Wer bist du wirklich? - Teil 18

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 04.06.2012


Vielen vielen Dank für eure Kommis :) Sie sind ein echter Ansporn zum Weiterschreiben :) Ich hoffe, ihr seit mit diesem Teil hier zufrieden :) Bin echt froh, dass euch die Geschichte gefällt ! :)) Aber jetzt erstmal viel Spaß mit dem 18. Teil :) :*

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Die Minuten verstrichen, der Sekundenzeiger der großen Uhr tickte und verwandelte sich von Sekunde zu Sekunde in ein nerventötendes Geräusch. Nach Minuten, welche wie Jahre schienen, kam ein Schwall Ärzte aus dem Raum, viele schwärmten in verschiedene Richtungen, doch eine Ärztin kam direkt auf uns zu, Hope’s Großmutter, Lisa und Steve hasteten den Flur entlang und blieben schnaufend vor uns stehen. „Wir mussten sie lange reanimieren, es schien, als wäre sie schon weg und nur mit Mühe und Not konnten wir sie zurück ins Leben ziehen, doch sie ist sehr geschwächt, was nach solch einem Autounfall verständlich ist. Ihr Körper reagiert natürlich sofort darauf.“, berichtete Dr. Angel Skins. „Heißt dass, dass meine Tochter jetzt…im Koma liegt?“, stotterte Dave, Hope’s Vater. „Leider doch, vorerst dürfen sie das Zimmer nicht betreten, wenn sich ihr Zustand in einigen Tagen gebessert hat dürfen sie gerne zu ihr ins Zimmer, aber noch ist sie nicht über den Berg. Geben sie die Hoffnung nicht auf, ihre Tochter ist stark, sie wird es schaffen, glauben sie mir.“, mit diesen Worten drehte die blonde Ärztin kehrt und verschwand, vermutlich um ihren nächsten Patienten zu untersuchen.

/Hope/
Ich öffnete blinzelnd meine Augen, bereute dies aber sofort, als ich von einem grellen Licht geblendet wurde. Nach wenigen Sekunden öffnete ich meine Augen erneut einen Spalt und öffnete sie schließlich ganz. Ich spürte die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht und das Gras, welches mich auf meiner nackten Haut kitzelte. Ich richtete mich langsam auf und blickte an mir hinunter, ich trug immer noch mein schwarzes Kleid und die mörderischen High Heels. Wie aus dem nichts drangen plötzlich meine Gedanken zu dem vergangen Abend durch, die Disco, Nik, mein Bruder, die rasante Autofahrt und schließlich mein Unfall. War ich nun tot? Hatte ich es nun geschafft, die Welt in den Abgrund zu stoßen? Langsam stand ich auf und erkundete meine Umgebung, ein rundes Tal, eingegrenzt von riesigen Bergen, die Gipfel waren schneebedeckt und der Himmel wolkenlos. Ein breiter Bach schlängelte sich durch das Tal und lief in die Richtung eines Waldes. Meine Schuhe pfefferte ich achtlos auf den Boden und trat einen Schritt in das kühle Nass. Wenn dies der Himmel war, so wollte ich hier nie wieder weg. Ich wollte hier bleiben, nicht mehr an all die Leute auf der Erde denken, nicht an die Probleme, welche ich hinter mir ließ und nicht an diesen einen Menschen, oder viel mehr Vampir. Ich wollte hier bleiben, hier, wo ich einfach ich sein konnte, die alte menschliche Hope. Wie oft hatte ich mir dies in letzter Zeit gewünscht? Langsam wurde es richtig langweilig, sich immer das alte Leben zurück zu wünschen, anstatt im Hier und Jetzt zu leben. Man konnte es sowieso nicht aufhalten, alles veränderte sich, ob zum positiven oder negativen Sinne war nicht immer sicher, aber alles veränderte sich. Ansichten konnten am Morgen positiv sein und sich abends ins Negative verändern. Man kann morgens total deprimiert und Suizidgefährdet aufwachen und später mit einer Hochstimmung ins Bett krabbeln. Wieso fiel es mir dann so schwer zu akzeptieren, dass es mein altes menschliche Leben nicht mehr geben würde? War ich von diesem Leben so extrem abhängig? Vielleicht lag es auch daran, dass ich meine Familie und Freunde vermisste, klar, sie waren anwesend, aber sie waren nicht die Personen, die ich geliebt habe. Nein, sie waren Personen, die mich zu ihrem Vorteil ausnutzen. Ein lauter Seufzer entwich mir, als sich meine Füße wieder auf dem Gras befanden. Nach einigen Metern stand plötzlich ein schneeweißes Pferd vor mir und warf sich anmutig in die Luft. Die Vorderbeine ruderten in der Luft, ehe sie wieder auf dem Boden aufschlugen und sich dann erneut in der Luft befanden. War ich mir vorhin unsicher, ob ich mich im Himmel befand, so war ich mir nun hundert Prozentig sicher. Schließlich bäumte sich hier kein anderes Pferd auf, als meine Selle Francais Stute Breva. Ich lächelte ihr zu und streckte vorsichtig die Hand nach ihr aus. Sie schnaubte, senkte den Kopf und stupste mich sanft mit ihrer weichen Nase an. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als urplötzlich eine sanfte Stimme zu mir sprach. „Hope es ist zu früh, viel zu früh. Du musst kämpfen hörst du? Kämpfe und rette dein Leben. Du kannst es schaffen, glaub mir, du wirst es schaffen und dann, irgendwann, wenn du denkst, du hast alles gesehen und dein Leben wird dir zu langweilig, dann glaub mir, ich werde auf dich warten. Aber ich bin immer bei dir, vierundzwanzig Stunden lang und das in deinem Herzen.“, ich bemerkte viel zu spät, dass Breva diejenige war, die zu mir sprach. Noch ehe ich irgendetwas erwidern konnte war die wunderschöne Schimmelstute verschwunden und ich tauchte in eine tiefe Finsternis.

