604800 Sekunden - Teil 5

Autor: Anny
veröffentlicht am: 05.05.2012


Aber das hieße ja, dass ich ihm doch etwas bedeute?
Nina versuchte mich so gut es ging abzulenken und wir räumten noch unser Zimmer ein. Später entschloss ich mich noch eine Runde Joggen zu gehen. Schließlich sollte sei Sport ja gut zum Ablenken und abreagieren. Ich liebte es bei Sonnenuntergang joggen zu gehen, der Himmel war da so wundervoll und es wehte eine kühle Prise. Mit der Sonne Verschwand langsam auch meine Gedanken an Tyler. Soll er mir doch egal sein, war ich ihm schließlich auch. Dann kam ich auch an der Treppe vorbei, wo ich vorhin noch mit Ryan saß und weinte. Dort saß ein Mädchen, sie kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich konnte sie noch nicht genau erkennen. Ich hörte, dass sie weinte, also ging ich zu ihr. „Hey, alles okay bei dir?“ fragte ich sie und kniete mich neben sie. Als sie sich umdrehte traf es mich wie ein Blitz. Es war Jessica, Tylers Freundin. Sie war eine der Personen, die ich nicht wirklich kennenlernen musste, aber sie tat mir leid, wer weiß was passiert war. „ähm ja, geht schon…“ schluchzte sie vor sich hin. Ich setzte mich neben sie. Eigentlich hatte ich keine Ahnung warum ich da geblieben bin, eigentlich müsste ich sie hassen und mich innerlich freuen, dass es ihr mies ging. Vielleicht hatte sie sich sogar mit Tyler gestritten oder er hatte Schluss gemacht. Vielleicht hatte er aber mit ihr genau das gleiche Spiel gespielt, wer weiß vielleicht blieb ich deshalb bei ihr und hörte ihr zu. „Ich weiß du kennst mich nicht, aber ich lass dich jetzt nicht hier alleine sitzen und Weinen.“ Sprach ich ihr gut zu. „Doch ich kenne dich und … danke, dass ist lieb von dir!“ erwiderte sie und schluchzte sie schon etwas weniger. „Wie du kennst mich, woher? Und was ist mit dir los, wieso weinst du? Du musst es mir nicht sagen, nur wenn du willst…“ fragte ich verwundert. Ich hätte nicht gedacht das sie mich kennt, ich meine woher schon? Tyler wird ihr wohl kaum von mir erzählt haben. „Tyler spricht oft von dir, eigentlich immer. Ich wollte dich schon immer gern kennen lernen, du klangst immer so nett. Und er hatte recht, du bist wunderschön und sehr nett.“ Sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht. Wow, Tyler hat gesagt ich bin wunderschön? Und das vor seiner Freundin? Und zu mir sagt er, er hätte gelogen? Alles klar, was sollte ich da nur wieder denken…
„Echt das hat er?“ konnte ich mir nicht verkneifen, ich wollte das jetzt wissen. „Ja, aber das sagt er dir doch oft selber, oder nicht? Schließlich seit ihr beste Freunde und so.“ antwortete sie mir. „Hm naja, beste Freunde anscheinend nicht. Hat er zumindest gesagt…“ ich wurde wieder trauriger, Jessica bemerkte das sofort und nahm mich in den Arm. Dass hätte ich echt nicht von ihr erwartet. Es war ein total merkwürdiges Gefühl, immerhin tröstet mich gerade die Neue Freunde, die ich eigentlich hassen sollte, von dem Jungen den ich liebte und der mich total verletzt hat, das er mit ihr zusammen ist! Schrecklich verwirrend. „Oh, tut mir leid. Ich wusste nicht das ihr euch gestritten habt…“ sagte sie umsorgend. „Konntest du auch nicht, aber das mit Tyler ist glaube ich sowie so Geschichte… Aber egal, was ist nun mit dir?“ ich wollte ihr so gut es geht ausweichen, ich wollte nicht das sie weiß wie ich zu Tyler stehe. Schließlich wollte ich das zwischen den beiden nicht kaputt machen. „Ich würde sagen, dass gleiche wie bei dir.“ Grinste sie. „Wir haben uns nicht gestritten, aber ich denke er liebt mich einfach nicht. Ich glaube er weiß nicht einmal, was lieben eigentlich bedeutet…Aber danke fürs zuhören, schön dich kennen gelernt zu haben, Amina nicht wahr?“ setzte sie fort. „Ja Amina ist richtig und du bist Jessica? Dafür kein Dank, ich danke dir.“ Erwiderte ich. „Stimmt Jessica, aber nun muss ich wirklich los. Wir sehen uns?“ „Alles klar, ich freu mich.“ Antwortet ich ihr und sie stand auf und ging.
„…ich freu mich.“ … was war das denn Amina? Du kannst dich doch nicht freuen, die Neue von Tyler zusehen! Sie war echt überraschend nett, so menschlich. Ich dachte sie wäre ein doofes blondes, Männerfressendes Luder, aber nein sie war so wie jeder anderer.
Gerade als ich wieder zu meinem Zimmer wollte, sah ich Jessica und Tyler, wie sie sich umarmten. Schön vielleicht haben sie sich ja ausgesprochen und vertragen. Doch fand ich das wirklich schön? Ich gönnte es Jessica auf alle Fälle, dass sie glücklich ist, aber mit Tyler? Ich dachte mir „Gehste mal unauffällig vorbei und gut ist“ … klappte natürlich nicht so ganz. Jessica erkannte mich sofort und rief mich zu sich. „Hey Amina, danke noch mal wegen vorhin. Und wenn du schon mal hier bist, da können Tyler und du dich doch aussprechen! Das ist mal eine Idee, ich geh schon mal vor und ihr klärt das. Und wehe ihr liegt euch dann nicht in den Armen!“ sagte sie und ging grinsend weg. Schön, jetzt stand ich hier mit Tyler, die Sonne war fast untergegangen und sollte mich mit ihm aussprechen, vorher ließ mich Jessica nicht gehen. Wie sollte das überhaupt funktionieren. Sie liebte ihn und hatte keine Ahnung, dass ich es auch tat, aber wollte unbedingt dass wir uns aussprachen. Toll gelaufen dachte ich mir…
„Du sagst jetzt einfach Tut mir leid Amina, dann umarmen wir uns kurz und gehen getrennte Wege, wenn Jessica dabei ist begrüßen wir uns kurz und gut ist. Alles klar Tyler?“ sagte ich genervt zu ihm. Ich wollte unbedingt weg von hier, weg von Tyler. Zum Aussprechen war das definitiv der falsche Ort und der falsche Zeitpunkt. Wie traurig, er schaffte es nicht einmal mich anzusehen, er schaut nur starr auf den Boden oder in die Ferne. „Schön, dann nicht.“ Sagte ich zornig und wollte gehen. Dann packte er mich am Handgelenk und zog mich zurück. „Amina, geh nicht. Es tut mir wirklich leid, glaub mir. Ich kann dir nicht erklären, warum ich mich so verhalte und so mies zu dir war… Ich weiß es doch selbst nicht. Ich muss mir erst einmal klar werden was ich fühle und was ich will.“ Sagte er zu mir und schaute mir diesmal direkt in die Augen. „Entscheide dich einfach Tyler. Ich bin es leid weggestoßen zu werden und zu warten!“ ich war total kalt, so kalt wie er zu mir war. „Denkst du ich bin es nicht Leid zu warten? Ich habe eine ganzes Jahr gewartet.“ Sagte er. „Nein, du hast 9 Monate gewartet, oder hast du Jessica vergessen, hm?“ entgegnete ich ihm. „Jessica… hm du hast Recht. Ich muss los. man sieht sich, vergiss was ich gesagt habe. Es ist besser für uns beide.“ Erwiderte er nachdenklich, umarmte mich und ging.
Was war das denn bitte? Woar, langsam aber sicher regte mich Tyler richtig auf. Kann er sich mal entscheiden ob er jetzt der Böse oder der Nette ist? Der Alte Tyler oder der Neue Tyler? Wie kann man nur so sein!
Am besten ich gehe wieder nach Australien!






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