604800 Sekunden - Teil 14

Autor: Anny
veröffentlicht am: 16.05.2012


Kapitel 14
Draußen regnete es und so beobachtet ich die Tropfen bis mir irgendwann die Augen zu fielen….
5 Stunden hatte er gesagt… hm wo könnte man denn da alles hin? Freizeitpark, Wellnessoase, Shoppingcenter, Restaurant? Ich hatte wirklich keinen blassen Schimmer, wo es hingehen sollte.
Langsam öffnete ich meine Augen und ich hatte einen Kaffee Chai Latte neben mir stehen, der wunderbar duftete. Ich gähnte ausgiebig und fragte „Wie lang hab ich geschlafen?“ „Ungefähr 2 Stunden.“ Grinste er mich an. „Was? Und wie spät ist es?“ fragte ich nochmals. „Halb vier, wir stehen gerade im Stau.“ Sagte er. Im Stau? Ich konnte es jetzt schon kaum erwarten wo es hinging und nun auch noch Stau.
Ich kuschelte mich jetzt genau auf die Seite vom Sitz, wo ich Tyler genau beobachten konnte. Er bemerkte das sofort und gab mir einen zärtlichen Kuss, da er ja sowieso nicht weiter fahren konnte. Seit Tyler und ich zusammen sind konnte ich mir mein breites Grinsen kaum verkneifen. „Danke.“ Sagte ich zu ihm und lächelte ihn an. „Wofür?“ fragte er verwundert. „Dafür das du da bist, dafür das du mich liebst, dafür das du ein Jahr lang gewartet hast und für die Schuhe und den bezauberten Brief.“ Sagte ich ruhig. Er war sichtlich gerührt und seine Augen funkelten wie Sterne. Danach nahm strich er mir mit einer Hand durch die Haare und küsste mich leidenschaftlich und lange. Danach schaute er mir noch einmal tief in die Augen, hielt meinen Kopf dabei immer noch sanft in seiner Hand. Dann ging es endlich wieder vorwärts und der ablassende Stau zerstörte den Moment ein wenig.
Danach nahm ich einen Schluck von meinem Chai Latte. Nachdem wir eine weitere Stunde gefahren waren machte sich mein Magen bemerkbar. „Hungrig, Süße?“ lachte Tyler. „Total.“ Lachte ich zurück. „Da vorne kommt gleich eine Raststätte, da können wir etwas essen.“ Grinste er. Hm er musste die Strecke also sehr gut kennen, wenn er das genau wusste. „Jaa gern.“ Lächelte ich ihn an. Gesagt getan. Wir hielten an und stiegen aus, er nahm gleich schon wieder meine Hand und grinste mir zu. In der Raststätte aß ich einen Salat mit Hähnchenstreifen und Tyler ein Schnitzel mit Kartoffeln. „Wo fahren wir jetzt eigentlich hin?“ bohrte ich noch mal nach. „Du versuchst es immer wieder oder?“ belächelte er mich. „Och mano. Warum machst du dann so ein Geheimnis daraus?“ fragte ich und verzog die Stirn. „Weil es eine Überraschung wird.“ Grinste und küsste mich. „Du kannst nicht jede Frage von mir mit einem Kuss beenden.“ Zwinkerte ich ihn an. „Einen Versuch war es wert.“ Lachte er und stützte sich auf den Tisch ab. „Und wie lange fahren wir noch?“ fragte ich ihn. Er schaute auf die Uhr und meinte „Wenn kein weiterer Stau auftritt 2-3 Stunden.“ Antwortete er gelassen. Dann bezahlte er und wir stiegen wieder ins Auto.
Die restlichen 2 Stunden alberten wir herum und redeten über alles Mögliche. Ich versuchte immer wieder aus ihm heraus zu bekommen wohin die Reise ging. Dann fiel mir ein, Nina wusste ja gar nicht wo ich bin! Sie muss mich bestimmt schon suchen. Ich kramte meine Handy aus meiner Tasche und sah 3 Anrufe in Abwesenheit und 4 SMS. Ein Anruf von Ryan und zwei von Nina. In der SMS stand *Amina? Wo bist du denn nur? Hab schon 2 mal versucht anzurufen! Melde dich Süße.* , nächste SMS *Amina?? Wo sind deine Klamotten? Geht’s dir gut??*, dritte SMS *Langsam mach ich mir echt Sorgen, ruf mich an!* und die 4. SMS war von Ryan *Hey Amina, schon angekommen? Ruf Nina mal zurück, sie macht sich schon Sorgen.* Ich musste herzlich lachen und war gerührt, wie viele Sorgen Nina sich um mich machte.
