’
‘Schlechte Ausrede, oder wie seht ihr das?’, fragte ich die 2.
Beide nickten mir zustimmend zu.
‘Also wer dafür ist, dass Felix mit rutschen kommt, der hebe doch mal bitte die Hand’, sagte ich und Fiona und Timo streckten ihren Arm aus. Ich gab mein Handzeichen dazu und sagte: ‘Tja. 3 gegen 1, du musst wohl mitkommen’
Also gingen wir nun rutschen. Alles verlief total super. Wir hatten viel Spaß, plänkelten herum und alles war perfekt.
Natürlich war das nur die Ruhe vor dem Sturm. Wir waren vielleicht eine Stunde drin und dann kam die Gang.
Das konnte doch nicht wahr sein? Ich brachte Fiona und Timo in das Kinderbecken, immerhin sollten sie das nicht mit ansehen.
Kaum war ich wieder zurück, denn das Kinderbecken war in einem einzelnen Raum, abgeschirmt von dem großen Becken, kamen auch schon Tammy und Derek auf mich zu.
‘Kleo, was machst du denn hier?’, fragte Tamara zuckersüß. Felix stand neben Derek, der sagte: ‘Ja als wäre es Zufall, dass wir uns immer sehen’ und stupste Felix in die Seite.
Hatte Felix ihnen davon erzählt? Jetzt zerbrach eine Welt für mich. Ich guckte ihn geschockt an. Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Er hatte mein Vertrauen missbraucht.
Wie konnte ich auch nur so naiv sein und denken, dass er anders wäre? Immerhin war er ein Teil von dieser Gang und ich kannte ihn ja auch nicht.
‘Was machen wir denn hier mit ihr?’, fragte Tamara und umrandete mich, wie ein Hai sein Futter. Ich konnte dieses mal nichts erwidern, ich konnte ja nicht einmal klar denken.
Das einzige, was ich vor mir sah, waren seine blauen Augen.
‘Vielleicht schubsen wir sie einfach in das Becken und lassen sie nicht mehr raus?’, fragte Derek, doch Tamara schüttelte den Kopf.
‘Es sollte etwas nettes sein’, meinte sie, ‘Etwas, wovon alle was haben und wir nichts mehr dazu beitragen müssen, sondern einfach nur genießen können’
‘Wie wäre es, wenn wir sie in die Sauna einsperren?’, fragte er nun.
Diesmal war Tammy einverstanden und so packte mich Derek und steckte mich in die Sauna. Sie stellten die Sauna hoch, aber ich war mit meinen Gedanken ganz wo anders. Erst als ich anfing zu schwitzen, wachte ich aus meiner Trance aus.
Ich klopfte nervös gegen das Fenster, merkte aber schnell, dass das nichts brachte.
Auch Hilfe-Schreie waren sinnlos. Es würde keiner hören und die Energie, die ich verbrauchen würde, bräuchte ich später noch. So setzte ich mich wieder hin und merkte, wie mir immer wärmer und wärmer wurde. Langsam wurden auch meine Augenlieder schwerer und ich hatte keine Ahnung wie lange ich noch hier drin sein würde. Ob nicht bald jemand kommt um die Sauna zu benutzen?
Ich erinnerte mich, dass es zwei Saunen gab. Ich stand auf und guckte noch mal raus. Sie hatten einen Stuhl unter die Klinke gestemmt, so konnte ich nicht entfliehen.
Als ich meinen Blick hob stand dort Dennis, seiner Kleidung nach arbeitete er hier.
Ich klopfte an dem Fenster und er blickte sich verwirrt um. Dann sah er mich und holte mich raus.
‘Alles in Ordnung? Wer war das?’, fragte er und stützte mich.
‘Ja passt schon.. Niemand schon gut’, sagte ich und fing an zu zittern. Der Temperaturumschwung war etwas groß.
Er verfrachtete mich auf einen Stuhl und gab mir erstmal ein Handtuch.
‘Ich hab mich schon gewundert, wieso Felix vorhin allein gegangen ist’, sagte er.