Dunkelheit umhüllte meinen Körper und Geist, ich sah nichts, nur die Finsternis vor meinen Augen. Mein Körper fühlte sich an, als würde er von vielen Händen erstastet werden, irgendetwas oder irgendjemand presste sich auf mein Herz, doch dort wo der leichte Druck entstand war nichts zu sehen, ich war alleine in dieser Dunkelheit gefangen und konnte mich nicht befreien, so sehr ich mich auch bemühte dem Nichts zu entfliehen, so sehr wurde ich auch wieder zurück gedrängt. Erbarmungslos hielt sie mich fest. Wie aus dem nichts tauchten zwei Scheinwerfer vor mir auf, die Lichtkegel leuchteten auf und noch bevor ich reagieren konnte wurde ich von einer uralten Lokomotive erfasst.
Ich hörte erstickende Rufe, Schluchzer und Geheule. Ich entdeckte Carly, die weinend in Joshy’s Armen lag, meine Mutter und mein Vater hielten sich weinend im Arm, Barbie lehnte unbeteiligt an der Wand, die Jungs starrten auf ihre Füße und meine Oma, sowie Lisa und Steve guckten wie erstarrt auf eine Ärztin, welche den Blick auf einen Raum gerichtet hatte. Plötzlich wusste ich, wieso sie hier ihre Tränen vergossen. Sie weinten, weinten, weil jemand von ihnen ging, weil ich von ihnen ging. Hatte mich der Unfall oder die Lokomotive umgebracht? Aber was meinte Breva damit, dass es zu früh für mich war? Ich lag dort in dem Krankenbett, blass und steif, leblos, einfach so aus dem Leben gerissen, zu spät, um die Welt zu retten. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und als ich meine Umgebung weiter erkunden wollte hatte sich der Ort plötzlich verändert. Eine schwarzgekleidete Person stand vor einem Grabstein, auf der Erde lagen verschiedene Blumen. Dort lagen zum Beispiel weiße Lilien, als Symbol für Reinheit des Herzens und der Würde, Margeriten für vergossene Tränen und die Person legte einen Strauß Chrysanthemen als Zeichen für die Liebe, welche über den Tod hinaus reicht auf das Grab. Ich trat näher, Dornen zerrissen den feinen Stoff meines Abendkleides und die Kieselsteinchen knirschten unter meinen Füßen. Ich bedachte den Menschen vor dem Grab mit einem Blick, es war kein anderer als Dan, er kniete sich vor das Grab, Tränen rollten über seine Wange und tropften auf die Erde. „Es tut mir so leid. Ich dachte damals, ich tue das richtige, aber jetzt im Nachhinein bin ich schlauer. Weißt du noch, als wir uns kenne lernten? Wie du vor uns auf den Boden geknallt bist? Du hast mich schon im ersten Augenblick verzaubert. Weißt du noch, als du diesen Traum hattest, du könntest dich an nichts erinnern? Ich glaube, es war dein erster Zusammenstoß mit der anderen Welt, denn eigentlich war es kein Traum, es war Wirklichkeit, du lagst in Carly’s Wohnzimmer und bist aufgewacht, du hast uns angesehen, gefragt wer wir sind und wer du bist. Ich hab dir die Erinnerung zurückgegeben. Oder als Kyle dich zu ihm gelockt hatte. Ich hätte es wissen sollen.“ Dan ballte die Hände zu Fäusten, ehe er weiter redete. „Ich werde nie vergessen, als dich meine Cousine gefangen hielt, was sie dir angetan haben war schrecklich, aber weißt du, was das schlimmste war? Ich konnte dir nie sagen, wie sehr ich dich liebe. Nein, ich hab es dir gesagt, in Kyle Garten erinnerst du dich an meine Worte? Is breá liom tú (Ich liebe dich)? Ich habe dich immer geliebt und jetzt? Jetzt hast du mich einfach so hier gelassen, es ist mir egal, was mit der Welt passiert, ich will dich zurück, die Hope, die immer gekämpft hat und stark war.“ Er fuhr über den Grabstein, als würde er bei grober Berührung zerbrechen. Mit einer schnörkligen Schrift stand „Hope-Lina Samantha Dexter 8. Dezember 1996 - 4.Mai 2012 Ruhe in Frieden“ geschrieben.

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PS: Die Daten sind frei ausgedacht :) Ich hab leider keine Ahnung, ob Mai hinkommen könnte, da ich zur Zeit überhaupt keinen Überblick habe :/ Naja auch egal :) Vielen vielen Dank für\'s Lesen :) <3






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