„Hey Nina, ich bins Amina.“
„Amina? Gott, dir geht es gut! Ich hab mir solche Sorgen gemacht, wo bist du denn?“
„Ja alles bestens, Tyler und ich machen das Wochenende ein wenig Urlaub, ich weiß zwar nicht wohin es geht, aber ich bin schon gespannt!“
„Wie du weißt nicht wohin? Wenn der dich entführt!“
In diesem Moment musste Tyler laut lachen, da er alles mithören konnte, da Nina wie eine ihre in das Telefon brüllte. Er nahm mir mein Handy aus der Hand und begann zu reden…
„Hey Nina, ich bins Tyler. Keine Sorge Amina ist sicher bei mir und entführt wird sie auch nicht.“
„Das will ich aber auch hoffen, sonst bekommst du es mit mir zu tun!“
„Ich gebe sie dir noch einmal, okay?“
„Ja bitte!“
Er gab mir mein Handy wieder und schüttelte den Kopf. Lachen musste er immer noch.
„Hast du es gehört? Tyler passt schon auf.“
„Ja ich seh es ja ein, du bist da schon in guten Händen. Also ruf mich zurück sobald du weißt, wohin er dich verführt, okay?“
„Klar, du bist die erste, die das erfährt. Bis später, Süße.“
„Tschaui, Maus.“
Tut tut tut…
Tyler sah mich an und konnte sich sein Lachen nicht mehr verkneifen. „Lach nicht!“ sagte ich gespielt böse. „Ich versuch’s.“ grinste er und wollte mir einen Kuss geben. „Nee, diesmal nicht, erst wenn du sagst wohin wir fahren!“ sagte ich lachend. „Wir sind da.“ Meinte er und grinste mich an.
Das Auto hielt vor einem riesigen Haus mit einer großen Hecke, sodass man nicht in den Garten dahinter schauen konnte. Mittlerweile war es halb 8 abends. Wir stiegen aus und er nahm meine Hand, dann gingen wir näher zu dem Haus. „Und wo sind wir jetzt, wem gehört das Haus?“ fragte ich staunend. „Bei meinen Eltern, Süße.“ Grinste er und hielt meine Hand fester. Wie jetzt? Seine Eltern? Hätte er das nicht früher sagen können, da hätte ich nicht so ein tiefausgeschnittenes Kleid angezogen und nicht so hohe Pumps. Ich war so überrascht, dass es mir fast die Sprache verschlug. „Ich meine, wenn das okay für dich ist. Wenn dir das alles zu schnell geht, können wir auch wieder fahren.“ Sagte er vorsichtig und einfühlsam. „Nein, ich bin nur so gerührt gerade.“ Strahlte ich ihn an. Soweit ich weiß hat er keine von seinen Ex-Freundinnen seinen Eltern vorgestellt, zumindest nicht solange ich ihn kannte. Seine Eltern habe ich immer nur flüchtig gesehen, wenn sie ihn nach den Sommerferien zur Schule gebracht hatten. Soweit ich weiß arbeitet sein Vater nicht hier, sondern weiter weg und ist meist nur am Wochenende da. Noch dazu hat er glaube ich eine große Schwester und einen kleinen Bruder.
Ich umarmte ihn und küsste ihn, damit wollte ich ihm zeigen, dass es wirklich okay für mich ist. „Das bedeutet mir sehr viel.“ Flüsterte er mir ins Ohr. „Und mir erst.“ Lächelte ich ihn an. Im nächsten Moment hörte ich Schritte auf uns zugehen. „Habe ich doch richtig gehört, Tyler mein Sohn!“ strahlte uns eine Frau Anfang 40 an. Sie hatte eine super Figur, für immerhin 3 Kinder und hatte die gleichen strahlenden Augen wie Tyler. Ihre Haare waren dunkelblond und mittellang. Sie gab Tyler einen Kuss und umarmte mich sofort herzlich. „Das ist also Amina. Ich bin Susanna, Tylers Mutter. Gut gemacht mein Sohn.“ Lachte sie und strahlte mich an. „Schön sie kennenzulernen und sie sind noch hübscher, als ich es erwartet hatte.“ Nickte ich ihr zu. „Ach vielen Dank, aber du bist viel wunderschöner.“ Sagte sie sichtlich berührt. Tyler legte seine Arm um mich und zog sich zu sich ran. „Wollt ihr eure Koffer gleich mitnehmen oder später holen?“ fragte sie uns. „Ach, die nehmen wir gleich mit.“ Antwortete Tyler. „Gut, ich gehe schon mal vor, du kennst ja den Weg mein Sohn.“ Grinste sie und ging schon einmal ins Haus.
