Azrael; mein Engel des Todes - Teil 7

Autor: Feder & e93
veröffentlicht am: 11.09.2013


Teil 6- ein wichtiges Gespräch

Verschlafen wachte sie auf, als sie Wärme neben sich spürte und sah, dass Azrael da war. Ein müdes Lächeln huschte über das Gesicht, ihr Körper schmiegte sich an ihm und die Nase vergrub sich in seinem Shirt: "Ich habe auf dich gewartet." Jetzt roch er nach sanfte Lavendel. "Hab ich dich aufgeweckt?", wollte er leise wissen und küsste sie auf ihren Kopf:"Hab so halb mitbekommen was zwischen dir und Ron vorhin passiert ist. Wenn du es willst, gib ihm eine Chance. Ich kann es ebenfalls nicht aushalten, dich so traurig zu sehen. Dein bester Freund hat Recht, du verdienst etwas Besseres. Eindeutig."
Der Kopf wiegte sanft hin und hier, es war ein verneintes Schütteln: "Ich kann es nicht, weil ich nicht ihn liebe. Das wäre nicht fair, außerdem bin ich nicht mehr traurig. Wirklich nicht." Sie schaute hoch und sah in seine Augen: "Ich will nicht,dass du gehst, was du tun würdest, wenn ein Jemand in meinem Leben gibt." "Wieso liebst du mich?", wollte plötzlich Azrael wahrhaftig interessiert wissen und blickte ihr tief in die Augen. "Weil ich dich schon so lange kenne, müsstest du doch eigentlich so etwas wie einen Bruder in mir sehen oder?" Er konnte es wirklich nicht verstehen.
"Weil du besonders bist und du bist immer da, wenn ich dich brauche. Deine Stimme ist wie Musik für meine Ohren und dein Lächeln wirft mich jedes Mal um. Ich könnte soviel sagen, aber das Wichtigste ist, das du du bist und genau das macht dich so besonderes", erzählte Scarlett und irhe Wangen wurden rot. "Scar, wie sehr wünschte ich mir diese Gefühle erwidern zu können, aber du weißt, dass es nun mal nicht so ist. Es tut mir leid...", brachte er berührt entgegen und legte aus Versehen seine Hand auf ihre Brust, da er eigentlich ihr Herz klopfen hören wollte. Paar Zentimeter können einen großen Unterschied machen. Ihr Atmen wurde schneller und in ihrem Bauch begann es zu kribbeln. Ein Verlangen nach ihm packte sie und die Augen schlugen nieder, da er bestimmt das spüren konnte. Ihr Herz hämmerte wild gegen dem Brustkorb, als würde er Marathon laufen. Sehnlich wünschte sie sich ihn zu küssen, aber sie traute sich nicht. Erst dann schluckte er und entzog seine Hand:"Tut mir leid, dass war nicht mit Absicht." Er lachte verlegen und bat wie immer: "Erzähl mir etwas über dein Leben." "Ich bin müde", sie drehte ihm den Rücken zu und war leicht verletzt. Augen verschlossen sich und nur das unregelmäßiges Atmen verriet, dass sie noch nicht schlief. "Küss mich.", befahl Azrael, nicht weil er ihre Lippen spüren wollte, sondern weil ihre verletzte Art so ein komisches Gefühl auslöste. "Scarlett... das ist eine einmalige Chance. Küss mich, ich werde es erwidern." Überrascht drehte sie sich um, sie kam seinem Gesicht näher und ein Schwindel ergriff sie, weil sie so aufgregt war. Ihre kalte Lippen berührten sanft sie wundervolle Lippen. Blitze jagten sich durch ihrem Körper und Scarlett ertrank in einem Meer aus tausende Gefühlen. Seine Lippen waren weich wie Samt und er schmeckte unglaublich. Es war nicht zu beschreiben. Wie versprochen erwiderte er den Kuss und zog sie auf sich. Seine Händen glitten ihren Rücken entlang und blieben auf ihrem süßen Po hängen. Er empfand nichts... aber versuchte sein Bestes, um ihr einen unvergesslichen Augenblick zu schenken."Ich kann nicht", sie löste sich von ihm. Scarlett hatte das Gefühl, dass sie ihn nötigte und das war nicht richtig. "Trotzdem Danke, der Kuss war wirklich wunderschön", murmelte sie leise, ihr Herz spielte immer noch verrückt und die Lippen prickelten angenehm. "Es tut mir Leid", entschuldigte sich der Todesengel und drückte sie immer noch fest an sich. "Scar, wir sollten wieder verreisen." "Schon okay", Scarlett zwang sich zu einem Lächeln und ihre Augen begannen zu glänzen, als er mit verreisen kam. Sie liebte es die Welt zu entdecken: "Ich möchte nach Schweden und in den Wälder die Elche sehen!" Begeisterung malte sich in das Gesicht und das Bedrücktes verschwand. "Ich kann aber nicht ununterbrochen bei dir sein. Mein Körper ja, aber nicht mein Geist", erinnerte Azrael sie daran. Sie waren schon mal verreist, dann aber nur über das Wochenende. Es kostete für sein menschliche Gestalt viel Energie, wenn er nebenbei als Engel tätig war und da er die schwierigste Aufgabe hatte, hatte er nun mal keine Freizeit. "Dann verreisen wir nicht! ich will nicht, dass du wegen mir erschöpft wirst", antwortete Scarlett ernst und strich kurz über seine Wange. Die Haut war wie immer glatt. Weich. "Scar, wir sind schon oft verreist!", widersprach er ihr. "Darf ich... dich ablenken?" "Wie meinst du