Autor: mia
veröffentlicht am: 31.01.2012
Dieser Teil wurde mal etwas länger, weil eine Freundin meinte das meine Teile immer so kürz seien und das sie längere Beiträge will. Ich finde den Teil eigentlich ganz gut. Versucht habe ich mehr Gefühle hinein zu bringen. Hoffe es ist mir gut gelungen.
4. Kapitel
Nachdem ich meine innerliche Diskussion über meine Eltern geführt hatte blickte ich zu Pia. Diese nahm gerade einen großen Schluck aus ihrer Wasserflasche und sah aus dem Fenster. Ich fragte sie nach einer Weile:“Pia, wieso bist du nicht in der Schule?“
Pia schaute mit verwundert an, schien so als hätte sie nicht erwartet das ich etwas sagen würde. Nach kurzer Zeit fing sie sich wieder und antwortete gelassen :“Tja, weil ich bei dir bin?“
Tja! Tolle Erklärung, was sollte ich mit dieser bloss anfangen? Ich beschloss Pia mal eine Frage zu stellen, welche mich sehr verwirrte. Vielleicht kannte sie ja eine Antwort darauf.
„Pia, sag mal weisst du wieso wir eigentlich seid dem ersten Tag an beste Freundinnen sind? Ich meine das finde ich toll, wirklich, aber findest du das nicht komisch? Ein bisschen?“
Pia stand auf und setzte sich zu mir ans Bett.
„Ich schätze, weil wir uns einfach gut ergänzen. Du bist die hälfte dir mir gefehlt hat. Da bin ich mir sicher.“
„Aber Pia! Wie kann das denn sein? Ich kenne dich erst seid fünf Tagen und du mich auch.“
„Das merkt man wenn man jemanden gefunden hat, der zu einem passt. Ich habe das gemerkt.“
„Was hast du da genau bemerkt? Ein kribbeln, wie bei verliebten?“
Wir lachten gemeinsam und kriegten uns nicht mehr ein. Pia fing als erstes an zu lachen und dann ich. Auch wenn ich mir ehrlich gesagt nicht sicher bin wieso wir lachten, denn mein Kommentar war echt nicht lustig. Es war teilweise ernst gemeint. Aber wenn Pia lachte musste ich einfach mit lachen. Das hatte ich auch die Tage vorher schon gemerkt. Komisch.
„Ne, irgendwas was uns verbindet. Ich weiss nicht was. Aber das ist einfach so.“
Ich zog eine Augenbraue hoch um ihr zu zeigen, dass ich nichts verstanden hatte.
Nach einer halben Stunde, durfte ich auch gehen.
Im Internat angekommen packte ich meine Sachen, denn ich wollte noch zum Unterricht gehen, da wir aber jeden Tag nur bis 14:00 Uhr hatten meine Pia es sei unnötig. Wie sie das Wort aussprach. 'Unnötig'. Aber da ich ja an meiner alten Schule so wieso die selbe Einstellung hatte wie Pia lies ich das mit der Schule und sah stattdessen in meinem Zimmer etwas fern. Nach einiger Zeit wurde auch dies mir zu blöd und ich langweilte mich. Kurze Zeit später kam mir eine Idee. Es war nun 12:15 Uhr und meine Freunde auf der alten Schule hatten nun Pause. Ich beschloss meinen guten Kumpel Steven anzurufen. Es klingelte ein paar mal und schon war er an sein Handy gegangen.
„Heey Pia! Wie geht’s dir Babe?“
„Hai Steven. Na ja es geht schon und dir?“
„Es ist langweilig ohne dich! Aber sonst geht’s mir gut. Neben mir stehen John, Max und Till. Ich soll dir von denen sagen, das sie dich vermissen und das es total scheisse ist wenn du nicht auf unseren Party's bist. Ich bin erst Fünf Tage weg.“
Ich lachte, ich fand das total süss von den Jungs. Sie waren seid der ersten Klasse meine besten Kumpels, Steven war am nettesten und wir hatten bis jetzt am meisten zusammen durchgestanden.
„Genau das ist es ja!“
„Wie meinst du das?“
„Es ist zu lang her! Am Montag fing schon der Terror an. Emily hat in der Pause rum geschrien, dass du weg bist und das sie jetzt die Bitch der Schule sein wird. Sie will alles regieren.“
Ich hatte einen so genannten 'Lachflash' als Steven das sagte. So etwas dummes und eingebildetes hatte ich noch nie gehört. Nicht mal von der zickigen Emily.
