Don't worry, baby. I'm here. - Teil 17

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 20.06.2013


Mal wieder so eine lange Wartezeit... fettes Sorry!
Aber hey, vielen Dank für eure süßen Kommis :) Hab mich total gefreut!

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„David?“
„Hm?“
„Unten ist jemand für dich. Ein Finn.“
„Finn?!“
Eilig sprang er auf und taumelte kurz, da sein Kreislauf noch nicht in Schwung war. Finn war hier! Er war tatsächlich gekommen! Grinsend wollte er runter stürmen, doch dann fiel ihm auf, dass er ja noch gar nicht geduscht hatte – oder angezogen war.
„Lenk ihn ab!“, rief er seiner Stiefmutter, die ihn geweckt hatte, daher zu und verschwand in seinem kleinen Bad, das an das Zimmer angrenzte. Er hörte die Frau noch lachen, dann sprang er unter die Dusche und wusch sich eilig. Eigentlich hatte er nicht erwartet, dass der Blonde tatsächlich kommen würde. Er hatte gedacht, dass Finn nur zufällig hier war, auf Urlaub, mit seiner Mutter oder Freunden. Gut, eventuell war es auch so. Der Club in dem sie sich getroffen hatten, war der einzige seiner Art in etwa hundert Kilometer Entfernung und Finn war selbstbewusst genug, als dass er alleine dort hingehen würde.
Aber David hatte auch bemerkt, dass sein Ex ziemliche Augenringe hatte und im Allgemeinen sowieso ziemlich fertig aussah. Also bestand die Möglichkeit, dass er tatsächlich in die USA gekommen war, um nach ihm zu suchen.
Wenn es so war... was sollte er davon halten? Sollte er sich freuen? Oder nicht? Ach Mensch... das Leben war so kompliziert! Erwachsenwerden war es...

Neugierig sah der blonde Deutsche sich im Wohnzimmer um. Hier war es gemütlich eingerichtet, die Wand wurde von einem Kamin geziert und davor standen große und vor allem breite Sofas, die mit Kissen und Decken ausgestattet waren. Auf der gegenüberliegenden Seite hing ein großer Fernseher, vor dem ein weiteres Sofa stand und ein riesiger Glastisch. Vom Wohnzimmer aus konnte man direkt auf eine Terrasse gehen, die im Sommer bestimmt schöner anzusehen war als im Moment. Doch man konnte den riesigen Pool im Garten erkennen und Finn wünschte sich, dass Sommer wäre. Langsam ging er zu dem Kamin, auf welchem Fotos standen. Er konnte ein Grinsen nicht verhindern, als er auf einem der Bilder David erkannte – als Baby.
„Es ist das einzige Foto, das ich von ihm hatte, all die Jahre.“
Finn drehte sich um und entdeckte einen Mann, der David absolut wie aus dem Gesicht geschnitten war. Nun, wobei, es war wohl eher andersrum.
Davids Vater.
Sofort begannen Finns Hände zu zittern.
„Hallo.“
„Du musst Finn sein. Ich hab mir dich größer vorgestellt.“
„Na ja, David ist ja ziemlich klein. Von unten sieht alles ja noch höher aus, als es in Wirklichkeit ist.“
Sofort biss er sich auf die Zunge. Mist! Warum musste er nur immer solche Sprüche lassen? Doch Davids Vater lachte nur.
„Ich bin Paul. Freut mich dich kennenzulernen.“
„Ebenso“, erwiderte Finn grinsend und nahm die dargebotene Hand.

Zehn Minuten später kam David heruntergestürmt und sah, wie die beiden sich unterhielten. Sofort lächelte er. Sie schienen sich zu verstehen! Aber warum freute ihn das? Immerhin war Finn ja jetzt bloß noch... was war er für ihn?
David seufzte leise, wusste er doch genau, dass er den Blonden noch immer liebte. Und irgendwie... irgendwie hoffte er, dass er blieb.
„Finn?“, fragte er leise und wurde dann sofort von den strahlenden Blicken von ihm bombardiert.
„Ja, Engel?“
David wurde knallrot.
„Nenn mich nicht so.“
„Sorry! Alles klar?“
Der Blonde stand auf und zog ihn in seine Arme, was Davids Rot noch dunkler werden ließ.
„Natürlich. Und bei dir?“
„Immer, Süßer, immer.“
„Ehm... ich frühstücke noch eine Kleinigkeit, okay?“
„Natürlich.“
Hastig lief David davon. Finn sah ihm kurz nachdenklich nach, lächelte dabei aber. Er würde seinen Süßen wieder bekommen!