‘Mit meiner Schwester?’, fragte ich.
An die hatte ich gar nicht gedacht. Ich musste so schnell wie möglich zu ihr und so sprang ich auf, doch meine Beine gaben nach und Dennis fing mich auf.
‘Ich bring dir schnell einen Tee und Kekse, dann erzählst du mir was war und dann bring ich dich nach Hause, klar?’, es war keine wirkliche Frage und gerade deswegen fand ich es so süß.
Ich nickte nur.
Es dauerte keine fünf Minuten und er kam mit einem Tablett wieder.
Er gab mir den Tee in die Hand und stellte das Tablett so hin, dass ich mir Kekse nehmen konnte.
Als er sich dann gegenüber von mir hinsetzte und mich wissbegierig anguckte, erzählte ich ihm einfach was vorgefallen war. Wem sollte ich es auch sonst erzählen?
Sein Blick wurde immer düsterer und er schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf.
‘Siehst du, was ich meine? Du solltest dich von ihnen fern halten.’, sagt er dann und steckte sich einen Keks in den Mund.
‘Das ist nicht mein Problem, aber ich hätte nie gedacht, dass Felix so jemand ist, weißt du?’, sagte ich leise.
‘Ja naja. Du solltest vielleicht eines wissen. Dort sind alle gleich, wenn man nicht akzeptiert wird, dann hat man kaum Chancen.’
Ich nickte nachdenklich.
‘Naja los, bist du fertig?’, fragte er mich und eine viertel Stunde später trafen wir uns draußen vor der Schwimmhalle.
Wir liefen also gemeinsam zu mir nach Hause.
‘Ich wusste gar nicht, dass du in der Schwimmhalle arbeitest’, sagte ich um die Stille zu brechen.
‘Du hast auch nie gefragt. Aber das ist nur ein Teilzeitjob. Ich will mir damit mein Studium finanzieren’, sagte er stolz.
‘Was willst du denn studieren?’
‘Naja.. Medizin’
‘Ohoo! Sehr cool. Ich bin beeindruckt.’
‘Hättest du mir nicht zugetraut, was?’
‘Ganz ehrlich? Nein. Aber ich kenn dich auch kaum und wie mir heute klar geworden ist, habe ich doch keine so gute Menschenkenntnis wie ich immer dachte’
Ich seufzte betreten.
‘Ach mach dir nichts draus. Das passiert jedem mal!’
Als wir an meiner Haustür ankamen stand Felix davor. Anscheinend hatte er auf mich gewartet. Dennis stellte sich schützend vor mich doch ich sagte: ‘Danke Dennis, dass du mich nach Hause gebracht hast, aber das Pferd muss ich wohl allein schaukeln’
Wir umarmten uns und er ging, auch wenn ich sah, dass ihm das nicht passte.
‘Kleo es tut mir so Leid! Du glaubst ga…’, fing er an, doch ich unterbrach ihn mit einer schlichten Handbewegung.
‘Nein du hörst mir jetzt zu.’, fing ich an und er wollte wieder anfangen.
‘Nein! Sei still. Weißt du? Ich hatte wirklich geglaubt, dass du anders bist. Ich hatte es mir erhofft. Ich bin noch nicht allzu lange hier und irgendwie hast du es geschafft, ich weiß nicht wie, mich in dein komisches Spiel, aus Lügen, mit einzubeziehen. Ich war ja so naiv und habe geglaubt du könntest das selbe für mich empfinden, wie ich für dich, aber na gut. Ein hoch auf deine Schauspielkünste. Es ist scheiße schwer, jedes mal neue Freunde zu finden, jedes mal immer nur ein paar Wochen da zu sein. Auch wenn ich hier von eurer Gang integriert worden bin, dachte ich, dass wenigstens du und Saskia mich mögt. Aber jetzt hab ich die Augen aufgemacht und habe gemerkt, dass das alles hier nur ein großer Traum war. Wieso solltest du auch deine Gang für mich hintergehen? Der Gedanke war recht eigen und das weiß ich jetzt auch. Ich verfluche auch alle Gedanken, die ich an dich verschwendet habe und hoffe, dass wir uns nicht mehr so oft unterhalten müssen. Wie konnte ich nur so blöd sein und denken ich hätte eine Chance?’, und schon kamen die Tränen dazu, dabei hatte ich mir geschworen nie wieder in der Gegenwart eines Jungen zu weinen, ‘Ich hasse mich dafür.., dass ich es dir so leicht gemacht habe. Aber meine Gefühle sind noch neu und ich werde sie nicht weiter beachten. Wenigstens etwas in dem ich gut bin. Ignorieren. Ich werde Saskia, Timo und Fiona zu liebe so tun, als sei nichts gewesen, aber ich hoffe aus meinen Blicken kannst du lesen, was es wirklich für mich bedeutet.. mit dir zu reden.’
