Autor: Nancy
veröffentlicht am: 25.04.2012
Sorry, dass ihr so lange warten musstet. Hier ein neuer Teil :) Die Bedeutung, der anderen Sprache steht direkt dahinter in den Klammern! :) Ich hoffe ihr seid zufrieden! :))
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„Hope! Du bist endlich wach! Wie geht es dir? Hast du Schmerzen? Willst du ins Krankenhaus?“, überfiel Carly mich sofort und ließ sich neben mich in einen Sessel fallen. „Nein, mir brummt nur der Schädel.“, erklärte ich, „Wie lange hab' ich denn geschlafen?“ Ich streckte meinen Körper, während Joshy in die Küche flitzte, man hörte Wasser Rauschen und Schränkchen zuknallen. Mit wirren Haaren betrat er den Raum, in einer Hand hielt er ein volles Glas Wasser und in der anderen eine Kopfschmerztablette. Dankend nahm ich sie ihm ab, schluckte die Medizin und trank das Glas in wenigen Zügen leer. „Nun, du warst fast einen Tag Bewusstlos, Dan hat dich gefunden, irgend so ein Typ wollte dich.. Naja egal.“ Die Bilder kehrten zurück, der alte Mann mit dem Messer in der Hand, meine Angst und dann die plötzliche Schwärze. Aber war ich nicht im Krankenhaus? Hatte ich alles nur geträumt? Vorerst beschloss ich diesen Traum oder was auch immer war zu verdrängen. 'Tja, ich glaube, du solltest dich da bei einem Sexgott bedanken. ' Verdammt, wieso hatte ich nicht auch den Teil mit dem Gehirn träumen können? Aber ich wusste, dass ich mich bedanken sollte, aber wie? Ein einfaches Danke? Reichte das, wenn er mein Leben gerettet hatte? Aber ich konnte ihn doch nicht kreischend um den Hals fallen und ihn mit Küssen bedecken, wie um Himmelswillen sollte ich das bloß anstellen? Wie spät war es überhaupt? Ich fühlte mich wie bei einem Jetlag, müde und ausgelaugt. Ich wollte einfach nur schlafen, die Augen zu machen und von einer wunderschönen Zukunft mit Dan und mir träumen, zwei Kinder, ein riesiges Haus und vielleicht einen Hund. Erschöpft ließ ich mich zurück in die platt gelegten Kissen gleiten und schloss meine Augen, nach wenigen Minuten war ich auch schon eingeschlafen und träumte von einer friedlichen Welt. Meiner friedlichen Welt.
Am nächsten Tag klingelte es an der Tür, nur mit einer viel zu großen Jogginghose und einem Sweatshirt meines Bruders bekleidet öffnete ich sie. Draußen stand der junge Verkäufer aus dem Bettenlager. „Hallo Ms. Dexter, ich habe hier ihr Bett für sie.“, grinste er und hielt mir ein kleines Gerät entgegen, schnell unterschrieb ich auf der gewünschten Fläche und drängte den blonden Schönling mein heiß erwartetes Bett ins Haus zu bringen. Diese Nacht hatte ich auf unserem Sofa geschlafen, ich wollte Carly und ihrer Mutter keine Umstände machen und bin wenige Stunden nach meinem Schlaf zusammen mit Thony, Dan und Dan’s Püppchen nach Hause gefahren, wo ich sofort das Sofa in Beschlag genommen hatte und es mir dort bequem gemacht hatte. „Danke.“, mit einem Nicken verabschiedete er sich und schloss die Haustüre hinter sich. Seufzend schnappte ich mir das erste Päckchen und trug es nach oben, auf halbem Weg begegnete ich Thony. Grinsend wuschelte er mir durch die Haare, ich schnaubte und brachte auch die restlichen vier länglichen Kartons, sowie die Matratze in der Schutzfolie nach oben in mein Zimmer. 'Viel Glück beim Zusammenbauen, du wirst es brauchen.' Hahaha, wie sehr ich die Sprüche meines zweiten Ich doch liebe, gut, dass es Ironie gibt. Ich packte ein Teil nach dem anderen aus, schraubte und steckte sie zusammen und nach einer dreiviertel Stunde stand das Bett an der gewünschten Stelle, nachdem die Matratze, das Kissen und die Decke mit einem wunderschönen weinrot-weiß karierten Stoff umhüllt waren ließ ich mich glücklich auf die Weiche Matte sinken. Ich holte ein Vampirbuch hervor und vertiefte mich in den gewaltigen Kampf zwischen Gut und Böse.
Etwas kitzelte mich an meiner Nase, irritiert schlug ich meine Augen auf und sah direkt in Carly’s Augen. „Was willst du? Hast du eigentlich schon mal auf die Uhr geschaut?“, nuschelnd drehte ich mich auf die andere Seite und zog mir die Decke über den Kopf. Kälte legte sich über meinen knapp bekleideten Körper, als ich erneut meine Augen öffnete stand Carly breit grinsend am anderen Ende meines Zimmers, mit meiner warmen Decke in der Hand. Wütend schwang ich meine nackten Beine über den Bettrand, holte eine helle Röhrenjeans und einen warmen Pullover aus dem Schrank, ohne die Deckendieben einen weiteren Blick zu würdigen stampfte ich ins Bad und stellte mich eine halbe Stunde unter das heiße Nass.
