Die Erinnerung bleibt - Teil 8

Autor: Caro
veröffentlicht am: 05.06.2012


Riley

Die Nacht neben Cleo war wie jede andere Nacht. Sie hat sich nicht breit im Bett gemacht und hat nicht geschnarcht. Riley war vor ihr wach und stand auf und machte Frühstück, welches er ihr ans Bett brachte. Da sie immer noch am schlafen war, ging er ins Badezimmer und nahm eine Dusche. „Wer ist den das Mädel, was bei dir im Bett liegt?“, fragte Aiden grinsend ans Treppengeländer gelehnt. „Ne Freundin“, sagte er und trocknete sich die Haare ab. „Aha. Einfach nur ne Freundin?“, fragte er grinsend. „Ja, und wieso gehst du eigentlich ohne meine Erlaubnis in mein Zimmer?“, fragte er und warf ihn mit dem Haar Handtuch ab. „Wenn dir eine Tür offen steht...“, lachte Aiden, und verschwand darauf wieder in sein Zimmer, konnte sich jedoch einen erneuten Blick in das Zimmer nicht verkneifen. „Spacko“, sagte Riley und zog sich an. Mit Shorts und T-Shirt bekleidet, stapfe er in sein Zimmer, wo Cleo sich schon an ihrem Frühstück zu schaffen machte. „Morgen“, sagte sie mit dem Mund voll Croissant. „Aiden war eben hier, ich habs gehört, da du nebenan unter der Dusche standest“.
„Ja, war er. Hab ihm gesagt er solle es lassen, aber er kann so etwas einfach nicht lassen“, lachte Riley.
„Danke übrigens für das Frühstück“, sagte Cleo leise. „Ab Morgen bekommst du übrigens das Dachzimmer meiner Schwester. Sie ist vor einem halben Jahr nach Chicago gezogen um zu studieren. Meine Mum hat das Zimmer vorbereitet und heute Abend kannst du da schlafen, was dir ja wahrscheinlich recht gelegen kommt. Kannst dich dann auch normal einrichten und so“, sagte Riley und schnappt sich ein Stück Brötchen und setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl. „D-danke“, stammelte Cleo überrascht. Riley bemerkte ihr verwirrt sein und grinste sie an. „Wann fahren wir zu mir und holen meine Sachen?“, fragte Cleo und stand auf und streckte sich.
„Wann du willst. Wir müssen nachher noch mal zum Cloudtower, wo wir Gestern waren. Wir haben noch ein paar Besprechungen und so“.
„Wie erkläre ich meinen Eltern, dass ich bei dir wohne? Sie werden das nie erlauben“, sagte Cleo und sammelte ihre Klamotten von Gestern zusammen.
„Wenn du das auf keinen Fall willst, musst du nicht. Nur dann musst du deinen Eltern irgendwie erklären, dass du jeden Tag von mir abgeholt wirst und erst spät Abends wieder kommst“
„Müssen wir uns jeden Tag um dieses Stadt Problem kümmern?“, fragte Cleo.
„Ja, so ziemlich“, sagte Riley seufzent und packte sein Portemonnaie und sein Handy in seine Hosentasche.
10 Minuten später saß Cleo wieder neben Riley im Auto. Ihre Lunge zog sich bei dem dunklen Nebel wieder zusammen und erschwerte Cleo das Atmen. Der Himmel war kaum zu sehen. Rileys Haare verstaubten in kürzester Zeit und Cleos Dutt war auch nicht mehr Schokobraun sondern . Das Cabriolet Dach war runter gemacht, doch in den paar Sekunden von der Haustür bis zum Auto waren Rileys Haare schnell dunkler und ihr weißes Oberteil wieder grau. Riley hatte sich an seine dunkle Umwelt gewöhnt, doch das es was neues für Cleo war, das merkte er ihr sofort an. Oft erinnert er sich an die Zeit, wo ein Haus noch im hellen Bereich New Yorks lag. Er konnte ohne Probleme im Garten spielen. Heute würde er eine Rauchvergiftung bekommen. So oft es ging, fuhr er hoch in den Central Park oder nach Morningside Heigts um die Sonne zu genießen. Irgendwann sah er dann Cleo, als er die Schule gewechselt hatte. Früher war er auf der McKinley Highschool in seiner Nachbarschafft. Er hatte sofort gewusst, dass Cleo etwas Besonderes ist. Sie war die letzte Hoffnung für sein Team und er hoffte, dass sie im Kampf gegen die dunkle Seite eine Hilde sein würde.