mit Ablenken?", kritisch sah Scarlett ihn an und wusste nicht was er vorhatte. Unsicherheit machte sich bemerkbar. "Verrate ich nicht", gab er ihr lachend zu erkennen, stand auf und nahm ein Halstuch, womit er ihre Augen band und sie fest umarmte. Wenige Sekunden später befanden sie sich am Strand der Stadt. Die Sonne war kurz davor aufzugehen, es sah wunderschön aus, wie der Himmel sich verfärbte. "Alles was du siehst, ist Gottes Kunstwerk. Atemberaubend nicht wahr?" Scarlett blieb der Mund offen, sie bekam Tränen in den Augen von dieser Schönheit. Sprachlosigkeit gab sich zu Erkennen und die Augen schienen immer größer zu werden, sie schaute zu ihm. Lächelte über das ganze Gesicht. "Glaubst du eigentlich inzwischen wieder daran, dass es Gott gibt? Das das Leben nur eine Probe ist?", wollte er wissen, während er die Arme vor Brust verschränkte.
"Ich weiß es nicht", Ehrlichkeit war aus der Stimme zu hören: "Weiß du, es gab bisher nichts, was mich sicher werden lässt, dass es ihn gibt. Okay, es gibt Engeln. Aber du bist ja hier und hast mir gezeigt dass es dich gibt. Verstehst du was ich sagen möchte?" Hoffentlich wurde er nicht böse auf sie, nur weil Scarlett noch nicht an seinem Boss glaubte. "Wenn du in einem Flugzeug sitzt und das Gefühl bekommst, dass das Flugzeug abstürzt was machst du dann? Betest du dann nicht damit du lebendig und ohne Schaden ankommst?", wollte er neugierig wissen. "Natürlich, aber das ist ein normaler Reaktion des Körpers", kam die flotte Antwort und ein schiefes Grinsen erschien. "Ich finde das nicht witzig, Scar. Dein Körper kennt die Wahrheit, die Tatsache das es da draußen einen Herrscher der Weltbevölkerung gibt!"
"Ich habe nicht gesagt, das es lustig ist! Fühle dich nicht gleich angeriffen", erwiderte Scarlett, sie verschränkte ihre Arme und wich einen Schritt vor ihm aus. "Wenn du nicht an Gott glaubst, dann erkläre mir bitte wie ich existieren kann. Es macht mich traurig, dass von dir zu hören. Ganz tief in deinem Herzen kennst du doch die Wahrheit", gestand er und atmete tief ein und aus. "Schau dich um, Scarlett. Sag mir, wer hat die Menschen, Tiere, Natur und all das erschaffen? Wer?" Ihre Augen huschten über die Landschaft, ratlos zog sie die Schulter hoch: "Es war die Evolution. Weiß du, ich glaube an dich, weil ich weiß, dass es dich gibt. Du hast mir ein Zeichen gegeben. Und wie kannst du traurig sein, wenn du gar nichts fühlst?"
"Wenn es um meine Existenz und um die Wahrheit geht und es Menschen gibt, die die Wahrheit nicht sehen können, obwohl es 3 Weltreligionen gibt und ihre Bücher!", erwiderte Azrael düster:"Wenn du nicht an Gott glaubst, zweifelst du auch an meiner Existenz!" "Ich habe nie an dir gezweifelt!", widersprach Scarlett und biss auf die Unterlippe: "Tut mir leid, dass ich keine perfekte Anbeterin bin!" Sie kehrte ihm den Rücken zu. Ein Glauben musste erst doch entstehen und man kann ihn nicht erzwingen. "Scar, du zweifelst automatisch an mir!", erklärte er traurig und biss auf die Lippen. Etwas enttäuscht war er schon. "Kleines, wie kannst du an Gott in schwierigen Situationen oder Problemen beten, wenn du nicht an ihn glaubst?" Es enstand ein Schweigen, nachdenklich schaute sie in die Ferne. Ihr Geist entfernte sich von dem Körper und schwebte ziellos durch die Luft. Augen wanderten zum Himmel. Fragend. Zweifelnd. Hoffnungsvoll.
"Ich will dich nicht zu etwas zwingen, das nützt sowieso nichts. Aber ich will das du dir Kopf drüber machst. Willst du in dieser Welt gottlos leben? Wenn du leidest und kein Mensch bei dir ist, fühlst du dich dann nicht einsam?" "Doch, ich fühle mich oft einsam", gab sie leise zu, ihr Geist war wieder in dem Körper. Die Realität streichelte ihren Körper und ein Seufzen entwich Scarlett. Dann kam eine Idee: "Weiß du was? Ich werde die Bibel lesen und dann mal eine Kirche besuchen."
"Du entscheidest dich fürs Christentum?", fragte Azrael und fragte: "Wieso nicht Judentum oder Islam? Du solltest eins wissen, alle drei Religionen stammen von Abraham."
"Ich kann auch mal den Koran lesen und die Moschee besuchen und dann die anderen Religionen kennenlernen", meinte sie lächelnd. Diese Antwort stimmte ihn mehr als zufrieden, er schlang die Arme um sie und küsste ihre Wangen. "Danke, dass macht mich glücklich."
"Ich möchte dich öfters glücklich machen!", strahlte sie ihn an und schmiegte sich an ihm. Ihr Herz sang leise eine Melodie. Innere Ruhe erfüllte sie und die Augen verschlossen sich. Ihre Ohren lauschten verzückt die Natur. Was für eine Herrlichkeit und wurde leider nicht oft von den Menschen gechätzt.
Dieses Mädchen war wirklich einzigartig. Ein Engel glücklich machen.





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz