604800 Sekunden - Teil 6

Autor: Anny
veröffentlicht am: 08.05.2012


Am besten gehe ich wieder nach Australien!
Ach ja, wäre es wirklich das Beste? Das Beste für mich, für Tyler, für uns? Gab es jemals ein uns?
Und wieso um Himmels Willen umarmte er mich jetzt auch noch? Als ob es mir nicht schon schlecht genug ging. Und Jessica? Nun ja, sie war eigentlich ganz nett und mir auf Anhieb sympathisch, nachdem wir ein paar Worte gewechselt haben. Ich glaube, wenn Tyler nicht wäre, würden wir uns gut verstehen, wären vielleicht sogar Freunde…?
Aber eins gab mir Bedenken, sie sagte, dass sie glaubt Tyler würde sie nicht lieben? Wie kam sie auf die Idee? Wusste sie von dem Nachmittag an meiner Ankunft? Angenommen sie wüsste davon, dann wäre sie doch niemals so nett zu mir gewesen und so aufgeschlossen, oder? Nein, sie wusste definitiv nichts, aber es tat mir jetzt unheimlich leid, hätte ich doch nur früher von ihr gewusst!
Ich zerbrach mir noch eine Zeitlang den Kopf über Jessica und Tyler, ging dann aber zurück ins Zimmer. Nina schlief schon, also musste ich leise machen. Ich ging ins Badezimmer, band meine Haare zusammen und zog mir meine Schlafsachen an. Duschen konnte ich auch morgen früh, ich wollte Nina nicht aufwecken. Putze noch schnell Zähne und schminkte mich ab.
Danach legte ich mich ins Bett und hörte noch ein wenig Musik auf meinem IPod. Mir gingen immer noch tausend Sachen durch den Kopf, wie viel heute einfach nur passiert war. Und alles so verwirrend und auf einmal. *Brr Brr*, mein Handy vibrierte. Wer das wohl war? Ich öffnete die Augen, legte meinen IPod zur Seite und nahm mein Handy. Ich öffnete die SMS und las sie, den Namen konnte ich zunächst nicht genau erkennen, da mich das Licht vom Display so sehr blendete. *Noch wach, Sweeti? ;** ich kniff die Augen zusammen und konnte endlich den Namen lesen. Die Nachricht war von Ryan. Anscheinend konnte er auch nicht schlafen. Ich schrieb ihm gleich zurück, da ich sowieso nicht einschlafen konnte *Kann nicht schlafen :/ warum bist du noch wach?* und wartete bis er zurück schrieb.
Ryan: *Dachte ich mir schon, so aufgelöst wie du warst. Geht es dir besser? Hm, naja ich zerbreche mir den Kopf über ein Mädchen…*
Ich: *Machst du dir etwa Sorgen um mich? Aber ja, es geht mir besser. Uhh was denn für ein Mädchen?*
Ryan: *Natürlich ;*. Ach naja ich kenne sie schon ziemlich lange, aber bist jetzt hat sich noch nichts ergeben…*
Ich: *Süß, aber musst du nicht ;*. Du kannst doch nicht auf einen passenden Moment warten, frag sie doch einfach oder muss ich sie erst fragen? ;) *
Ryan: *Wenn es nur so einfach wäre, sie hat im Moment schon genügend Probleme, da möchte ich sie nicht noch mehr verwirren und außerdem kannst du sie nicht fragen…*
Ich: *Ach lass das mal meine Sorge sein, ich kann alles ;).*
Ryan: *Glaub mir, diesmal nicht. Versuch jetzt zu schlafen, es ist schon ziemlich spät. Und gib auf dich Acht, wenn ich es schon nicht darf ;*.*
Ich: *Mach ich, schlaf schön :*.*
Danach legte ich meine Handy bei Seit und schlief schnell ein. Ich verstand zwar nicht wieso ich seine Flamme nicht ansprechen konnte, aber ich war schon fast eingeschlafen, als ich darüber nachdachte…
‘‘Since you been gone, i breathe for the first time… since you been gone yeah yeah…“ertönte das Radio. Treffend dachte ich mir. Langsam streckte ich mich und ich streckte mich ausgiebig. Nina war noch nicht wach, also ging ich zu ihr und weckte sie sanft. Nina war ein genau so großer Morgenmuffel wie ich und grummelte nur und dreht sich auf die andere Seite. Gut, dachte ich mir, mehr Platz für mich im Bad! Ich sah noch kurz auf die Uhr, es war 11.00 Uhr, ganz schön früh für mich, aber nächste Woche, wenn die Schule wieder Los geht, muss ich schon um 6.00 Uhr aufstehen. Ich ging ins Bad gähnte reichlich und streckte mich noch einmal. Ich sah in den Spiegel und dachte mir nur „Oh mein Gott, siehst du schrecklich aus!“ Da ich nicht sehr viel schlafen konnte, hatte ich schöne Augenringe. Aber es gibt ja Concealer und Gesichtsmasken. Ich schmierte mir also eine Erdbeer-Honig-Maske ins Gesicht und ging aus dem Badezimmer. Nun musste ich 15 min warten, bis ich die Maske abwaschen konnte. Ich setzte mich auf die Couch und Schaltet den Fernseher ein. Ich zapte durch und blieb bei How I met your Mother hängen, das übliche eben.
Ich war mal wieder so von Barney verzaubert, dass ich die Gesichtsmaske total vergessen hatte. Im nächsten Moment klopfte es an der Tür. Natürlich ging ich ohne Bedenken zur Tür und machte sie freudig auf. Zu meiner Überraschung war es Ryan. Er lehnte am Türrahmen und streckte mir einen Kaffee entgegen. Er grinste freudig und kam gleich rein und setzte sich auf die Couch. Wie selbstverständlich. Ich hatte total vergessen dass Nina noch da ist. Sie kam gerade Wegs nur im Handtuch bekleidet aus dem Badezimmer spaziert. Nina bekam riesige Augen als sie Ryan sah, dann sah sie mich an, packte mich am Handgelenk und zog mich ins Badezimmer. „Amina! Kannst du mir nicht sagen, dass du Herrenbesuch hast, ich steh hier im Handtuch da! Außerdem wie siehst du überhaupt aus?“ ihre Aufregung verwandelte sich schlagartig in einen Lachanfall. „Tut mir leid, er stand einfach so vor der Tür, ich kann ihn ja schlecht stehen lassen. Hä wieso? Wie soll ich den aussehen?“ antwortete ich ihr. Sie drehte mich zum Spiegel und ich schrie los. Die Gesichtsmaske… diese verdammte Gesichtsmaske, hatte ich total vergessen! Und ich tu noch so als ob nichts wäre und mache so die Tür auf. Was Ryan jetzt wohl denkt? Oh nein, schlimm. Ich wischte mir schnell die Maske vom Gesicht und schminkte mich etwas. Nina lachte immer noch und meinte dann „Wenigstens ist deine Haut jetzt ganz weich, extra für Ryan hm?“ und stichelte mich ein wenig. „Als ob ich die Gesichtsmaske extra für Ryan gemacht hätte, ich wusste doch gar nicht das er kommt, sonst wäre ich wohl kaum zur Tür gegangen.“ Antwortete ich ihr. Nina versuchte ernst zu bleiben, aber geriet gleich wieder ins Lachen. Ich warf ihr noch einen gespielten bösen Blick zu und ging aus dem Badezimmer.
Ryan saß noch auf der Couch und konnte sich sein grinsen nicht mehr verkneifen. Ich setzte mich zu ihm und er sagte zu mir „Kam ich überraschend?“ „Hm…so ein bisschen.“ Antwortet ich ihm und rollte die Augen. Er lachte und strich mir über die Wange, „Du hast hier noch etwas vergessen.“ Er grinste, aber trotzdem war es mir total peinlich. „Na toll, nicht schon peinlich genug, dass ich mit Gesichtsmaske und Schlafsachen vor dir stand, hab ich natürlich noch eine Stelle vergessen.“ „Ach quatsch, du sahst doch süß aus, wie ein kleines Gespenst.“ Lachte er. Ein kleines Gespenst? Na danke. „Ach sei doch still!“ sagte ich gespielt böse und schlug ihn leicht gegen die Schulter. „Na warte, jetzt bist du dran!“ meinte er und packte mich und kitzelte mich durch. „Ryan, hör auf, Ryan bitte!“ lachte ich und rief immer wieder. „Ei ei ei was seh ich da!“ rief Nina von der Badezimmertür aus und zwinkerte uns zu. Ryan hörte auf mich zu kitzeln und ich lag in seinen Armen und meine Beine quer über die Couch gelegt. „Eifersüchtig, Nina?“ entgegnete Ryan Nina und lachte. „Nö, nö macht ihr zwei nur.“ Sagte Nina und ging zur Tür heraus. „Du bist doch doof Ryan.“ Grinste ich ihn an. „Pff, wenn das so ist, geh ich eben.“ Sagte er gespielt und stand auf. Ich lief ihm bis zur Tür hinter her. „Sei doch nicht so.“ sagte ich. Er küsste mich auf die Stirn und sagte lächelnd „Weiß ich doch, ich muss trotzdem los, nimm dir zum Mittagessen nichts vor.“ Und ging. Meine Haare warn total zerstört und mein Bauch tat mir weh, vor ganzen Lachen. Dass er mich auf die Stirn küsste, fand ich total niedlich. Er hat total weiche und sanfte Lippen und diese Schönen Augen…
Mittlerweile war es schon 12.00 Uhr und ich war immer noch nicht geduscht. Nun denn, ich sprang unter die Dusche, schloss diesmal aber die Tür ab, nicht das noch jemand reinschneit. Die kalte Dusche war unheimlich beruhigend und bot mir Zeit zum Nachdenken. Ryan… wieso sind mir seine wunderschönen Augen, seine sanften Lippen nie aufgefallen? Wieso ist er mir allgemein nie aufgefallen? Hm…vielleicht war es Zeit nach vorn zu Blicken. Tyler hinter mir zu lassen, immerhin hatte er ja Jessica.
Ich stieg aus der Dusche und rannte nur im Handtuch bekleidet quer durch das Zimmer. Mal wieder auf der Suche nach Klamotten. Wie immer stand ich vor meinen Sachen und hatte nur einen Satz im Kopf „Ich hab nichts anzuziehen!“. Ich entschloss mich für ein leichtes weißes Sommerkleid mit kleinen Blumen darauf, einem breiten Taillengürtel und dünnen Trägern. Dazu zog ich Keilabsatzschuhe an. Der Keilabsatz bestand aus einer Art Bast und ansonsten war er offen und aus Leder.
Ich musste mich noch einmal nachschminken, da durchs Duschen alles verschmiert war. Lidstrich, Puder und Lipgloss, die Haare zu locken gedreht und top gestylt. So kann man doch in den Tag starten!
Ich schnappte mir mein Handy und öffnete die Tür. Ich drehte mich schloss mit dem Rücken zum Flur die Tür zu und Tyler stand plötzlich vor mir.






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