Als Riley wieder auf die 5th Avenue bog und das helle Sonnenlicht ihn blendete, griff er in das Seitenfach seiner Fahrertür und zog eine schwarze Ray Ban raus. Und zog sie an. Mit der rechten Hand ging er sich durch die Haare und viele winzige graue Teilchen fielen aus seinen Haare. Er schüttelte kurz den Kopf und seine Haare saßen wieder, wie er es mochte.

Cleo

Gott, dieser Typ machte sie fertig. Die Sonne stach auf ihren Wangen und blendete sie. Was würde sie jetzt für Rileys Sonnenbrille geben. „Schau mal im Handschuhfach“, sagte Riley. Cleo zog fragend die Augenbrauen zusammen und tat, was er ihr gesagt hatte. Das Handschuhfach war heiß vom Sonneneinfall doch mit schnellem ziehen konnte sie es öffnen. Sie griff rein und zog eine zweite Ray Ban Sonnenbrille raus.
„Ich weiß jetzt schon, dass mich dieses Hellsehen Ding ganz schnell nerven wird“, sagte sie und verdreht die Augen, welche wenige Augenblicke später hinter der Sonnenbrille verschwanden. Riley lachte und bog auf die Madison Avenue. 10 Minuten später stand sie vor ihrer Wohnungstür und öffnete diese. „Cleo? Bist du es?“, rief Logan und der Rollstuhl klapperte über das Paket. „Hey, Kleiner“, sagte Cleo und streichelte ihm durch die Haare. Riley hielt sich im Hintergrund und lächelte Logan nur an. „Wo warst du? Du hast dich nicht mehr gemeldet“, sagte er traurig und rollte ins Wohnzimmer, wo sich Cleo neben ihren Eltern auf dem Sofa niederließ. Sie umarmte ihre Mutter und ihr Vater küsste sie auf die Haare und schauten sie vorwurfsvoll an. Riley stand an eine Säule kurz vor dem Wohnbereich gelehnt und hielt sich zurück.
„Sorry, es wurde Gestern so spät, da hab ich vergessen anzurufen“, sagte sie und schüttelte die Hand ihrer Mutter auf ihrem Rücken ab. „Wo warst du den?“, fragte ihr Vater, und plötzlich schauten alle Augen im Raum Riley an. Bis auf Cleos. Diese brauchte einen Moment um zu begreife und schaute dann ebenfalls in Rileys Richtung. Er stand nur da und starrte verträumt nach draußen und brauchte einen Moment bis er merkte, dass die Eltern ihn anstarrten. „OH NEIN“, rief Cleo, „Es ist nicht wie ihr denkt! Ich war mit Freunden unterwegs, unteranderem auch Riley, und dann war es schon halb 2 und dann bin ich mit zu Riley und habe in dem Zimmer seiner Schwester geschlafen. Sie ist vor knapp einem Jahr nach Chicago gezogen um dort zu studieren“, sagte Cleo und schaute ihre Mutter ehrlich an. Das Riley grinste, bekamen ihre Eltern zum Glück nicht mit, weil sie sich wieder abgewendet hatten. „Dann ist ja gut“, lächelte ihr Vater und zwinkerte Riley zu. Nach 10 Minuten quatschen und Belehrung, dass sie beim nächsten Mal bescheid sagen sollte, ging sie mit Riley in ihr Zimmer.
„Gut gerettet“, lachte Riley und setzte sich auf eine Couch. Cleo verschwand kurz im Bad und kam mit frischen Klamotten und offenen Haaren wieder raus.
„Ich weiß“, sagte Cleo. Riley lächelte nur und schaute sich in ihrem Zimmer um, sagte jedoch nichts.
„Riley, ich möchte übrigens lieber hier bleiben. Ich möchte meine Eltern und Logan lieber nicht alleine lassen. Da ich jetzt weiß, was für komische Figuren hier in New York rum laufen“, sagte sie und fand ihren T-Shirt Stoff plötzlich total interessant.
„Kein Problem, ist ja verständlich“, sagte er.
„Und wie geht das ganze jetzt weiter?“
„Ich weiß es ist schwer für dich. Die Gefahr ist enorm. Man weiß nie, zu was diese Wesen fähig sind und was uns genau erwartet, weiß ich auch nicht. Ich kann auch nicht mehr machen als dich zu bitten weiter dabei zu bleiben, wir brauchen dich. Wir fahren gleich zum Cloudtower und dort wirst du noch ein paar besondere Menschen kennen lernen“, sagte Riley.
„Und wann beginnt dieser Krieg?“, fragte Cleo verunsichert.
„Ich weiß es nicht. Das kann Morgen sein, kann aber auch noch zwei Wochen dauern oder zwei Monate“, sagte Riley seufzend.
„Heftig“, sagte Cleo.