Mit feuchten Haaren ging ich die Treppe nach unten, Carly saß zusammen mit Thony und dem `Traumpaar´ im Wohnzimmer, sie unterhielten sich angestrengt über etwas, als sie mich entdeckten verstummten sie sofort und sahen mich mit undefinierbaren Blicken an. „Was ist? Hab' ich was im Gesicht oder so?“ Schnell schüttelte Carly ihren Kopf, ihre blonde Mähne war trotz allem immer noch glatt und seidig. Ich ließ mich auf einen der beiden Sesseln nieder, aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass Dan mich betrachtete, es war mir egal, Carly diskutierte mit Barbie, ob wir einen dämlichen Schnulzenfilm ansahen oder Karaoke singen sollten, völlig unerwartete vibrierte mein Handy in der Hosentasche. „Hallo?“, meldete ich mich. „Hope, ich brauch dringend deine Hilfe!“, es war Kyle, mein ehemals bester Freund, doch seit einiger Zeit hat er sich von mir abgewandt, wieso? Ich habe keine Ahnung. „Ja ok, bin gleich da.“ Tut, tut, tut. Die Leitung war unterbrochen worden, er hatte aufgelegt. „Wo willst du den hin?“ Thony sah mich mit seinem strengen Bruderblick an, genervt verdrehte ich die Augen und erzählte ihm, von dem Telefonat, welches er nur halb mitbekommen hatte. „Wow Kyle meldet sich wieder? Das gibt’s doch nicht!“, grinsend klopfte Carly mir auf die Schultern und nickte mir anerkennend zu. Als ich im Flur meine Schuhe anzog hörte ich die beiden Mädchen erneut diskutieren, ehe Thony das Wort erhob, dann war ich auch schon aus dem Haus verschwunden.
Kyle wohnte mit seinem älteren Bruder Steve in einer riesigen Villa, ihre Eltern waren auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen und hatten den beiden dieses weiße Gebäude hinterlassen. Ein wunderschöner, makelloser Garten, in dem ein Pool seinen Platz fand, auf der überdachten Terrasse saß Kyle in einem Liegestuhl, er hatte sich verändert. Er hatte zwar die selben strohblonden Haare und die hellgrauen Augen aber irgendetwas an ihm wirkte anders, irgendwie gefährlich. „An Banphrionsa. Ag seo caite!” (Die Prinzessin. Endlich!) Wieso sprach er in so einer komischen Sprache? Hatte er einen Sprachkurs belegt und wollte mir nun sein Können beweisen? “Kyle, was ist los?”, mit einem Zeichen deutete er mir an, näher zu kommen. „Ich habe auf dich gewartet Banphrionsa.“, seine Stimme klang tief und bedrohlich, ein Schauer lief über meinen Rücken, wie erstarrt starrte ich auf das Wesen vor mir, das war nicht mein bester Freund Kyle. Es war jemand anderes, oder irgendjemand hatte ihn so gemacht, aber wie und vor allem, warum? „Kyle. Kyle, was ist los?“ Ich trat einen Schritt nach vorne und streckte die Hand aus, der blonde fletschte die Zähne wie ein tollwütiger Wolf, ich hatte Angst, ja, ich hatte Angst vor meinem besten Freund. 'Hope, das ist nicht dein bester Freund! Lauf, solange du noch kannst!' Die Stimme in meinem Hirn hörte sich verzweifelt an, warte? Verzweifelt? Meine zweite Seite konnte VERZWEIFELT klingen? In welchem Film war ich den bitteschön hier gelandet? Die Männchen vom Mars? 'Haha, das ist nicht lustig. Lauf verdammt noch mal!' Verwirrung machte sich in mir breit, wieso? Wieso war er anders? Wieso sollte ich vor ihm fliehen? Vor meinem besten Freund. Etwas in mir wusste, dass es besser war zu fliehen, doch ein anderer Teil wollte heraus finden, was sich hier abspielte, doch bevor ich weiter denken konnte packte Kyle mich am Hals und schleuderte mich quer durch den Garten. Mein Kopf dröhnte, Blut floss über meine Wangen und klebte in meinen Haare, mein Körper schmerzte und ich konnte nichts tun, ich wusste, heute würde es vorbei sein. Jetzt und hier, getötet von Kyle. Er schleuderte mich erneut umher, der Schmerz war unerträglich, müde schloss ich die Augen und wartete, wartete auf den erlösenden Tot. „Lig sé dul!“ (Lass es sein!), hörte ich plötzlich eine bekannte Stimme, nur wem gehört sie? Woher kannte sie diese Sprache? „Beidh tú bás!“ (Du wirst sterben!) Calry! Wie kam sie hierher. Ich wollte schreien, ich wollte, dass sie sich rettete. `Lauf Carly!´, wollte ich rufen, doch meine Stimme versagte. „Dan, hol sie!“, hörte ich plötzlich Thony, wieso waren sie hier? Das konnte doch unmöglich sein. Nein, sie saßen zu Hause im Wohnzimmer, oder nicht? Das letzte was ich spürte waren zwei kraftvolle Arme, welche sich unter meinen geschundenen Körper schoben, `Is breá liom tú´(Ich liebe dich) waren die letzten Worte, welche mein Hirn aufnahm, ehe es sich abschaltete und ich dankbar in die Schwärze versank.
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