„Sie mag dich.“ Grinste Tyler mir zu. „Meinst du?“ fragte ich deutlich verunsichert. „Ja, glaub mir.“ Sagte er und küsste mich auf die Stirn. Dann nahm er unsere Koffer und ich meine Handtasche. Wir gingen durch die Eingangstür und man sah den wunderschönen und riesigen Garten. Ich war sichtlich imponiert und lief langsam neben Tyler her. Dann betraten wir das Haus und kamen in eine große Wohnküche. Tyler stellte die Koffer ab, nahm meine Hand und zog mich ins Wohnzimmer. Auf der Couch saß eine junge hübsche Frau, das muss wohl seine Schwester sein, dachte ich mir.
Sie stand sofort auf und umarmte Tyler, dann sah sie mich an, lächelte und umarmte mich ebenfalls herzlich. „Ich bin Sofie, die große Schwester von Tyler.“ Sagte sie. „Aber nur vom Alter, größer bin wohl ich.“ Scherzte Tyler herum.
Ich habe wirklich nicht erwartet, dass ich so herzlich begrüßte werde, immerhin kennen sie mich ja nicht einmal. Kurz danach kam ein kreischen um die Ecke. „ATTACKE!“ schrie ein kleiner Junge, ungefähr 4 oder 5. „Na großer.“ Lachte Tyler ihn an und hob ihn hoch. Der kleine knuddelte Tyler und sah mich hinweg über Tylers Schulter mit großen Augen an. „Das ist Amina, sag ihr doch mal Hallo.“ Lächelte Tyler ihn an. „Is bin Tim.“ Schaute er mich verschüchtert an. „Hey.“ Sagte ich freundlich und wuschelte ihm vorsichtig durchs Haar. „Spielst du mit mir?“ fragte er mich mit einer entzückenden Stimme, da er noch nicht alle Wörter so gut aussprechen konnte. „Klar, was willst du denn spielen?“ fragte ich ihn ruhig. „Ty lass mich runter!“ quengelte er jetzt Tyler an. „Schon gut, ich lass dich ja runter.“ Lachte er. Dann nahm mich der kleine Tim an der Hand und schleppte mich in ein anderes Zimmer. Tyler, seine Schwester und seine Mutter redeten im Nachbarraum und lachten. Schon mal kein schlechtes Zeichen, dachte ich mir.
„Du hast die Pistole und ich hab die hier.“ Sagte er und gab mir eine kleine Spielzeug Pistole mit Saugnapfpfeilen. Er hatte dieselbe nur etwas größer. Dann begann er in seinem Zimmer rum zu hüpfen und wollte dass ich mit mache. Das tat ich dann auch, vorher zog ich mir aber meine High-Heels aus. „Peng! Peng!“ rief er immer wieder und lachte. Ich fand das unheimlich niedlich, ob Tyler auch so niedlich war, als er klein war? Ich meine er ist jetzt immer noch niedlich. Dann stand Tyler am Türrahmen gelehnt und sah uns belustigt zu. Dann sah mich Tim an und zwinkerte mir zu, ich verstand was er wollte. Im Gleichtakt riefen wir „ATTACKE!“ und schossen alle unsere Saugnapfpfeile auf Tyler ab. Tyler war überrascht und sagte „Na warte Süße!“ kam auf mich zu und hielt mich von hinten fest und kitzelte mich durch, der kleine Tim kam auch dazu und sprang Tyler auf den Rücken. Dann fielen wir zu dritt um, ich lag auf Tyler und Tim lag gleich neben mir. „Besiegt“ lachte Tim und grinste mich an. Im nächsten Moment küsste mich Tyler und wir mussten mitten beim Kuss lachen, da Tim die ganze Zeit kicherte „Is möste auch ein tüsschen!“ zuerst wusste ich nicht was er wollte, da ich ihn nicht verstand, bis Tyler sagte, dass er auch ein Küsschen möchte. Ich gab Tim ein kleines Küsschen auf die Wange und er freute sich riesig. Dann rannte er aus dem Zimmer zu seiner Mama.
„Der Kleine ist so putzig!“ strahlte ich Tyler an. „Und ich bin nicht putzig?“ sagte er gespielt eifersüchtig. Ich grinste ihn nur an bis er mich wieder küsste. Wir flirteten noch ein bisschen herum, bis wir bemerkten dass Tim in der Tür stand und uns anlachte. „Essen.“ Sagte er und hüpfte fröhlich davon. Tyler und ich begaben uns dann auch wieder ins Wohnzimmer.
Seine Mutter hatte extra etwas für uns gekocht.






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