Ich rieb mir die Tränen aus den Augen.
‘Wo ist Fiona?’, fragte ich schlurzend.
‘Hey Kleo.. Kann ich auch was dazu sagen?’, fragte er mich und kam näher.
‘NEIN. Ich will nur wissen, wo meine Schwester ist!’, sagte ich und schämte mich so schwach zu sein.
‘Auf dem Spielplatz’, sagte er.
Ich schloss also die Tür auf und verschwand. Zuerst musste ich mich abregen und dann konnte ich immer noch Fiona holen.
Als ich mich dann auf meinem Bett ausgeweint hatte, ging es mir schon viel besser.
Auch, dass Dennis so lieb war, hat wohl einen Teil dazu beigetragen.
So ging ich also wieder runter und ging zu dem Spielplatz.
Gleich als Fiona mich sah, kam sie auf mich zugeraunt. ‘Wo warst du?’, fragte sie mit einem Schmollmund.
‘Felix hat gesagt, dass du schon vorgegangen wärst.’, meldete sich nun Timo mit seiner ‘’Eigentlich ist mir das alles egal’’- Miene.
‘Ehm ja ich wollte noch was einkaufen, hab dann aber vergessen, was es war und bin jetzt hier.’, plapperte ich drauf los. Gut, dass sie mir das abkauften.
‘Und jetzt muss ich ganz allein einkaufen gehen und niemand kann mir helfen, die schweren Dinge zu schleppen.’, seufzte ich.
Fiona und Timo guckten sich an und meinten: ‘Wir können dir helfen!’
‘Echt? Das wäre ja super.’, sagte ich.
Natürlich musste sich Timo erst bei Felix abmelden und als er fragte, ob er mitkommen dürfte, meinte Timo: ‘Aber Felix wir sind schon zu viele, du musst nicht auch noch mitkommen’
Anscheinend wollte er mit uns allein sein. Auf der einen Seite fand ich das super süß und auf der anderen war ich froh, dass Felix nicht mitkommen würde.
Wir liefen los. An der einen Hand hatte ich Fiona, die den ganzen Weg über erzählte und an der anderen Hand hatte ich Timo, der guckte, wie eine Bulldogge.
Als wir ankamen, war nicht mehr so viel los. An Samstagen machten die Märkte wohl etwas früher zu.
Wir liefen also rein und ich holte uns etwas zum Abendbrot, Fiona und Timo sollten sich in der Zeit etwas Schokolade aussuchen.
Ich wollte einen Nudelauflauf machen und so suchte ich mir die Zutaten zusammen und ging dann zu den zwei streitenden Kindern.
‘Nein wir nehmen die grüne!’, sagte Fiona bestimmend.
‘Nein die braune!’, sagte dann Timo.
‘Aber die grüne ist viel leckerer.’
‘Nein die braune ist mit Keks und jeder mag Keks’
‘Aber die grüne ist mit Nuss.’
‘Ja aber von Nuss muss ich immer ganz doll aufs Klo’
‘Aber ich nicht’
Sie schrien also den ganzen Supermarkt zusammen.
‘Wie wäre es, wenn wir beide nehmen?’, sagte ich und nahm beide Schokoladentafeln in die Hand.
Jetzt hatte ich wenigstens zwei zufrieden gestellt.