„Sie hat aber nicht ehrlich behauptet das SIE JETZT die BITCH der Schule sein will und alles regieren will oder?“
„Doch ehrlich! Wir sind dann zu ihr hin gegangen und haben sie doof dargestellt in dem wir gerufen haben 'Emily du warst die erste Bitch hier, nicht Joyce und träum nicht so, als ob DU die Welt regieren könntest. Du regierst ja nicht mal die Herrschaft von deinen Teddybären, nicht wahr?' Alle Schüler, im Umkreis von hundert Metern haben das gehört. Jeder hat sie ausgelacht. Das hättest du echt sehen müssen. Wann kommst du endlich zurück?“
Eigentlich wollte ich lachen, denn das was die Jungs getan haben, war zu komisch. Doch auf die Frage von Steven, wann ich wieder nach Köln kommen würde. Steven bemerkte anscheinend das irgendwas nicht mit mir stimmte.
„Was ist den los Joyce?“
Plötzlich fing ich an zu zittern, denn ich kannte Steven und die anderen schon eine Ewigkeit und ich wusste wie sehr ihnen die Wahrheit weh tun würde. Doch irgendwann musste es ja gesagt werden. Ich war in der 11.Klasse und zu feige meinen besten Kumpels zusagen, dass ich bis zum Abitur hier bleiben würde. Am liebsten hätte ich aufgelegt, aber Pia stellte sich vor mich und flüsterte mir zu, dass ich es ihnen sagen sollte. Nun gut, sie würden es sicher verstehen, doch so was konnte ich nicht. Ich war ein bisschen überfordert mit der Situation, dennoch nahm ich all meinen Mut zusammen, doch ich besaß nicht so viel davon.
„Es tu-u-ut mir w-i-i-rklich leid, do-o-och ich m-u-uss bis z-z-z-um A-a-bitu-r hier bl-leiben.“
Ich stellte mir Steven vor, mit dem Handy in der Hand im Pausenhof. Gerade erzählte ich ihm, dass ich bis zum Abitur hier bleiben musste und erst dann zurück käme. Seine Augen spiegelten Wut und Trauer wieder. Er warf dem Handy einen bösen Blick zu, der mir gelten sollte. Steven würde mich vergessen wollen. Wie hatten so viel durchgestanden, das durfte jetzt einfach nicht vorbei sein. Aber was sollte ich denn machen? Sollte ich mich gegen meine Mutter und meinen Vater stellen? Das was meine Eltern sagten, war Gesetz. In ihren Augen zumindest. Ich versuchte wirklich alles um nicht in dieses Internat gehen zu müssen, doch es half nichts. Meine Eltern waren streng und wirklich stur. Sie wussten einfach nicht was mir das bedeutete bei meinen Freunden zu bleiben, meinen Kumpels. Wir waren wie eine zweite Familie. Ich erwartete Stevens Stimme zuhören und lauter Vorwürfe zu bekommen. Das wollte ich nicht. Ich hörte an der anderen Leitung ein flüstern und dann einen Aufprall. Schien so als ob das Handy auf den Boden gefallen wäre. Im nächsten Moment hörte ich Max am Apparat.
„Hey Joyce.“ Er klang enttäuscht und traurig. Dann seufzte er.
„Es tut mir so leid Max! Wirklich ich hab alles versucht und nichts hinbekommen.“
„Ist ja nicht deine Schuld.“
„Docht ist es! Wo ist Steven hin?“
„Er... Er ist weg gerannt.“
„Wohl an den See.“ flüsterte ich ins Telefon.
„Und du Max, hast du alles mitbekommen?“
„Leider.“ Er schien das Telefon weiter zureichen, zu Till. Denn es raschelte.
„Hallo Joyce, war das dein ernst.“ Ich nickte. Die Jungs merkten wann ich das tat, auch wenn sie mich nicht sahen. So etwas wie Bildübertragung, nur in unsere Köpfe.
„Dann wirst du wohl demnächst hier nicht auftauchen mit deiner fröhlichen Art. Wir missen dich.“ Er meinte vermissen, doch immer sagte er missen. Ich fand das immer sehr lustig und fing dann meistens auch an zu lachen. Doch heute ging das nicht. Nicht heute, nicht morgen. Auch nicht wenn das jemand anderes sagt. 'Missen' das war Tills Macke, wie ich sie mochte. Auch Steven hatte eine Macke, immer wenn er schnupfen hatte und nur durch den Mund atmen konnte sagte er ein Wort, machte 20 Sekunden pause und dann sagte er das nächste Wort. Es dauerte immer ewig, bis er mal einen ganzen Satz sagte. Maxs Macke war, dass er mit den Augen zuckte wenn er nervös war. Wie ich die Jungs vermissen werde. Ich legte einfach auf. Das war ja nicht zum aushalten, wie traurig die Jungs wurden innerhalb einer Nachricht. Doch dann...
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