Autor: mia
veröffentlicht am: 15.05.2012
Kapitel 19.
Am nächsten Morgen wachte ich mit starken Kopfschmerzen und einem neuen Handyweckerton auf. Das neue Lied, welches mich in Zukunft wecken sollte, hieß Intro von Cro. Mein neues Lieblingslied, aber ich fand, dass alles von Cro super klangen, ich war letztens auch auf einem Konzert von ihm, an diesem hatte er sich gezeigt- seine Maske ab genommen und dabei das Lied Hi Kids gesungen. Die Show war wirklich gut, aber seine Stimme war auf jeden fall der Höhepunkt.
Aber warum ich Kopfschmerzen hatte, konnte ich mir trotzdem nicht erklären. Zu meinem Pech hatte ich nichts da, was meine Kopfschmerzen hätte lindern können. Ich schaltete mein Handy aus und quälte mich müde aus meinem Bett. Ich drehte mich einmal um meine eigene Achse konnte aber Pia nicht entdecken. Natürlich hätte ich erstmal im Bad nach gucken können ob Pia sich gerade frisch machte, aber ich musste nur eins und eins zusammen zählen und die Antwort war: Sie hatte bei Sean übernachtet- was mich wirklich eifersüchtig machte. Eigentlich bin ich überhaupt nicht eifersüchtig, nie war ich neidisch auf andere Leute, eigentlich war auch klar warum: Ich hatte alles, mir ging es gut. Nur nicht wenn ich mit Freundinnen in der Stadt war und ich Kinder mit ihren Eltern gesehen habe die wirklich Spaß hatten und etwas herum alberten. Ja, dann war ich neidisch, aber noch nie auf eine Person in meinem Umfeld, die ich kannte.
Vielleicht sollte ich mal zum Psychater gehen, dieser würde mich sicher in die nächste Psychatrie einweisen lassen. War es denn eigentlich ungesund so viel zu denken, wie ich es tat? Jedenfalls verursachte es Kopfschmerzen, Grund genug nicht zu denken. Aber ich musste ja immerhin zu einer Entscheidung kommen und diese konnte ich nicht einfach so treffen. Das ging nicht!
Aber ich gönnte mir nun eine Auszeit und stieg unter die Dusche, dort prasselte das warme Wasser einfach nur auf meine Haut und ich konnte für einen Moment abschalten. Für einen Moment seit Tagen, dachte ich an nichts. Ich entspannte mich ein bisschen und rieb mir meinen Körper und meine Haare mit Shampoo ein. Nach einer weiteren Minute ohne Denken verlies ich dann die Dusche und trocknete meinen Körper und die Haare. Dann wickelte ich meinen Körper in ein Handtuch ein und lief in das Zimmer. Dort sah ich dann Pia erschöpft auf ihrem Bett liegen. >>Doofe Kuh!<<, dachte ich mir. Warum war sie wohl so erschöpft? Hatte sie sich etwa die ganze Nacht mit Sean vergnügt? Die ganze Nacht? Selbst das hätte ich Pia nie im Leben zu getraut. Aber vielleicht hätte ich sie erstmal fragen sollen bevor ich einen großen Fehler begann:
„Pia! Wie kannst du nur? Wieso tust du mir das an? Du hast dich doch nicht die ganze Nacht mit ihm... Du weißt schon... Vergnügt! Oder? Ich bin enttäuscht von dir!“, schrie ich mit Tränen in den Augen. Statt reue in Pias\' Augen zu sehen, konnte ich nur Verwirrung erkennen. Das war sicher nicht die Reaktion die ich mir nach diesem Satz vor gestellt hatte.
„Was? Das glaubst du doch nicht wirklich oder?“, schrie sie wütend und funkelte mich böse an.
>>Warte, hatte sie etwa nicht mit Sean die Nacht verbracht? Weswegen ist sie dann so müde?<< fragte ich mich innerlich.
„Wie ich versteh nicht...“, stieß ich etwas unsicher hervor.
„Ich weiß nicht wie du auf die dumme Idee kommst, dass ich mich mit ihm vergnügen würde, mir ging es die ganze Zeit richtig schlecht. Ich habe nicht hier übernachtet, da ich Angst hatte du könntest mir Vorwürfe machen und deswegen habe ich bei Sean geschlafen. Kennst du den Unterschied? Bei ihm schlafen und mit ihm schlafen. Ich habe nur Bei ihm geschlafen!“, brüllte Pia ohne Verständnis auf mich weiter ein.
„Ich konnte die ganze Nach Nacht nicht schlafen, die ganze Nacht! Deswegen sehe ich jetzt so aus wie ich aus sehe! Ganz ehrlich? Das du mir so was zu traust ist das letzte!“, ich konnte erkennen das sie mit den Tränen kämpfte doch es gelang ihr nicht und ich sah eine Träne nach der anderen ihren Weg gehen, auf Pias Wangen.
„Es tut mir so leid.“, brachte ich mühsam hervor.
Das ich Pia so etwas schlimmes vorgeworfen hatte, war das dümmste was ich hätte machen können. Ich war auch noch so dumm gewesen und hatte sie nicht mal gefragt warum sie so müde war. Sondern war ihr einfach mit meiner Vermutung vor den Kopf gestoßen. Nun musste ich mich zusammen reißen, sonst würde ein Wasserfall aus mir hinaus brechen. Ich lief mit langsamen schritten auf Pia zu und wollte sie umarmen aber sie hielt mich fest und ließ mich nicht weiter vor zu ihr. Dieses Gefühl zurück gewiesen zu werden war so schlimm, es fühlte sich schmerzhaft an und ich wusste in diesem Moment erst, wie schlimm diese Worte, welche ich ausgesprochen hatte, für Pia waren.