„Gut ausgedrückt“, lachte Riley unsicher.
„Ohja, sollen wir los?“, fragte Cleo.
„Ja klar“, antwortete Riley und 20 Minuten später standen sie vor dem Cloudtower und fuhren hoch. Diesmal gingen sie nicht rechts in den Konferenzraum sondern liefen den Gang noch etwas entlang. Am Ende des Ganges standen sie vor einer großen schweren Tür, genauso wie vor dem Schwertkamp Raum. Riley öffnete die Tür und Cleo stand im Türrahmen eines riesigen Hörsaals, der voll besetzt mit Menschen war. Mindestens 150 Leute saßen in dem Saal und redeten lautstark. Als die Tür hinter den beiden zufiel, hörten schlagartig alle Gespräche auf und alle drehten sich zu den beiden um. „Leute, das ist Cleo, ein paar von euch kennen sie schon. Sie wird eine Kompanie im Kampf gegen die dunkle Seite anführen“, sagte Riley und ging eine Treppe runter und stellte sich vorne auf ein Podium. Cleo lief ganz langsam hinterher. Eine Kompanie anführen. Der hatt\'se nicht mehr alle, dachte sich Cleo, stellte sich neben Riley und lächelte die Leute nett an.
Die nächste Stunde erklärten ihr ein paar Leute wie das ganze eigentlich so abläuft, das sie Schwertkampf Unterricht bekommen wird, und Riley ihr helfen wird die Kompanie anzuführen.
„Ich komm immer noch nicht klar“, sagte Cleo überfordert und setzte sich neben Riley ins Auto.
„Ich hol dich in einer Stunde ab, dann gehen wir ein bisschen feiern“, sagte Riley, warf sie aus dem Auto und war weg, bevor sie was sagen konnte.
Sie machte sich fertig und stieg eine Stunde später zu Riley und Aiden ins Auto. Sie lächelten sie zur Begrüßung nur nett an. Das im Krieg zwischen dem dunklen und hellen New York noch Zeit zum feiern war, ließ Cleos Hoffnung noch mal aufblitzen. Sie hielten vor einem kleinen Club an der Upper West Side und stiegen aus. Große Bodyguards standen vor dem Eingang und ließen Riley, Aiden und Cleo sofort hinein. Sie hatten aufgrund der Hitze keine Jacken abzugeben und gingen sofort zur Bar durch. „Erstmal was trinken“, grinste Riley und schob Cleo einen Drink zu.
„Werden wir jetzt jeden Tag miteinander verbringen?“, fragte Cleo und überlegte sich kurz darauf, ob diese Frage nicht zu direkt klang. Aiden grinste Riley an und Riley grinste zurück. „Mal schauen“, lachte er und schaute sich im Club um. Es war Recht viel los und die Musik wurde langsam lauter. Lasereffekte tanzten über die Tanzfläche zusammen mit 100 Leuten. „Wollen wir?“, fragte Aiden Cleo und nickte in Richtung Tanzfläche. „Klar“, lächelte sie und stellte ihr leeres Glas ab. Aiden zog sie auf die Tanzfläche und nach kurzer Zeit packte auch Cleo die Feierlaune. Aiden konnte recht gut tanzen und den Blick für Riley hatte sie komplett verloren. Nach 20 heißen Minuten hörte sie noch immer den Bass in ihren Ohren donnern, bahnte sich jedoch den Weg durch zur Bar. Riley saß neben einem hübschen Mädchen und unterhielt sich. Das Mädchen lächelte die ganze Zeit durch und Riley tat sein bestes sie dabei zu halten. Cleo wollte ihn nicht stören und wandte sich wieder Aiden zu, der sich neben sie gesetzt hatte. „Immer am flirten“, lachte er und wies auf Riley zu. So richtig passte Cleo das nicht, aber was solls. „Jaja, soll er doch. Wie lange wollen wir noch bleiben? Ich bin tot müde“
„Jetzt schon?“, fragte Aiden erstaunt. „Ja, ich weiß auch nicht. Wir tanzen noch einmal und gehen dann, ok?“, fragte sie.
„Ja, ok?“, lächelte er mit dem selben strahlenden Lächeln wie sein Bruder und schon standen sie wieder auf der Tanzfläche. Sie tanzten ausgelassen und unter dem lauten Bass und der dröhnenden Musik vergass Cleo ein bisschen das ganze Chaos in ihrem New York und gab sich ganz der Ablenkung hin.
„Lange nicht mehr gesehen“, flüsterte eine Stimme ihr ins Ohr uns zwei Hände legten sich an ihre Hüften. Sie drehte sich um, rechnete mit Riley und stand Nathan gegenüber.