Ich unterhielt mich noch eine Weile mit der Angestellten an der Kasse. Anhand ihres Namenschildchen konnte ich sehen, dass sie Denise hieß.
Sie musste noch nicht all zu alt sein, deswegen kamen wir auch gut ins Gespräch.
Aber Timo und Fiona fingen dann an zu quengeln, weil sie Hunger hatten. Also gingen wir wieder nach Hause. Timo kam gleich mit zu uns. Immerhin waren wir dieses Wochenende dran.
Ich stellte mich also in die Küche und machte das Abendbrot.
Fiona und Timo guckten derweil fern.
Als ich fast fertig war kam Timo in die Küche.
‘Das riecht aber gut’, sagte er und guckte in die Röhre.
‘Danke’, sagte ich. Ich freute mich wirklich über das Kompliment.
‘Können wir bald essen?’
‘Ja klar. Hast du schon Hunger?’
‘Ja und ich muss Felix noch anrufen’
Ich hätte fast den Teller fallen lassen.
‘Ja klar mach ruhig. Weißt du eure Nummer aus dem Kopf?’, fragte ich etwas angespannt.
An Felix hatte ich gar nicht mehr gedacht.
Er nickte und ging zum Telefon.
Zehn Minuten später war dann auch Felix da.
Wir saßen alle am Tisch. Diese Stille nervte.
Ich machte das Radio an.
‘Das schmeckt wirklich gut.’, sagte Felix.
‘Danke’, meinte ich nur und guckte nicht hoch.
Nach dem essen, gingen die Kinder spielen und wir räumten den Tisch ab.
‘Kleo hörst du mir jetzt zu?’, fragte er, doch ich wollte das noch nicht zulassen.
Ich konnte und wollte jetzt nicht mit ihm erzählen.
‘Bitte?’, fragte er leise.
Ich verließ die Küche und verschwand in meinem Zimmer.
Er konnte sich auch mal um die Kinder kümmern, also legte ich mich in mein Bett und fiel gleich in einen sehr tiefen Schlaf. Ja weinen macht eben müde.
Kapitel 14
Ich erwachte durch ein klopfen an meiner Tür. Es war dunkel, so machte ich das Licht an.
‘Ja?’, fragte ich schlaftrunken.
Fiona stand mit ihrem Teddybär in der Tür und hielt sich ihre Augen.
‘Fiona? Was ist denn?’, ich war sofort hell wach.
‘Ich hatte einen bösen Traum. Bitte Kleo! Darf ich bei dir schlafen? Nur heute.’
Ich lächelte sie an und machte meine Decke zurück.
Sie schlüpfte hinein und da wir beide nicht an den Besuch dachten, ließen wir die Tür offen.
Das nächste mal erwachte ich am morgen. Ich starrte erst eine Weile die Decke an.
Irgendwie fühlte ich mich beobachtet. Und so war es auch: Felix stand in der Tür und guckte mich abwesend an.
‘Suchst du irgendwas?’, flüsterte ich, um Fiona nicht aufzuwecken. Er erschrak, schüttelte den Kopf und ging ins Bad.
Sehr komisch.
Ich guckte auf die Uhr: 8
Ich stand also langsam auf und machte alles, was ich sonst auch tat, außer dass ich warten musste, bis das Bad frei war.
Der Abschied war ganz normal. Auch der restliche Tag verlief ganz relaxet.
Aber genau solche Tage hasste ich. Man dachte zu viel nach.
So war es auch an diesem Sonntag. Nur gut, dass ich zu dem Entschluss kam ihn zu ignorieren. Morgen würde ich einfach so weiter machen, wie bisher, auch mit dem Risiko, dass es mich innerlich zerbrechen würde.
Ich war schon immer eine gute Schauspielerin gewesen, also wieso das nicht auch mal aufs Leben übertragen?
Am Nachmittag machte ich dann noch meine Hausaufgaben, mein Vater schaute auch mal rein und Fiona malte mir ein Bild. Das war der Sonntag und es bereitete mir Bauchschmerzen an den Montag danach zu denken.
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