„Hör mir bitte zu“, fing ich an „ich wollte dich nicht verletzten, nur seit gestern bin ich sehr durcheinander, ich weiß, dass das was ich gesagt habe falsch war ist und bleibt, doch du weißt nicht was ich durch mache!“, versuchte ich ihr zu erklären.
„Ach, wenn du so viel durch machst, wie du sagst. Was machst du durch, was ist so unfassbar schlimmes in deinem Leben passiert?“, wollte sie wissen.
Ja, jetzt gab es kein zurück mehr. Wenn ich sie anlügen würde, könnte ich mir sicher sein, dass sie die Wahrheit irgendwann erfährt. Deswegen ging nur eins, die Wahrheit!
„Die Wahrheit ist...“, wollte ich ansetzten.
Doch da unterbrach uns ein klopfen an der Tür. Ich öffnete die Tür, ohne der Person ins Gesichts zu sehen fing ich schon an zu brüllen:
„Verdammt! Kann ich nicht endlich mal die Wahrheit aussprechen ohne unterbrochen zu werden? Man(n)! Was willst du hier? Verpiss dich!“, ich war auf hundertachtzig, ich hatte keine Lust mehr, die ganze Situation und alles war scheiße! Doch ich hätte lieber genau hinschauen sollen, wenn ich da an schreie, denn es war niemand meiner Freunde – auch nicht Timo -, es war die Drachendirektorin, sie hatte ich so angeschrien. Peinlich, Peinlich! Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken.
„Eh, entschuldigen sie...“, stammelte ich verlegen auf den Boden schauend. Die Drachendirektorin räusperte sich und ging ohne zu fragen in unser Zimmer und setzte sich an einen Stuhl, der am Schreibtisch gelehnt stand.
„Deswegen bin ich hier...“, wollte sie gerade loslegen als ich die Tür zu knallte und auf die Drachendirektorin zuschoss.
„Ich wollte sie nicht anschreien, tut mir aufrichtig leid!“, schrie ich sie schon wieder an. Typisch ich! Erst schreie ich eine Person an, entschuldige mich, dann entschuldige ich mich nochmal und schreie dabei, dass ich diese Person nicht mehr anschreien wolle, sehr logisch, nicht wahr? Natürlich ist dies sarkastisch gemeint. Von wegen logisch! Dümmer ging es ja nicht.
„Oh, jetzt habe ich sie unterbrochen, wie unvernünftig. Gott das wollte ich nicht!“, fing ich schon wieder an zu brüllen.
„Verdammt! Jetzt schrei ich schon wieder, kann ich das nicht lassen?“, fragte ich das Universum und brüllte mir mal wieder die Seele aus dem Leib.
„Joyce, jetzt beruhige dich! Es ist alles gut, ich kann dich gut verstehen.“, versuchte mich die Drachendirektorin zu beruhigen, ich war wirklich nervös und deswegen schrie ich dann jeden und alles an, was oder wer mir in die Quere kam, auch wenn es normal klingen sollte.
„Also, ich wollte wissen ob du es Pia schon mitgeteilt hast, aber nach der Reaktion gerade denke ich nicht. Ich will euch ja jetzt eigentlich alleine lassen, damit ihr das hier klären könnt, trotzdem will ich wissen warum du denn geweint hast, Pia.“, spielte die Drachendirektorin Seelenklempnerin.
„Nicht so wichtig“, redete sich Pia raus ,“was ist den los? Sie wissen auch von der einen Sache, welche Joyce mir gerade erzählen wollte?“, richtete jetzt Pia eine Frage an die Drachendirektorin.
„Nun, natürlich weiß ich als Direktorin über das weitere geschehen bescheid, wenn einer das Internat verlassen möchte und nur deswegen weiß ich dies, aber ich möchte jetzt nicht zwischen eure eisigen Fronten geraten. Aber eins möchte ich dir noch mit geben Pia, gib Joyce noch eine Chance, dass hat sie verdient.“, gab sie Pia noch einen kleinen Tipp und Rat. Die Drachendirektorin stand vom Stuhl auf und bevor sie ganz aus dem Raum verschwunden war, drehte Sie sich noch mal um und zwinkerte sie mir zu. Dann schloss sie die Tür und zurück blieben eine verwirrte Pia und ich.
Pia drehte ihren Kopf zu mir um und ihre roten Augen, welche vom weinen rot waren zeigten, dass sie nicht wusste was auf sie zukommen würde, somit Ratlosigkeit.
„Bitte klär mich auf, Joyce.“, bat sie mich leise und sah wie eine kleine Träne aus ihrem Auge wich. Aber nur diese einzige Träne, diese kleine. Ich wusste wofür sie stand, VERZWEIFELUNG. Die Träne strahlte pure VERZWEIELUNG aus, Pia war verzweifelt. Ich wusste, dass wenn ich jetzt ansetzen würde mich nichts und niemand mehr unterbrechen würde und außerdem wusste ich, ich müsste ihr alle Details erzählen, alles was damit zu tun hat oder hatte.
Nun fing es an, die Wahrheit:
„Die Wahrheit ist...“
Wäre lieb wenn ich mal wieder Kommentare bekomme.
eure mia, (:
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