„N-nathan“, sagte sie erschüttert, drückte die Hände von ihrer Hüfte weg und ging zwei Schritte zurück. „Was willst du hier?“, fragte sie.
„Feier, genau wie du“, lachte er. Er hatte getrunken, das merkte sie sofort.
„Alter, verschwinde“, sagte Aiden hinter ihr und trat vor sie.
„Was willst du den?“, fragte Nathan aggressiv. „Ich will nur mit meiner Ex reden also verzieh dich“, fügte Nathan hinzu.
„Du hast gar nichts mehr zu wollen“, sagte eine Stimme hinter Nathan. Riley trat ins flackernde Licht des Clubs und Nathan drehte sich überrascht um.
„Nicht du schon wieder. Bist du nun ihr Bodyguard?“, fragte es und krempelte sich das Hemd hoch.
„Achso, du willst dich prügeln? Nicht hier, ich will hier in Zukunft noch mal feiern gehen“, sagte er und ging mit Nathan nach draußen. Cleo und Aiden folgten ihnen. Sie gingen in die nächste Seitenstrasse und Nathan knackte mit dem Hals.
„Riley, bitte wir sind nicht auf dem Pausenhof, muss das den sein?“, fragte Cleo flehend.
„Halt die Schnauze, du hast nichts zu melden“, sagte Nathan und schaute sie mit Hass erfülltem Blickt an.
„Ich werd dir jetzt mal zeigen, wie es bei uns in New York läuft“, rief Nathan und ging auf Riley los. Dieser wehrte seinen ersten Schlag ab und traf beim ersten versuch seine Augenbraue, welche sofort anfing zu bluten. Ein Hagel aus Schimpfworten traf auf Riley und ein paar Tritte folgten. Obwohl Riley einige Tritte und Schläge abbekam, wirkte er einfach überlegen. Seine Schläge fanden stehts sein Ziel und 80 Prozent der Angriffe von Nathan wich er aus. Als könnte er alle voraussehen. Dann begriff Cleo und fühlte sich plötzlich schrecklich dumm. Rileys Faust traf Nathans Schläfe und dieser kippte sofort um. Blut verbreitete sich auf dem Boden und Riley kam mit erschreckender zufriedener Miene auf sie zu. „Riley, er wird sterben“, schrie Cleo aufgebracht. „Nein wird er nicht, glaub mir“, sagte Riley und zog sie zurück zum Auto. „Warum hast du das getan?“, fragte Cleo empört. „Weil er es verdient hatte. Du hast nicht gesehen, was er dir antun wollte. Ich.. konnte das nicht mit ansehen“, sagte er und griff sich an die Lippe. Sie blutete und wurde dick. Cleo zog ein Tuch aus der Tasche und tupfte sie ab.
„Intimer Moment?“, fragte Aiden. Alle mussten lachen. Aiden fuhr sie nachhause, da Riley sagte, dass seine Hand weh tat. In Wirklichkeit wusste Cleo, dass er ordentlich eine gegen den Kopf bekommen hatte. Riley stiegt mit Cleo aus dem Auto und brachte sie zu ihrer Wohnungstür, damit nicht noch mal eine Geschichte mit Nathan vor er Tür passiert. Nathan lag zwar zu 99% noch in der Seitenstraße auf der andere Seite des Central Parks, aber man wusste ja nie.
„Nacht“, sagte Riley.
„Nacht“, sagte Cleo unsicher.
„Du wirst es irgendwann verstehen“, sagte er.
„Das hoffe ich“
„Glaub mir“
„Ich muss dir so viel glauben“, sagte sie und atmete schwer aus.
„Musst du ja nicht, kannst dich ja auch von einem Nathan in einem Club angreifen lassen“, sagte er.
„Ist ja ok. Danke“, sagte sie und er nahm sie in den Arm. Sie löste sich schnell wieder und sagte ihm noch mal Nacht. Dann verschwand er und sie ließ sich völlig überfordert ins Bett fallen. Wie ging es weiter in ihrem New York? Oder in Rileys New York, was jetzt eigentlich auch ihr New York war. So viele Fragen und keiner der ihr sie beantworten konnte. Cleo hasste es wenn sie Dinge einfach auf sich zu kommen lassen musste. Aber was blieb ihr mit einem Riley an ihrer Seite anderes übrig? An ihrer Seite. Klang irgendwie besitzergreifend. Sie drehte sich auf den Rücken und grinste in die Dunkelheit. Nein, sie durfte keinen weiteren Gedanken an Riley verschwenden. Sie verbrachte ja schon jeden verdammten Tag mit ihm. Das sollte doch reichen. Oder?





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