Nachdem Finn und Davids Vater sich eine Weile unterhalten hatten und David sein Müsli aufgegessen hatte, schnappte sich David den Autoschlüssel und fuhr mit Finn in ein kleines Eiscafé in der Innenstadt. Stumm saßen sie sich gegenüber, aßen ihr Eis, bis Finn das Schweigen plötzlich unterbrach.
„Gib mir noch eine Chance.“
„Finn, ich kann es einfach nicht.“
„Ich liebe dich.“
„Nein! Tust du nicht! Für dich war es immer nur die Vorstellung, mit mir zu schlafen.“
„Das stimmt doch gar nicht! Klar, ich hätte schon gern… aber nein!“
„Was war es dann?“
„Du. David, du warst es. Du hast mich… verzaubert klingt jetzt ziemlich schwul, aber… nun ja, das bin ich. Du hast mir gezeigt, dass ich lieben kann, dass Vertrauen existiert, eine tiefe Verbundenheit zu einem anderen Menschen entstehen kann. Ich liebe dich um deinetwillen. Du warst immer so unglaublich süß zu mir. Wenn es mir nur um Sex gegangen wäre, hätte ich einfach mit dir geschlafen und gut wäre es gewesen. Na ja, du wolltest es ja nicht. Aber wenn du gewollt hättest. Würde ich dich nicht lieben, hätte ich dich beiseite geschoben, als du nicht wolltest.“
„Ich wollte dich. Nach dem Friseurbesuch.“
„Echt?“
„Ja. Ich meine, was wir getan haben, war auch schön. Aber ich wollte mehr.“
„Du bist so überstürzt abgehauen.“
„Meine Mutter hatte verlangt, dass ich mit ihr und dem Vollidioten zu Abend esse. Ich wusste, dass sie mir dich ausreden wird, wenn ich nicht pünktlich bin. Die Viertelstunde hat ja schon ausgereicht.“
„Was ist eigentlich genau passiert?“
„Sie sagte zu mir, dass sie dich mit einem anderen gesehen hatte und dich beleidigt. Da bin ich ausgerastet und habe ihr an den Kopf geworfen, dass ich auch schwul bin – dann bin ich auf mein Zimmer und habe mich vor ihr versteckt. Sie kam mir nach, hat mir Hausarrest verpasst, bis ich wieder „normal“ bin und…“
„Und?“
„Mir ein paar Ohrfeigen verpasst.“
„Sie hat dich geschlagen?!“
„Es war nicht schlimm. Und beleidigt halt. Aber was mir mehr wehgetan hat war der Gedanke, dass du mich betrügst…“
„Es war mein Cousin. Ja, wir haben uns an den Händen gehalten. Uns ein paar Küsse auf die Wange gegeben. Aber mehr lief da nicht. So gehen wir schon miteinander um, seit wir uns gegenseitig gestanden haben, welche sexuelle Orientierung wir haben. Er ist mein bester Freund und ich wollte ihn dir schon die ganze Zeit vorstellen, aber er wohnt so weit weg.“
„Ist doch okay. Ich habe ein wenig überreagiert. Aber dann musste ich dich von mir fernhalten, weil ich her wollte.“
„Du hättest auch bei mir einziehen können. Meine Mutter hätte dich mit offenen Armen empfangen.“
„Ich wäre ihr zu nah gewesen. Scheiße, Finn, ich hatte panische Angst, dass sie es der gesamten Familie erzählt! Dass sie mich alle verstoßen!“
„Und darum bist du her?“
„Ja. Ich hoffe, dass Gras über die Sache gewachsen ist, bis ich mal wieder nach Deutschland gehe. Dass meine Mutter es einsieht und mit mir spricht.“
„Glaubst du das tritt ein?“
„Nein. Darum kann ich auch nicht... Bitte, Finn. Es tut mir leid, aber es ist, wie es ist.“
„Was machst du Silvester?“, wechselte der Blonde plötzlich das Thema und beugte sich vor. „Mein Rückflug geht erst im neuen Jahr. Und ich würde den Wechsel gerne mit dir feiern.“
„Aber wieso?“
„Das sagte ich doch bereits! Ich liebe dich! Und es gibt doch nichts Schöneres, als um Mitternacht die Person, die man liebt, zu küssen.“
„Finn...“
„Ich sage nur, wie es ist.“
„Du willst mich küssen?“
„Ja. Natürlich! Was glaubst du denn?“
„Aber...“
„David, bitte. Nur einen kleinen Kuss um Mitternacht.“
„Na gut“, lenkte der Kleine ein, „Aber dafür verbringst du Weihnachten mit mir und Dad und Amy. Ich will nicht, dass du alleine irgendwo hockst. Und ich möchte, dass du im Gästezimmer schläfst.“
„Da sag ich doch nicht nein!“, lachte Finn. „Klingt super.“
„Gut, dann machen wir das so“, nuschelte David und senkte den Blick dann wieder auf sein Eis.





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